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Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 09.10.2018, 11:15 (vor 2044 Tagen) @ Schnippelbohne

Die Stärken und Schwächen im Spiel von Hummels sind seit jeher bekannt. Wenn die Schwächen nun seit einiger Zeit verstärkt deutlich werden (und seine Stärken nicht mehr so zum Tragen kommen), dann mag das an einer Schwächephase oder auch an generell nachlassenden physischen Voraussetzungen liegen, die insbesondere den Geschwindigkeitsaspekt negativ beeinflussen. Doch selbst wenn ich letzteres konzidiere, bin ich bei genauerer Betrachtung nicht davon überzeugt, dass dies der entscheidende Grund ist.

Die auch vom Bundestrainer im Nachinein gestützte Kritik von Hummels nach dem verlorenen WM-Spiel gegen Mexiko kommt der Sache mMn schon etwas näher. Eine Innenverteidigung kann man wie die anderen Mannschaftsteile nicht isoliert betrachten. Es kommt viel auf das Zusammenspiel / die Abstimmung mit den Außenverteidigern und auch mit dem Torwart an, aber insbesondere auch mit dem defensiven/zentralen Mittelfeld. Nicht von ungefähr spricht man vom ‚Defensivverbund‘. Der BVB hat es in den besten Jahren unter Klopp geschafft, trotz individuell vielleicht nicht ganz so starker Spieler einen derart kompakten Defensivverbund zu stellen, der die Basis für die Erfolge war.
Das war auch einer der Gründe, warum wir keinen ,mitspielenden‘ Torwart benötigten. Die gesamte Mannschaft arbeitete von vorne bis hinten intensiv gegen den Ball.
Ist dies allerdings nicht der Fall, dann gerät jede Innenverteidigung ins Schwimmen. Gegen Mexiko standen derart viele deutsche Offensivspieler auf dem Platz, die dazu noch jegliche Defensivarbeit vermieden, dass Boateng und Hummels bei den immer wieder regelrechten Angriffswellen der Mexikaner auf sich allein gestellt waren. Da fiel das Geschwindigkeitsdefizit von Hummels kaum mehr ins Gewicht.
In diesem Zusammenhang sollte man sich einmal an die Spiele des BVB unter Bosz erinnern. Wenn man so hoch steht und der Gegner nach einer Balleroberung schnell nach vorne spielt und die eigene Innenverteidigung sich erst rückwärts orientieren muss, dann wird man eben des Öfteren regelrecht überrollt. Nicht von ungefähr hat Stöger dies geändert. Zur neuen Saison hat man auch Konsequentten gezogen und das zentrale/defensive Mittelfeld personell und konzeptionell anders ausgerichtet. Ein Spieler wie Zagadou kann seine Stärken in der Endverteidigung ganz anders zur Geltung bringen, als wenn er in der Rückwärtsbewegung gegen einen Angreifer sprinten muss.

Kovac soll ja bereits zu Saisonbeginn Hummels als Schwachpunkt ausgemacht haben, weil dieser zu langsam sei. Wenn man sich die Defensivarbeit der Bayern anschaut (und zwar nicht nur in den nicht gewonnenen Spielen), dann fällt hier doch eine generelle Schwäche gegen den Ball auf. Die Defensivprobleme der Bayern sind zwar auch individueller Art, jedoch mMn eher in der fehlenden defensiven Kompaktheit der Mannschaft zu suchen. Ajax z.B. hat das mMn sehr gut ausgenutzt und sich die Bayern regelrecht ‚hergespielt‘.


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