Spielaufbau Toprak (BVB)

Jahwio, Freitag, 16.02.2018, 10:41 (vor 2255 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Etwas, was ich beim schauen der letzten paar Spiele immer wieder bei mir angesprochen habe, würde ich gerne auch mal hier diskutieren.

Toprak ist sicher deutlich besser geworden in der Defensive und das ist es, was zunächst wichtig war. Aber seinen Spielaufbau halte ich für zu verhalten.

Wenn er den Ball annimmt, passt er diesen immer erst weiter nach ein, zwei sogar drei Ballkontakten und mit hochnehmen des Kopfes. Das kosten meist um die ein oder zwei Sekunden, ehe er den Ball zum Beispiel auf Toljan / Weigl weiterspielt.

Wenn man von 15 Sekunden ausgeht, die ein Spieler auf 100m braucht, dann sind das 6m, die der anlaufende Verteidiger dann näher an Weigl oder Toljan dran stehen kann, wenn diese den Ball annimmt. Konsequenz ist dann oft, dass der Spieler den Ball einfach wieder zu Toprak zurück spielt, da er mit dem Rücken zu Tor und Gegner den Ball annehmen muss, während in dieser gefährlichen Zone ein pressender Verteidiger an ihm dran steht.

Auch bei der langen Verlagerung auf die ballferne Seite, braucht er sehr lange, sodass der Gegner geschlossen verschieben kann und ein möglicher Vorteil durch schnelles Verlagern direkt wieder weg ist.

Sokratis bekommt Bälle deutlich schneller vom Mann und nach vorne. Damit eröffnet er gerne einige Räume. Auch leitet er hin und wieder auch per One-Touch weiter, was beim Pass auf dem AV 4m Platz ausmacht.

Toprak ist vornehmlich IV und damit defensiv. Aber der nächste Schritt, nach dem Erwerb von Vertrauen und spielerischer Leichtigkeit muss eben auch Spielgechwindigkeit sein. Vorne klappt das schon recht gut. Bats, Raus, Mario und Schü spielen schon eingermaßen gut zusammen, gerne auch schnelle direkte Weiterleitungen (ja, weniger gefährlicher Raum), aber das schnellere Abspielen muss Toprak reinkriegen. Sonst wird es wieder Pfiffe für das Rumgespiele hinten geben.