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Neu auf schwatzgelb.de: Niemals wie ihr? (BVB)

Flo, Montag, 29.01.2018, 09:47 (vor 2893 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ich hab ein paar Probleme mit diesem Text.

Heute gucke ich nach München und Gelsenkirchen und mein „Niemals wie ihr“ gilt nicht mehr. Schon seit einiger Zeit ist im weiten Rund des Tempels zu spüren, dass man nicht mehr zufrieden ist, wenn auf dem Feld gerannt wird und man zumindest den Eindruck hat, dass man das Beste versuchen würde. Das gipfelte dann im Spiel gegen den SC Freiburg darin, dass die Mannschaft über weite Teile des Spiels fast schon kaputt gepfiffen wurde.

Bei dem Spiel gegen Freiburg von "gerannt werden" zu sprechen ist Hohn. Das war eine unwürdige, jämmerliche Leistung von fast allen Akteuren. Gerannt ist als einziger Sokratis, der dieses ganze Elend nicht mehr tatenlos mitmachen wollte, und natürlich stand er auf verlorenem Posten.

Rückpässe wurden mit Raunen und Pfiffen begleitet, selbst wenn sie notwendig waren, weil nach vorne hin einfach alles zugestellt war.

Das war ja auch Bolzplatzverhalten aller Spieler von Mittelfeld bis Angriff - die standen vorne, weil sie ein Tor machen wollten. Ich darf von Profis erwarten, daß sie sich die Bälle weiter hinten abholen und/oder sich freilaufen, wenn der Gegner Beton anrührt - ist ja nicht so, als wüßte man das von Freiburg nicht. Die Rückpässe waren notwendig, weil keine Bewegung im Spiel war, weil eben niemand rannte, und das will ich absolut bepfeifen dürfen.

Málága scheint schon lange vergessen.

...von der Mannschaft.

Mittlerweile ist es selbst mit Uli Hoeneß an der Säbener Straße und Clemens Tönnies in Gelsenkirchen ruhiger als in Dortmund.

Weil der Erfolg einem Recht gibt, mehr ist es doch gar nicht. Ist das der Vergleich, den wir ziehen müssen? Müssen wir uns mit dem Schlimmsten, das der deutsche Fußball hergibt, vergleichen?

Was soll es denn bringen? Die Mannschaft ist offenkundig seit vielen Monaten stark verunsichert. Dafür gibt es viele Ursachen, um die es hier aber gar nicht gehen muss. Glaubt ihr denn wirklich, wenn ihr die Spieler jetzt bei einem Rückpass auspfeift, wird es besser? Dass sie dann keinen Rückpass mehr spielen? Den Pass, der aus Sicherheit und Angst vor dem Risiko gespielt wird?

Es ist natürlich ein Kulturschock, von einer hochriskanten auf eine komplett sichere Spielweise umzustellen. Sich als Fan zu vergegenwärtigen, daß diese Rückpaßorgien dem Aufbau von Sicherheit geschuldet sind, ist eine unbequem zu akzeptierende Wahrheit. Es ändert aber nichts daran, daß momentan die Rückpässe gespielt werden müssen, weil der BVB die wohl am einfachsten zu verteidigende Mannschaft der Liga darstellt, weil die Kreativen auf Sicherheit spielen (müssen) und die Offensiven faul in der Gegend rumstehen. Das ist komplett unansehnlich und ich verstehe jeden, der den BVB in den letzten Jahren beobachtet hat, ins Stadion geht, um eine leidenschaftliche Mannschaft zu sehen, und dann diesen Angsthasenfußball serviert bekommt. Es ist gänzlich unerträglich, was auf dem Rasen passiert und Enttäuschung darüber finde ich verständlich.

Es ist ja auch viel einfacher, seinen Unmut freien Lauf zu lassen statt es mit positiver Energie zu versuchen.

Es wäre nicht richtig, Defensivfußball zu beklatschen. Ich finde kaum etwas so abscheulich wie den Zerstörerfußball im 9-0-1-System, der in der Bundesliga inzwischen so etabliert ist - warum soll ich den abfeiern? Dat is nich meine Borussia.

Das kann man alles machen, aber man hebt sich so eben nicht mehr von anderen Vereinen ab und kann dann im Grunde auch nicht mehr wie im Erfolgsfall dann oft geschehen von den „besten Fans der Liga“ oder „echter Liebe“ oder sonst etwas sprechen. Dann geht es nämlich oft wieder ins genaue Gegenteil über. Dann ist der BVB wieder der geilste Verein der Welt und man selbst hat ja auch die schlechten Phasen durchgemacht.

Das heißt also, daß ich mich über wieder eintretende Erfolge nur freuen darf, wenn ich in dieser schlechten Phase nicht gemeckert hab - oder wat? (Abgesehen davon, daß von "echter Liebe" wohl eh niemand schwätzt, der den BVB als mehr als ein Marketing-Vehikel sieht.) Wann bin ich denn wirklich der beste Fan der Liga? Wenn ich in Genua dabei war? Das ist mir viel zu einfach argumentiert, als ob nur Erfolgsfans das aktuellen Auftreten der Mannschaft scheiße finden dürften.


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