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Neu auf schwatzgelb.de: Schon verloren? (BVB)

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Mittwoch, 24.01.2018, 15:33 (vor 2897 Tagen) @ RE_LordVader
bearbeitet von Schleicheisen, Mittwoch, 24.01.2018, 15:37


Aber vielleicht hat jemand eine gute Begründung, warum man von einem komplett ent-idealisierten Verein, der dann ja gar keiner ist, sondern ein reines Wirtschaftsunternehmen, "Fan" sein soll.

Der Satz zeigt aus meiner Sicht hervorragend das Dilemma auf in welches sich der Fussball manövriert hat:

Gestartet als "Spiel" bzw "sportlicher Wettbewerb" der erst relativ spät vom Geld eingeholt wurde. Aus der Zeit stammen wenigstens ideologisch "die romantischen Fans" die sich die Zeit gerne konserviert hätten und dann eben heute zu den Amas gehen oder selber noch spielen.

Die andere Seite ist eben die Konsequenz der Neuzeit in welcher der sportliche Wettbewerb durch einen finanziellen Wettbewerb mindestens ergänzt, aus meiner Sicht sogar verdrängt wurde: dass der alte Spruch "Geld schiesst keine Tore" nicht (mehr) stimmt hab sogar ich begriffen. Und wo viel Geld ist ist auch immer viel Interesse daran Teil zu haben...

Die Leute, die das nicht mehr leben sondern konsumieren haben dann eben andere Zielvorgaben als nur das Vereins- oder Gemeinschaftserlebnis- Erfolg ist da ganz sicher weit vorn zu nennen und die häufiger werdenden Vergleiche mit Show- und Musik"geschäft" kommen ja auch nicht von ungefähr.

Und dazwischen wird es sich entscheiden, entweder es driftet weiter auseinander, dann wird der "echte Fan" das irgendwann nicht mehr ertragen und sich was anderes suchen, sei es nun ein anderes Hobby oder einen anderen Verein :-)

Oder es kehr wider Erwarten nochmal Vernunft ins Geschäft ein und die Geldverteiler merken dass sie den Bogen überspannt haben und gehen wieder ein wenig zurück.

Kann ich mir aber nicht vorstellen.

War hier glaub ich letztens wegen NFL schonmal so ein Vergleich gebracht den ich ganz gut finde bzw mir vorstellen kann dass er den Weg aufzeigt: irgendwann gibt es nur noch die Megaliga mit den Megavereinen und das ist dann reiner Zirkus, Showveranstaltung wie ein Rolling Stones Konzert. Oder eben der Superbowl, regelmässig ausgespielt zwischen den 12...16 europäischen "Topvereinen".

Und die Leute, die das nicht mehr leiden können gehen dann halt zu den Amateuren oder eben zur Hundeschau oder sonstwohin. Und das ist dann College Football den ich mir eigentlich ganz gern anschaue.

Der grosse Irrtum in der derzeitigen Debatte scheint mir von Seiten der "letzten echten Fans" (keine Ironie!) zu sein, dass sie ihre Rolle bzw ihr Gewicht in dem Prozess deutlich überschätzen und das wurde im Artikel wie ich finde sehr treffend heraus gearbeitet- die Teilhaber am neuen Wohlstand interessieren sich für genau denselben und nicht das Seelenheil "des Fans".

Der Lösungsvorschlag, den Fussball "neu einzuordnen", hilft mir persönlich aber nicht weiter weil für mich Fussball zuerst mal und deshalb fast ausschliesslich Emotion ist und wenn ich die ausblenden oder kontrollieren soll ist es nur noch die halbe Freude :-)


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