Politik :Bundestagsparteien einigen sich auf Diätenerhöhung (Sonstiges)

Scherben, Kiel, Dienstag, 12.12.2017, 14:22 (vor 2326 Tagen) @ Copperfield

By the way: In der Zeit war letztens ein interessanter Artikel, wonach viele Bundestagsabgeordnete wirtschaftliche Probleme bei Neuwahlen bekämen, weil sie einen Großteil ihres lokalen Wahlkampfbudgets aus der eigenen Tasche bezahlen. Insbesondere legen sie einen wesentlichen Teil ihres Einkommens während ihrer Zeit als Mandatsträger auf die hohe Kante, um daraus später ihren nächsten Wahlkampf zu bestreiten. Wenn das nicht genügt, oder wenn man noch gar nicht im Parlament war, arbeitet man mit Krediten. Das ist insbesondere für Abgeordnete von Union und SPD der Fall, die ja als Direktkandidaten einen sichtbareren eigenen Wahlkampf organisieren müssen als die Abgeordneten der kleineren Parteien.

Den Artikel hab ich zwar nicht gelesen aber beim Plazten der Jamaika-Verhandlungen und dem Wort Neuwahl ist nicht nur Fr. Petry schlecht geworden. Hier in Saarbrücken hat Josephine Ortleb (SPD) mit viel Einsatz das Direktmandat geholt. Die hat bestimmt auch viel selbst bezahlt. Die war Happy ohne Ende und hat sich über die 4 Jahre sichere Diäten bestimmt auch gefreut. Umzug, Büro usw. sind ja mittlerweile bestimmt alles gemietet.

Ja, klar.

Ich will nur darauf hinaus, dass man nicht allein auf die Höhe der Diäten (und auf die Höhe der zusätzlichen Aufwandsentschädigungen) schauen darf. Die Leute gehen größtenteils sicher nicht arm aus der Angelegenheit raus, aber du hast zwei Wohnsitze (mit Konsequenzen, auch was familiäre Dinge angeht -- ich spreche da aus Erfahrung), du bezahlst Mitarbeiter in Berlin und im Wahlkreis, und du hast zum Teil ordentliche Wahlkampfkosten. Wirtschaftlich attraktiv wird der Job m.E. nicht durch die Diäten, sondern eher durch die Pensionen. (Und auch durch Kontakte, die danach spannende/gut entlohnte Jobs ermöglichen.)