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Irgendwann wird die Milliarde fallen (Fußball allgemein)

Ulrich, Dienstag, 25.07.2017, 17:28 (vor 2464 Tagen) @ homer73

Die berühmte Blase, die platzen könnte, gibt es hier doch gar nicht. Selbst wenn das Interesse mal stagnieren sollte, bleibt Fußball immer noch der größte Zirkus der Welt. Und es finden sich immer noch genügend Werbepartner/Sponsoren/Mäzene, die satt Geld in den Kreislauf pumpen. Rausziehen werden es immer mehr die Spieler und die Berater.

Es muss nicht immer die "große Blase" sein. Phil hat mit dem war er geschrieben hat ganz recht. Es ist keineswegs in Stein gemeißelt dass des Zuschauerinteresse am Fußball weiter steigen oder auch nur anhalten wird. Natürlich ist dies möglich, aber genau so könnte die Welle auch wieder abflachen.

Als ich in der ersten Hälfte der Achtziger begonnen habe regelmäßig zum BVB zu gehen da brauchte ich -bei einem weitaus kleineren Stadion als heute- keine Dauerkarte. Man zog einfach los und kaufte an einem der kleinen Verkaufshäuschen aus Backstein eine Studentenkarte. An einen Run wie heute war damals nicht zu denken. Selbst 1989 sind wir einfach zu Krause, haben uns in eine überschaubare Schlange eingereiht und pro Person mehrere Karten für das Pokalendspiel in Berlin gekauft.

Nun mag man einwenden dass der BVB damals bei weitem nicht so erfolgreich war wie heute, aber wenn ich mich richtig erinnere waren auch bei den damaligen Spitzenteams die Stadien keineswegs immer voll. Fußball hatte damals teilweise den Ruf des ein wenig ordinären, er war keineswegs "angesagt" wie heute. Und gerade beim BVB galten Teile des Publikums als ausgesprochene Unsympathen, Stichwort Borussenfront. Denen hatte u.a. der Stern einen lange Artikel gewidmet, und auch andere Medien beschäftigten sich danach mit der Gruppe und der Unfähigkeit von Verein, Politik und Polizei gegen die Gruppe vorzugehen. Ich möchte keine Verbindung zwischen diesen Leuten und dem was Teile der Ultra-Szene heute veranstalten ziehen. Aber ich vermute die doch harten Reaktionen der DFL hängen auch damit zusammen dass man so etwas im Hinterkopf hat und verhindern will dass das "Premium-Produkt Bundesliga" beschädigt wird.

Der seit sicherlich gut zwei Jahrzehnten anhaltende Boom wird einerseits sicherlich durch das deutlich gewachsene Zuschauer- und Medieninteresse befeuert. Dazu kommt dass Milliardäre und Oligarchen unterschiedlicher Herkunft den Fußball als ihren Spielplatz entdeckt haben. Lächelte man früher über Typen wie die Mittelständler Schäng Löring oder Hartwig Piepenbrock, so lacht heute niemand mehr über Dietmar Hopp oder irgendwelche russischen, arabischen oder chinesischen Milliardäre die früher z.B. eher dem Pferderennsport zugeneigt waren und ganze Gestüte kauften.

Mit wegweisend für Europa war meiner Meinung nach die Entwicklung in England. Hier wurde vieles vorweg genommen was sich dann auch in anderen Ländern Europas fortsetzte. Ich frage mich aber, welche Folgen wird der Berexit wohl auf die PL haben? Die FA liebäugelt ja beispielsweise mit dem Gedanken, auch für Fußballer aus dem EU-Raum die strengen Regeln einzuführen die bereits jetzt für Spieler aus dem Rest der Welt gelten. Zudem ist für mich unabsehbar welche wirtschaftlichen Folgen der Austritt der Briten wohl haben wird. So dilettantisch wie May, Johnson, Davis und Co. agieren scheint mir ein Scheitern der Verhandlungen zumindest nicht völlig unwahrscheinlich zu sein. Für den Rest der EU würde dies sicherlich ein großes Problem sein, für die Briten und ihre Wirtschaft aber wäre dies eine Katastrophe. Ich halte es für durchaus möglich dass ab 2019 eine Wanderbewegung von Spielern weg von der Insel und hin auf den Kontinent einsetzen könnte. Und das könnte den Anstieg der Ablösesummen durchaus spürbar begrenzen.


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