Aussage von Thilo Danielsmeyer (BVB)

ChrisRF, Dienstag, 07.02.2017, 12:58 (vor 3243 Tagen) @ Donngal

Sehr guter Beitrag! Ich unterschreibe deine Erklärungsversuche zu 100 %. Ich habe bereits gestern in einem anderen Thema ähnlich argumentiert.

Vor allem kann ich die Naivität bezüglich der Leute, die man nicht so radikal erwartet hätte, nicht nachvollziehen. Denn auch wenn ich selbst nicht offen aggressiv auftreten würde, empfinde ich gegenüber den neuesten Entwicklungen unseres Volkssports Fußball, deren Speerspitze nun einmal RB ist, größere Abneigung als gegen irgendetwas anderes bisher im Bereich Sport.

Ich empfinde eine innerliche (!) Aggressivität wie ich sie niemals gegenüber Schalke oder Bayern empfunden habe. Du kannst dich vielleicht erinnern, dass gerade wir hier häufiger diskutiert haben, weil ich die Abneigung gegenüber Schalke nicht geteilt habe und damals sicherlich einer von denen gewesen bin, die jeglicher Eskalation vollkommen verständnislos gegenüberstanden.

Bei RB ist das anders, und ich verstehe die Hilflosigkeit, die von manche Leuten Besitz ergreift, wenn sie einerseits das Ende ihres liebsten Hobbys kommen sehen und andererseits alle anderen Formen des Protestes bereits wirkungslos verpuffen sahen.

Natürlich rechtfertigt dies alles keine Gewalt (vor allem nicht gegen Unschuldige und Unbeteiligte), aber es erklärt zumindest die blinde Wut, die bei manchen Charakteren dazu führen kann.

Es bleibt nur die Frage: Warum verstehen das so viele andere nicht und sind "überrascht"? Vermutlich weil es für sehr viele Menschen unmöglich ist, mit Feuer und Eifer für eine Sache einzustehen bzw. weil sie dies aufgrund möglichen Konfliktpotentials sogar für gefährlich halten und ablehnen.

Daher flüchtet man sich in Erklärungen, die keine Entscheidung mehr erfordern, z.B. "Es sind doch eh alle gleich. Der BVB ist auch kommerziell, also sind RB und BVB doch das gleiche". Dazu kommen die Medien, die die gleiche Richtung vorgeben, und irgendwann glaubt man dann selbst dran. Und die, die es anders sehen, können ja dann nur noch Idioten sein, von denen sie in ihrer gemächlichen Gleichgültigkeit aufgeschreckt werden. (Nochmal: Mir geht es um das Verstehen von Meinungen um Empfindungen, nicht um die inakzeptable Gewalt selbst).