Bei der EM dürfen nur die Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen (Fußball allgemein)

koom, Mittwoch, 15.05.2024, 14:55 (vor 27 Tagen) @ Scherben

Wobei ich gar nicht denke, dass es per se um Autorität geht. Die kann man als gute*r Schiedsrichter*in ja bereits jetzt ausstrahlen, indem man den Spieler*innen verdeutlicht, welche Art von Kommunikation man wünscht und welche nicht. Und bereits jetzt kann man auch Gelbe Karten verteilen, wenn man mit der Kommunikation unzufrieden ist und so seine Autorität unterfüttern möchte.

Das ist natürlich richtig. Ich sehe solche Maßnahmen auch eher als "Erfrischung/Erneuerung/Verschärfung" der Regel. Im Grunde gab das Regelwerk es her, das genau so auch jetzt schon zu handhaben. Aber indem man es jetzt klar kommuniziert, macht man es allen - Spielern, Schiris, Trainern, Medien - klar, dass das jetzt der neue Status Quo ist.

Es geht m.E. eher um Stil und Umgang. Die Prämisse muss sein, dass alle -- Spieler*innen und Schiedsrichter*innen -- nach bestem Wissen und Gewissen agieren und so bestmöglich ins Zeug legen. Wenn das verinnerlicht ist, dann hört das Lamentieren von selbst auf oder wird auf ein Minimum reduziert. Und genau da setzt diese Regel an, finde ich. Es muss eigentlich selbstverständlich sein, dass die Entscheidungen akzeptiert werden, selbst wenn sie innerhalb einer Grauzone tendenziell falsch sind. So wie auch akzeptiert wird, wenn man mal einen Fehlpass spielt oder einen Zweikampf doof verliert. Gehört dazu.

Am Ende des Tages kommt es halt darauf an, wie es umgesetzt wird. Das Regelwerk sagt ja auch schon, das Trikotzupfen eine gelbe Karte zur Folge hat. Trotzdem sehen wir das - gerade vor Eckbällen - sehr reichlich, wie da gerangelt und gehalten wird, gestoppt und vor allem bestraft wird das fast nie. Dadurch wird diese Regel ziemlich aufgeweicht. Das droht auch mit dieser Regel, wenn sie nicht umgesetzt wird.