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Such dir doch einen grünen Verein! (BVB)

Sascha, Dortmund, Montag, 22.08.2016, 10:01 (vor 2842 Tagen) @ mrg

Ich sehe das eher nüchtern. Der Fußball ist auf dem langsamen Wege, sich ähnlich zu demontieren, wie es bereits andere Sportarten und ihre Verbände es hinbekommen haben.
Als erstes halte ich das Geld im System für völlig überzogen. Da wird es irgendwann zu einer Korrektur kommen. Vermutlich in dem Moment, in dem das Produkt nicht mehr so zieht und es an anderen Fronten bröckelt. Dieses System ist kaputt und brütet allerlei Skandale aus, die irgendwann eben auch aufbrechen. Meist passiert das dann alles gleichzeitig.

Das ist aber auch eine Klage, die fast so alt ist wie ich selber. Schon Ablösesummen von 1 Millionen DM wurden damals völlig überzogen angesehen und befürchtet, dass das das Ende des Fußballs einläutet.

Eventuell wird durch die Internationalisierung eine kleine Elite sich dann komplett absetzen (Real Madrid & Co., dazu ein paar Staatsvereine) aber die große Masse ist dann in einer anderen Realität unterwegs. Die Anzeichen sind doch schon da, die Besucherzahlen haben aus meiner Sicht den Höhepunkt erreicht, Sky spricht von 0,0 Einschaltquote um zu nicht zu sagen "keine 100 Zuschauer hatte Spiel XY eingeschaltet", die nächsten beiden Weltmeisterschaften werden in der Nachbetrachtung wie Rio2016 nicht als Märchen verhaften bleiben.

Und trotzdem haben im Finale einer sportlich unterdurchschnittlichen EM ohne deutsche Beteiligung immer noch 17 Millionen eingeschaltet, was einer Quote von 60 % entspricht. 14 Millionen haben im Pokalfinale eingeschaltet. Im Pokal waren 18.500 Zuschauer in Essen, um den Kick gegen Bielefeld zu sehen. Es ist richtig, dass Vereine wie Ingolstadt oder Darmstadt eigentlich keine Sau außerhalb ihrer Dörfer interessieren, aber Fußball ist akzeptierte Unterhaltungsbranche.

Wir dürfen da auch nicht den BVB als Standard setzen. Es gibt noch 14 Bundesligisten, die aufpassen müssen, dass ihre Buden einigermaßen voll sind. Es rutschen immer mehr Vereine nach, die die Lage da auch nicht besser machen. In der Breite sehe ich da schon Tendenzen, dass das System sich zumindest aufspaltet. Das der BVB dann zwangsläufig in der Oberschicht unterwegs ist (dauerhaft), bezweifel ich dann massiv.

Das klingt jetzt ziemlich defätistisch, aber ich glaube mittlerweile, dass der Stadionbesuch gar nicht mehr das Bewertungskriterium für den Fußball ist. Er funktioniert allerdings als TV-Sport und erreicht dort die Massen. Wer weiß, vielleicht hast du in weiteren 20 Jahren Funktionen, bei denen du Fußball über eine VR-Brille schaust und dir dabei vorgegaukelt wird, im Stadion zu sein. Via Internet auch im Netzwerk mit deinen Freunden, so dass man das Gefühl hat, zuammen im Block zu stehen...


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