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Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen (Sonstiges)

Thomas, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 11:48 (vor 34 Tagen)

In dem Artikel geht es um (nicht genannt) Betano. Möglich, dass es noch andere betrifft. Unter dem Link im Artikel einer Anwaltsseite liest man "nach dem BGH-Beschluss dürfte »ein regelrechter Tsunami über die ganze Sportwetten-Branche hereinbrechen«."

https://www.spiegel.de/sport/fussball/bundesgerichtshof-einschaetzung-zu-sportwettenverlusten-rueckerstattung-moeglich-a-eba97ffb-eaf8-496f-a56f-ba37ddbdfd7a

Empfehle Podcast zu dem Thema

Schoeneschooh, CDMX, Samstag, 06.04.2024, 04:57 (vor 33 Tagen) @ Thomas

Verzockt - Das System Sportwetten

Da lernt man ne Menge zu diesem Sumpf!

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 05.04.2024, 21:48 (vor 34 Tagen) @ Thomas

Den Eindruck, dass Wettfirmen nicht die Ärmsten sind, hatte ich seit dem ich las, dass in UK ein CEO einer Wettfirma ein Gehalt von 0.5 Milliarden (GBP? USD? weiss nicht) pro Jahr hat. Das war so um 2020.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

d0g1am., Bochum, Freitag, 05.04.2024, 13:31 (vor 34 Tagen) @ Thomas

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?

Auch das im Artikel genannte Beispiel:

Das wird schon daran deutlich, dass der Mann in knapp zweieinhalb Monaten im Jahr 2018 rund 12.000 Euro Verlust gemacht hat. Die fordert er plus Zinsen zurück.

12.000 Euro in 2,5 Monaten. Irre!

Aber irgendwie auch eine komische Situation. Da setzen Privatleute ihr Vermögen aufs Spiel und wollen sich vorher nicht gut genug damit beschäftigt haben, ob der Anbieter überhaupt eine gültige Lizenz hat? Aber nachdem sie dann so viel verloren haben, klagen plötzlich alle dagegen? Die Gewinner klagen natürlich nicht, ist klar.

Fühlt sich ein bisschen so an, als würde man irgendwo auf der Straße Drogen kaufen, alles konsumieren und später das Geld wieder einklagen, weil das ja nicht legal verkauft wurde. Keine Ahnung, vielleicht wäre das rechtlich sogar möglich, ich bin ja kein Jurist. Aber "gerecht" fühlt sich das nicht an. Ohne jetzt die Wettanbieter in Schutz nehmen zu wollen, die wissen schon auch ganz genau, was sie tun :D

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

tim86, Hamburg, Freitag, 05.04.2024, 22:41 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Naja es gibt auch welche die ähnliche Summen für Drogen oder andere Süchte ausgeben. Wer Süchtig ist, hat meist die Kontrolle verloren und verzockt teilweise neben den eigenen Geld auch das der Partner und eigenen Kinder.

Besonders fies wenn die Kinder dann mit 18 bemerken, dass das Erbe von den Großeltern oder das Spaarbuch wo diese regelmäßig eingezahlt haben gar nicht mehr vorhanden ist, da ein Elternteil das Konto leer gemacht hat.
Da hat das Kind dann die Wahl die eigenen Eltern verklagen auch wenn häufig nichts zu holen ist oder den verlust hinzunehmen.

Genauso gibt es in Vegas auch häufiger Fälle wo Leute den Jackpot knacken, mehrere Millionen Gewinnen und den Urlaub dennoch Arm beenden.

Der wohl größte finanzielle Absturz durch Spielsucht hat allerdings Tarrance Watanabe erlebt. Der hat 2000 seine Firma für ca. 400 Mio. USD verkauft, bis 2007 sein Vermögen auf 1,3 Mrd. USD angehäuft. 2007 wurde er dann Spielsüchtig und hat alleine in diesen Jahr über 200 Mio. Verlust in Vegas gemacht. 2010 musste er bereits Bankrott anmelden, mit nur noch Vermögenswerten in Wert von 50.000 USD und weit höheren Schulden.

All-In: BVB wird diese Saison doch noch Meister

CrimsonGhost, Freitag, 05.04.2024, 20:02 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Und wenn es nicht klappt, Kohle zurückfordern.

All-In: BVB wird diese Saison doch noch Meister

Franke, Freitag, 05.04.2024, 20:30 (vor 34 Tagen) @ CrimsonGhost

Und wenn es nicht klappt, Kohle zurückfordern.


Wenn, dann geht es um die Zeit zwischen 2012 und 2020.

All-In: BVB wird diese Saison doch noch Meister

CrimsonGhost, Freitag, 05.04.2024, 22:18 (vor 34 Tagen) @ Franke

Und wenn es nicht klappt, Kohle zurückfordern.

Wenn, dann geht es um die Zeit zwischen 2012 und 2020.

Es war humorvoll gemeint.

All-In: BVB wird diese Saison doch noch Meister

Franke, Freitag, 05.04.2024, 23:26 (vor 33 Tagen) @ CrimsonGhost

Und wenn es nicht klappt, Kohle zurückfordern.

Wenn, dann geht es um die Zeit zwischen 2012 und 2020.


Es war humorvoll gemeint.


Hier liest ganz bestimmt einer mit, der gefährdet ist.

All-In: BVB wird diese Saison doch noch Meister

CrimsonGhost, Samstag, 06.04.2024, 12:31 (vor 33 Tagen) @ Franke

Und wenn es nicht klappt, Kohle zurückfordern.

Wenn, dann geht es um die Zeit zwischen 2012 und 2020.


Es war humorvoll gemeint.

Hier liest ganz bestimmt einer mit, der gefährdet ist.

Da wirst du ganz bestimmt recht haben, die Tipp- und Spielthreads sprechen da Bände.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 16:22 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?

Auch das im Artikel genannte Beispiel:

Das wird schon daran deutlich, dass der Mann in knapp zweieinhalb Monaten im Jahr 2018 rund 12.000 Euro Verlust gemacht hat. Die fordert er plus Zinsen zurück.


12.000 Euro in 2,5 Monaten. Irre!

Aber irgendwie auch eine komische Situation. Da setzen Privatleute ihr Vermögen aufs Spiel und wollen sich vorher nicht gut genug damit beschäftigt haben, ob der Anbieter überhaupt eine gültige Lizenz hat? Aber nachdem sie dann so viel verloren haben, klagen plötzlich alle dagegen? Die Gewinner klagen natürlich nicht, ist klar.

Fühlt sich ein bisschen so an, als würde man irgendwo auf der Straße Drogen kaufen, alles konsumieren und später das Geld wieder einklagen, weil das ja nicht legal verkauft wurde. Keine Ahnung, vielleicht wäre das rechtlich sogar möglich, ich bin ja kein Jurist. Aber "gerecht" fühlt sich das nicht an. Ohne jetzt die Wettanbieter in Schutz nehmen zu wollen, die wissen schon auch ganz genau, was sie tun :D

Ich hab' zwar nicht mitgemacht, aber kriege ich trotzdem was zurück? :-)

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Franke, Freitag, 05.04.2024, 17:59 (vor 34 Tagen) @ FourrierTrans

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?

Auch das im Artikel genannte Beispiel:

Das wird schon daran deutlich, dass der Mann in knapp zweieinhalb Monaten im Jahr 2018 rund 12.000 Euro Verlust gemacht hat. Die fordert er plus Zinsen zurück.


12.000 Euro in 2,5 Monaten. Irre!

Aber irgendwie auch eine komische Situation. Da setzen Privatleute ihr Vermögen aufs Spiel und wollen sich vorher nicht gut genug damit beschäftigt haben, ob der Anbieter überhaupt eine gültige Lizenz hat? Aber nachdem sie dann so viel verloren haben, klagen plötzlich alle dagegen? Die Gewinner klagen natürlich nicht, ist klar.

Fühlt sich ein bisschen so an, als würde man irgendwo auf der Straße Drogen kaufen, alles konsumieren und später das Geld wieder einklagen, weil das ja nicht legal verkauft wurde. Keine Ahnung, vielleicht wäre das rechtlich sogar möglich, ich bin ja kein Jurist. Aber "gerecht" fühlt sich das nicht an. Ohne jetzt die Wettanbieter in Schutz nehmen zu wollen, die wissen schon auch ganz genau, was sie tun :D


Ich hab' zwar nicht mitgemacht, aber kriege ich trotzdem was zurück? :-)


Vor rund 20 Jahren war mal was mit Bankgebühren, da konnte, glaube ich, jeder Kunde so etwa 28,50 € mitnehmen.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Freitag, 05.04.2024, 16:46 (vor 34 Tagen) @ FourrierTrans

Ich hab' zwar nicht mitgemacht, aber kriege ich trotzdem was zurück? :-)

"Ich gatte ganz fest vor, 20.000 Euro auf Hoffenheim als Meister zu setzen."

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 16:49 (vor 34 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Ich hab' zwar nicht mitgemacht, aber kriege ich trotzdem was zurück? :-)


"Ich gatte ganz fest vor, 20.000 Euro auf Hoffenheim als Meister zu setzen."

Im Grunde hatte ich im Geiste schon gewettet. Also ich fühle mich letztlich als Betrogener. Nein, ich identifiziere mich als Betrogener. Wo ist mein Geld?

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

simie, Krefeld, Freitag, 05.04.2024, 14:13 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?

Ja. Das ist ziemlich verbreitet. Nicht nur bei Sportwetten. Auch das Geschäftsmodell der Spielhallen beruht doch auf dem Umstand, dass viele dort erhebliche Summen verspielen.
Letztlich wirken da die gleichen Mechanismen, wie bei anderen Süchten. Und nicht jeder kann das regulieren und nur ab und zu tippen. Gerade bei Sportwetten verschärft dann die leichte Verfügbarkeit der Wetten über Smartphones das Problem noch.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Oleoleole, Freitag, 05.04.2024, 18:38 (vor 34 Tagen) @ simie

Ist ja nicht das Problem des Anbieter bzw kann und darf man nicht zu dessen Problem machen

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Hässlicher_Ork_2, Freitag, 05.04.2024, 21:08 (vor 34 Tagen) @ Oleoleole
bearbeitet von Hässlicher_Ork_2, Freitag, 05.04.2024, 21:11

Ist ja nicht das Problem des Anbieter bzw kann und darf man nicht zu dessen Problem machen

Wieso nicht? Der Anbieter nutzt die Sucht perfide für seine eigenen kapitalistischen Interessen. Ich glaube nicht, dass man solche Geschäftspraktiken dulden muss, respektive dass die Anbieter genug Mittel ergreifen, um Suchterkrankte vom finanziellen Ruin abzuhalten.

Das gehört stärker reguliert oder ganz verboten. Werbung für Glücksspiel sollte aufgrund der Probleme (Sucht, finanzieller Ruin, Suizid) komplett verboten sein.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Oleoleole, Freitag, 05.04.2024, 21:32 (vor 34 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Naja, zwingt ja keiner die Leute zu spielen. Bzw ist das ja im normalen Rahmen auch kein Problem.

Wie Alkohol.

Ist eher ein individuelles Problem

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

pactum Trotmundense, Syburg, Freitag, 05.04.2024, 22:22 (vor 34 Tagen) @ Oleoleole

Ist eher ein individuelles Problem

Nein, ist es nicht. Die Suchtforschung ist sich inzwischen nahezu einig, dass eine Veranlagung zur Sucht bereits mit der Geburt vorliegt. Nicht jeder Mensch hat sie, aber wer sie hat, braucht nur das erste Bier, den ersten Wettschein, etc. und ist in der Suchtspirale. Süchtige können nicht Nein sagen, wenn sie in dieser Spirale sind.

Sicher, man kann natürlich jede Krankheit als individuelles Problem abstempeln. Zum Glück leben wir jedoch in einer ethisch und moralisch aufgeklärteren und zivilisierteren Gesellschaft. Krankheiten sind immer ein gesellschaftliches Problem und wer Krankheiten von Menschen zum eigenen Vorteil ausnutzt und eine Krankheit sogar noch fördert um noch mehr Vorteile heraus quetschen zu können, ist in meinen Augen ein mieses Schwein.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 06.04.2024, 12:27 (vor 33 Tagen) @ pactum Trotmundense

Ist eher ein individuelles Problem


Nein, ist es nicht. Die Suchtforschung ist sich inzwischen nahezu einig, dass eine Veranlagung zur Sucht bereits mit der Geburt vorliegt. Nicht jeder Mensch hat sie, aber wer sie hat, braucht nur das erste Bier, den ersten Wettschein, etc. und ist in der Suchtspirale. Süchtige können nicht Nein sagen, wenn sie in dieser Spirale sind.

Das klingt interessant. Ich denke schon das so etwas im Erbgut verankert sein kann und mancher empfänglicher als ein anderer ist, aber sind nicht die epigenetischen Einflüsse und Umstände am ehesten ausschlaggebend, ob jemand eine Suchtkrankheit entwickelt oder nicht?


Ich habe auch letztens erfahren das der biologische und auch optische Alterungsprozess hauptsächlich von äußeren Faktoren abhängt. Die Grundsäulen dafür sind Ernährung, positives Mindset, Bewegung bzw Sport, soziale Kontakte enstcheiden wie gesund unsere Organe im hohen Alter sind oder wie tief unsere Falten sind. Die Gene spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.


Außer beim fucking männlichen Haarausfall. Das ist leider zu 99% Gen-Lotterie und jeder Kampf dagegen (außer mit fiesen Medikamenten) aussichtslos. :-(


Sicher, man kann natürlich jede Krankheit als individuelles Problem abstempeln. Zum Glück leben wir jedoch in einer ethisch und moralisch aufgeklärteren und zivilisierteren Gesellschaft. Krankheiten sind immer ein gesellschaftliches Problem und wer Krankheiten von Menschen zum eigenen Vorteil ausnutzt und eine Krankheit sogar noch fördert um noch mehr Vorteile heraus quetschen zu können, ist in meinen Augen ein mieses Schwein.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

CrimsonGhost, Freitag, 05.04.2024, 22:21 (vor 34 Tagen) @ Oleoleole

Naja, zwingt ja keiner die Leute zu spielen. Bzw ist das ja im normalen Rahmen auch kein Problem.

Wie Alkohol.

Ist eher ein individuelles Problem

Mit der Argumentation kann man auch alles legalisieren und jegliche Ordnungswidrigkeiten, Vergehen und Verbrechen als individuelles Problem abtun.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Oleoleole, Freitag, 05.04.2024, 23:59 (vor 33 Tagen) @ CrimsonGhost

Wieso alles legalisieren? Nur weil Jever Werbung im TV kommt wird man ja nicht gleich zum Alki.
Ähnlich ist es bei Sportwetten.

Das ist mit individuelles Problem gemeint der eine kann damit umgehen, der andere verzockt halt Haus und Hof. Oder versäuft es. Ist aber das Problem der Person, nicht der Gesellschaft.

Wenn jemand nicht in der Lage ist, ein normales Angebot korrekt wahrzunehmen (Alkohol, Sportwetten, StVO) ist es ja ein sehr persönliches Thema.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Hässlicher_Ork_2, Samstag, 06.04.2024, 11:22 (vor 33 Tagen) @ Oleoleole
bearbeitet von Hässlicher_Ork_2, Samstag, 06.04.2024, 11:33

Wieso alles legalisieren? Nur weil Jever Werbung im TV kommt wird man ja nicht gleich zum Alki.

Das sagt ja auch niemand.

Alkoholmissbrauch ist ein Riesenproblem in Deutschland (und an vielen anderen Orten). Es werden nicht nur zahlreiche Existenzen zerstört. Alkohol verursacht in Deutschland Gesundheitskosten von 57 Milliarden jährlich, die die Allgemeinheit trägt. Eine bessere Regulierung halte ich selbst ohne Empathie nur schon aus Kostengründen für eine Pflicht.

Ich bin der Meinung, dass Suchtmittel wie Alkohol nicht beworben werden sollten, um sie aus Profitgier als erstrebenswerte Güter darzustellen. Das ist Teil der kompletten Verharmlosung vom Alkoholkonsum.

Ähnlich ist es bei Sportwetten.

Sportwetten gehören deshalb auch nicht beworben. Hier geht es um Verschuldung des Erkrankten selbst vielfach mit katastrophalen Konsequenzen für die Familie und das nahe Umfeld. Es ist ja nicht so, dass man Alles verspielt und dann bei Null steht. Diese Leute sind hochverschuldet, weil in der Verzweiflung überall Geld auftreiben werden, das die niemals zurückzahlen können. Kosten die das Umfeld und die Gesellschaft tragen.

Es geht um Depressionen und eine brutale Selbstmordrate.

Das ist mit individuelles Problem gemeint der eine kann damit umgehen, der andere verzockt halt Haus und Hof. Oder versäuft es. Ist aber das Problem der Person, nicht der Gesellschaft.

Beides sind sowohl ein individuelles Problem wie auch ein gesellschaftliches. Die Konsequenzen aus der Sucht tragen nicht nur die Erkrankten. Es werden Existenzen von Familien verwettet und versoffen. Frag einmal ein Kind einer alkoholkranken oder spielsüchtigen Person wie lustig das Aufwachsen war. Für die Schäden kommen weder die Anbieter der Suchtmittel auf, noch können sie vom Individuum getragen werden. Von Menschlichkeit brauchen wir gar nicht anfangen. Das kann uns nicht egal sein.

Wenn jemand nicht in der Lage ist, ein normales Angebot korrekt wahrzunehmen (Alkohol, Sportwetten, StVO) ist es ja ein sehr persönliches Thema.

Mit riesigen Konsequenzen für die Gesellschaft. Es gebietet der Respekt vor einem würdevollen Umgang, dass wir als Gesellschaft nicht wegsehen.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Oleoleole, Samstag, 06.04.2024, 12:30 (vor 33 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Naja, die Einnahmen aus Glücksspiel (Casino, Automaten, Wetten) mit USt, Vergnügungssteuer und weiteren Steuern dürften die volkswirtschaftlichen Schäden locker egalisieren. Hab irgendwo gesehen dass dies um die 400 mio wären....

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Hässlicher_Ork_2, Samstag, 06.04.2024, 15:03 (vor 33 Tagen) @ Oleoleole

Naja, die Einnahmen aus Glücksspiel (Casino, Automaten, Wetten) mit USt, Vergnügungssteuer und weiteren Steuern dürften die volkswirtschaftlichen Schäden locker egalisieren. Hab irgendwo gesehen dass dies um die 400 mio wären....

Die Zahlen variieren sehr stark, da die indirekten Kosten unterschiedlich erfasst werden. Ich habe Kosten von 326 Millionen bis 3,4 Milliarden gefunden. Es ist richtig, dass dies im keinen Verhältnis zu den Kosten von Rauchen und Saufen steht.

Die steuerlichen Einahmen sind aber auch deutlich höher als von dir angegeben: 5.2 Milliarden pro Jahr.

Diesen Bericht möchte ich empfehlen. In Deutschland gibt es 4.6 Millionen spielsüchtige Personen und noch einmal 3.3 Millionen mit Risikospielverhalten. Es ist in der Masse kein Randphänomen oder individuelles Problem. In Deutschland entstehen den Konsumenten jährlich Glückspielverluste von 13.4 Milliarden.

https://gluecksspielatlas2023.isd-hamburg.de/dl/Gluecksspielatlas_2023.pdf

Die Glücksspielsucht verursacht erhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Einer Studie zufolge belaufen sich die Kosten, die in Folge von süchtigem bzw. problematischem Spielen für die deutsche Volkswirtschaft entstehen, auf insgesamt 326 Millionen Euro pro Jahr.

https://www.automatisch-verloren.de/de/gluecksspiel/zahlen-und-fakten-zu-gluecksspiel.html

Auf internationalen Stan- dards basierende Berechnungen zeigen, dass die direkten und indirekten Kosten des pathologischen Glücksspiels in Deutschland mit 300 – 600 Mio. € weit unter jenen Wohlfahrtskosten liegen, welche durch Alkohol- und Tabakmissbrauch entstehen.

https://www.vdai.de/wp-content/uploads/2021/04/T-S-GuA_25_Peren_Eine_volkswirtschaftliche_Kosten-Nutzen-Analyse.pdf

3,4 Milliarden Euro: So hoch ist der volkswirtschaftliche Schaden, der in Deutschland jährlich durch Spielsucht entsteht.

https://www.br.de/nachricht/spielsucht-spielhallen-bayern-100.html

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Oleoleole, Samstag, 06.04.2024, 15:15 (vor 33 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Yo, wenn did Zahlen stimmen ist da immer noch ein Profit von 1.8 Mrd, also gut.

Man könnte das jetzt noch weiter checken, fraglich welche Personenkreise da reinfallen, welche Lebensarbeitseinnahmen wegfallen usw.
Meine, es gab mal in den USA Studien dazu.
Wenn Dir der Kevin aus dem Prekariat wegbricht ist das - rein ökonomisch - weniger schlimm als bei einem Highperformer, das wird dann aber zu akademisch.

Vielleicht bin ich aber auch zu alt, ich habe mal was von Selbstverantwortung gelernt.
Ist so wie bei GenZ, das ist TikTok schuld dass man sich nicht konzentrieren kann :-)

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Ulrich, Freitag, 05.04.2024, 22:45 (vor 34 Tagen) @ CrimsonGhost

Naja, zwingt ja keiner die Leute zu spielen. Bzw ist das ja im normalen Rahmen auch kein Problem.

Wie Alkohol.

Ist eher ein individuelles Problem


Mit der Argumentation kann man auch alles legalisieren und jegliche Ordnungswidrigkeiten, Vergehen und Verbrechen als individuelles Problem abtun.

Zigarettenwerbung ist komplett reglementiert, Alkoholwerbung teilweise. Was Glücksspiel angeht, so werden alle, die Sky, Amazon oder DAZN schauen, damit bombardiert. Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Gleichzeitig sind die Wettanbieter per Smartphone jederzeit verfügbar. Ein für mich unhaltbarer Zustand.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Fred789, Ort, Freitag, 05.04.2024, 15:59 (vor 34 Tagen) @ simie

Viele wollen bzw können sich nicht eingestehen, dass sie spielsüchtig sind. Weiß nicht, ob das online auch geht, aber in Casinos und Spielhallen kannst du dich dann sperren lassen - zum Eigenschutz.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Lenano, Freitag, 05.04.2024, 16:46 (vor 34 Tagen) @ Fred789

Wenn sich nichts geändert hat dann kannst du dich bis zu 3 Jahre sperren lassen und kommst aufgrund einer Landesweiten Datenbank auch nicht mehr ins Casino.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Ulrich, Freitag, 05.04.2024, 19:28 (vor 34 Tagen) @ Lenano

Wenn sich nichts geändert hat dann kannst du dich bis zu 3 Jahre sperren lassen und kommst aufgrund einer Landesweiten Datenbank auch nicht mehr ins Casino.

Diese freiwilligen Sperren gab es in Spielcasinos, aber ob das auch bei den Wettanbietern funktioniert? Habe so etwas noch nie gemacht, aber ich wäre nicht überrascht, wenn man sich da mit fiktiven Daten anmelden könnte. Und zumindest früher saßen viele im Ausland, vor allem auf Zypern.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Lenano, Freitag, 05.04.2024, 23:41 (vor 33 Tagen) @ Ulrich

Ich habe mich z.B. gesperrt und komme daher eben auch mit meinem Ausweis nicht ins Casino.
Um ein neues Konto bei nem Wettanbieter zu eröffnen würde ich dann aber ja vermutlich nen Perso benötigen und ne Bankverbindung. Da ist der Aufwand doch unnötig groß wenn man sich ja nicht mal selbst sperren müsste.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

depecheden, CLP, Freitag, 05.04.2024, 20:11 (vor 34 Tagen) @ Ulrich

Wenn sich nichts geändert hat dann kannst du dich bis zu 3 Jahre sperren lassen und kommst aufgrund einer Landesweiten Datenbank auch nicht mehr ins Casino.


Diese freiwilligen Sperren gab es in Spielcasinos, aber ob das auch bei den Wettanbietern funktioniert? Habe so etwas noch nie gemacht, aber ich wäre nicht überrascht, wenn man sich da mit fiktiven Daten anmelden könnte. Und zumindest früher saßen viele im Ausland, vor allem auf Zypern.

Klar kannst du dich mit fiktiven Daten anmelden.
Was dann im Falle einer Auszahlung passiert kannst du dir denken.
Auch die Banken sind nicht blöd, die gucken mittlerweile ganz genau hin woher die Kohle kommt und kündigen dir ggf das Konto.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Faultier, Ort, Freitag, 05.04.2024, 15:34 (vor 34 Tagen) @ simie

Und in der Halbzeit wird man bei Sky mit Wettwerbung vollgeballert. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein Problem mit Wetten und mir wird dann im 30 Sekunden Takt eingetrichtert „das Spiel macht nur Spaß, wenn du gewettet hast“, sehe ich das Risiko und verstehe nicht wieso dieses popelige Kleingedruckte von wegen Suchtgefahr reicht. Bei Alkohol und Nikotin klappt es doch auch mit den Werbeeinschränkungen. Ich bin seit ein paar Jahren nichtraucher und werde immer noch getriggert, wenn in ner Serie jemand genüsslich nach dem Essen eine raucht.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Foreveralone, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 15:44 (vor 34 Tagen) @ Faultier
bearbeitet von Foreveralone, Freitag, 05.04.2024, 15:52

Und in der Halbzeit wird man bei Sky mit Wettwerbung vollgeballert. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein Problem mit Wetten und mir wird dann im 30 Sekunden Takt eingetrichtert „das Spiel macht nur Spaß, wenn du gewettet hast“, sehe ich das Risiko und verstehe nicht wieso dieses popelige Kleingedruckte von wegen Suchtgefahr reicht. Bei Alkohol und Nikotin klappt es doch auch mit den Werbeeinschränkungen. Ich bin seit ein paar Jahren nichtraucher und werde immer noch getriggert, wenn in ner Serie jemand genüsslich nach dem Essen eine raucht.

Haha, so geht es mir auch. Ganz schlimm ist da gerade The Crown auf NFX.

In Filmen oder Serien fällt das für mich aber unter dem Aspekt Kunstfreiheit und auch je nach Kontext macht es etwa authentischer, immersiver, gerade bei realen Vorbildern

Wenn es demnächst mal einen Spielfilm um Helmut Schmidt geben sollte, dann wird der Glimmstengel sicherlich nicht durch einen Lolly wie bei Kojak ersetzt.;-)

So gesehen müsste man auch product placement untersagen.

Da muss man halt mit leben.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Faultier, Ort, Freitag, 05.04.2024, 18:15 (vor 34 Tagen) @ Foreveralone

Das fand ich bei der Cumberbatch-Version von Sherlock Holmes etwas schade, dessen „Drogensucht“ das Rauchen ist. Dann mag ich Antihelden lieber, die auch wirklich nen Knacks haben z.B. der Elementary Holmes oder Dr. House.
Komischerweise triggern mich nicht, die rauchenden Kollegen oder „reale Raucher“ … egal, Rückfall gab es nicht.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

simie, Krefeld, Freitag, 05.04.2024, 18:33 (vor 34 Tagen) @ Faultier

Das fand ich bei der Cumberbatch-Version von Sherlock Holmes etwas schade, dessen „Drogensucht“ das Rauchen ist. Dann mag ich Antihelden lieber, die auch wirklich nen Knacks haben z.B. der Elementary Holmes oder Dr. House.

Da wird doch ständig darauf angespielt, dass er nach mehr als nur Nikotin süchtig ist.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

simie, Krefeld, Freitag, 05.04.2024, 15:37 (vor 34 Tagen) @ Faultier

Vor allem wird da in den Spots ja immer so getan, als ob man nur gewinnen kann. Da kann ich mir schon vorstellen, dass solche Werbung für die von Spielsucht betroffenen schon ein ziemlicher Trigger ist.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Faultier, Ort, Freitag, 05.04.2024, 18:28 (vor 34 Tagen) @ simie

Vielleicht sollte man einige Formulierungen beschränken, die entweder suggerieren, man könne nur gewinnen oder, „mach es zu deinem Spiel“ es macht mehr/ nur Spaß, wenn man wettet. Beim Gendern ging das ja auch mit den Verboten.

Ich habe eine Tipprunde in der wir ohne Geldeinsatz 1. und 2. Liga tippen und am Ende der Saison ist halt jemand Erster, mehr nicht. Trotzdem war ich erschrocken, als ich mich bei nem BVB-Spiel über ein Gegentor gefreut habe, weil mein Tipp dann stimmte. Ist fast so schlimm wie das Haus zu verspielen :-)

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

markus, Freitag, 05.04.2024, 15:01 (vor 34 Tagen) @ simie

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?


Ja. Das ist ziemlich verbreitet. Nicht nur bei Sportwetten. Auch das Geschäftsmodell der Spielhallen beruht doch auf dem Umstand, dass viele dort erhebliche Summen verspielen.
Letztlich wirken da die gleichen Mechanismen, wie bei anderen Süchten. Und nicht jeder kann das regulieren und nur ab und zu tippen. Gerade bei Sportwetten verschärft dann die leichte Verfügbarkeit der Wetten über Smartphones das Problem noch.

So ist es. Einige verstehen schon den Spielerfehlschluss nicht. Der wird hier wunderbar erklärt. https://www.youtube.com/watch?v=UNonvnUmhcU

Andere verstehen darüberhinaus nicht, dass insbesondere die Automaten so eingestellt sind, dass am Ende nur der Betreiber gewinnen kann.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Garum, Bornum am Harz, Freitag, 05.04.2024, 14:18 (vor 34 Tagen) @ simie

Mir war schon klar, dass Glücksspiel süchtig machen kann. Aber da haben ja richtig viele Leute ein massives Problem damit?! Wie kommt man darauf, solche Beträge bei Onlinewetten zu verballern?


Ja. Das ist ziemlich verbreitet. Nicht nur bei Sportwetten. Auch das Geschäftsmodell der Spielhallen beruht doch auf dem Umstand, dass viele dort erhebliche Summen verspielen.
Letztlich wirken da die gleichen Mechanismen, wie bei anderen Süchten. Und nicht jeder kann das regulieren und nur ab und zu tippen. Gerade bei Sportwetten verschärft dann die leichte Verfügbarkeit der Wetten über Smartphones das Problem noch.

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Nicht jeder geht gerne in so eine Buchmacherspelunke.:-)

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Jurist, Freitag, 05.04.2024, 13:41 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Verrückt? Logisch! Gewinne bei Sportwetten schütten Dopamin aus. Das macht süchtig. Menschen, die entsprechend veranlagt sind, belügen sich selbst, blenden Verluste aus und brauchen den nächsten Kick.

Kennen wir so auch von Computerspielsüchtigen, Workaholics, Rauchern, Dampfern, Säufern, Koksern, etc. Da ist kaum einer vor gefeit. Das sicherste ist, diese Scheiße gar nicht erst anzufangen. Weil ich weiß, dass ich da sehr anfällig für bin, bin ich „nur“ arbeitssüchtig. Aber ich versuche das zu regulieren- es gibt noch andere wichtige Dinge im Leben.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Eisen, DO, Freitag, 05.04.2024, 13:36 (vor 34 Tagen) @ d0g1am.

Ich bin da ganz bei Dir, das klingt völlig verrückt.

Und was werden diese Leute wohl machen, die das Geld wieder bekommen? Fahren nach Hohensyburg --> alles auf "rot" :D

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Garum, Bornum am Harz, Freitag, 05.04.2024, 13:43 (vor 34 Tagen) @ Eisen

Ich bin da ganz bei Dir, das klingt völlig verrückt.

Und was werden diese Leute wohl machen, die das Geld wieder bekommen? Fahren nach Hohensyburg --> alles auf "rot" :D

Deswegen ja Spiel-Sucht. Kann man rational immer schlecht erklären. Da setzt dann irgend wann der Verstand aus.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Lenano, Freitag, 05.04.2024, 13:49 (vor 34 Tagen) @ Garum

So ganz setzt der Verstand ja nicht aus. Gab dazu mal 6 Folgen bei Spotify, auch zur ganzen Entstehungsgeschichte in Deutschland und wie man auch Seitens der Wettanbieter genau wusste an wen man ran muss um am Ende doch auch in Deutschland wetten lassen zu dürfen.

Dazu ging es eben auch um Leute die da eben brutale Werte verzockt haben und was für ein Gebilde sie sich erschaffen haben damit es keiner mitbekommt. Da musste man Geschichten genau erzählen und auch überlegen wer im Freundeskreis evtl wen kennt und das die dann auch gleiche Geschichten hören.
Da ist der Verstand dann schon da, und irgendeine Wette klappt ja dann auch wieder.

Und wenn du da drin bist kommst du wie bei jeder Sucht einfach schwer raus weil du dich halt auch selbst gut belügen kannst. So einfach wie sich das einige vorstellen ist es eben nicht.

"Wir kriegen täglich rund 100 Anfragen" (...) "Im Schnitt gehe es um ein Volumen von rund 25.000 Euro"

Garum, Bornum am Harz, Freitag, 05.04.2024, 13:54 (vor 34 Tagen) @ Lenano

Und wenn du da drin bist kommst du wie bei jeder Sucht einfach schwer raus weil du dich halt auch selbst gut belügen kannst. So einfach wie sich das einige vorstellen ist es eben nicht.

Das Ist wohl wahr, ich kenne aber eher Leute die Automatensüchtig waren.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Sascha, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 12:25 (vor 34 Tagen) @ Thomas

Wenn die Verträge nichtig sind, hätten die Anbieter dann ihrerseits nicht auch das Recht, von anderen Spielern die Gewinne wieder einzufordern?

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Freitag, 05.04.2024, 12:55 (vor 34 Tagen) @ Sascha

Wenn die Verträge nichtig sind, hätten die Anbieter dann ihrerseits nicht auch das Recht, von anderen Spielern die Gewinne wieder einzufordern?

Im Regelfall dürfte Entreicherung nach § 818 III BGB vorliegen. Und zu behaupten, dass der Kläger gewusst hat, dass es illegales Glücksspiel ist, werden diese Buden nicht wagen, weil dann sehr zügig die StA in Kavalleriestärke einrücken würde.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Gargamel09, Freitag, 05.04.2024, 13:01 (vor 34 Tagen) @ MarcBVB
bearbeitet von Gargamel09, Freitag, 05.04.2024, 13:05

Wenn die Verträge nichtig sind, hätten die Anbieter dann ihrerseits nicht auch das Recht, von anderen Spielern die Gewinne wieder einzufordern?


Im Regelfall dürfte Entreicherung nach § 818 III BGB vorliegen. Und zu behaupten, dass der Kläger gewusst hat, dass es illegales Glücksspiel ist, werden diese Buden nicht wagen, weil dann sehr zügig die StA in Kavalleriestärke einrücken würde.

Auch auf Malta, Zypern, Gibraltar?

Die offline Buden kriegen die evtl. ran, aber online ging im letzten Jahrzehnt bis Deutschland diesen komischen Glücksspielstaatsvertrag eingeführt hat, so viel Geld verloren, das kriegen die nur von denen zurück, die es überhaupt noch gibt und vllt. noch eine Lizenz in Deutschland haben, u.a. Tipico.

Bet365 müsste wohl am meisten bluten, neben Tipico, nur werden die sich die besten Anwälte leisten können. Pinnacle (ohne Lizenz) aber eine der größten Onlineanbieter überhaupt, der kaum limitiert? Da dürfte es sehr schwierig werden...

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Sascha, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 12:58 (vor 34 Tagen) @ MarcBVB

Ok. Mir hatte sich einfach nur laienhaft die naive Frage gestellt, ob das mit der Rückerstattung in beiden Richtungen gelten würde, wenn der Vertrag grundsätzlich nichtig ist.

Danke für die Einschätzung.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Jurist, Freitag, 05.04.2024, 12:35 (vor 34 Tagen) @ Sascha

Ohne tief in dem Thema zu sein oder auch nur die Pressemitteilung gelesen zu haben:

Nach deutschem Recht kannst Du zurückfordern, was Du willst zu Unrecht geleistet hast. Das gilt nicht, wenn der Empfänger nicht mehr bereichert ist, das Geld verprasst hat. Das gilt wiederum nichtig , wenn Du wusstest, dass Du nicht zur Leistung verpflichtet warst.

Der einfache Wetter wird in den meisten Fällen kaum annehmen, dass er den Wettgewinn nicht vereinnahmen darf. Der Wettanbieter mit einer Armee an Rechtsberatern dürfte da ein dezidiertere Bild haben.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Taifun, Ingolstadt, Freitag, 05.04.2024, 12:33 (vor 34 Tagen) @ Sascha

Die werden ein Urteil verhindern, also die Revision zurückziehen.

Krass finde ich, wieviele Personen offenbar ihr Leben ruinieren und fünfstellige Summen verwetten. Die holen sich das jetzt wieder und werden es dann wieder abgeben.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Komanda, Freitag, 05.04.2024, 12:41 (vor 34 Tagen) @ Taifun

Ne, diesmal gewinnen sie, ganz sicher.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Foreveralone, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 14:46 (vor 34 Tagen) @ Komanda

Ne, diesmal gewinnen sie, ganz sicher.

Spielsucht ist zunächst mal eine Krankheit, genau wie Alkoholismus

In diesem sonst so korrektem Forum finde ich es erstaunlich, wie zynisch manche darüber urteilen.

Wenn es um stark adipöse Leute geht, wird da ja auch nicht immer mit bloß fehlender Willenskraft gegen argumentiert.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

depecheden, CLP, Freitag, 05.04.2024, 18:08 (vor 34 Tagen) @ Foreveralone

Glaube Sportwetten an sich wie wir im Forum sie meinen , also quasi ich setze heute 5 Euro oder von mir aus auch 50 Euro auf die Buli Spiele morgen ist keine Spielsucht.
Spielsüchtige brauchen die schnelle Abfolge von Einsatz, Wette, Gewinn/Verlust. Wie bei Automaten.
Es gibt aber natürlich auch Sportwettensüchtige, die Live Wetten auf was weiß ich für eine Sportart spielen wo man noch nicht mal die Regeln kennt. Alles schon gesehen.

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Argyle, Köln, Freitag, 05.04.2024, 13:42 (vor 34 Tagen) @ Komanda

Ne, diesmal gewinnen sie, ganz sicher.

Auf jeden Fall. Hab da neulich ein todsicheres Wettsystem auf tiktok gesehen. Der Typ wirkte in den 30 Sekunden hochseriös!

Einschätzung des BGH: Verluste bei Sportwetten? Spieler dürfen auf Rückerstattung hoffen

Ulrich, Freitag, 05.04.2024, 12:30 (vor 34 Tagen) @ Sascha

Wenn die Verträge nichtig sind, hätten die Anbieter dann ihrerseits nicht auch das Recht, von anderen Spielern die Gewinne wieder einzufordern?

Das müssten die Juristen beantworten. Dagegen sprechen könnte u.U., dass wir es hier mit einem Ungleichgewicht zu tun haben, auf der einen Seite Privatpersonen, auf der anderen Seite Unternehmen.

Rein faktisch gewinnt am Ende fast immer der Wettanbieter. Und wenn der von denen, bei denen trotzdem etwas zu holen ist in die Taschen zu greifen droht, dann kann der Anbieter die Schlüssel gleich an den Insolvenzverwalter abgeben. Der allerdings hätte u.U. je nach Sachlage durchaus Möglichkeiten.

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