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Arbeit bei der Rüstungsindustrie (Sonstiges)

dandi, Samstag, 14.01.2023, 13:27 (vor 469 Tagen)

Ich habe mal eine pauschale Frage.Auch wenn sich meine pazifistische Einstellung seit Kriegsbeginn und der realen Bedrohung durch Russland etwas geändert hat,war mir nie in den Sinn gekommen jemals für die Rüstungsindustrie zu arbeiten. Dafür ist mir der Fakt,daß man an der Herstellung von Waffen beteiligt ist und Deutschland zu einem der größten Waffenexporteure der Welt zählt einfach nicht passend in meiner Wertvorstellung. Seit Kriegsbeginn hat sich wie gesagt das ganze schon etwas verschoben und ich sehe durchaus die Notwendigkeit eines bewaffneten Staates. Allerdings bleibt für mich immer noch ein grummeliges Gefühl, bei dem Gedanken, daß wir Waffen weltweit in Krisengebiete liefern ohne wirkliche Kontrolle darüber zu haben von wem und wie sie eingesetzt werden.Nun habe ich ein Jobangebot von einer der führenden Firmen erhalten und tue mich mich schwer mit einer Entscheidung. Ich würde nicht explizit an der Herstellung beteiligt sein,aber in der Personalabteilung und sehr gutes Geld verdienen...was sind eure Gedanken dazu? Pro und Contras?

@dandi Wie hast du dich entschieden? (Rüstungskonzern j/n)

micha87, bei Berlin, Donnerstag, 02.02.2023, 22:31 (vor 450 Tagen) @ dandi

Wie hast du dich entschieden?

Du hast in beinahe jedem großen Unternehmen Blut an den Händen

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 21.01.2023, 15:45 (vor 462 Tagen) @ dandi

In der Bekleidungsindustrie, in der Elektrobranche, usw

Überall werden Menschen ausgebeutet oder müssen unter schlimmsten, gesundheitlich inakzeptablen Bedingungen arbeiten bzw werden praktisch versklavt.


Der Weltmarkt glänzt nicht mit Moral.

Und zumindest weiß man worauf man sich da einlässt, während uns viele Teile der Industrie mit greenwashing und Zertifikaten verarschen bis das es kracht.


Musst du entscheiden.

Du musst zufrieden zur Arbeit gehen können

DomJay, Köln, Montag, 16.01.2023, 20:04 (vor 467 Tagen) @ dandi

Ich habe mal eine pauschale Frage.Auch wenn sich meine pazifistische Einstellung seit Kriegsbeginn und der realen Bedrohung durch Russland etwas geändert hat,war mir nie in den Sinn gekommen jemals für die Rüstungsindustrie zu arbeiten. Dafür ist mir der Fakt,daß man an der Herstellung von Waffen beteiligt ist und Deutschland zu einem der größten Waffenexporteure der Welt zählt einfach nicht passend in meiner Wertvorstellung. Seit Kriegsbeginn hat sich wie gesagt das ganze schon etwas verschoben und ich sehe durchaus die Notwendigkeit eines bewaffneten Staates. Allerdings bleibt für mich immer noch ein grummeliges Gefühl, bei dem Gedanken, daß wir Waffen weltweit in Krisengebiete liefern ohne wirkliche Kontrolle darüber zu haben von wem und wie sie eingesetzt werden.Nun habe ich ein Jobangebot von einer der führenden Firmen erhalten und tue mich mich schwer mit einer Entscheidung. Ich würde nicht explizit an der Herstellung beteiligt sein,aber in der Personalabteilung und sehr gutes Geld verdienen...was sind eure Gedanken dazu? Pro und Contras?

Man lernt eine Abneigung selten lieben. Es gibt gute und schlechte Tage auf der Arbeit. Es gibt gute und nicht so gute Teams als Kollegen.

Das wäre mein Leitgedanke, werde ich insgesamt gerne zur Arbeit gehen? Wenn du das nicht wirst tun können, dann ist es ein Fehler den Geld nur bis zu einem gewissen Grad aufwiegen kann.

Stell dir einfach mal vor, du sagst zu. Stell dir vor dich hinzustellen und von deinem neuen Job zu erzählen. Der Familie, den Freunden. Und dann frag dich, ob du das für dich mit Überzeugung tun könntest.

Mein Tipp:

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 16.01.2023, 19:31 (vor 467 Tagen) @ dandi
bearbeitet von MarcBVB, Montag, 16.01.2023, 19:38

Ganz ehrlich:

I would not give a fuck.

Ich kann's dir so sagen. Mir ist das egal, wen ich vertrete. Also fast. Keine Nazis, kein Sexualstrafrecht. Aber ansonsten gilt: Billables zählen. Und wenn du menschlich ein Arschloch bist, aber meine Honorarvereinbarung unterschreibst, dann bist du bei mir herzlich willkommen.

Von daher:

Machen. Pecunia non olet.

Mein Tipp:

MarcBVB, Montag, 16.01.2023, 23:51 (vor 467 Tagen) @ MarcBVB

Ganz ehrlich:

I would not give a fuck.

Ich kann's dir so sagen. Mir ist das egal, wen ich vertrete. Also fast. Keine Nazis, kein Sexualstrafrecht. Aber ansonsten gilt: Billables zählen. Und wenn du menschlich ein Arschloch bist, aber meine Honorarvereinbarung unterschreibst, dann bist du bei mir herzlich willkommen.

Von daher:

Machen. Pecunia non olet.

Das mit den Nazis solltest du mal testen. Das sind auch nur Menschen, die denken, dass in Berlin alles schiefläuft und Grüne und Sozis hassen.

Spätestens jetzt....

PaBe, Montag, 16.01.2023, 21:22 (vor 467 Tagen) @ MarcBVB

... wo sich MarcBvB zu dem Thema äußert, würde ich das Gegenteil machen - dann machst du nichts verkehrt.

Spätestens jetzt....

LevyFreeman, Hamburg, Montag, 16.01.2023, 22:08 (vor 467 Tagen) @ PaBe

... wo sich MarcBvB zu dem Thema äußert, würde ich das Gegenteil machen - dann machst du nichts verkehrt.

Wenn du mal im Leben nicht weiter weißt, mach einfach das Gegenteil von dem, was Marc tun würde!

Mein Tipp:

LevyFreeman, Hamburg, Montag, 16.01.2023, 19:52 (vor 467 Tagen) @ MarcBVB

Ganz ehrlich:

I would not give a fuck.

Ich kann's dir so sagen. Mir ist das egal, wen ich vertrete. Also fast. Keine Nazis, kein Sexualstrafrecht. Aber ansonsten gilt: Billables zählen. Und wenn du menschlich ein Arschloch bist, aber meine Honorarvereinbarung unterschreibst, dann bist du bei mir herzlich willkommen.

Von daher:

Machen. Pecunia non olet.

Ja ja, sehr interessant deine Einsichten in die Moralvorstellungen eines Jursiten, aber was wir doch alle wirklich wissen wollen: Wie läuft die Strafanzeige?

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Rupo, Ruhrpott, Montag, 16.01.2023, 19:18 (vor 467 Tagen) @ dandi

Moin,
sehr schöner Thread und sehr sehr wichtige Gedanken!

Du solltest das ganzen von hinten denken und entscheiden:
Kann und will ich mit diesem Produkt und oder dieser Dienstleistung identifizieren?!

Zu Deiner konkreten Frage: Ich hätte keine Probleme damit für ein Unternehme zu arbeiten, dessen Produkte Menschen tötet!

LG Thomas

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 16.01.2023, 19:40 (vor 467 Tagen) @ Rupo

Das, was Rupo hier sagt:

Am Ende des Tages kommt's darauf an. Natürlich kann ich das ablehnen, für das Unternehmen X zu arbeiten oder das Mandat für Herrn Y nicht anzunehmen.

Aber seien wir so ehrlich: Die meisten wollen das freistehende Haus im Grünen, den Sportwagen vor der Garage, den Pool und diverse Urlaube.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, Montag, 16.01.2023, 23:05 (vor 467 Tagen) @ MarcBVB

Das, was Rupo hier sagt:

Am Ende des Tages kommt's darauf an. Natürlich kann ich das ablehnen, für das Unternehmen X zu arbeiten oder das Mandat für Herrn Y nicht anzunehmen.

Aber seien wir so ehrlich: Die meisten wollen das freistehende Haus im Grünen, den Sportwagen vor der Garage, den Pool und diverse Urlaube.

Das mit dem Sportwagen war ja schon immer dein Thema und auch von dem anderen Juristen. Eigentlich war ja allen klar warum, aber jetzt ist es belegt.

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/psychologie/haengen-kurze-penislaengen-und-schnelle-autos-und-zusammen-13377015

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Taifun, Ingolstadt, Samstag, 21.01.2023, 14:40 (vor 462 Tagen) @ haweka

Wieso muss ich über das niveaulose Zeug stolpern? Sind wir echt nicht weiter?

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 17.01.2023, 00:27 (vor 467 Tagen) @ haweka

Ich halte das ja für Bodyshaming und Fake News. Also exakt für dein Niveau.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, Dienstag, 17.01.2023, 10:16 (vor 466 Tagen) @ MarcBVB

Gut, dass ich jetzt nen A6 habe :)

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, Dienstag, 17.01.2023, 22:21 (vor 466 Tagen) @ Jurist81

Gut, dass ich jetzt nen A6 habe :)

Mit einer 2 Tonnen Karre durch die Gegend zu fahren, das ist Freiheit. Passt.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

todesbrei, Copitz, Dienstag, 17.01.2023, 10:54 (vor 466 Tagen) @ Jurist81

Der Elektro A6 ist doch noch gar nicht auf dem Markt ?

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 17.01.2023, 10:29 (vor 466 Tagen) @ Jurist81

Gut, dass ich jetzt nen A6 habe :)

Deine Armut und so ;-)

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, Dienstag, 17.01.2023, 10:40 (vor 466 Tagen) @ MarcBVB

Nach dem Spruch zahlst Du die Cola am Sonntag ;)

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 17.01.2023, 13:56 (vor 466 Tagen) @ Jurist81

Champagner. Darunter machen wir es doch nicht, Herr Kollege ;-)

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Rupo, Ruhrpott, Montag, 16.01.2023, 19:46 (vor 467 Tagen) @ MarcBVB

der Aktionär hat es ja auch schwer...

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

rheinlandbanane, Montag, 16.01.2023, 19:16 (vor 467 Tagen) @ dandi

An sich kannst du das Jobangebot transparent aber gleichzeitig anonymisiert nutzen, um eine ordentliche Gehaltserhöhung bei deinem aktuellen Arbeitgeber auszuhandeln. Ist doch fast das Standardvorgehen bei Jahresgesprächen.

Interessante und knifflige Frage

Cthulhu, Essen, Sonntag, 15.01.2023, 08:35 (vor 468 Tagen) @ dandi

Ich glaube, die entscheidende Frage für mich ist, ob ich das, was mein Arbeitgeber macht/verkauft/produziert nicht für verwerflich halte.

Gerne würde ich bei einem gesellschaftlich wichtigen Unternehmen arbeiten, das nur Gutes tut, in der Realität arbeite ich aber für einen Teleshopping Sender, das ist, im Gegensatz zu seinem Ruf eine seriöse Branche aber alles andere als wichtig.

Eine Firma, die Waffen an jeden verkauft, der bezahlt und an den sie verkaufen dürfen (und wenn nicht, umgeht man das auch mal)? Ist für mich dann was anderes. Ich habe aber auch den Luxus, ohne dabei reich zu sein oder sowas, grundsätzlich gut genug zu verdienen, um das bisschen mehr Geld bei den Branchen nicht zu verlockend zu finden.

Interessante und knifflige Frage

donotrobme, Münsterland, Sonntag, 15.01.2023, 08:51 (vor 468 Tagen) @ Cthulhu

Eine dumme Frage dazu:
Ist das Rüstungsgeschäft in Deutschland nicht staatlich kontrolliert?

Als ich mal ein Praktikum in einer Gießerei gemacht habe, hat man mir die Anekdote erzählt, dass ein Mitarbeiter im Versand mal versucht hat, die gegossenen Repetiereinheiten für vollautomatische Fertigungszentren zum Kunden nach Pakistan zu verschicken. Dort hatte ein europäisches Unternehmen ein Montagewerk.
"Überraschenderweise" kamen die nicht durch den Zoll, weil auf den Paketen eine andere Bezeichnung gedruckt waren, nämlich Revolver.

Ist das Problem beim Waffenhandel nicht eher, dass die Waffen über Umwege in die Hände von Regimen gelangen?

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

defender ⌂ @, Sonntag, 15.01.2023, 07:52 (vor 468 Tagen) @ dandi

Mir ist lieber, da arbeiten Leute mit Gewissen als ohne.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

BukausmTal, Wuppertal, Sonntag, 15.01.2023, 00:30 (vor 469 Tagen) @ dandi

Ich hätte große Probleme damit. Ich bin dafür,die Ukraine mit allen Waffen zu unterstützen, die helfen, diesen fürchterlichen Krieg von Putins Faschisten zu beenden. Aber Waffen produzieren,die an Saudiarabien oder andere Verbrecherregimes gehen? Nicht mit mir im diesem Leben. Weißt du genau, wohin die Reise militärisch geht?

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

dandi, Samstag, 14.01.2023, 20:16 (vor 469 Tagen) @ dandi

Muss jeder für sich selbst abwägen…
Aber wenn Du Bauchschmerzen hast, würde ich die ernst nehmen. Zumindest wenn die Alternative nicht zu extrem iist.

Hilft Dir nur wenig, aber meine Frau hat (als Oracle DBA) mehrfach gut dotierte und wahrscheinlich sehr sichere Jobs abgelegt, wenn die (moralischen):Bedenken zu groß waren. Banken, Kühne und mehr. Klar ist es ein Luxus sich gegen solche Firmen entscheiden zu können, und das kann man realistisch auch nur mit Alternativen machen.
Aber bisher bereut sie es kein bisschen nicht dem „mehr Geld“ gefolgt zu sein. Aber wie gesagt: Die Alternative war nicht Arbeitslosigkeit oder Mindestlohn. Dann hätte die Überlegung auch hier ggf anders ausgesehen. (Letztlich wissen kann man solche Sachen mMn erst, wenn die konkrete Situation da ist)

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Chill-Instructor, Fußball muss bezahlbar sein, Montag, 16.01.2023, 18:34 (vor 467 Tagen) @ RE_LordVader

Hilft Dir nur wenig, aber meine Frau hat (als Oracle DBA) mehrfach gut dotierte und wahrscheinlich sehr sichere Jobs abgelegt, wenn die (moralischen):Bedenken zu groß waren. Banken, Kühne und mehr. Klar ist es ein Luxus sich gegen solche Firmen entscheiden zu können, und das kann man realistisch auch nur mit Alternativen machen.

Kühne und Nagel? Was war daran bedenklich? Kenne mich null aus in dem Business...

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

tim86, Hamburg, Montag, 16.01.2023, 18:53 (vor 467 Tagen) @ Chill-Instructor
bearbeitet von tim86, Montag, 16.01.2023, 18:58

Kühne und Nagel? Was war daran bedenklich? Kenne mich null aus in dem Business...

Könnte an der NS Zeit liegen, 1933 hat man entschädigungslos den jüdischen Teilhaber raus gedrängt und während der NS Zeit am Transport von Raubgütern aus jüdischen Besitz und aus besetzten Gebieten beteiligt. Zudem weigert man sich bis heute die eigene Geschichte aufzuarbeiten oder Forschern Zugang zu den Firmenarchiven aus der Zeit zu gewähren.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

micha87, bei Berlin, Montag, 16.01.2023, 22:24 (vor 467 Tagen) @ tim86

Musste da auch an Siemens denken die viele Jahre sich keiner Schuld bewusst waren. Ein Artikel aus '97 wo noch davon gesprochen wird auch Siemens habe unter den Folgen des Krieges leiden müssen... . Traurig wenn Konzerne nicht einmal im Ansatz bereit sind die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten, die Opfer wollten sie nicht entschädigen und nun leben viele schon nicht mehr.

tagesspiegel.de/wirtschaft/die-kalte-schulter-des-hauses-siemens-562372.html

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

micha87, bei Berlin, Samstag, 14.01.2023, 17:01 (vor 469 Tagen) @ dandi

Wenn du nichts gleichwertiges hast und damit besondere Dinge realisieren willst solltest du es machen.

Arbeit bei der Tabakindustrie..

Frankonius, Frankfurt, Samstag, 14.01.2023, 16:10 (vor 469 Tagen) @ dandi

Vermutlich haben Konzerne wie BAT, China National Tobacco, Altria (Phillip Morris) deutlich mehr Menschenleben auf dem Gewissen als Lockheed Martin, Boeing, General Dynamics, Airbus oder Rheinmetall - da braucht man sich nur die Statistiken über die Leute die am Tabakkonsum sterben ansehen.
Insofern kann man auch gut für eine Rüstungsunternehmen arbeiten, zumal die Jäger 90, Pumas und Leoparden uns ja auch vor Putin beschützen. Klar gibt es auch Handfeuerwaffen, mit denen in den USA regelmäßig Amokläufe statt finden - das ist verwerflich besonders wie die Waffenlobby jegliche Kontrolle verhindern will.
Ich habe bzw. hatte sogar Aktien von Rheinmetall und Lockheed Martin (einige der wenigen Werte die noch im Plus sind).

Arbeit bei der Tabakindustrie..

Mattes84, München, Montag, 16.01.2023, 14:55 (vor 467 Tagen) @ Frankonius

Vor allem kann man ja in deutschen Rüstungsfirmen auch sicher sein, dass aktuell zumindest gefühlt die Hälfte aller Produkte eine Front überhaupt nicht zu Gesicht bekommen, weil sie eh nicht funktionieren.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Taifun, Ingolstadt, Samstag, 14.01.2023, 15:03 (vor 469 Tagen) @ dandi

Würde ich ein Projektangebot bekommen, dann würde ich prüfen, in welchem Bereich ich arbeiten würde. Mitarbeit an Kampfsystemen, welche eher Offensivwaffen sind wäre für mich eher problematisch.

Leider werden zuviele Waffen in der Form verwendet. Gerade Lieferungen in den gesamten arabischen Raum werden letztlich immer für Aggressionen verwendet.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

donotrobme, Münsterland, Samstag, 14.01.2023, 14:57 (vor 469 Tagen) @ dandi

Die Frage kann das Forum nicht beantworten, ohne die Alternativen zu kennen.

Was für eine Entscheidung hast du denn grade zu treffen?
Arbeitslos bleiben oder beim Waffenhersteller arbeiten?
Beim alten Job bleiben oder wechseln?
Was für Umstände verleiten dich denn, umzuschauen? Musst du umziehen? Möchtest du einen neuen Job in der jetzigen Heimat finden?

Diese Frage musst du nicht öffentlich beantworten aber:
Mir hilft in solchen Momenten eine Pro- und Contra-Liste, die in Ruhe erstelle und in der ich alle Vor- und Nachteile bezüglich der Entscheidung aufliste. Darauf aufbauend kann man eine solide Bauchentscheidung treffen.

Mal ein Schwank aus meinem Berufsleben:
In den Projekten, in denen ich Mitarbeiter bin, sind zuletzt mehrere Mitarbeiter gegangen. Manche nach einem Jahr, aber alle Abgänge waren nicht länger als 3 Jahre in der Abteilung. Öffentlich hat niemand ihren Wechsel in Frage gestellt.
Erfahrene Leute werden immer gesucht, sicherlich auch in einer Personalabteilung.

Solltest du feststellen, dass du im neuen Job von kriegslüsternen, waffengeilen Menschen umgeben bist, wird kein Personaler eines anderen Unternehmens hinterfragen, warum du nur für kurze Zeit bei dem Rüstungsunternehmen warst. Scheinbar bist du ein pfiffiger Kerl, ansonsten hättest du kein Jobangebot im Postfach.

Viel Glück bei der Entscheidung

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

vokke ⌂, dortmund, Samstag, 14.01.2023, 14:51 (vor 469 Tagen) @ dandi

Ich habe als Berater einige Personalabteilungen auch im Rüstungsbereich kennengelernt.
Sie zählten meistens zu meinen Lieblingskunden.

Man merkte, dass genug Geld vorhanden ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Personalabteilung, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, hatten durchweg eine vernünftige Einstellung zu den Produkten ihres Arbeitgebers.
Keine durchgeknallten Typen mit Rambo-Fantasien oder ähnliches.

Also meine Empfehlung: Es ist eine seriöse Branche mit guten Verdienstmöglichkeiten, recht krisenfest, auch interessant, wenn man geopolitische Entscheidung mal hinter den Kulissen mitbekommt.
Häufig sind die Firmen auch international tätig, sodass die Arbeit auch im HR-Bereich anspruchsvoll gestaltet sein kann.

Kurz: machen

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Davja89, Samstag, 14.01.2023, 14:34 (vor 469 Tagen) @ dandi

Ganz ehrlich?

Nehm das Geld und geniess dein Leben.

Natürlich sollte man ein Wertekonstrukt haben: Deswegen raubt man keine Häuser aus oder arbeitet für Firmen die Omas um ihr Erspartes bringen.

Aber innerhalb einer regulierten Marktwirtschaft würde ich fast für jede Firma arbeiten. Natürlich gibt es Graubereich ( Nestle wäre so ein Laden).

Wenn du für dich klar gemacht hast das Waffen zum Leben dazu gehören, warum sollte man dann nicht auch für eine entsprechende Firma arbeiten.

Aber eventuell solltest du dich auch wirklich fragen ob du dahinter stehst? Weil die neuen Kollegen fänden es bestimmt nicht witzig jemanden im Personalbüro mit zufinazieren der offen ein Problem mit ihrer Arbeit hat.
Dein Gehalt wird von ihnen durch die Herstellung und dann den Verkauf des Produkts erarbeitet. Da sollte man dann entweder voll dahinter stehen können oder es lassen.

Also mit "ich arbeite ja nur im Pesonalbüro" sollte man dann nicht da rangehen.
Und bedenke bitte das auch in Zukunft nicht nur Waffen herstgestellt werden die zur Verteidigung der westlichen Welt gegen den Russen gedacht sind sondern auch mal für die durchsetzung wirtschaftlicher Intressen von eher so Semi Sympatischen Staaten und Personen.

Natürlich werden jetzt gleich viele Moralapostel um die Ecke kommen. Am Ende haben aber auch die meisten Alt-68er irgendwann gut bezahlte Jobs im bösen Kapitalismus angenommen. Darauf würde ich nix geben.

Du musst morgens in den Spiegel schauen können. Dafür musst du dann aber auch ehrlich damit umgehen. Wenn man das für sich kann... go for it.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

AGraute, Samstag, 14.01.2023, 14:33 (vor 469 Tagen) @ dandi

Von außen nicht zu beantworten. Grundsätzlich ziemlich sicher ein krisensicherer Job. Die Umsätze der Rüstungsindustrie werden eher steigen als sinken.
Vor Ort würdest du vermutlich nichts in Richtung deiner aktuellen moralischen Vorstellungen ändern und an dir hängt vermutlich auch nicht die Verteidigung unseres Landes.

Nur du kennst den monetären Mehrwert des neuen Jobangebots und auch nur du kannst festlegen, ab welchem Betrag die Moral hintenanstehen muss.
Ich verzichte auch seit mehr als zwei Jahren bewusst auf Einkommen, da ich mit meinen moralischen Vorstellungen nicht mehr klar kam. Ich kann dir sagen, dass es sich super anfühlt. Jedoch lebe ich auch nicht als Aussteiger und habe Kredite etc. zu bedienen. Ab einer gewissen Summe, würde ich auch zurück gehen (müssen). Anders als die Fußballer kann ich nicht von einem Jahresgehalt mein restliches Leben gestalten.

Je nach Lebensumständen kann es also sinnvoll sein (für eine gewisse Zeit) das Geld mitzunehmen. Ob man es dann später bereut und in den Spiegel schauen kann, weiß man vorher nicht. Als Personaler vermutlich ein niedriges Risiko. Eventuell ist der Mehrwert auch so enorm hoch, das man diesen für gute Dinge nutzen kann...

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

markus, Samstag, 14.01.2023, 16:34 (vor 469 Tagen) @ AGraute

Nur du kennst den monetären Mehrwert des neuen Jobangebots und auch nur du kannst festlegen, ab welchem Betrag die Moral hintenanstehen muss.
Ich verzichte auch seit mehr als zwei Jahren bewusst auf Einkommen, da ich mit meinen moralischen Vorstellungen nicht mehr klar kam. Ich kann dir sagen, dass es sich super anfühlt. Jedoch lebe ich auch nicht als Aussteiger und habe Kredite etc. zu bedienen. Ab einer gewissen Summe, würde ich auch zurück gehen (müssen). Anders als die Fußballer kann ich nicht von einem Jahresgehalt mein restliches Leben gestalten.

Mutiger Schritt. Sollte man aber m.E. nur tun, wenn das Ersparte bis zur Rente reicht. Eine Rückkehr in den Job dürfte nicht einfach sein.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Davja89, Samstag, 14.01.2023, 17:36 (vor 469 Tagen) @ markus

Ich glaube er meinte er verzichtet auf "mehr" Einkommen in seinem alten Job. So habe ich das interpretiert.

Ergo er arbeitet jetzt für weniger Geld als er kriegen könnte dafür aber mit "ruhigem" Gewissen.

Arbeit bei der Rüstungsindustrie

Blarry, Essen, Samstag, 14.01.2023, 13:49 (vor 469 Tagen) @ dandi

Ist doch nichts Verwerfliches dabei. Ein Verteidigungsministerium ist im Grunde nichts anderes als eine linksgrünversiffte Sozialbehörde, die einen großen Sack Steuergeld in die Hände nimmt und über unproduktiven, wenig wirksamen Subunternehmern und deren Angestellten ausschüttet. Der Sinn der Sache ist nicht die Fähigkeit zu Einsätzen der Institution, sondern die Sicherung der Einnahmen der Vertragspartner. Von daher: ein Job wie jeder andere, nur vielleicht besser bezahlt. Die Gelegenheit nutzen, wenn sie sich ergibt.

Und falls doch moralische Zweifel aufkommen, weil der neue Arbeitgeber nicht nur Schuhputzzeug produziert, das 30 Jahre lang im Depot vergammelt, sondern tatsächlich in den Einsatz kommendes Gerät, vielleicht sogar in echten Kriegsgebieten, kann man für sich persönlich immer noch die Oskar-Schindler-Schiene nehmen und dafür sorgen, dass kein einziges Produkt, das man in der Hand hielt, im Krieg benutzt werden kann.

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