Neu auf schwatzgelb.de: Die unterschätzte Gefahr (BVB)

Ich kann mich da tatsächlich wiederfinden. Es ist für mich eigentlich die Summe der Faktoren, die vorher schon existent waren. Es gibt in allen Ligen wenige große Vereine die immer gewinnen und es gibt diese Unzahl von Spielen.

An dem Punkt hat meine Begeisterung schon gelitten und jetzt mit der Corona Krise wurde einem die Entscheidung dann aufgezwungen. Der Fußball hat irgendwann so einen großen Teil eingenommen, dass ich mich frage wofür.

Für Vereine die eigentlich nur mehr, mehr, mehr wollen? Für raffgierige Funktionäre? Für Konstrukte wie „Die Mannschaft“?

Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens besteht eine grosse Gefahr, dass die Menschen während der Coronazeiten Alternativen suchen und allenfalls finden werden. Es ist nicht garantiert, dass diese Personen jemals zurückkehren werden und es zum Aderlass kommt. Ich denke da zwar primär an (kleine) Sport- und Hobbyvereine. Dies gilt aber auch für den professionellen Fussball, bei dem auch aus anderen Gründen die Verankerung in der Bevölkerung abhanden kommt.

Aus Solidarität habe ich meine Dauerkarten beim lokalen Verein verlängert, aber auch ich merke gerade, dass mir eigentlich recht wenig fehlt. Solange Corona sein Unwesen treibt, werde ich nicht ins Stadion gehen, egal wie viele Zuschauer erlaubt sind (299 oder mehr). Am Meisten vermisse ich das Treffen mit den Jungs, die man halt nur beim Fussi (regelmässig) getroffen hat. Ich verfolge die Spiele auch weit weniger am TV als früher. Die Saison plätschert an mir vorbei. Vielleicht ist es auch eine billige Ausrede, denn als Familienvater will ich nicht 2 x 90 min am Bildschirm kleben. Früher war das anders. Geänderte Lebensumstände und es stösst wohl die nächste Generation nach.

Absolute Zustimmung!!!
Nur den letzten Satz "Vielleicht gibt es aber ein relativ böses Erwachen." würde ich abändern in "Mit Sicherheit gibt es für viele ein böses Erwachen"
Mit den aktuell expandierenden Zahlen wird man weit bis ins nächste Jahr nur noch Geisterspiele sehen.
Was das für die Entfremdung des Fans zum Sport heißt, kann man sich vorstellen.
Vor allem aber wird es viele Sponsoren zum Nach- bzw. Umdenken bringen. Denn Fußball ohne Fans ist werbetechnisch ziemlich uninteressant.
Die Blase Profifußball ist kurz vor dem Platzen, ein Umstand, der mich vor einem Jahr noch in die Verzweiflung getrieben hätte, mir heute aufgrund des fehlenden Live-Erlebnisses im Stadion aber fast egal ist.