Also generell: Das, was Klopp generell so treibst, ist halt die Idealvorstellung. Das kann man nicht exakt 1:1 nachbauen, aber man kann sich an Sachen orientieren, weil es nachhaltig und sinnvoll ist.
Ferner war Liverpool auch da schon nicht arm ...
Liverpool war nicht arm, aber nicht das Monster, dass sie heute sind. Das hat sich - auch durch Klopp - jetzt so entwickelt, weil plötzlich kalkulierbarer Erfolg da war und die Fluktuation im Kader massiv abnahm. Man musste nicht mehr 5-8 Spieler verpflichten und 3 sofort als Starter kicken lassen, sondern behob Schwachstellen. Keeper, Innenverteidiger, ein bisserl Kaderbreite. Und das zusätzlich ergänzt mit Talenten, die man heranführt.
...und die Spieler die da spielten waren entweder noch nicht das was sie jetzt sind oder waren gefühlt gescheitert oder "nur" talentiert.
Ich verfolge Klopps Weg schon lange, seitdem er Spieler bei Mainz 05 war. Diese "Damaged Goods" sind typisch für ihn (und seine Mentoren Wolfgang Frank und Christian Heidel). Diesen Spieler fehlt meist irgendwas. Mal fußballerische Ausbildung, mal Vertrauen, mal die richtige Position. Wenn die unter Klopp groß werden, bleiben die auch lieber bei ihm. Weil sie wissen, wo sie ohne ihn waren - nämlich u.U. im nirgendwo. Salah ist da ein tolles Beispiel.
Wenn du allerdings überwiegend nur Spieler verpflichtest, die aus ihrem bisherigen Verein herausgewachsen sind und herausdrängen und sich für besser als deb Rest halten - ja, dann wirds schwierig, das umzulernen. Wenns dann nämlich erstmalig im neuen Klub nicht läuft, sind oft die anderen Schuld. Mitspieler, Trainer, Liga, Fans. Man "kennts".
Sicherlich sollte man hier versuchen den Fokus auf mehr Klasse und weniger Masse zu legen, insoweit das natürlich machbar ist.
Spieler wie Reus,Hummels oder auch meinetwegen Witsel passen da schon.
Das sind ganz gute Namen, die passen. Guerreiro ist auch kein Falscher. Ansonsten sind aber sehr viele Spieler wie Halaand, Sancho, Reyna, Hakimi, Brandt, Akanji, Dahoud, die eher so in diese andere Kategorie gehören. Und nein, denen unterstelle ich jetzt nicht Diventum dieser Art, aber ihr Werdegang ist bislang halt auch sehr "unholprig". Das sind alles "Aufsteiger", die bislang wenig oder keinen Rückschlag hatten. Und sie dominieren in Anzahl den Kader und die Aufstellung.
An dieser Stelle wäre es dann wichtig zu schauen, wer charakterlich passt. Nehmen wir mal Brandt. Der macht nen recht klaren Eindruck. Ist das ein Spieler, den man vielleicht auch in 8-9 Jahren in Dortmund haben und gebrauchen könnte? Spielerisch und vor allem "vom Typ"? Ist der klar im Kopf, hat er Ahnung von dem Zeug auf dem Platz? Spricht er in der Kabine? Wenn ja - dann mitnehmen. So richtig von oben ins Boot heben und ihm klar machen, dass man mit ihm und um ihn herum ein Team bauen will. Das man deswegen Angebote von außen ablehnt, er aber auch reichlich verdienen wird, um das auszugleichen.
Das wäre dann nur ein Beispiel. Man sucht und findet weitere solche Leute und schafft ein Korsett von Spielern, dass auch unabhängig vom Trainer vorhanden ist, sich einbringt und Dinge ordnet. Dazu braucht es natürlich eine gewisse sportliche wie auch charakterliche Kompetenz bei den Entscheidern. Trainer wäre toll, aber potentiell sollten sowas Kehl oder Sammer auch machen können. Im Grunde sollte genau das deren Aufgabe sein.
Das ist so das, was ich meine.