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Brexit: Staffel Six (Sonstiges)

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 03.09.2019, 23:24 (vor 1697 Tagen)

Well...
Gerade Live und in Farbe auf Phönix aus dem britischen Unterhaus in London... läuft auf Neuwahlen hinaus.. BoJo

OT: Trump droht Türkei mit wirtschaftlicher Zerstörung

markus, Montag, 07.10.2019, 20:29 (vor 1663 Tagen) @ Rupo

Na dann...

17.56 Uhr: Angesichts massiver Kritik an dem von ihm angekündigten Rückzug der US-Truppen aus Nordsyrien hat US-Präsident Donald Trump der Türkei gedroht. „Wenn die Türkei irgendetwas unternimmt, was ich in meiner großartigen und unvergleichlichen Weisheit für tabu halte, werde ich die türkische Wirtschaft vollständig zerstören und auslöschen“, schrieb er am Montag auf Twitter. Trump machte nicht deutlich, was genau gegen seine „Weisheit“ verstoßen würde.

https://www.focus.de/politik/ausland/news-ticker-zum-syrien-krieg-desaster-mit-ansage-trumps-syrien-plaene-entsetzen-selbst-seine-engsten-freunde_id_11215840...

Boris Johnson schickt Parlament erneut in den Urlaub

Ulrich, Mittwoch, 02.10.2019, 21:33 (vor 1668 Tagen) @ Rupo

Same Procedure ....

Dieses Mal allerdings nur eine Woche vom 8.10. bis zum 14.10.

Der Mann tastet sich von Tag zu Tag in Richtung Brexit. Und die heute verkündeten Vorschläge dürften nicht zu einer einvernehmlichen Trennung führen.

Boris Johnson schickt Parlament erneut in den Urlaub

Sven, Witten, Donnerstag, 03.10.2019, 13:07 (vor 1667 Tagen) @ Ulrich

Same Procedure ....

Dieses Mal allerdings nur eine Woche vom 8.10. bis zum 14.10.

Der Mann tastet sich von Tag zu Tag in Richtung Brexit. Und die heute verkündeten Vorschläge dürften nicht zu einer einvernehmlichen Trennung führen.

Warten wir es ab. Im Frühjahr noch hatte die EU unmissverständlich klar gemacht, dass man das verhandelte Paket nicht noch einmal aufschnüren werde. Jetzt heißt es seit einigen Wochen, dass man für Veränderungsvorschläge offen sei. Wie ich schon einmal schrieb: Johnson hat keine Angst vor einem No Deal Brexit, die EU schon. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die EU sich, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, verbiegen wird oder auf einen neuerlichen Aufschub hoffen wird.

Boris Johnson schickt Parlament erneut in den Urlaub

Ulrich, Donnerstag, 03.10.2019, 16:29 (vor 1667 Tagen) @ Sven

Same Procedure ....

Dieses Mal allerdings nur eine Woche vom 8.10. bis zum 14.10.

Der Mann tastet sich von Tag zu Tag in Richtung Brexit. Und die heute verkündeten Vorschläge dürften nicht zu einer einvernehmlichen Trennung führen.


Warten wir es ab. Im Frühjahr noch hatte die EU unmissverständlich klar gemacht, dass man das verhandelte Paket nicht noch einmal aufschnüren werde. Jetzt heißt es seit einigen Wochen, dass man für Veränderungsvorschläge offen sei. Wie ich schon einmal schrieb: Johnson hat keine Angst vor einem No Deal Brexit, die EU schon. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die EU sich, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, verbiegen wird oder auf einen neuerlichen Aufschub hoffen wird.

P.S.: taz.de/Entwicklungen-im-Brexit-Streit/!5631189/

Boris Johnson schickt Parlament erneut in den Urlaub

Ulrich, Donnerstag, 03.10.2019, 13:24 (vor 1667 Tagen) @ Sven
bearbeitet von Ulrich, Donnerstag, 03.10.2019, 13:40

Same Procedure ....

Dieses Mal allerdings nur eine Woche vom 8.10. bis zum 14.10.

Der Mann tastet sich von Tag zu Tag in Richtung Brexit. Und die heute verkündeten Vorschläge dürften nicht zu einer einvernehmlichen Trennung führen.


Warten wir es ab. Im Frühjahr noch hatte die EU unmissverständlich klar gemacht, dass man das verhandelte Paket nicht noch einmal aufschnüren werde. Jetzt heißt es seit einigen Wochen, dass man für Veränderungsvorschläge offen sei. Wie ich schon einmal schrieb: Johnson hat keine Angst vor einem No Deal Brexit, die EU schon. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die EU sich, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, verbiegen wird oder auf einen neuerlichen Aufschub hoffen wird.

Der EU geht es lediglich darum, sich nicht von Boris Johnson als Sündenbock abstempeln zu lassen.

Man wird sich die Vorschläge der Briten anschauen, beraten, und am Ende mitteilen, dass diese bei weitem nicht ausreichen.

Skeptische Reaktionen auf Johnsons Brexit-Pläne

Die drei Probleme mit Johnsons Brexit-Plan

tagesspiegel.de/politik/brexit-gespraeche-mit-der-eu-die-verhandlungen-dienen-johnson-nur-als-fassade/25080912.html

Brexit: Staffel Six

Thomas, Dortmund, Mittwoch, 25.09.2019, 20:03 (vor 1675 Tagen) @ Rupo

ich verstehe gerade nicht sooo viel, aber Johnson hat wohl eben Stasi und Zombie gesagt .... und seine Brut klatscht gerade wie bekloppt

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Voomy, Berlin, Dienstag, 24.09.2019, 11:48 (vor 1676 Tagen) @ Rupo

Die Aussetzung ist nicht rechtmäßig, es gab keine Begründung. 11 Richter haben am obersten Gerichtshof einstimmig entschieden, dass die Entscheidung null und nichtig ist.

Hätte er die Parlamentarier mal mit Thomas Cook in den Urlaub geschickt (kT

Guido, Dienstag, 24.09.2019, 16:54 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

kT

Hätte er die Parlamentarier mal mit Thomas Cook in den Urlaub geschickt (kT

Ulrich, Dienstag, 24.09.2019, 17:00 (vor 1676 Tagen) @ Guido

kT

Das wäre noch schlimmer gewesen, dann hätte Boris Johnson sie persönlich nach Hause holen müssen ;-)

Aber mal ernsthaft: Die Probleme von Thomas Cook sind sicherlich zum großen Teil hausgemacht. Aber letztlich das Genick gebrochen haben dem Unternehmen der deutlich gesunkene Kurs des Britischen Pfunds und die Brexit-bedingte deutliche Zurückhaltung der britischen Kundschaft. Und ich möchte nicht wissen, wen es nach einem harten Brexit noch "zerreißen" könnte.

Hätte er die Parlamentarier mal mit Thomas Cook in den Urlaub geschickt (kT

markus, Dienstag, 24.09.2019, 19:30 (vor 1676 Tagen) @ Ulrich

Und ich möchte nicht wissen, wen es nach einem harten Brexit noch "zerreißen" könnte.

Die britische Autobranche hat die Investitionen schon massiv zurückgefahren und wird bei einem No Deal massive Probleme bekommen. Scheint dem Vollidioten völlig egal zu sein (Vollidiot ausdrücklich im Zusammenhang der Sache gemeint, da Vorgehensweise nicht ansatzweise nachvollziehbar).

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/brexit-britische-autobranche-investiert-viel-weniger-16311453.html

Hätte er die Parlamentarier mal mit Thomas Cook in den Urlaub geschickt (kT

Ulrich, Dienstag, 24.09.2019, 19:40 (vor 1676 Tagen) @ markus

Und ich möchte nicht wissen, wen es nach einem harten Brexit noch "zerreißen" könnte.


Die britische Autobranche hat die Investitionen schon massiv zurückgefahren und wird bei einem No Deal massive Probleme bekommen. Scheint dem Vollidioten völlig egal zu sein (Vollidiot ausdrücklich im Zusammenhang der Sache gemeint, da Vorgehensweise nicht ansatzweise nachvollziehbar).

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/brexit-britische-autobranche-investiert-viel-weniger-16311453.html

Ich weiß. Wobei die komplette Branche in ausländischer Hand ist.

Das ganze wird darauf hinaus laufen, dass man die Produktion komplett aus Großbritannien verlagert. Ford nach Belgien und Deutschland, Peugeot/Opel nach Frankreich und ggf. Deutschland, BMW nach Deutschland, Jaguar / Landrover in die Slowakei, die japanischen Hersteller nach Japan. In einem Jahr ist die Automobilfertigung in Großbritannien Geschichte.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Ulrich, Dienstag, 24.09.2019, 16:39 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

Die Aussetzung ist nicht rechtmäßig, es gab keine Begründung. 11 Richter haben am obersten Gerichtshof einstimmig entschieden, dass die Entscheidung null und nichtig ist.

Boris Johnson steht mit herunter gelassenen Hosen vor der Öffentlichkeit. Jeder Mensch mit Charakter würde sich in so einer Situation bei der Öffentlichkeit entschuldigen und umgehend seinen Rücktritt einreichen.

Boris Johnson allerdings wird weiter machen, und er wird versuchen, sich Tag für Tag weiter in Richtung 21.10. zu mogeln. Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, dann regiert es sich doppelt ungeniert!". Ich traue ihm jetzt erst recht jeden illegalen Trick zu, um den harten Brexit doch zu erreichen. Danach gnade den Briten Gott, und die Ausläufer werden auch die restlichen EU-Staaten erreichen. Die Pleite von Thomas Cook dürfte nur ein Vorbote sein.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Micawber, Sauerland, Dienstag, 24.09.2019, 12:13 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

Die Aussetzung ist nicht rechtmäßig, es gab keine Begründung. 11 Richter haben am obersten Gerichtshof einstimmig entschieden, dass die Entscheidung null und nichtig ist.

Endlich mal ein Licht in diesen sich verdunkelnden Zeiten.


Wenn Herr Johnson auch nur einen Hauch von Anstand und Verantwortungsbewusstsein hat, kann er nur noch zurücktreten. Allerdings habe ich da meine Zweifel.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 25.09.2019, 18:42 (vor 1675 Tagen) @ Micawber

Wenn Herr Johnson auch nur einen Hauch von Anstand und Verantwortungsbewusstsein hat, kann er nur noch zurücktreten. Allerdings habe ich da meine Zweifel.

Rechtsbruch bei Gesetzen, die die parlamentarische Demokratie gewährleisten sollen, ist eigentlich eines der größten Vergehen, die man als Regierungschef begehen kann.
An sich ist der politisch am Ende, aber auch nur an sich...

SGG
Klopfer

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Blarry, Essen, Mittwoch, 25.09.2019, 18:49 (vor 1675 Tagen) @ Klopfer

Viel schlimmer noch: er hat Ihre Majestät die Queen angelogen und in die Irre geführt. Früher, als Britain noch Great war, wäre er dafür in den Tower gekommen. Und sein Kopf in die Themse.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

donotrobme, Münsterland, Dienstag, 24.09.2019, 12:17 (vor 1676 Tagen) @ Micawber

die frage lautet aber traurigerweise, wer soll es denn sonst machen?

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Micawber, Sauerland, Dienstag, 24.09.2019, 12:28 (vor 1676 Tagen) @ donotrobme

die frage lautet aber traurigerweise, wer soll es denn sonst machen?

Wenn die Opposition und die abtrünnigen Konservativen sich einigen könnten, sollte man eine Übergangsregierung mit feststehendem Verfallsdatum bilden.

Diese sollte primär eine letztmalige Brexit-Verschiebung beantragen. Und dann sollte man ein neues, zweistufgiges Referendum durchführen.

Dabei wird zunächst gefragt, ob die Briten dem bereits ausgehandelten (und evtl. noch leicht nachgebesserten) Deal zustimmen wollen oder nicht.

Verbunden ist dies mit dem zweiten Teil. Sollte der Deal keine Mehrheit finden, müssten die Briten entscheiden, ob Sie in der EU bleiben oder den No-Deal-Brexit durchziehen wollen. Die Entscheidung sollte bindend für die Übergangsregierung sein.

Damit wäre das Thema dann durch.

Anschließend müsste es natürlich direkt Neuwahlen geben.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Ulrich, Dienstag, 24.09.2019, 16:56 (vor 1676 Tagen) @ Micawber

die frage lautet aber traurigerweise, wer soll es denn sonst machen?


Wenn die Opposition und die abtrünnigen Konservativen sich einigen könnten, sollte man eine Übergangsregierung mit feststehendem Verfallsdatum bilden.

Diese sollte primär eine letztmalige Brexit-Verschiebung beantragen. Und dann sollte man ein neues, zweistufgiges Referendum durchführen.

Dabei wird zunächst gefragt, ob die Briten dem bereits ausgehandelten (und evtl. noch leicht nachgebesserten) Deal zustimmen wollen oder nicht.

Verbunden ist dies mit dem zweiten Teil. Sollte der Deal keine Mehrheit finden, müssten die Briten entscheiden, ob Sie in der EU bleiben oder den No-Deal-Brexit durchziehen wollen. Die Entscheidung sollte bindend für die Übergangsregierung sein.

Damit wäre das Thema dann durch.

Anschließend müsste es natürlich direkt Neuwahlen geben.

Das Problem ist, an der Spitze der Labour Party steht mit Jeremy Corbyn jemand, der ebenfalls heraus aus der EU will. Er träumt davon, "frei von den Brüsseler Fesseln" sein Arbeiter-Paradies zu schaffen. Die Forderung nach einem zweiten Brexit-Referendum hat Corbyn erst gestellt, nachdem er in seiner eigenen Partei unter ganz massiven Druck geraten ist. Und dass sich Labour auf dem aktuellen Parteitag nicht gegen den Brexit positioniert hat, ist wohl einzig und alleine seinem Widerstand zuzuschreiben.

Ein großer Teil selbst der Labour-Anhänger unter den "Remainern" misstraut Jeremy Corbyn zutiefst. Dies dürfte dazu führen, dass die Liberaldemokraten sehr gute Chancen haben, deutlich zuzulegen. Labour setzt sich aktuell genau zwischen zwei Stühle, man muss damit rechnen, bei spätestens in wenigen Monaten anstehenden Neuwahlen bestenfalls auf Platz 3 zu landen.

Auf der andren Seite des Parteienspektrums stellt sich die Frage, welche Rolle wird die Brexit Party spielen? Noch vor kurzem hat sich Nigel Farage Boris Johnson als Mehrheitsbeschaffer angedient. Er hat angeboten, in Wahlbezirken mit starken Tory-Kandidaten keine eigenen aufzustellen. Bleibt er dabei, dann könnte auch eine deutlich angeschlagene Konservative Partei noch gut abschneiden - falls sich die Kandidatinnen und Kandidaten von Labour, Liberaldemokraten, Grünen, Change UK, etc. gegenseitig die Stimmen wegnehmen.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Micawber, Sauerland, Dienstag, 24.09.2019, 17:17 (vor 1676 Tagen) @ Ulrich

Das Problem ist, an der Spitze der Labour Party steht mit Jeremy Corbyn jemand, der ebenfalls heraus aus der EU will. Er träumt davon, "frei von den Brüsseler Fesseln" sein Arbeiter-Paradies zu schaffen. Die Forderung nach einem zweiten Brexit-Referendum hat Corbyn erst gestellt, nachdem er in seiner eigenen Partei unter ganz massiven Druck geraten ist. Und dass sich Labour auf dem aktuellen Parteitag nicht gegen den Brexit positioniert hat, ist wohl einzig und alleine seinem Widerstand zuzuschreiben.

Ein großer Teil selbst der Labour-Anhänger unter den "Remainern" misstraut Jeremy Corbyn zutiefst. Dies dürfte dazu führen, dass die Liberaldemokraten sehr gute Chancen haben, deutlich zuzulegen. Labour setzt sich aktuell genau zwischen zwei Stühle, man muss damit rechnen, bei spätestens in wenigen Monaten anstehenden Neuwahlen bestenfalls auf Platz 3 zu landen.

Auf der andren Seite des Parteienspektrums stellt sich die Frage, welche Rolle wird die Brexit Party spielen? Noch vor kurzem hat sich Nigel Farage Boris Johnson als Mehrheitsbeschaffer angedient. Er hat angeboten, in Wahlbezirken mit starken Tory-Kandidaten keine eigenen aufzustellen. Bleibt er dabei, dann könnte auch eine deutlich angeschlagene Konservative Partei noch gut abschneiden - falls sich die Kandidatinnen und Kandidaten von Labour, Liberaldemokraten, Grünen, Change UK, etc. gegenseitig die Stimmen wegnehmen.

Deshalb müssten alle über ihren Schatten springen und sich eben auf diese "Notstandsregierung mit eingebautem Verfallsdatum" einigen. Auch wenn dies bei Labour so etwas wie eine Palastrevolution gegen Corbyn bedeuten würde, wenn dieser sich nicht bewegen sollte.

Aber die Chancen darauf sind ja leider sehr gering.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Voomy, Berlin, Dienstag, 24.09.2019, 17:24 (vor 1676 Tagen) @ Micawber

Problem ist, dass das Momentum Movement von Corbyn die Labour Partei an der Basis ziemlich fest an den Eiern hält. Es mag noch einige prominente Labour-Altgarden geben, allen voran die Blairites, die Corbyn kritisch sehen und ihn sofort stürzen würden, aber das würde Labour von innen zerstören. Die würden an der Basis einfach anfangen die entsprechenden Leute für die nächste Wahl abzusetzen. Man darf unter dem Eindruck, den die Tories machen, nicht vergessen, dass es bei Labour nicht signifikant anders aussieht.

Dann hast du halt noch die SNP, die auch völlig wirr sind und die LibDems, die zwar jetzt wieder Zulauf bekommen, aber halt auch nur Fähnchen im Wind sind. Es würde mich stark wundern, wenn diese ganzen Leute 30 Minuten in einem Raum verhandeln können, ich halte es für ausgeschlossen, dass sie sich auf eine Notfall-Regierung einigen können.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Ulrich, Dienstag, 24.09.2019, 18:40 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

Problem ist, dass das Momentum Movement von Corbyn die Labour Partei an der Basis ziemlich fest an den Eiern hält. Es mag noch einige prominente Labour-Altgarden geben, allen voran die Blairites, die Corbyn kritisch sehen und ihn sofort stürzen würden, aber das würde Labour von innen zerstören. Die würden an der Basis einfach anfangen die entsprechenden Leute für die nächste Wahl abzusetzen. Man darf unter dem Eindruck, den die Tories machen, nicht vergessen, dass es bei Labour nicht signifikant anders aussieht.

Ähnliches wollte ich auch schon schreiben. Wobei die Momentum-Bewegung sich ähnlich wie auch die Brexit-Hardliner bei den Konservativen wohl bewusst so organisieren, dass sie einzelne Wahlkreise "umdrehen".


Dann hast du halt noch die SNP, die auch völlig wirr sind und die LibDems, die zwar jetzt wieder Zulauf bekommen, aber halt auch nur Fähnchen im Wind sind. Es würde mich stark wundern, wenn diese ganzen Leute 30 Minuten in einem Raum verhandeln können, ich halte es für ausgeschlossen, dass sie sich auf eine Notfall-Regierung einigen können.

Bei aller Sympathie für die Schotten darf man in der Tat nicht vergessen, dass die SNP so etwas wie eine schottische Bayern-Partei ist.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Micawber, Sauerland, Dienstag, 24.09.2019, 18:46 (vor 1676 Tagen) @ Ulrich

Manchmal bin ich halt ein unverbesserlicher Optimist, der daran glauben möchte, dass zumindest in solchen Ausnahmesituationen die Akteure ihre jeweiligen individuellen Interessen hinter denen der Gesamtheit zurückstehen lassen. ;)

jeder andere Regierungschef...

Frankonius, Frankfurt, Dienstag, 24.09.2019, 11:54 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

wäre jetzt erledigt. Aber Leute wie Johnson und Trump ficht das nicht an.
Immerhin beweist die älteste Demokratie in Europa, dass sie noch funktioniert.

jeder andere Regierungschef...

Baffy, Bad Berleburg, Dienstag, 24.09.2019, 15:54 (vor 1676 Tagen) @ Frankonius

Die älteste Demokratie in Europa ist meiner Auffassung nach Griechenland mit der antiken Attischen Demokratie. Danach kommt glaube ich Island mit einer frühen Form der Demokratie.

jeder andere Regierungschef...

Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 24.09.2019, 11:57 (vor 1676 Tagen) @ Frankonius

wäre jetzt erledigt. Aber Leute wie Johnson und Trump ficht das nicht an.
Immerhin beweist die älteste Demokratie in Europa, dass sie noch funktioniert.

Nur hat er das Problem, dass er nicht einmal Rückhalt in der eigenen Partei für seinen Kurs hat. In den USA würde man ihn als lame duck bezeichnen. Weiß nicht, ob die Brits da auch einen Ausdruck für haben.

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.09.2019, 11:52 (vor 1676 Tagen) @ Voomy

Boris Johnson wird auch mehr und mehr zum Tasmania 90 Berlin unter den Staatschefs :-)

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

simie, Krefeld, Dienstag, 24.09.2019, 13:54 (vor 1676 Tagen) @ Sascha

Die haben wenigstens zwei Siege in ihrer legendären Saison geschafft. Das muss Boris erst einmal schaffen.;)

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Dienstag, 24.09.2019, 17:19 (vor 1676 Tagen) @ simie

Die hatten aber auch mehr Spiele.
Außerdem hießen die Tasmania 1900 und nicht Tasmania 90 (Gilt für deinen Vorposter) ;)

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 25.09.2019, 06:49 (vor 1675 Tagen) @ Sauerländer Nordlicht

Die hatten aber auch mehr Spiele.
Außerdem hießen die Tasmania 1900 und nicht Tasmania 90 (Gilt für deinen Vorposter) ;)

Danke für die Richtigstellung. Da hab ich wohl gedanklich zwei Berliner Vereine zwangsfusioniert :-)

Aussetzung des Parlaments war unrechtmäßig

DemGünterseinFrisör, Dienstag, 24.09.2019, 20:58 (vor 1676 Tagen) @ Sauerländer Nordlicht

Danke, jetzt weiss ich, was mich an Saschas Post (den ich sonst herrlich fand) gestört hat. Blau Weiss 90 Berlin gab es ja auch mal - Tasmania hat zu der Zahl nicht gepasst ;-)

Parlament ab heute dann mal dicht

Micawber, Sauerland, Montag, 09.09.2019, 14:03 (vor 1691 Tagen) @ Rupo

Nach der heutigen Sitzung, auf der das Parlament wohl den Antrag auf Neuwahlen ablehnen wird, haben die Abgeordneten erst mal Pause.

Mal sehen, was Boris und seine Kumpane in den nächsten Wochen dann ohne Störungen durch diese lästigen Abgeordneten so aushecken werden.

Man muss ja leider das Schlimmste befürchten.

Nach dem Ende der Parlamentspause wird es dann zeitlich ja recht eng werden.

BoJo hat heute schon keine Lust mehr

Franke, Montag, 09.09.2019, 21:38 (vor 1691 Tagen) @ Micawber

Die Tory-Abgeordneten schwänzen auch weitgehend.


BoJo wird heute die sechste und siebte Abstimmung verlieren. Als Fußballtrainer wäre es das dann gewesen. ;-)

BoJo hat heute schon keine Lust mehr

Ulrich, Montag, 09.09.2019, 21:59 (vor 1691 Tagen) @ Franke

Die Tory-Abgeordneten schwänzen auch weitgehend.


BoJo wird heute die sechste und siebte Abstimmung verlieren. Als Fußballtrainer wäre es das dann gewesen. ;-)

Ab morgen hat er fünf Wochen Zeit, sich neue Schweinereien auszudenken. Und dann sind es nur noch gut zwei Wochen bis zum 31.10.2019. Ich halte es für völlig offen was passieren wird. Zutrauen würde ich ihm aber alles. Beispielsweise einfach keinen Antrag auf Verschiebung des Austrittstermins bei der EU zu stellen, diesen zwar zu stellen, aber zurückzuziehen. Oder aber den Antrag zu stellen, dann aber klar zu machen, dass er die EU danach komplett blockieren würde. Frei nach Rolf Rüssmann: "Wenn wir hier schon nicht gewinnen können, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt".

Auch dass er zurücktritt, würde ich nicht völlig ausschließen wollen. Aber für sonderlich wahrscheinlich halte ich es nicht. Das würde ihm bei seinen Anhängern doch sehr weh tun.

Parlament ab heute dann mal dicht

Ulrich, Montag, 09.09.2019, 18:42 (vor 1691 Tagen) @ Micawber

Nach der heutigen Sitzung, auf der das Parlament wohl den Antrag auf Neuwahlen ablehnen wird, haben die Abgeordneten erst mal Pause.

Vorher gibt es zuvor eventuell heute Abend noch einen interessanten Antrag des Tory-Politikers Dominic Grieve. In dem soll die Regierung aufgefordert werden alles schriftliche Material von neun namentlich genannten Personen zu den Themen „Zwangspause für das Parlament“ und zur Operation „Yellowhammer“, (Vorbereitungen für einen EU-Austritt ohne Deal), dem Unterhaus zur Verfügung zu stellen. Nicht nur offizielle Dokumente, sondern auch private Korrespondenz über E-Mail, Whatsapp, Telegram, Signal oder andere Dienste, verschlüsselt wie unverschlüsselt.

Allerdings ist noch nicht klar, ob der Speaker den Antrag zulässt.

Und was den Speaker angeht: Parlamentspräsident Bercow kündigt Rücktritt spätestens Ende Oktober an.

Ein kleiner Mann, der gigantisch große Schuhe hinterlässt.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

DieRoteKarteZahlIch, UK, Montag, 09.09.2019, 00:06 (vor 1692 Tagen) @ Rupo

blogs.spectator.co.uk/2019/09/amber-rudd-quits-cabinet-and-the-tory-party/

Mal sehen wer noch austritt.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Sascha, Dortmund, Montag, 09.09.2019, 06:50 (vor 1691 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

In der öffentlichen Meinung scheint Johnson aber laut Umfragen nicht gerade abzustürzen...

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Ulrich, Montag, 09.09.2019, 07:49 (vor 1691 Tagen) @ Sascha

In der öffentlichen Meinung scheint Johnson aber laut Umfragen nicht gerade abzustürzen...

Das wundert mich leider nicht. Er ist nicht nur der Held der Brexit-Hardliner, er verspricht zudem die scheinbar einfache Lösung. Und ich vermute, viele Menschen in Großbritannien dürften die Hängepartie einfach leid sein. Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken ..." Wie der "Schrecken" aussehen dürfte, das verdrängt man da.

Wegen dies Mehrheitswahlsystems reichen den Konservativen zudem unter Umständen um die 35 Prozent für die absolute Mehrheit. Besonders dann, falls es ein Bündnis mit der Brexit Party geben sollte und man sich nicht gegenseitig die Stimmen weg nimmt.

Die Frage ist allerdings, wie lange hält das Hoch von Johnson an? Bekommt er heute wie allgemein erwartet die Neuwahlen Mitte Oktober nicht durch, dann steht er am Wahltag entweder als jemand da, der die EU ebenfalls um eine Verschiebung des Austrittstermins gebeten hat oder das Land steckt mitten im Brexit-Chaos.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Johannes, Emsdetten, Montag, 09.09.2019, 08:02 (vor 1691 Tagen) @ Ulrich

In der öffentlichen Meinung scheint Johnson aber laut Umfragen nicht gerade abzustürzen...


Das wundert mich leider nicht. Er ist nicht nur der Held der Brexit-Hardliner, er verspricht zudem die scheinbar einfache Lösung. Und ich vermute, viele Menschen in Großbritannien dürften die Hängepartie einfach leid sein. Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken ..." Wie der "Schrecken" aussehen dürfte, das verdrängt man da.

Wegen dies Mehrheitswahlsystems reichen den Konservativen zudem unter Umständen um die 35 Prozent für die absolute Mehrheit. Besonders dann, falls es ein Bündnis mit der Brexit Party geben sollte und man sich nicht gegenseitig die Stimmen weg nimmt.

Die Frage ist allerdings, wie lange hält das Hoch von Johnson an? Bekommt er heute wie allgemein erwartet die Neuwahlen Mitte Oktober nicht durch, dann steht er am Wahltag entweder als jemand da, der die EU ebenfalls um eine Verschiebung des Austrittstermins gebeten hat oder das Land steckt mitten im Brexit-Chaos.

Trotz Mehrheitswahlrecht könnte es interessant werden, wenn die Opposition sich einigt auf einen Kandidaten pro Wahlbezirk.
Wie Frau Kahlweit gestern im Presseclub meinte gäbe es Überlegungen in der Richtung bei Labour und Liberalen.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Ulrich, Montag, 09.09.2019, 18:45 (vor 1691 Tagen) @ Johannes

Wegen dies Mehrheitswahlsystems reichen den Konservativen zudem unter Umständen um die 35 Prozent für die absolute Mehrheit. Besonders dann, falls es ein Bündnis mit der Brexit Party geben sollte und man sich nicht gegenseitig die Stimmen weg nimmt.

Die Frage ist allerdings, wie lange hält das Hoch von Johnson an? Bekommt er heute wie allgemein erwartet die Neuwahlen Mitte Oktober nicht durch, dann steht er am Wahltag entweder als jemand da, der die EU ebenfalls um eine Verschiebung des Austrittstermins gebeten hat oder das Land steckt mitten im Brexit-Chaos.


Trotz Mehrheitswahlrecht könnte es interessant werden, wenn die Opposition sich einigt auf einen Kandidaten pro Wahlbezirk.
Wie Frau Kahlweit gestern im Presseclub meinte gäbe es Überlegungen in der Richtung bei Labour und Liberalen.

Es bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich dazu kommt. Bisher ist Labour die große Oppositionspartei, die Liberaldemokraten bringen es gerade auf eine Handvoll Abgeordnete. Und die dürften einer Abmachung vermutlich nur zustimmen, wenn sie deutlich mehr Gewicht im nächsten Unterhaus bekämen.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Elmar, Montag, 09.09.2019, 07:37 (vor 1691 Tagen) @ Sascha

Die Brexiteers sehen Johnson als den Politiker, der ihren Willen und ihr Votum gegen alle Widerstände durchsetzen möchte.

Amber Rudd quits Cabinet – and the Tory party

Johannes, Emsdetten, Montag, 09.09.2019, 07:36 (vor 1691 Tagen) @ Sascha

In der öffentlichen Meinung scheint Johnson aber laut Umfragen nicht gerade abzustürzen...

Es ist wie bei Trump, je größer der Blödsinn wird desto mehr jubeln seine Fans.
Scheinbar verwechseln viele von denen das mit einer Comedy-Serie im TV.

Vielsagendes Interview im Spiegel

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 21:47 (vor 1695 Tagen) @ Rupo

Politologe über den Brexit - "Extrem peinlich für den Premier"

Interessant ist vor allem dass der Interviewte, Prof. Bale, Boris Johnson durchaus zutraut, das jetzt verabschiedete Gesetz einfach zu ignorieren.

Jürgen Klopp zum Thema Brexit

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 07:54 (vor 1695 Tagen) @ Rupo

Der Tweet ist von gestern. Ich weiß aber nicht, ob das Interview neu ist. Es geht nicht um die Ereignisse der letzten Tage, sondern um das grundsätzliche Thema: twitter.com/mikegalsworthy/status/1169305263314276353

Jürgen Klopp zum Thema Brexit

dozer, Donnerstag, 05.09.2019, 13:58 (vor 1695 Tagen) @ Ulrich

Wo er recht hat...

Jürgen Klopp zum Thema Brexit

bobschulz, MS, Donnerstag, 05.09.2019, 14:16 (vor 1695 Tagen) @ dozer

Im letzten Abschnitt bzw Satz erscheint aber der Twist, der Klopp von vielen Engländern unterscheidet: "we as Europeans" ist wohl das Problem!
wie New Model Army schon vor 30 Jahren bemerkte sind die Engländer in vielen Köpfen eher 51st State of America als dass man zu Mainland Europe gehört.

Guadian: The prime minister could go whistle

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 09:10 (vor 1696 Tagen) @ Rupo

theguardian.com/politics/2019/sep/03/clown-prince-johnson-cowers-in-the-face-of-the-rebel-alliance?CMP=Share_AndroidApp_Tweet

Guadian: The prime minister could go whistle

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 10:11 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Hirschkuh, Mittwoch, 04.09.2019, 10:16

Good read :) Musst hier und da ordentlich Grinsen. Leider beschreibt es die Realität in einem der wichtigsten Länder der Welt - als Komödie wäre das wunderbar, so ist es tragisch.

Alleine der 'schlafende' MP. Köstlich :)

Brexit: Staffel Six

Voomy, Berlin, Dienstag, 03.09.2019, 23:53 (vor 1697 Tagen) @ Rupo

Tut es erst einmal nicht wirklich. Erst einmal wird nun morgen ein Gesetz abgestimmt, das Boris zwingen würde, bei der EU um eine weitere Verlängerung zu bitten. Das will Boris aber nicht. Er hat zudem Möglichkeiten die Entscheidung des Parlaments weitestgehend zu ignorieren, selbst wenn sie gegen ihn stimmen.

Da Boris aber das Parlament nicht einfach auflösen und Neuwahlen ausrufen kann, braucht er dafür eine 2/3 Mehrheit des Parlaments. Die hat er, spätestens seit er heute Abend alle 21 Parteifreunde, die gegen ihn gestimmt haben rausgeworfen hat, nicht mehr. Er braucht also die Opposition. Die stimmt einer Neuwahl aber nur dann zu, wenn das abgestimmte Gesetz auch wirklich zum Gesetz wird und nicht im bürokratischen Prozess verschwindet- was Boris bereits angedroht hat.

Neuwahlen

Lutz09, Tor zum Sauerland, Mittwoch, 04.09.2019, 22:46 (vor 1696 Tagen) @ Voomy

für heute abgesagt. Das Parlament stimmt dagegen.

Neuwahlen

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 07:03 (vor 1695 Tagen) @ Lutz09
bearbeitet von Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 07:12

für heute abgesagt. Das Parlament stimmt dagegen.

Nachvollziehbar.

Hat Johnson erst einmal die Zustimmung zu Neuwahlen, dann ist das Unterhaus handlungsunfähig. Johnson allerdings hätte die Möglichkeit, den angekündigten Wahltermin in gewissen Grenzen nach hinten zu verschieben.

Das Gesetz gegen einen ungeordneten Brexit ist zwar durch das Unterhaus gegangen, aber um Rechtskraft zu erlangen, muss es in der in dieser Woche endenden Sitzungsperiode komplett durchlaufen. Zunächst geht es ins Oberhaus. Dort haben die Tories nach unterschiedlichen Medienberichten zwischen gut 80 und mehr als 100 Änderungsanträge gestellt, die jeweils verlesen, ggf. diskutiert und dann abgestimmt werden müssen. Das dürfte dauern.

Damit das Gesetz Gültigkeit erlangt, muss es zudem noch in dieser Sitzungsperiode von der Königin unterschrieben werden. In den letzten Tagen gab es durchaus Spekulationen, Boris Johnson könnte Elisabetz II. auffordern, dies nicht zu tun. Damit würde er sie in echte Bedrängnis bringen. Einerseits haben britische Monarchinnen und Monarchen wohl seit etwa 300 Jahren alle vom Parlament beschlossenen Gesetze bestätigt. Andererseits folgen diese in der konstitutionellen Monarchie aber den Wünschen der Regierung. Sollte Johnson hier tatsächlich intervenieren, dann wäre das eine echte Staatskrise.

Wie auch immer, es ist schwer vorherzusagen, was in den nächsten Wochen passieren wird. Und Boris Johnson ist alles zuzutrauen. Fair Play kennt er nicht, nur Dirty Tricks.

P.S.: Nach neuesten Meldungen wollen die Konservativen jetzt doch darauf verzichten, das Gesetz im Oberhaus zu blockieren: tagesspiegel.de/politik/doch-keine-blockade-im-oberhaus-regierung-will-gesetz-gegen-no-deal-brexit-nicht-laenger-aufhalten/24982476.html. Im Gegenzug setzt Johnson darauf, dass die Opposition Neuwahlen zustimmt.

Dies dürfte bedeuten, dass doch Mitte Oktober gewählt wird. Johnson hofft wohl, die Stimmen der Brexit-Befürworter auf sich zu vereinen, während sich die der Gegner auf Labour, Liberaldemokraten, etc. aufteilen. Hätte er nach Neuwahlen die Mehrheit, dann könnte er das Anti-Brexit-Gesetz wieder vom Tisch nehmen lassen.

Neuwahlen

Micawber, Sauerland, Donnerstag, 05.09.2019, 08:02 (vor 1695 Tagen) @ Ulrich

Dies dürfte bedeuten, dass doch Mitte Oktober gewählt wird. Johnson hofft wohl, die Stimmen der Brexit-Befürworter auf sich zu vereinen, während sich die der Gegner auf Labour, Liberaldemokraten, etc. aufteilen. Hätte er nach Neuwahlen die Mehrheit, dann könnte er das Anti-Brexit-Gesetz wieder vom Tisch nehmen lassen.


Wären die eher Pro-europäischen Parteien eigentlich bereit, in irgendeiner Form zusammenzuarbeiten? Also etwa informelle Absprachen zu treffen, wonach man in Wahlkreisen, in denen von vornherein ein knapper Zweikampf zwischen Konservativen und einer der Oppositionsparteien zu erwarten ist, auf ein besonderes Engagement der anderen Pro-Europäer verzichtet.

Also dass z.B. Labour in Wahlkreisen, wo die Lib-Dems oder die SNP stark sind, auf einen intensiven Wahlkampf verzichtet und umgekehrt.

Und was machen eigentlich unsere Freunde der UKIP? Sind die nach der Johnson-Wende eigentlich schon komplett weg vom Fenster, oder könnten die auch noch mal wiederkommen und zumindest in ein paar umkämpften Wahlkreisen dafür sorgen, dass den Konservativen die entscheidenden Stimmen fehlen?

Und was spräche eigentlich dagegen, parallel zur Neuwahl noch einmal die Bürger zu befragen, ob sie nun einen Brexit um jeden Preis haben wollen (also den No-Deal) oder diese Alternative dann doch nicht?

Neuwahlen

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 08:16 (vor 1695 Tagen) @ Micawber

Dies dürfte bedeuten, dass doch Mitte Oktober gewählt wird. Johnson hofft wohl, die Stimmen der Brexit-Befürworter auf sich zu vereinen, während sich die der Gegner auf Labour, Liberaldemokraten, etc. aufteilen. Hätte er nach Neuwahlen die Mehrheit, dann könnte er das Anti-Brexit-Gesetz wieder vom Tisch nehmen lassen.

Wären die eher Pro-europäischen Parteien eigentlich bereit, in irgendeiner Form zusammenzuarbeiten? Also etwa informelle Absprachen zu treffen, wonach man in Wahlkreisen, in denen von vornherein ein knapper Zweikampf zwischen Konservativen und einer der Oppositionsparteien zu erwarten ist, auf ein besonderes Engagement der anderen Pro-Europäer verzichtet.

Das dürfte schwierig werden, hier geht es ja auch um Eigeninteressen der Parteien. Labour ist von der Zahl der Mandate im Unterhaus der "Platzhirsch", die Liberaldemokraten sind der "Nobody". Allerdings hat Labour unter Jeremy Corbyn mit seinem lange Zeit völlig unklaren Kurs den Brexit-Befürwortern in die Karten gespielt. Die Liberaldemokraten hingegen hatten bei dem Thema von Anfang an eine nachvollziehbare, glaubwürdige Linie. Und zudem gibt es mittlerweile noch Change UK. Bei den Europawahlen haben sie keine Rolle gespielt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Teil der aus der Tory-Fraktion Ausgeschlossenen hier anschließen.

Ich befürchte, die Rechnung von Boris Johnson könnte durchaus aufgehen. Zudem sind viele Briten die Hängepartie vermutlich leid, und Johnson verspricht ein klares Ende des Transit-Zustands. Leider ziehen scheinbar einfache Lösungen bei Abstimmungen immer wieder. Das hat man schon beim Brexit-Referendum gesehen.


Also dass z.B. Labour in Wahlkreisen, wo die Lib-Dems oder die SNP stark sind, auf einen intensiven Wahlkampf verzichtet und umgekehrt.

Wenn, dann könnten solche Absprachen wohl nur begrenzt greifen.


Und was machen eigentlich unsere Freunde der UKIP? Sind die nach der Johnson-Wende eigentlich schon komplett weg vom Fenster, oder könnten die auch noch mal wiederkommen und zumindest in ein paar umkämpften Wahlkreisen dafür sorgen, dass den Konservativen die entscheidenden Stimmen fehlen?

UKIP ist mittlerweile eine klar rechtsradikale, rassistische Partei. Sie spielt so gut wie keine Rolle mehr. Nigel Farage ist zur Brexit Party gewechselt. Und er hat vor ein paar Tagen angekündigt, bei Unterhauswahlen nur in den Wahlkreisen anzutreten, in denen den Tories keine realistischen Chancen auf den Sieg zugeschrieben werden.


Und was spräche eigentlich dagegen, parallel zur Neuwahl noch einmal die Bürger zu befragen, ob sie nun einen Brexit um jeden Preis haben wollen (also den No-Deal) oder diese Alternative dann doch nicht?

Boris Johnson spricht dagegen.

Neuwahlen

Micawber, Sauerland, Donnerstag, 05.09.2019, 13:09 (vor 1695 Tagen) @ Ulrich

Im Zusammenhang mit einer "strategischen" Aufteilung der Wahlkreise bringt sich Farage gerade wieder ins Gespräch und bietet Johnson seine Hilfe an:

twitter.com/BBCPolitics/status/1169519318062616576

Neuwahlen

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 16:58 (vor 1695 Tagen) @ Micawber

Im Zusammenhang mit einer "strategischen" Aufteilung der Wahlkreise bringt sich Farage gerade wieder ins Gespräch und bietet Johnson seine Hilfe an:

twitter.com/BBCPolitics/status/1169519318062616576

Das ist nichts neues. Farage macht Johnson schon seit dessen Amtsantritt schöne Augen.

Neuwahlen

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 05.09.2019, 15:14 (vor 1695 Tagen) @ Micawber

ganz üble Sache. Die Brexit Party und die Torries stecken ihre Claims ab. Bedingt durch das Mehrheitswahlrecht (The Winner takes it all) können sie dann mit vielen Sitzen rechnen. Die Opposition und hier gerade Labour muss jetzt Flagge zeigen und zwar mit einer klaren 'No Brexit' Aussage und die Opposition muss sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen und es wäre denke ich gut wenn es Corbyn nicht wäre.

Neuwahlen

Micawber, Sauerland, Donnerstag, 05.09.2019, 16:06 (vor 1695 Tagen) @ Rupo

Bleibt leider spannend.

Montag soll jetzt nochmal über Neuwahlen abgestimmt werden und zumindest einige Labour-Abgeordnete haben schon angekündigt, dagegen stimmen zu wollen.

Und gerade ist noch der Bruder von Boris Johnson zurückgetreten. Dabei wirft Jo Johnson dem Premierminister nebenbei noch vor, nicht im nationalen Interesse zu handeln.

Immerhin ein ganz guter Cliffhanger fürs Wochenende.

Neuwahlen

Ulrich, Donnerstag, 05.09.2019, 17:18 (vor 1695 Tagen) @ Micawber

Bleibt leider spannend.

Montag soll jetzt nochmal über Neuwahlen abgestimmt werden und zumindest einige Labour-Abgeordnete haben schon angekündigt, dagegen stimmen zu wollen.

Bei Labour gab es ja in den letzten Tagen unterschiedliche Meinungen. Man fürchtet teilweise, von Boris Johnson hinter das Licht geführt zu werden.

So wie ich es verstanden habe, kann Boris Johnson den Termin für die Neuwahl in gewissen Grenzen verschieben, wenn er erst einmal das OK des Unterhauses hat. Die Abgeordneten hätten keine Möglichkeit einzugreifen. Sie könnten so wie ich es verstehe nicht einmal als Parlament gegen Johnson vorgehen, falls der sich z.B. nicht an das in dieser Woche beschlossene Gesetz halten wird.

Und gerade ist noch der Bruder von Boris Johnson zurückgetreten. Dabei wirft Jo Johnson dem Premierminister nebenbei noch vor, nicht im nationalen Interesse zu handeln.

In der Tat eine sehr interessante Meldung. Eine Schwester der beiden ist übrigens schon vor einiger Zeit den Liberaldemokraten beigetreten.


Immerhin ein ganz guter Cliffhanger fürs Wochenende.

Das ganze wird uns mit Sicherheit noch bis zum 31.10. hinziehen.

Neuwahlen

Voomy, Berlin, Donnerstag, 05.09.2019, 16:09 (vor 1695 Tagen) @ Micawber

Ich verliere bei den ganzen Nebenplots den Überblick. Aber typisch - Zuspitzung und Dramatisierung kurz vor der letzten Staffel.

Neuwahlen

Voomy, Berlin, Donnerstag, 05.09.2019, 01:16 (vor 1696 Tagen) @ Lutz09

Und das House of Lords sorgt gerade dafür, dass das heute abgestimmte Gesetz vermutlich nicht bis zur Deadline am Freitag ihre Kammer durchschreitet - indem sie auf Geheiß der Regierung das ganze mit unnützen zusätzlichen Anträgen verschleppen.

Die eigentliche Ironie ist, dass eines der Hauptargumente des Brexit war, dass sie mehr Macht von den ungewählten Bürokraten zurück nach London holen wollen. Jetzt sind es ungewählte Adelige, die den Gesetzesprozess der Mehrheit des Parlaments stoppen. Hach Briten, Hach.

Neuwahlen

Garum, Bornum am Harz, Donnerstag, 05.09.2019, 07:11 (vor 1695 Tagen) @ Voomy

Und das House of Lords sorgt gerade dafür, dass das heute abgestimmte Gesetz vermutlich nicht bis zur Deadline am Freitag ihre Kammer durchschreitet - indem sie auf Geheiß der Regierung das ganze mit unnützen zusätzlichen Anträgen verschleppen.

Die eigentliche Ironie ist, dass eines der Hauptargumente des Brexit war, dass sie mehr Macht von den ungewählten Bürokraten zurück nach London holen wollen. Jetzt sind es ungewählte Adelige, die den Gesetzesprozess der Mehrheit des Parlaments stoppen. Hach Briten, Hach.

Obelix hatte recht.Die spinnen, die Briten.

Neuwahlen

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 23:02 (vor 1696 Tagen) @ Lutz09
bearbeitet von Intertanked, Mittwoch, 04.09.2019, 23:07

Der Premierminister des Vereinigten Königreichs sagt, er braucht Neuwahlen, weil, er würde gerne Premierminister des Vereinigten Königreichs werden. Und zwar asap. Die Opposition sagt, "Nö, jetzt machen wir erstmal ein Gesetz".

Es gab mal Zeiten, da wäre mir das unlogisch vorgekommen. Silly me.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 07:23 (vor 1696 Tagen) @ Voomy

Tut es erst einmal nicht wirklich. Erst einmal wird nun morgen ein Gesetz abgestimmt, das Boris zwingen würde, bei der EU um eine weitere Verlängerung zu bitten. Das will Boris aber nicht. Er hat zudem Möglichkeiten die Entscheidung des Parlaments weitestgehend zu ignorieren, selbst wenn sie gegen ihn stimmen.

Sollte das Gesetz Rechtskraft erlangen und Boris Johnson würde es trotzdem ignorieren, dann wäre dies ein in der Geschichte des modernen Großbritanniens beispielloser Akt. Trotzdem wäre das Boris Johnson zuzutrauen.

Aber zunächst einmal muss es vor der Schließung des Parlaments den Gesetzgebungsprozess komplett durchlaufen. Sprich es muss vom Unterhaus beschlossen, vom Oberhaus bestätigt und von Königin Elisabeth II. genehmigt werden. Um das zu verhindern, dürften Johnson und seine Leute zu allen aus ihrer Sicht zielführenden miesen Tricks greifen. Man wird versuchen, Zeit zu schinden, sprich die Beschlussfassung im Oberhaus zu verzögern. Und man hat bereits sehr offen angekündigt dass Boris Johnson die Königin auffordern würde, das Gesetz nicht in Kraft treten zu lassen. Damit aber würde er die Monarchie mitten in die schmutzige Auseinandersetzung hinein ziehen. Üblicherweise folgt in Großbritannien die Königin oder der König den Aufforderungen der Regierung. Aber in diesem Fall würde das zu einer massiven Verfassungskrise führen.


Da Boris aber das Parlament nicht einfach auflösen und Neuwahlen ausrufen kann, braucht er dafür eine 2/3 Mehrheit des Parlaments. Die hat er, spätestens seit er heute Abend alle 21 Parteifreunde, die gegen ihn gestimmt haben rausgeworfen hat, nicht mehr. Er braucht also die Opposition. Die stimmt einer Neuwahl aber nur dann zu, wenn das abgestimmte Gesetz auch wirklich zum Gesetz wird und nicht im bürokratischen Prozess verschwindet- was Boris bereits angedroht hat.

Wenn die Opposition das ernst meint, dann wird es zu dem Beschluss über Neuwahlen wohl nicht mehr vor der Sitzungsunterbrechung des Parlaments kommen. Und dies würde dazu führen, dass Neuwahlen frühestens einige Wochen nach dem 31.10.2019 stattfinden würden. Also entweder mitten im Brexit-Chaos oder mit einem Spitzenkandidaten der Tories, der sein Land trotz seiner großspurigen Erklärungen in eine weitere Brexit-Verlängerung geführt hätte.

Allerdings solle man eines nicht außer Acht lassen. Einer Verlängerung müssen alle EU-Staaten zustimmen. Tanzt nur ein Land aus der Reihe, dann ist die Verschiebung hinfällig. In den letzten Tagen konnte man beispielsweise lesen, dass Johnson Orban bitten könnte, gegen so eine Verlängerung zu stimmen. Oder als Höhepunkt der Absurdität, dass Großbritannien zwar um eine Verlängerung bitten könnte, dann aber selbst gegen diese Verlängerung stimmen würde. Der Wahnsinn jedenfalls geht weiter.

Brexit: Staffel Six

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 04.09.2019, 07:30 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Vermutlich wird es auf eine Verlängerung bis zum 31.01.20 hinauslaufen. Dann passiert zwei Monate erst einmal nichts, bis es Anfang Dezember zu einer Wende kommt, die alles auf den Kopf stellt, zu hektischen Aktionen und Gegenaktionen führt und an deren Ende Mitte Januar 20 ein Antrag an die EU zu einer weiteren Fristverlängerung steht.

Brexit: Staffel Six

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 04.09.2019, 10:46 (vor 1696 Tagen) @ Sascha

Ich halte es mittlerweile für ausgeschlossen, dass die Briten selbst ein Austrittsdatum festlegen und auch so durchziehen werden.

Die Entscheidung dürfte somit bei der EU landen, die eine weitere Fristverlängerung durch das Veto eines oder mehrerer Mitgliedsländer ablehnen müsste. Für Johnson, Rees-Mogg und Co. wäre das sogar die liebste Variante, da sie von ihrem eigenen Versagen ablenken könnten. Ich frage mich aber, ob man von Seiten der EU dem nachkommen wird. Zum einen nähme man die Rolle des Scapegoats ein, was vielleicht noch zu verschmerzen wäre, zum anderen ist schwer abzuschätzen, was schlimmer ist/wäre: die Lähmung durch den aktuellen Status oder die Folgen eines harten Brexits.

Denn einen weichen Brexit wird es dann nicht geben. Das dürfte jedem klar sein.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 11:50 (vor 1696 Tagen) @ guy_incognito

Ich halte es mittlerweile für ausgeschlossen, dass die Briten selbst ein Austrittsdatum festlegen und auch so durchziehen werden.

Die Entscheidung dürfte somit bei der EU landen, die eine weitere Fristverlängerung durch das Veto eines oder mehrerer Mitgliedsländer ablehnen müsste. Für Johnson, Rees-Mogg und Co. wäre das sogar die liebste Variante, da sie von ihrem eigenen Versagen ablenken könnten. Ich frage mich aber, ob man von Seiten der EU dem nachkommen wird. Zum einen nähme man die Rolle des Scapegoats ein, was vielleicht noch zu verschmerzen wäre, zum anderen ist schwer abzuschätzen, was schlimmer ist/wäre: die Lähmung durch den aktuellen Status oder die Folgen eines harten Brexits.

Denn einen weichen Brexit wird es dann nicht geben. Das dürfte jedem klar sein.

In der Rest-EU wächst der Druck von Verschiebung zu Verschiebung, das dürfte klar sein. Aktuell sitzen die Briten noch im EU-Parlament, in der neuen EU-Kommission hätten sie das Recht, eine Kommissarin oder einen Kommissar zu stellen, etc. Unter Umständen gibt es zudem weitere rechtliche Risiken. Andererseits möchte man wohl in der Tat nicht der Sündenbock sein.

Ich bin mir aber sicher, die EU und die restlichen Mitgliedsstaaten wollen eine klare Perspektive. Kommt es wie erwartet zu Neuwahlen, dann könnte dies als Anlass genommen werden, eine weitere Verschiebung zu gewähren - so Großbritannien den Antrag dazu stellt. Aber wie geht es dann weiter? Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird das Patt auch nach diesen Wahlen nicht aufgelöst werden. Und dann stünde die nächste Verlängerung an.

Möglich, dass die EU-Staaten dann die Forderung nach einem neuen Referendum stellt. Aber was will man dann fragen? Im Grunde gibt es drei Alternativen. Erstens den unregulierten Brexit, zweitens die Annahme das Austrittsvertrags, der ja nur eine Übergangslösung ist, oder drittens der Verbleib in der EU. Wie will man das abfragen? Relative Mehrheit? Zweistufige Abstimmung?

Brexit: Staffel Six

Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 04.09.2019, 11:07 (vor 1696 Tagen) @ guy_incognito

Die EU wird immer weiter verlängern. In der aktuellen Situation ganz sicher. Die werden sich nicht mit einer finalen Entscheidung auf die Seite von BJ stellen und insb. gegen Europa-freundliche Politiker.

Nur die Franzosen sind gefährlich.

Brexit: Staffel Six

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 04.09.2019, 10:01 (vor 1696 Tagen) @ Sascha

Vermutlich wird es auf eine Verlängerung bis zum 31.01.20 hinauslaufen. Dann passiert zwei Monate erst einmal nichts, bis es Anfang Dezember zu einer Wende kommt, die alles auf den Kopf stellt, zu hektischen Aktionen und Gegenaktionen führt und an deren Ende Mitte Januar 20 ein Antrag an die EU zu einer weiteren Fristverlängerung steht.

Auf eine Verlängerung bis zum 31.01.2020 glaube ich auch, falls das Gesetz heute durchkommt.
Und Johnson es nicht aussitzt. Wobei das ein so Riesenskandal wäre, ich kann mir nicht vorstellen, dass da nicht noch viel mehr abspringen von den Tories. Ich frage mich eh wieso 301 Abgeordnete diesem Harakirikurs von Johnson, denn mehr ist das nicht, immer noch zustimmen.
Und die EU wird das ein letztes Mal zustimmen, denn die Zeit ist auf unserer ( ich sage das jetzt mal so) Seite
Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.

Brexit: Staffel Six

Sven, Witten, Mittwoch, 04.09.2019, 11:26 (vor 1696 Tagen) @ Lattenknaller

Vermutlich wird es auf eine Verlängerung bis zum 31.01.20 hinauslaufen. Dann passiert zwei Monate erst einmal nichts, bis es Anfang Dezember zu einer Wende kommt, die alles auf den Kopf stellt, zu hektischen Aktionen und Gegenaktionen führt und an deren Ende Mitte Januar 20 ein Antrag an die EU zu einer weiteren Fristverlängerung steht.


Auf eine Verlängerung bis zum 31.01.2020 glaube ich auch, falls das Gesetz heute durchkommt.
Und Johnson es nicht aussitzt. Wobei das ein so Riesenskandal wäre, ich kann mir nicht vorstellen, dass da nicht noch viel mehr abspringen von den Tories. Ich frage mich eh wieso 301 Abgeordnete diesem Harakirikurs von Johnson, denn mehr ist das nicht, immer noch zustimmen.
Und die EU wird das ein letztes Mal zustimmen, denn die Zeit ist auf unserer ( ich sage das jetzt mal so) Seite
Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.

Das glaube ich nicht. Die bisherigen Zustimmungen zu den Verschiebungen zeigen doch deutlich die Panik innerhalb der EU vor einem No Deal Brexit. In den letzten Tagen war in einigen Medien von einer Alternative zum Backstop die Rede, bei der nur bestimmte Branchen betroffen sein würden. Es hieß, dass die EU Interesse signalisiert hätte. Ich bin mir recht sicher, dass wenn Johnson gestern den Machtkampf gewonnen hätte, die EU nachgegeben hätte, um einen No Deal Brexit zu verhindern. Mit einem "Teil-Backstop" hätte man das Gesicht wahren können, dass es einen Backstop gibt. Durch die Abstimmung gestern scheint die EU das vielleicht nicht zu müssen, aber man wird, davon bin ich überzeugt, auch alle weiteren Terminverschiebungen freudig zustimmen. Dass man hingegen nach außen hin etwas anders sagt und von einer harten Linie spricht, ist doch nicht verwunderlich.

Brexit: Staffel Six

Voomy, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 12:03 (vor 1696 Tagen) @ Sven
bearbeitet von Voomy, Mittwoch, 04.09.2019, 12:08

Ich sehe absolut nichts was diesen Eindruck unterstützt. Es gibt weder eine parlamentarische Mehrheit in der EU noch eine Zustimmung aller Staaten, um den Backstop zu streichen oder auch nur aufzuweichen. Und ich weiß auch nicht auf was die vermeintliche Panik basieren soll. Mal davon ab, dass auch vermeintliche Berichte darüber einfach unrealistisch sind. Es finden derzeit keine Verhandlungen zwischen der EU und dem UK vor, es gibt keine alternativen Lösungen von irgendeiner Seite und auch seitens der Briten derzeit überhaupt keine Versuche etwas am Backstop zu ändern - außer zu schreien, dass er weg muss.

Die letzte Verschiebung wurde unter dem Eindruck zugestimmt, dass eine konstruktive Regierung im UK an die Macht kommt. Natürlich will die EU lieber einen Deal als keinen Deal. Aber mit Johnson hast du einen Verhandlungspartner, der im schlechten Glauben agiert. Ich habe Zweifel dass es noch einmal eine Verlängerung geben würde, solange die Regierung Johnson die Mehrheit hat.

Brexit: Staffel Six

Sven, Witten, Mittwoch, 04.09.2019, 14:11 (vor 1696 Tagen) @ Voomy

Ich sehe absolut nichts was diesen Eindruck unterstützt. Es gibt weder eine parlamentarische Mehrheit in der EU noch eine Zustimmung aller Staaten, um den Backstop zu streichen oder auch nur aufzuweichen. Und ich weiß auch nicht auf was die vermeintliche Panik basieren soll. Mal davon ab, dass auch vermeintliche Berichte darüber einfach unrealistisch sind. Es finden derzeit keine Verhandlungen zwischen der EU und dem UK vor, es gibt keine alternativen Lösungen von irgendeiner Seite und auch seitens der Briten derzeit überhaupt keine Versuche etwas am Backstop zu ändern - außer zu schreien, dass er weg muss.

Die letzte Verschiebung wurde unter dem Eindruck zugestimmt, dass eine konstruktive Regierung im UK an die Macht kommt. Natürlich will die EU lieber einen Deal als keinen Deal. Aber mit Johnson hast du einen Verhandlungspartner, der im schlechten Glauben agiert. Ich habe Zweifel dass es noch einmal eine Verlängerung geben würde, solange die Regierung Johnson die Mehrheit hat.

Die letzten Verschiebungen waren trotz des Wissens, dass Theresa May weitermacht und in der Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach nichts Neues passieren wird (Verschiebung Nummer 1) und trotz des Wissens, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Boris Johnson ihr Nachfolger wird (Verschiebung Nummer 2). Hier im Forum wie auch in den Medien war der Tenor einhellig, dass sich höchstwahrscheinlich bis zum nächsten Austrittstermin nichts bewegen wird und der No Deal Brexit am wahrscheinlichsten bleibt. Man war genervt in der EU, war aber gleichzeitig froh, das Problem verschieben zu können. So wird es die kommenden Male auch sein. Aber warten wir es ab. Spätestens am 31.10. sind wir schlauer, ob die EU erneut verlängern wird oder nicht.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 12:29 (vor 1696 Tagen) @ Voomy

Ich sehe absolut nichts was diesen Eindruck unterstützt. Es gibt weder eine parlamentarische Mehrheit in der EU noch eine Zustimmung aller Staaten, um den Backstop zu streichen oder auch nur aufzuweichen. Und ich weiß auch nicht auf was die vermeintliche Panik basieren soll. Mal davon ab, dass auch vermeintliche Berichte darüber einfach unrealistisch sind. Es finden derzeit keine Verhandlungen zwischen der EU und dem UK vor, es gibt keine alternativen Lösungen von irgendeiner Seite und auch seitens der Briten derzeit überhaupt keine Versuche etwas am Backstop zu ändern - außer zu schreien, dass er weg muss.

Insbesondere wartet man in Brüssel ja bisher vergeblich auf Vorschläge aus London, was denn an die Stelle des Backstop treten könnte. Und das, obwohl Boris Johnson nicht müde wird zu betonen, dass es ja solche Lösungen gäbe und man sich deshalb doch noch einigen könne.


Die letzte Verschiebung wurde unter dem Eindruck zugestimmt, dass eine konstruktive Regierung im UK an die Macht kommt. Natürlich will die EU lieber einen Deal als keinen Deal. Aber mit Johnson hast du einen Verhandlungspartner, der im schlechten Glauben agiert. Ich habe Zweifel dass es noch einmal eine Verlängerung geben würde, solange die Regierung Johnson die Mehrheit hat.

Möglich dass man noch einer Verlängerung zustimmen wird, falls es in Großbritannien mal wieder zu Neuwahlen käme. Man möchte in Brüssel weder das Geschäft Johnsons besorgen, noch die Gegner eines harten Brexit in Großbritannien oder die dort lebenden EU-Bürger alleine lassen. Aber die Bereitschaft zu einem weiteren Entgegenkommen schwindet langsam.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 11:56 (vor 1696 Tagen) @ Sven

Das glaube ich nicht. Die bisherigen Zustimmungen zu den Verschiebungen zeigen doch deutlich die Panik innerhalb der EU vor einem No Deal Brexit. In den letzten Tagen war in einigen Medien von einer Alternative zum Backstop die Rede, bei der nur bestimmte Branchen betroffen sein würden. Es hieß, dass die EU Interesse signalisiert hätte. Ich bin mir recht sicher, dass wenn Johnson gestern den Machtkampf gewonnen hätte, die EU nachgegeben hätte, um einen No Deal Brexit zu verhindern. Mit einem "Teil-Backstop" hätte man das Gesicht wahren können, dass es einen Backstop gibt. Durch die Abstimmung gestern scheint die EU das vielleicht nicht zu müssen, aber man wird, davon bin ich überzeugt, auch alle weiteren Terminverschiebungen freudig zustimmen. Dass man hingegen nach außen hin etwas anders sagt und von einer harten Linie spricht, ist doch nicht verwunderlich.

Von Panik auf Seiten der EU kann man nun wirklich nicht sprechen. Man weiß aber um die negativen wirtschaftlichen Folgen eines harten Brexit, aber auch, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form, für die anderen EU-Staaten. Im Hintergrund hat man die Vorbereitungen für einen harten Brexit so weit wie möglich abgeschlossen. Man ist also vorbereitet - anders als die Briten.

Ausschlaggebend dürfte eher sein, dass man nicht das Geschäft von Boris Johnson besorgen möchte. Man will die Brexit-Gegner und die Befürworter eines geordneten Brexit nicht hängen lassen.

Brexit: Staffel Six

Guido, Mittwoch, 04.09.2019, 10:19 (vor 1696 Tagen) @ Lattenknaller

Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.

Was ich nicht verstehe: Sowohl bei den Konservativen als auch bei Labour gibt es Brexit-Befürworter und -Gegner. Bei den Konservativen gibt es sogar noch Brexit-Hardliner, denen das WIE egal ist. Wie sind diese Gruppen überhaupt innerhalb dieser Partein unter einen Hut zu bringen? Ich hätte vermutet, dass noch viel mehr Abgeordnete zu den Liberals "überlaufen", die ja als einzige Partei der Mitte geschlossen gegen den Brexit sind.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 12:02 (vor 1696 Tagen) @ Guido

Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.


Was ich nicht verstehe: Sowohl bei den Konservativen als auch bei Labour gibt es Brexit-Befürworter und -Gegner. Bei den Konservativen gibt es sogar noch Brexit-Hardliner, denen das WIE egal ist. Wie sind diese Gruppen überhaupt innerhalb dieser Partein unter einen Hut zu bringen? Ich hätte vermutet, dass noch viel mehr Abgeordnete zu den Liberals "überlaufen", die ja als einzige Partei der Mitte geschlossen gegen den Brexit sind.

Wenn man sein ganzes Leben in einer Partei verbracht und sich dort engagiert hat, dann tritt man nicht so schnell aus. Ganz im Gegenteil, die Schmerzschwelle kann sehr hoch liegen.

Wir sind jetzt in einer Situation, in der die Konservativen mit hoher Wahrscheinlichkeit auseinander fliegen werden. Gelingt es Johnson, wählen zu lassen bevor die Folgen eines unregulierten Brexit deutlich werden ober bevor er um Verschiebung des Austrittstermins bitten muss, dann bekommt man noch einen Aufschub. Aber wählt man beispielsweise mitten im Brexit-Chaos, dann dürfte es das mit den Tories gewesen sein. Wählt man nach der Bekanntgabe einer Bitte um erneuten Aufschub, dann ebenfalls, in diesem Fall würde die Brexit-Partei einen beträchtlichen Teil der Stimmen der Brexit-Hardliner einfahren.

Und bei Labour dürfte es nicht so viel besser aussehen. Noch liefert man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Liberaldemokraten. Aber spitzt sich die Lage weiter zu, dann wird man vermutlich den Kürzeren ziehen.

Brexit: Staffel Six

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 04.09.2019, 10:26 (vor 1696 Tagen) @ Guido
bearbeitet von Lattenknaller, Mittwoch, 04.09.2019, 10:30

Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.


Was ich nicht verstehe: Sowohl bei den Konservativen als auch bei Labour gibt es Brexit-Befürworter und -Gegner. Bei den Konservativen gibt es sogar noch Brexit-Hardliner, denen das WIE egal ist. Wie sind diese Gruppen überhaupt innerhalb dieser Partein unter einen Hut zu bringen? Ich hätte vermutet, dass noch viel mehr Abgeordnete zu den Liberals "überlaufen", die ja als einzige Partei der Mitte geschlossen gegen den Brexit sind.

Ich ebenso, deshalb ja auch mein Kommentar wieso der Typ überhaupt noch 301 Abgeordnete hinter sich hat.
Die scheinen sich da so ideologisch festgefahren zu haben.

P.S.: Die allermeisten dieser Abgeordneten waren bis vor ein paar Jahren noch gegen den Brexit.
Muss mir einer erklären, wie man so jegliche rationale und verantwortungsbewusste Herangehensweise an das Thema verlieren konnte.

Brexit: Staffel Six

Copperfield, Saarbrücken, Mittwoch, 04.09.2019, 10:45 (vor 1696 Tagen) @ Lattenknaller

Und dann dürfte es in der Zwischenzeit Neuwahlen gegeben haben, anhand dessen man in der EU erkennt, wie das in UK weiter ablaufen könnte. Deutet das weiter auf Chaos hin oder haben die Brexit-Hardliner die Oberhand dürfte das das Ende dann sein.


Was ich nicht verstehe: Sowohl bei den Konservativen als auch bei Labour gibt es Brexit-Befürworter und -Gegner. Bei den Konservativen gibt es sogar noch Brexit-Hardliner, denen das WIE egal ist. Wie sind diese Gruppen überhaupt innerhalb dieser Partein unter einen Hut zu bringen? Ich hätte vermutet, dass noch viel mehr Abgeordnete zu den Liberals "überlaufen", die ja als einzige Partei der Mitte geschlossen gegen den Brexit sind.


Ich ebenso, deshalb ja auch mein Kommentar wieso der Typ überhaupt noch 301 Abgeordnete hinter sich hat.
Die scheinen sich da so ideologisch festgefahren zu haben.

P.S.: Die allermeisten dieser Abgeordneten waren bis vor ein paar Jahren noch gegen den Brexit.
Muss mir einer erklären, wie man so jegliche rationale und verantwortungsbewusste Herangehensweise an das Thema verlieren konnte.

Das sind halt auch nur Repräsentanten. Wenn die Wirtschaft / Wähler ihres Wahlbezirkes Mehrheitlich den Brexit egal wie wollen dann ist man daran auch ein bisschen gebunden. Die Fischer dort sind so verblendet das du dort mit Argumenten nicht mehr durch kommst.

Ein guter Spruch ist in so Krisen immer "Follow the Money". Wer profitiert den von einem schwachen England / EU. Russland, China und die USA. Das Johnson mit Trump direkt einen "Big Deal" machenen will ist schon klar. Gestern wurde er mit Russland-Fragen gelöchert ob er die wieder in die G7 aufnehmen will. Wenn man die 3 Großmächte gegen sich hat und noch ein wütendes Volk sind die Möglichkeiten für moderate Kräfte sehr begrenzt.

Man kann nur froh sein das einige noch soviel skrupel vor dem Irland-Konflikt haben. Das ist das einzigste was zur Zeit noch halbwegs rational diskutiert wird. Wen die Hürde mal fällt wirds übel.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 12:06 (vor 1696 Tagen) @ Copperfield

Ein guter Spruch ist in so Krisen immer "Follow the Money". Wer profitiert den von einem schwachen England / EU. Russland, China und die USA. Das Johnson mit Trump direkt einen "Big Deal" machenen will ist schon klar. Gestern wurde er mit Russland-Fragen gelöchert ob er die wieder in die G7 aufnehmen will. Wenn man die 3 Großmächte gegen sich hat und noch ein wütendes Volk sind die Möglichkeiten für moderate Kräfte sehr begrenzt.

Russland würde sicherlich politisch profitieren. Die US-Administration unter Trump glaubt sicherlich zu profitieren. Und die Chinesen freuen sich u.U. insgeheim, dass es der ehemaligen Weltmacht UK an den Kragen geht. Aber ich bin mir sicher, auch die Wirtschaft in den USA und China würde unter einem harten Brexit indirekt leiden. Der Weltmarkt ist nun einmal kein Kuchen mit einer festen Größe. Er wächst - oder er schrumpft. Donald Trump mag zwar glauben, dass das amerikanische Kuchenstück um so größer ist, je kleiner das der Europäer wird. Aber das ist ein Irrglaube.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 07:45 (vor 1696 Tagen) @ Sascha

Vermutlich wird es auf eine Verlängerung bis zum 31.01.20 hinauslaufen. Dann passiert zwei Monate erst einmal nichts, bis es Anfang Dezember zu einer Wende kommt, die alles auf den Kopf stellt, zu hektischen Aktionen und Gegenaktionen führt und an deren Ende Mitte Januar 20 ein Antrag an die EU zu einer weiteren Fristverlängerung steht.

Durchaus möglich. Aber sicher wäre ich mir da nicht. Bereits vor der letzten Verlängerung hat es wohl intern unter den EU-Staaten Meinungsverschiedenheiten gegeben, insbesondere Frankreich war bereits damals recht skeptisch.

Wenn es jetzt tatsächlich zu Neuwahlen in Großbritannien kommen sollte, dann wäre eine erneute Verschiebung in der Tat wahrscheinlich - falls Johnson das Unterhaus nicht austricksen sollte. Der Mann ist ein Spieler ohne Skrupel. Ihm wäre zuzutrauen, ein rechtskräftiges Gesetz einfach zu ignorieren.

Im Grunde müsste die EU im Falle einer Verschiebung das Datum übernehmen, dass das Unterhaus Johnson vorschreiben wird. Ansonsten könnte der einfach nach Hause fahren und sagen, dass eine Verlängerung aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Zeitdauer nicht möglich wären.

Und nach einer Neuwahl würde die EU sicherlich von Großbritannien eine klare Perspektive verlangen, wie es weitergehen soll. Und die könnte eigentlich nur ein erneutes Referendum schaffen.

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Wallone, Mittwoch, 04.09.2019, 09:23 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Puh. Das heißt in GB kann der Regierungschef nicht nur das Parlament in einer entscheidenden Phase beurlauben, sondern kann auch einfach ein Parlamentsgesetz ignorieren? Und das ist alles im Rahmen der britischen Verfassung? Das ist ja völlig beknackt. Ich gebe zu, ich kenne mich weder mit britischem Verfassungsrecht, noch besonders im EU-Vertragsrecht aus. Also mal ganz blöde gefragt: Muss die EU einen solchen Ausstieg, bei dem der Regierungschef eines Landes vorbei an allen demokratischen Gepflogenheiten komplett freidreht, um jeden Preis ermöglichen?

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Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 12:15 (vor 1696 Tagen) @ Wallone

Puh. Das heißt in GB kann der Regierungschef nicht nur das Parlament in einer entscheidenden Phase beurlauben, sondern kann auch einfach ein Parlamentsgesetz ignorieren? Und das ist alles im Rahmen der britischen Verfassung? Das ist ja völlig beknackt. Ich gebe zu, ich kenne mich weder mit britischem Verfassungsrecht, noch besonders im EU-Vertragsrecht aus. Also mal ganz blöde gefragt: Muss die EU einen solchen Ausstieg, bei dem der Regierungschef eines Landes vorbei an allen demokratischen Gepflogenheiten komplett freidreht, um jeden Preis ermöglichen?

Das Problem ist ein Regierungschef, der statt nach den Regeln des Fair Play zu arbeiten zu allem ihm sinnvoll erscheinenden Dirty Tricks greift. Und da gibt es wohl den einen oder anderen miesen Kniff, um das Inkrafttreten eines Anti-Brexit-Gesetzes zu hindern oder zumindest zu verzögern. Das politische System in England und darüber hinaus Großbritannien war auf viele Jahrhunderte darauf ausgelegt, die Machtfülle der Monarchie einzuschränken, nicht die des Premierministers. Das gibt Johnson vermutlich einige Freiheiten.

Sollte das Gesetz tatsächlich in Kraft treten, wäre ein Verstoß dagegen sicherlich illegal. Allerdings wäre es vermutlich in der Kürze der Zeit nicht möglich, Johnson zur Einhaltung zu zwingen. Sein größter Vorteil ist, dass die Uhr herunter tickt. Und was würde ihm drohen, falls Gerichte sein Handeln im Nachhinein als gesetzwidrig brandmarken würden? Die Zeiten, in den Premierminister im Tower landen und anschließend geköpft werden konnten, die sind lange vorbei.

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Wallone, Mittwoch, 04.09.2019, 13:47 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Die Zeiten, in den Premierminister im Tower landen und anschließend geköpft werden konnten, die sind lange vorbei.

Wann ein Premierminister geköpft wird, ergibt sich also auch nicht ohne weiteres aus diesen uralten verstaubten Büchern, aus denen man sich ja offenbar die ungeschriebenen britischen Verfassungsregeln zusammensuchen muss? Vielleicht geht da ja doch noch was, wer weiß... ;)

Im Ernst: Für einen verwöhnten Eton-Schüler mag das ja alles ein großer Spaß sein, aber das Ganze kann doch jetzt nicht nur davon abhängen, welche Taschenspielertricks sich Boris noch einfallen lässt. Meine (vermutlich naive) Vorstellung wäre halt, dass man bei der EU einen Weg findet zu sagen: Leute, wenn ihr raus wollt, kein Problem. Aber findet irgendeinen demokratisch halbwegs nachvollziehbaren Weg, auch die Umstände eines (No Deal-)Austritts zu legitimieren. Andernfalls müsst ihr erstmal drin bleiben. Keine Ahnung, ob sowas die EU-Verträge ansatzweise hergeben und welche Handhabe die EU überhaupt hätte. Aber es kann doch eigentlich nicht sein, dass Boris ggf. im Alleingang am 31. Okt. einseitig einen EU-Austritt erklären kann und der EU selbst sind dabei die Hände gebunden.

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Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 13:57 (vor 1696 Tagen) @ Wallone

Die Zeiten, in den Premierminister im Tower landen und anschließend geköpft werden konnten, die sind lange vorbei.


Wann ein Premierminister geköpft wird, ergibt sich also auch nicht ohne weiteres aus diesen uralten verstaubten Büchern, aus denen man sich ja offenbar die ungeschriebenen britischen Verfassungsregeln zusammensuchen muss? Vielleicht geht da ja doch noch was, wer weiß... ;)

Im Ernst: Für einen verwöhnten Eton-Schüler mag das ja alles ein großer Spaß sein, aber das Ganze kann doch jetzt nicht nur davon abhängen, welche Taschenspielertricks sich Boris noch einfallen lässt. Meine (vermutlich naive) Vorstellung wäre halt, dass man bei der EU einen Weg findet zu sagen: Leute, wenn ihr raus wollt, kein Problem. Aber findet irgendeinen demokratisch halbwegs nachvollziehbaren Weg, auch die Umstände eines (No Deal-)Austritts zu legitimieren. Andernfalls müsst ihr erstmal drin bleiben. Keine Ahnung, ob sowas die EU-Verträge ansatzweise hergeben und welche Handhabe die EU überhaupt hätte. Aber es kann doch eigentlich nicht sein, dass Boris ggf. im Alleingang am 31. Okt. einseitig einen EU-Austritt erklären kann und der EU selbst sind dabei die Hände gebunden.

Es ist aber so. Die britische Regierung muss rechtlich verbindlich um eine Verschiebung des Austrittstermins nach hinten nachsuchen, sonst endet die britische Mitgliedschaft in der EU mit Ablauf des 31.10.2019.

Und diese Regelung ist auch sinnvoll. Schon jetzt liest man immer wieder Verschwörungstheorien, Brüssel würde die Briten gegen deren Willen in der EU halten.

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Copperfield, Saarbrücken, Mittwoch, 04.09.2019, 13:57 (vor 1696 Tagen) @ Wallone

Die Zeiten, in den Premierminister im Tower landen und anschließend geköpft werden konnten, die sind lange vorbei.


Wann ein Premierminister geköpft wird, ergibt sich also auch nicht ohne weiteres aus diesen uralten verstaubten Büchern, aus denen man sich ja offenbar die ungeschriebenen britischen Verfassungsregeln zusammensuchen muss? Vielleicht geht da ja doch noch was, wer weiß... ;)

Im Ernst: Für einen verwöhnten Eton-Schüler mag das ja alles ein großer Spaß sein, aber das Ganze kann doch jetzt nicht nur davon abhängen, welche Taschenspielertricks sich Boris noch einfallen lässt. Meine (vermutlich naive) Vorstellung wäre halt, dass man bei der EU einen Weg findet zu sagen: Leute, wenn ihr raus wollt, kein Problem. Aber findet irgendeinen demokratisch halbwegs nachvollziehbaren Weg, auch die Umstände eines (No Deal-)Austritts zu legitimieren. Andernfalls müsst ihr erstmal drin bleiben. Keine Ahnung, ob sowas die EU-Verträge ansatzweise hergeben und welche Handhabe die EU überhaupt hätte. Aber es kann doch eigentlich nicht sein, dass Boris ggf. im Alleingang am 31. Okt. einseitig einen EU-Austritt erklären kann und der EU selbst sind dabei die Hände gebunden.

Naja, also May hat damals den Austritt beantragt (auf Grundlage des Referendums). Danach ist laut Austrittsparagraph (oder was auch immer) nach 2 Jahren Schluss. Das heißt wenn jetzt keiner was macht ist am 31.10. Brexit. Da brauch auch Boris nix mehr zu unterschreiben. Der muss nur warten.

Was jetzt versucht wird ist zu erzwingen das ein No-Deal nach englischem Recht verboten ist. Also muss Boris, wenn er bis dahin keinen Deal hinbekommt - oder doch der Deal von May eine Mehrheit findet - um Verlängerung bitten. Wenn die EU da ablehnt ist auch am 31.10. Bye-Bye angesagt.

Was er aber auch kann ist einseitig und ohne Irgendjemanden zufragen den Brexit oder EU-Austritt zurück ziehen. Das geht auch noch ;-)

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Wallone, Mittwoch, 04.09.2019, 14:13 (vor 1696 Tagen) @ Copperfield

Aber auch wenn es diesen Automatismus gibt, kann man doch die Frage stellen, was die EU ggf. gegen diese Art des Austritts tun könnte. Wie du sagst, der Austritt wurde auf Basis des Referendums beantragt. Aber über einen No-Deal-Austritt wurde eben nicht abgestimmt. Die EU hält doch angeblich die demokratischen Prinzipien so hoch. Immerhin wurden bei Polen und Ungarn Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, was auch innenpolitische Vorgänge betraf. Und bei den Umständen eines Austritts soll das nicht auch irgendwie gelten? Obwohl da für die EU so viel dranhängt? Finde ich zumindest merkwürdig.

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Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 14:00 (vor 1696 Tagen) @ Copperfield

Was er aber auch kann ist einseitig und ohne Irgendjemanden zufragen den Brexit oder EU-Austritt zurück ziehen. Das geht auch noch ;-)

Wobei die EU das nach allgemeiner Rechtsauffassung wohl nur akzeptieren muss, wenn dieser Rücktritt vom Austritt von einer echten Meinungsänderung getragen wird.

Ziehen die Briten den Austrittswunsch am 31.10 zurück, erklären aber wenige Tage später erneut ihren Austritt, dann beginnt keine neue Zweijahresfrist zu laufen, statt dessen wären sie sofort draußen.

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Copperfield, Saarbrücken, Mittwoch, 04.09.2019, 14:10 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Was er aber auch kann ist einseitig und ohne Irgendjemanden zufragen den Brexit oder EU-Austritt zurück ziehen. Das geht auch noch ;-)


Wobei die EU das nach allgemeiner Rechtsauffassung wohl nur akzeptieren muss, wenn dieser Rücktritt vom Austritt von einer echten Meinungsänderung getragen wird.

Ziehen die Briten den Austrittswunsch am 31.10 zurück, erklären aber wenige Tage später erneut ihren Austritt, dann beginnt keine neue Zweijahresfrist zu laufen, statt dessen wären sie sofort draußen.

Ach, das wußte ich jetzt noch nicht. Hätt ich jetzt gedacht. Ich will ja nix ausschließen in dem Drama, aber den Ausgang würde ich jetzt auch mal am unwahrscheinlichsten Einstufen.

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Garum, Bornum am Harz, Mittwoch, 04.09.2019, 10:51 (vor 1696 Tagen) @ Wallone

Puh. Das heißt in GB kann der Regierungschef nicht nur das Parlament in einer entscheidenden Phase beurlauben, sondern kann auch einfach ein Parlamentsgesetz ignorieren? Und das ist alles im Rahmen der britischen Verfassung? Das ist ja völlig beknackt. Ich gebe zu, ich kenne mich weder mit britischem Verfassungsrecht, noch besonders im EU-Vertragsrecht aus. Also mal ganz blöde gefragt: Muss die EU einen solchen Ausstieg, bei dem der Regierungschef eines Landes vorbei an allen demokratischen Gepflogenheiten komplett freidreht, um jeden Preis ermöglichen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben die Briten nicht mal eine Verfassung im eigentlichen Sinne.

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Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 12:08 (vor 1696 Tagen) @ Garum

Puh. Das heißt in GB kann der Regierungschef nicht nur das Parlament in einer entscheidenden Phase beurlauben, sondern kann auch einfach ein Parlamentsgesetz ignorieren? Und das ist alles im Rahmen der britischen Verfassung? Das ist ja völlig beknackt. Ich gebe zu, ich kenne mich weder mit britischem Verfassungsrecht, noch besonders im EU-Vertragsrecht aus. Also mal ganz blöde gefragt: Muss die EU einen solchen Ausstieg, bei dem der Regierungschef eines Landes vorbei an allen demokratischen Gepflogenheiten komplett freidreht, um jeden Preis ermöglichen?


Wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben die Briten nicht mal eine Verfassung im eigentlichen Sinne.

Das ist richtig. Es gibt eine Unmenge von Regelungen, Gesetzen, Verträgen, Urteilen, etc., die teils viele Jahrhunderte alt sind. Dazu kommen die bereits vorhandenen Auslegungen dieses Wusts.

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Copperfield, Saarbrücken, Mittwoch, 04.09.2019, 11:00 (vor 1696 Tagen) @ Garum

Puh. Das heißt in GB kann der Regierungschef nicht nur das Parlament in einer entscheidenden Phase beurlauben, sondern kann auch einfach ein Parlamentsgesetz ignorieren? Und das ist alles im Rahmen der britischen Verfassung? Das ist ja völlig beknackt. Ich gebe zu, ich kenne mich weder mit britischem Verfassungsrecht, noch besonders im EU-Vertragsrecht aus. Also mal ganz blöde gefragt: Muss die EU einen solchen Ausstieg, bei dem der Regierungschef eines Landes vorbei an allen demokratischen Gepflogenheiten komplett freidreht, um jeden Preis ermöglichen?


Wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben die Briten nicht mal eine Verfassung im eigentlichen Sinne.

Naja was du halt unter einer Verfassung verstehst. Unsere "Verfassung" ist das Grundgesetzt. Das ist 1 Buch mit den wichtigsten grundlegenden Gesetzen. Aber halt auch nur einen Sammlung von Gesetzen.

In England ist das ähnlich nur gibt es dort Jahrhunderte alte Gesetze. Und die bilden alle zusammen die Grundlage.

In USA hat zum Beispiel theoretisch jeder die Möglichkeit Präsident zu werden und einen Atomkrieg anzufangen. Find ich auch befremdlich und ehrlich gesagt beängstigend. Ist dort halt so. Die haben ne Verfassung ;-)

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 11:08 (vor 1696 Tagen) @ Copperfield

Die Briten haben wortwörtlich keine Verfassung. Alles was dort irgendwie einen rechtlichen Rahmen vorgibt, basiert vor allem auf Präzedenz. Das ist auch der Grund, warum hier teilweise politische Vorgänge ausgepackt werden, die das letzte Mal irgendwann im 18. Jahrhundert passiert sind.

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donotrobme, Münsterland, Mittwoch, 04.09.2019, 08:08 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Ich deute das Geschehen so, dass Johnson versucht, den No-Deal Brexit durchzusetzen, um dann die EU als Verursacher darzustellen, die sich zum Streitpunkt Back-Stop partout uneinsichtig waren.

Unterhält man sich mit briten fällt sehr auf, wie resigniert die meisten wegen des Brexits sind. Die wollen daher auch ein Ende mit Schrecken haben als ein Schrecken ohne Ende.
Sollte es zu Neuwahlen kommen, dann wird Johnson aus meiner Sicht gestärkt hervorgehen.

Brexit: Staffel Six

Ulrich, Mittwoch, 04.09.2019, 08:59 (vor 1696 Tagen) @ donotrobme

Ich deute das Geschehen so, dass Johnson versucht, den No-Deal Brexit durchzusetzen, um dann die EU als Verursacher darzustellen, die sich zum Streitpunkt Back-Stop partout uneinsichtig waren.

Unterhält man sich mit briten fällt sehr auf, wie resigniert die meisten wegen des Brexits sind. Die wollen daher auch ein Ende mit Schrecken haben als ein Schrecken ohne Ende.
Sollte es zu Neuwahlen kommen, dann wird Johnson aus meiner Sicht gestärkt hervorgehen.

Dass die Briten das Gezerre leid sind, das ist nachvollziehbar. Und da kann dann in der Tat schnell eine Stimmung nach dem Motto "Augen zu und durch!" aufkommen. Johnson will genau das ausnutzen. Dazu kommt, dass viele Anhänger eines harten Brexit die Warnungen vor den wirtschaftlichen Folgen nicht ernst nehmen. Sie halten diese für bewusste Lügen der Brexit-Gegner.

Ob Johnson sich bei Neuwahlen durchsetzen kann, das hängt meiner Meinung nach wesentlich vom Termin ab. Die besten Chancen hat er falls es nicht zu einer erneuten Verschiebung des Austrittstermins kommt kurz vor dem 31.10 oder am 1.11. Steckt das Land am Wahltermin aber mitten im Brexit-Chaos, dann könnte dies die Chancen der Brexit-Gegner deutlich erhöhen. Und muss Johnson den Austrittstermin verschieben, dann wäre dies Wasser auf die Mühlen der Brexit Party.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 04.09.2019, 09:56 (vor 1696 Tagen) @ Ulrich

Ich deute das Geschehen so, dass Johnson versucht, den No-Deal Brexit durchzusetzen, um dann die EU als Verursacher darzustellen, die sich zum Streitpunkt Back-Stop partout uneinsichtig waren.

Unterhält man sich mit briten fällt sehr auf, wie resigniert die meisten wegen des Brexits sind. Die wollen daher auch ein Ende mit Schrecken haben als ein Schrecken ohne Ende.
Sollte es zu Neuwahlen kommen, dann wird Johnson aus meiner Sicht gestärkt hervorgehen.


Dass die Briten das Gezerre leid sind, das ist nachvollziehbar. Und da kann dann in der Tat schnell eine Stimmung nach dem Motto "Augen zu und durch!" aufkommen. Johnson will genau das ausnutzen. Dazu kommt, dass viele Anhänger eines harten Brexit die Warnungen vor den wirtschaftlichen Folgen nicht ernst nehmen. Sie halten diese für bewusste Lügen der Brexit-Gegner.

Ob Johnson sich bei Neuwahlen durchsetzen kann, das hängt meiner Meinung nach wesentlich vom Termin ab. Die besten Chancen hat er falls es nicht zu einer erneuten Verschiebung des Austrittstermins kommt kurz vor dem 31.10 oder am 1.11. Steckt das Land am Wahltermin aber mitten im Brexit-Chaos, dann könnte dies die Chancen der Brexit-Gegner deutlich erhöhen. Und muss Johnson den Austrittstermin verschieben, dann wäre dies Wasser auf die Mühlen der Brexit Party.

Nicht nur Brexit Hardlinern sind die Konsequenzen nicht klar. Vielen "normalen" Briten ebenso nicht.
Da läuft ja gerade eine Informationskampagne, die einfach die kleinen aber doch so feinen Details bei einem harten Brexit nicht darstellt, bzw. ganz außen vor lässt. Weil die Wahrheit über genau diese Details den Leuten vor Augen halten würde in was für einer Sch.... sie dann stecken, oder das sie dann von der reinen Gnade der EU und vieler EU-Länder abhängen.
So mal eine davon: Was passiert mit britischen Rentnern in Spanien? Ja, ohne EU-Regeln würde das davon abhängen, wozu Spanien Bock hätte im Rahmen der Schengen-Richtlinien.
Steigen die Preise für Gemüse aus der EU? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, wenn das Zeug überhaupt in dem Chaos an den Häfen unverdorben rüber kommt. Oder die EU ist so nett und verabschiedet schnelle bilaterale Übergangsregelungen.
Nur zwei so Themen, die ich aufgeschnappt hatte.

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Frankonius, Frankfurt, Mittwoch, 04.09.2019, 10:00 (vor 1696 Tagen) @ Lattenknaller

Viel schlimmer ist die Gefahr, dass der Nordirland-Konflikt wieder aufflammt.
Das brauch wirklich keiner.

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Frankonius, Frankfurt, Mittwoch, 04.09.2019, 08:43 (vor 1696 Tagen) @ donotrobme

Wenn es dort eine vernünftige Opposition gäbe, könnte man den ganzen Spuck noch stoppen.
Aber Labour unter dem Zausel Corbyn ist genauso peinlich wie unserere SPD unter der kommenden Führung eines "dynamischen Duos".
Keine klare Haltung zu keinem Thema.
Und dank des steinzeitlichen Mehrheitswahlrechts im Vereinigten Königreich haben es Pro-Eu Kräfte sehr schwer.

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Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 04.09.2019, 08:58 (vor 1696 Tagen) @ Frankonius

Wenn es eine Verlängerung gibt und dann eine Neuwahl anstatt eines Referendums (May-Deal, No-Deal, No-Brexit), dann verlieren Labour und Tories reichlich.

Ich bin sehr gespannt. Als ich vor einem knappen Jahr hier schrieb, dass es am Ende einen No-Deal-Exit gibt, da haben das hier viele ins Reich der Mythen verwiesen.

Ich halte das weiterhin für möglich, sehe aber erstmals, dass es für überhaupt irgendetwas eine Mehrheit gab, welche sich zusammen gerauft hat.

P.S. Ich halte es auch für möglich, dass BJ eine geheime Wette in Eaton am laufen hat und das alleine ihn antreibt.

Brexit: Staffel Six

Taifun, Mittwoch, 04.09.2019, 10:02 (vor 1696 Tagen) @ Taifun

Keine geheime Wette in Eaton, er lässt meiner Meinung nach über Familie oder Freunde Geld entsprechend an der Börse zocken....

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Intertanked, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 00:05 (vor 1697 Tagen) @ Voomy

Tut es erst einmal nicht wirklich. Erst einmal wird nun morgen ein Gesetz abgestimmt, das Boris zwingen würde, bei der EU um eine weitere Verlängerung zu bitten. Das will Boris aber nicht. Er hat zudem Möglichkeiten die Entscheidung des Parlaments weitestgehend zu ignorieren, selbst wenn sie gegen ihn stimmen.

Da Boris aber das Parlament nicht einfach auflösen und Neuwahlen ausrufen kann, braucht er dafür eine 2/3 Mehrheit des Parlaments. Die hat er, spätestens seit er heute Abend alle 21 Parteifreunde, die gegen ihn gestimmt haben rausgeworfen hat, nicht mehr. Er braucht also die Opposition. Die stimmt einer Neuwahl aber nur dann zu, wenn das abgestimmte Gesetz auch wirklich zum Gesetz wird und nicht im bürokratischen Prozess verschwindet- was Boris bereits angedroht hat.

Der Guardian sagt, die 21 Tories werden nicht direkt rausgeschmissen, sondern bekomme die Chance bis morgen zu 'reconsider'. Ich würde ja mein Handy ausmachen.

Besseres Drehbuch als die achte Staffel von GoT allemal.

Brexit: Staffel Six

Voomy, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 00:13 (vor 1697 Tagen) @ Intertanked

Jo, der Guardian berichtet das lustigerweise auf Hinweis von Leadsome, einem Kabinettsmitglied. Downing Street Nr 10 sagte aber eben die werden definitiv rausgeschmissen. Darunter der Enkel von Churchill. Nun.

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Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 04.09.2019, 08:54 (vor 1696 Tagen) @ Voomy

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Tory-Chef alleine jemanden aus der Partei ausschließen kann.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 04.09.2019, 11:07 (vor 1696 Tagen) @ Taifun

Dann irrst du dich. Als Parteianführer ist es vollkommen in Johnsons Machtbefugnis einem Abgeordneten den "Whip" und somit die Angehörigkeit der Partei zu nehmen. Es steht der Person frei weiterhin als Basismitglied der Conservatives zu verbleiben, sie dürfen aber keine politische Tätigkeit im Namen der Tories mehr ausführen.

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Rocker, Mittwoch, 04.09.2019, 00:28 (vor 1697 Tagen) @ Voomy

BoJo...Diktator, nur mit leicht demokratischem Einschlag. Unschön zu sehen, was einem in der ältesten Demokratie der Welt passiert, wenn man einmal nicht dem großen Zampano dem Mund nach redet.

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Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 04.09.2019, 09:00 (vor 1696 Tagen) @ Rocker

Wo genau siehst du da Demokratie?

Für mich der klassische Weg in die zeitweise Diktatur. Das Parlament aushebeln, massive Drohungen gegen Parlamentarier. Ich denke wir werden da diese Woche noch eine weitere Finte von BJ sehen.

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Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Mittwoch, 04.09.2019, 05:28 (vor 1696 Tagen) @ Rocker

Hat sich halt viel vom Clown abgeguckt

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