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Neu auf schwatzgelb.de: ?Der mit dem Wolf tanzt (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Samstag, 15.09.2018, 18:17 (vor 2050 Tagen)

Im 25. Freitagsspiel seiner Geschichte schlägt der BVB Eintracht Frankfurt mit 3:1 (1:0). Die Punkte fünf, sechs und sieben runden den Saisonstart nach drei gespielten Partien ab.


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schwatzgelb.de, Artikel

Ein- und Auswechslumgen auf beiden Seiten

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 16.09.2018, 14:00 (vor 2049 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Favre meinte nach dem Spiel sinngemäß, die Einwechslungen von Sancho, Alcácer und Witsel seien spielentscheidend gewesen. So wie ich es verstanden habe, ist das auch der Tenor dies Artikels.

Dem möchte ich nicht widersprechen, im Gegenteil. Allerdings sollte diese Sichtweise mMn noch etwas ergänzt bzw. etwas detaillierter betrachtet werden.

Ein entscheidender Faktor für das Kippen des Spiels zugunsten des BVB war nach meinem Dafürhalten das Führungstor des BVB in der ersten Halbzeit, auch wenn die SGE in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielte. Ein zu diesem Zeitpunkt nicht erwartbarer Treffer, nach einem Standard durch einen aufgerückten Innenverteidiger etwas glücklich durch Stocherei um den Ball erzielt. Der Ausgleichstreffer war überdies auch auf eher kuriose Weise gefallen.

Aber zurück zum Führungstreffer bzw. der Zeit davor und danach. Bis zu diesem Tor war das Spiel recht ausgeglichen. Die Eintracht arbeitete sehr intensiv und effektiv gegen den Ball, die BVB-Spieler des zentralen und defensiven Mittelfeldes wurden permanent früh und geschickt angelaufen und auch zugestellt, z.T. auch die Innenverteidiger des BVB. Der Spielaufbau des BVB wurde somit empfindlich gestört, sodass die Kreiierung von Torchancen quasi im Keim unterbunden wurde und es deshalb auch eben kaum Chancen gab. Auf der anderen Seite konnte die SGE dies nicht in wirkliche Chancen ihrerseits ummünzen. Eine Offensividee habe ich nicht ausmachen können und sich ergebende schnelle Umschaltsituationen hat man nicht oder kaum nutzen können. Was wiederum in erster Linie an der Kompaktheit des Dortmunder Mittelfeldzentrums und der Abwehrreihe lag, wobei Piszcek nach meiner Beobachtung hier doch etwas abfiel.

Das Führungstor des BVB ist weder auf eine Dominanz der Borussen, eine Drangphase oder eine Umschaltsituation zurückzuführen. Ein Stochertor nach einem Standard. Möglicherweise wäre dies anders gewesen, wenn im mittleren und vorderen Spieldrittel das Passspiel des BVB genauer und schneller und mit dem richtigen Timing versehen gewesen wäre. Oder überhaupt ein Pass gespielt worden wäre in manchen Situationen statt den Spielzug abzubrechen. Aber es war halt nicht so. Allerdings mussten die Frankfurter nach dem Gegentreffer ihren Schwerpunkt etwas mehr auf das Spiel mit dem Ball verlegen, um zum Ausgleich zu kommen. Was wiederum dem BVB etwas mehr Raum gab. Nur konnten die Dortmunder dies nicht nutzen und die Frankfurter Offensivbemühungen waren auch nicht unbedingt effektiv. MMn, weil beide Teams für diese neue Situation z.T. nicht die richtigen Spieler auf dem Platz hatten.

Favre hat dann auch entsprechend reagiert und die besagten Wechsel vollzogen. Mit Erfolg. Wobei ihm die (notwendige) Reaktion Hütters, ebenfalls Spieler aus- bzw. einzuwechseln, in die Karten gespielt hat. Vor allem die Auswechslung von Gelson Fernandes erwies sich aus meiner Sicht als entscheidender Faktor. Der war bis zu seiner Auswechslung nämlich der effektivste Frankfurter in der Arbeit gegen den Ball (zumindest in den wichtigen und entscheidenden Momenten) und für die
Schwierigkeiten des Dortmunder Mittelfeldes hinsichtlich des Spielaufbaus mitentscheidend. So kippte das Spiel trotz dem Ausgleich der SGE zugunsten des BVB.

Dass Sancho und Alcacér nicht nur wegen ihrer Torbeteiligungen hervorstechen (wo z.T. auch etwas Glück im Spiel war), muss sicherlich nicht diskutiert werden. Der entscheidende Punkt war für mich allerdings die Einwechslung Witsels und die Auswechslumgs Delaneys. Mit Witsel hatte der BVB nun einen Spieler mit strategischer Übersicht und Souveränität auf dem Platz. Bezeichnend u.a. seine Spielverlagerung in der eigenen Hälfte auf die rechte Seite, die den Spielzug zum Führungstor einleitete. Er verlieh mMn der Mannschaft die strategisch-fußballerische Basis, um mit spielerischen Mitteln gegen nicht mehr so kompakte Frankfurter zu gewinnen.

Bleiben ein paar hypothetische Fragen. Was wäre gewesen, wenn dieses Stochertor zur Führung nicht fällt? Hätte die SGE anders gewechselt und womöglich ein 0:0 erzielt? Hätte sich der BVB gegen diese Frankfurter mit Sancho, Alcacér und Witsel von Beginn bereits früher durchgesetzt? Hypothetische Fragen halt. Und Konjunktive kann man schlecht analysieren...;-)

Eigentlich lehne ich frühe Bewertungen und Prognosen für den weiteren Verlauf der Entwicklung einer Mannschaft oder einzelner Spieler ab. Was Witsel anbelangt bin ich geneigt, eine Ausnahme zu machen. Ich glaube, dass er fußballerische Klasse, physische Präsenz und strategische Übersicht in sich vereint. Einen solchen Spieler haben wir sonst nicht in unserem Kader. Er könnte der Schlüsselfaktor für die weitere Entwicklung des Teams sein.

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