DFB Pokal am Freitag (Spieltage)

Die letzte Saison ist wahrscheinlich für viele Mannschaften nicht als Maßstab zu nehmen. Das sehe ich auch so. Ebenso, dass eine Reihe von Toren der Blauen recht glücklich zustandekamen. Über eine ganze Saison gesehen lässt sich der (relative) Erfolg mMn aber nicht allein mit dem Faktor Glück erklären. Das war schon auch Resultat der Methodik.

Also frei nach dem Grundsatz, immer Glück ist auch können. Diesem Grundsatz kann ich nichts abgewinnen. Die blauen haben die meisten Spiele 1:0 gewonnen. D.h. die Reihe an Toren hat zu einer Reihe an glücklichen Punkten geführt. Dabei sind die glücklich nicht bekommenen Gegentreffer noch gar nicht berücksichtigt. Das kumuliert mit den den auch so wenigen Punkten, die sie erreicht haben, wären die bei einer normalen Saison

Glück und Pech gleichen sich im Laufe einer Saison meistens aus. Die Fälle, in denen der eine oder andere Faktor in der Endabrechnung leicht überwiegt, sind seltene Ausmahmen. Die Bayern z.B. wurden über Jahrzehnte hinweg immer als ‚Duselbayern‘ tituliert, weil sie öfters noch kurz vor Spielende entscheidende Tore erzielten. Der Erklärungsansatz ‚Dusel‘ hat hier allerdings etwas zu kurz gegriffen.

der anderen Mannschaften und durchschnittlich viel Glück letzte Saison allenfalls im Mittelfeld gelandet. Dann würde jetzt über Tedesco ganz anders gesprochen. Da bin ich echt froh, wie letzte Saison auch schon mehrfach betont, dass hier für die Trainer Entscheidung nicht nur die Ergebnisse gezählt haben, sondern eben auch, was wird gespielt und wie werden diese Ergebnisse erreicht. Ich setze ungern auf die Hoffnung auf Glück...

In der letzten Saison haben bei uns nur die Ergebnisse und nichts anderes gezählt, als Stöger die Mannschaft übernahm. Und das war aus meiner Sicht gut und richtig so. Stöger hatte seine Aufgabe und die hieß Stabilisierung der Mannschaft durch Stabilisierung der Defensive (was die gesamte Ausrichtung der Spielweise einschließt) und so noch einen CL-Platz erreichen. Was ja mit Ach und Krach gerade noch so geklappt hat. Irgendetwas ‚entwicklen‘ war da von vornherein nicht gefragt und wurde auch so kommuniziert. Es gibt halt Situationen, die solche Maßnahmen erfordern. Der konstruktive Fußball sollte mit Beginn der neuen Saison wieder in den Mittelpunkt rücken und genau dies erfolgt ja auch.

Bei den Gelsenkirchenern war die Situation in der Saison davor ein Desaster. Bis kurz vor Ende der Spielzeit war man sogar noch abstiegsgefährdet. Auch eine Saison mit so einigen unerwarteten Entwicklungen. Finanziell sieht es bei den Blauen ohnehin nicht so rosig aus. Mit Tesdsco hat man auf der Trainerposition eher die ‚Sparvariante‘ geholt und dabei durchaus auch ein wenig Mut bewiesen. Prinzipiell finde ich das nicht schlecht. Seine Aufgabe dürfte wohl die Stabilisierung des Teams bei einer möglichst hohen Punktausbeute gewesen sein. Dafür hat er die Implementierung einer Spielweise gewählt, die an eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der Serie A aus den 60er Jahren erinnert. Meine Sache ist das nicht und ich möchte so eine Spielweise auch nicht beim BVB sehen, auch wenn Notsituationen (siehe letzte Saison) dies manchmal erfordern. Im Nachwuchsbereich bei Hoffenheim hat Tedesco immer offensiv spielen lassen, was aber auch an den Vorgaben des Clubs lag. Er hat diese Saison Gelegenheit zu zeigen, wie der Weg bei den Blauen weitergehen soll. Wir werden sehen. Gott sei Dank ist das deren Sache und nicht unsere :-)

Tedescos Defensivansatz ist sicherlich vom Prinzip her nichts anderes, als andere Teams auch praktizieren. Er lässt dies allerdings konsequenter und disziplinierter umsetzen als andere. Wenn ihm dies diese Saison auch gelingt, sehe ich für die Blauen gute Chancen, wieder um die CL-Plätze mitzuspielen. Aber warten wir es ab.

Ich gehe aktuell davon aus, dass die Saison nicht mehr bei allen anderen Mannschaften so läuft, wie letztes Jahr. Sehe blau daher eher im Kampf um die EL...

Was die Ränge nach Platz 1 (wo ich wieder die Bayern erwarte) anbelangt, bin ich mir recht unsicher. Ich hoffe natürlich auf einen möglichst sicher erreichten CL-Platz für uns, wirklich sicher bin ich mir da aber nicht. ‚Um einen CL-Platz‘ spielen heißt ja nicht, ihn dann auch tatsächlich zu erreichen. Da gilt für die Blauen, aber auch für alle anderen der ‚usual suspects‘. Wichtig ist für mich, was wir am Ende erreichen und auch, wie wir dies erreichen.

Was Embolo anbelangt, so scheint mir dies eher eine Ausnahme zu sein.

In der Tat. Dennoch war es typisch blau, den Spieler gleich wieder in einer Powerpoint Präsentation als Messias zu feiern. Bedeutet auch überhaupt kein Druck für den jungen Spieler...

Ja. Wobei ich schon glaube (und auch ein wenig befürchte) dass Heidel auf Sicht gesehen so etwas wie Vernunft in die Ablläufe dort einbringen wird. Aber wie auch immer. Entscheidend ist, wie wir uns präsentieren.

und Tedesco sprach:

"Wir haben es schon gut gemacht, haben nur einen Torschuss zugelassen. Das ist die Basis, auf der wir aufbauen können."

Naja, immerhin 4x mal selbst aufs Tor geschossen.......; )))

Rode hatte aber bereits zu Frankfurter Zeiten so seine Probleme mit Verletzungen.

Rode war auch nicht oft verletzt bei den Bayern weil er auch nicht viel gespielt hat. Dazu war er auch absoluter Stammspieler bei Frankfurt vorher, also ich seh da schon parallelen was ihren karriere werdegang angeht.

Kann man so oder so sehen. Ansichtssache halt.

Aus meiner Sicht lassen sich die bisherigen Karrierewege beide Spieler eher weniger vergleichen. Rudy war ein junges Talent aus dem eigenen Nachwuchs des VfB, der zu Hoffenheim wechselte, weil er dort die besseren Entwicklungsmöglichkeiten sah. Ein wenig Aufbesserung der Haushaltskasse dürfte da auch eine Rolle gespielt haben. Bei Hoffenheim wurde er unangefochten Stammspieler, war jahrelang dort Führungsspieler unter diversen Trainern. Löw berief ihn in die Nationalmannschaft, wo er seit Jahren Teil des Kaders ist. Zunächst als ‚Probelösung‘ auf der RAV-
Position, wie so manch anderer auch (z.B. Castro). Sein Wechsel zu Bayern erfolgte, als er das ‚beste Fußballeralter‘ bereits erreicht hatte.

Die Parallelen zu Rode sehe ich persönlich nur in der Anfangszeit beider Spieler. Während Rudy für ihn richtigerweise zu einem Club deutlich unter der Kategorie der Bayern gewechselt ist und sich dort entwickeln und reifen konnte, machte Rode den Fehler, gleich zu Bayern zu wechseln. Übrigens ein typischer Sammer-Transfer bei Bayern. Diese sind allesamt krachend gescheitert und haben dazu geführt, dass Reschke geholt wurde. Guardiola konnte mit Rode nicht viel anfangen, auch als er diverse Male als RAV eingesetzt wurde. Spielstil und Fähigkeiten des Spielers passten nicht zusammen.

Rudy war nach seinem Wechsel zu Bayern direkt bei Ancelotti im defensiven Mittelfeld gesetzt. Beim Wechsel zu Heynckes musste er weichen, da Don Jupp Martínez bevorzugte, den er von der IV wieder ins Mittelfeld vorzog. Pech für Rudy, gegen einen solchen Spieler ist es schwer sich durchzusetzen. So blieb ihm unter Heynckes nur die Rolle des Ersatzspielers. Da es aktuell bei Bayern ein Überangebot an Spielern im zentralen Mittelfeld gibt und Kovac andere Vorstellungen vom Spiel hat, als es Rudy entgegenkommen würde, wird er nun voraussichtlich wechseln. Wobei seine Wechselgründe andere sind als die eines Rode. Den wollen wir unbedingt loswerden, finden aber keinen Abnehmer. Um Rudy bemühen sich gleich zwei Clubs, die sich für die CL qualifiziert haben. Wobei ich glaube, dass er zu Leipzig wechseln wird. Wenn er vielleicht nicht doch noch bleibt. Aber da mag ich mich täuschen.

Im übrigen wäre ich froh gewesen, wenn wir einen Spieler wie Rudy in den letzten 2, 3 Spielzeiten in unserem Kader gehabt hätten. Wir werden sehen, wie sich Rudy und Rode jeweils weiter präsentieren werden.