schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro (Sonstiges)

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 14:28 (vor 2098 Tagen)

Moin,
heute geht durch diverse Medien die Nachricht, dass Aufgrund des Wetters der Bauernverband bis zu 1 Milliarden Euro an Unterstützung fordert, u.a.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernteausfaelle-bedrohen-bauern-die-lage-ist-alarmierend-a-1220742.html

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.
2. Die überwiegende Mehrzahl der Bauern und vor allem der Bauernverband:
a) streitet den Klimawandel ab
b) trägt mit seiner Produktion wie Massentierhaltung, Dünnung, etc. massiv zu dem von ihm widersprochenen Klimawandel ab
etc. etc. warum soll ihm nun also die Allgemeinheit unterstützen? Jetzt ist es auf einmal doch der Klimawandel?
https://www.deutschlandfunk.de/duerre-auf-deutschen-aeckern-milliardenhilfe-fuer.1766.de.html?dram:article_id=424187
3. Die Bundesregierung will jetzt untersuchen wie man in Zukunft auf solche Wetter 'Phänomene' reagieren kann...wie wäre es denn mit:
a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.
b) Kohlekraftwerke schließen. Schneller auf erneubare Energie gehen.
c) Pariser Klimaziele erreichen national und international und auf deren Einhaltung drängen.
etc. etc.

aber gut...was kümmerst 'die Eliten'?
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosophischer-kommentar-zum-klimawandel-plant-die-elite.2162.de.html?dram:article_id=423997

Meinungen, Kommentare, Ansichten?
Gute Woche und Grüße,
Thomas

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

deichkind, Aachen, Dienstag, 31.07.2018, 22:21 (vor 2097 Tagen) @ Rupo

Ich kann dieses ganze Geheule der Bauern nicht ertragen. Nicht wegen der von dir genannten Gründen, sondern weil Landwirte eh schon fleißig Subventionen kassieren, z.B. aus der EU und das nicht gerade wenig. Jetzt passiert eine "Katastrophe" und die Bauern jammern rum, der Staat solle doch bitte ihnen helfen. Andere Unternehmen erleben ähnliche Situationen, haben aber entweder a) genug Geld/Reserve angehäuft für solche Fälle oder haben b) eine Versicherung. Die können nicht gleich den Staat anrufen. Warum hat die Landwirtschaft da Privelegien? Die Argumentation, weil sie die Menschen ernährt, überzeugt mich nicht so ganz.

(Abgesehen von der Pflege der Kulturlandschaft im ländlichen Raum)

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Blarry, Essen, Dienstag, 31.07.2018, 23:19 (vor 2097 Tagen) @ deichkind

Warum hat die Landwirtschaft da Privelegien? Die Argumentation, weil sie die Menschen ernährt, überzeugt mich nicht so ganz.

Es steht jedem frei, zu versuchen, eine Zeitlang komplett auf landwirtschaftliche Erzeugnisse zu verzichten. Sagen wir, so zwei bis drei Wochen. Einfach als Protestnote gegen diese überprivilegierten Bauern mit ihrem alljährlichen Hungersnotverhindern und ähnlichem neoliberalen Unsinn, der keinen Platz in einer modernen Leistungsgesellschaft hat.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

borussenglobe, monheim, Dienstag, 31.07.2018, 23:53 (vor 2097 Tagen) @ Blarry

Warum hat die Landwirtschaft da Privelegien? Die Argumentation, weil sie die Menschen ernährt, überzeugt mich nicht so ganz.


Es steht jedem frei, zu versuchen, eine Zeitlang komplett auf landwirtschaftliche Erzeugnisse zu verzichten. Sagen wir, so zwei bis drei Wochen. Einfach als Protestnote gegen diese überprivilegierten Bauern mit ihrem alljährlichen Hungersnotverhindern und ähnlichem neoliberalen Unsinn, der keinen Platz in einer modernen Leistungsgesellschaft hat.

Einige afrikanische Bauern würden bestimmt gerne auf subventionierte Agrarprodukte aus der EU verzichten.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Elmar, Dienstag, 31.07.2018, 08:54 (vor 2097 Tagen) @ Rupo

Für die, die es interessiert. Die taz widmet dem Thema die heutige Ausgabe.

Lobby-Verbände in Deutschland...

Frankonius, Frankfurt, Dienstag, 31.07.2018, 08:36 (vor 2097 Tagen) @ Rupo

Generell habe ich das Gefühl, dass man gegen die Interessen der Bauern und der Auto-Industrie überhaupt keine Chance hat, irgendwelche gesetzlichen Regelungen auf den Weg zu bringen, die den Interessen der jeweiligen Klientel widersprechen.
Zwar ist das für einen kleinen Landwirt sicher existenzgefährdend wenn die Ernte ausfällt, aber auch kleine und mittelständische Betrieben können unter Umständen leiden, die sie nicht zu verantworten haben (Geschäfte mit Iran, Trump usw.).
Nur bricht eben kollektive Panik aus, wenn es bei Bauern und Automobilindustrie eine Magenverstimmung gibt. Im Fall der in Deutschland sehr wichtigen Autoindustrie ist das sogar nachvollziehbar.
Aber selbst wirtschaftlich unbedeutende Verbände, wie die Tabak-Lobby verfügen über viel zu viel Einfluss. Sonst wäre es kaum denkbar, in Deutschland endlich ein Werbeverbot für Zigaretten & Co durchzusetzen - da lobe ich mir sogar die USA die ja sonst nicht immer vorbildlich sind.

Bei der aktuellen Lage sehe ich für den Staat nur die Möglichkeit, eventuell die Bürgschaft für Kredite zu übernehmen. Viel mehr sollte es aus meiner Sicht nicht sein.

Lobby-Verbände in Deutschland...

micha87, bei Berlin, Mittwoch, 01.08.2018, 02:42 (vor 2097 Tagen) @ Frankonius

BR: Arne Meyer-Fünffinger (BR Recherche) und Robert Schöffel (BR Data)

Stand: 29.03.2017
Titel: "Abgeordnete und Lobbyisten. Wie viel Transparenz muss sein?"
Von 632 Abgeordneten in Bundestag haben 132 eine Auskunft gegeben. Auf einen Abgeordneten kommen rund 10 Lobbyisten in Berlin. In Brüssel sind es sogar 20. Die Verbände, Wissenschaftler usw. treten an die Abgeordneten ran, bzw. den jeweiligen Beamten, diese bleiben wiederum in Brüssel z.B. nur 3 Jahre im Amt. Danach wechseln sie nicht selten die Seite. Im Bundestag gibt es dafür eine Karenzzeit von 18 Monaten, aber auch die Abgeordneten suchen den Kontakt. Vereinzelt macht das auch Sinn, wenn die Expertise gesucht wird, aber das System wirst du nicht stoppen auf Grund des "Drehtür-Effekts", weshalb die wenigsten Abgeordneten wohl auch so einen großen Drang verspüren an diesen Gegebenheiten etwas zu ändern. In puncto Transparenz wird trotz eines bestehenden Gesetzes (seit 1972, eher unverbindlich kann man die Kontakte offenlegen) nur wenig Wert im Bundestag darauf gelegt.

Lobby-Verbände in Deutschland...

markus93, Sauerland, Dienstag, 31.07.2018, 09:08 (vor 2097 Tagen) @ Frankonius

Die Tabakindustrie hatte letztes ja einen Umsatz von fast 12,5Mrd Euro. Wirtschaftlich unbedeutend ist das nicht gerade.
Ansonsten gebe ich dir aber recht, der Lobbyismus ist viel zu mächtig. In meiner Branche z.B existiert praktisch keine Lobby und das merkt man auch. Kleine Betriebe werden es demnächst richtig schwer haben und auch größere Betriebe werden Probleme bekommen ihren Betrieb zu erweitern.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

FullHD, Dienstag, 31.07.2018, 01:20 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Ich finde das auch immer ziemlich schräg, wenn auf die freie Marktwirtschaft und "die Märkte" verwiesen wird.
Die Marktwirtschaft wird doch ständig ausgehebelt, sprich die Vorteile des freien Marktes werden immer mitgenommen, die Nachteile allerdings sollen dann die Steuerzahler übernehmen.
Banken verspekulieren sich? Plötzlich sind die "Sysemrelevant".
Und statt die Bumsbuden einfach zu übernehmen kriegen die Steuergelder hinterher geworfen und wurschteln schon wieder weiter...
Abgas-Verarschung? Nötige Hardwarenachrüstungen darf am Ende wohl jeder Autobesitzer selber zahlen, wenn es nötig sein sollte oder man fährt jetzt sein dreckigeres Auto, als man es versprochen bekam, weiter...

Wie kann es denn bitte sein, dass Unternehmen/Unternehmer die Erträge mitnehmen, aber das Risiko auf andere abwälzen können? Das hat rein garnichts mit Marktwirtschaft zu tun.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Montag, 30.07.2018, 21:32 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Moin,
heute geht durch diverse Medien die Nachricht, dass Aufgrund des Wetters der Bauernverband bis zu 1 Milliarden Euro an Unterstützung fordert, u.a.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernteausfaelle-bedrohen-bauern-die-lage-ist-alarmierend-a-1220742.html

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.
2. Die überwiegende Mehrzahl der Bauern und vor allem der Bauernverband:
a) streitet den Klimawandel ab
b) trägt mit seiner Produktion wie Massentierhaltung, Dünnung, etc. massiv zu dem von ihm widersprochenen Klimawandel ab
etc. etc. warum soll ihm nun also die Allgemeinheit unterstützen? Jetzt ist es auf einmal doch der Klimawandel?
https://www.deutschlandfunk.de/duerre-auf-deutschen-aeckern-milliardenhilfe-fuer.1766.de.html?dram:article_id=424187
3. Die Bundesregierung will jetzt untersuchen wie man in Zukunft auf solche Wetter 'Phänomene' reagieren kann...wie wäre es denn mit:
a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.
b) Kohlekraftwerke schließen. Schneller auf erneubare Energie gehen.
c) Pariser Klimaziele erreichen national und international und auf deren Einhaltung drängen.
etc. etc.

aber gut...was kümmerst 'die Eliten'?
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosophischer-kommentar-zum-klimawandel-plant-die-elite.2162.de.html?dram:article_id=423997

Meinungen, Kommentare, Ansichten?
Gute Woche und Grüße,
Thomas

Das Problem ist ein Hochdruckgebiet welches sich einfach nicht wegbewegen will. Hat mit dem Klimawandel also wenig zu tun. Letztes Jahr hiess es noch, dass es in Deutschland wegen des Klimawandels kälter wird.
Ich halte mich deswegen erstmal damit zurück Urteile zu fällen.
Genau so wie mit Kapitalismuskritik. Es sei denn jemand hat eine brauchbare Alternative.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Schaumkrone, Celle, Dienstag, 31.07.2018, 10:14 (vor 2097 Tagen) @ Cartman

Letztes Jahr hiess es noch, dass es in Deutschland wegen des Klimawandels kälter wird.

Letztes Jahr standen wir im Juli mit Winterjacke an der Nordsee auf Wangerooge und haben nach im kalten Wind gebibbert. Temperaturen unter 20 Grad haben uns veranlasst im Winter bereits einen Sommerurlaub auf Malle zu buchen.
War auch wieder falsch :)

[Umwelt] JetStream ist hier das Zauberwort

Copperfield, Saarbrücken, Dienstag, 31.07.2018, 08:31 (vor 2097 Tagen) @ Cartman

Moin,
heute geht durch diverse Medien die Nachricht, dass Aufgrund des Wetters der Bauernverband bis zu 1 Milliarden Euro an Unterstützung fordert, u.a.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernteausfaelle-bedrohen-bauern-die-lage-ist-alarmierend-a-1220742.html

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.
2. Die überwiegende Mehrzahl der Bauern und vor allem der Bauernverband:
a) streitet den Klimawandel ab
b) trägt mit seiner Produktion wie Massentierhaltung, Dünnung, etc. massiv zu dem von ihm widersprochenen Klimawandel ab
etc. etc. warum soll ihm nun also die Allgemeinheit unterstützen? Jetzt ist es auf einmal doch der Klimawandel?
https://www.deutschlandfunk.de/duerre-auf-deutschen-aeckern-milliardenhilfe-fuer.1766.de.html?dram:article_id=424187
3. Die Bundesregierung will jetzt untersuchen wie man in Zukunft auf solche Wetter 'Phänomene' reagieren kann...wie wäre es denn mit:
a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.
b) Kohlekraftwerke schließen. Schneller auf erneubare Energie gehen.
c) Pariser Klimaziele erreichen national und international und auf deren Einhaltung drängen.
etc. etc.

aber gut...was kümmerst 'die Eliten'?
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosophischer-kommentar-zum-klimawandel-plant-die-elite.2162.de.html?dram:article_id=423997

Meinungen, Kommentare, Ansichten?
Gute Woche und Grüße,
Thomas


Das Problem ist ein Hochdruckgebiet welches sich einfach nicht wegbewegen will. Hat mit dem Klimawandel also wenig zu tun. Letztes Jahr hiess es noch, dass es in Deutschland wegen des Klimawandels kälter wird.
Ich halte mich deswegen erstmal damit zurück Urteile zu fällen.
Genau so wie mit Kapitalismuskritik. Es sei denn jemand hat eine brauchbare Alternative.

Der Jet Stream ist schuld. Das wurde im Brennpunkt der ARD gut erklärt. Also durch die längeren Intervalle bleibt es länger heiß oder kalt an einer Stelle. Und die Ströme (Golf, Passat, Scirocco usw) sind schon durch den Klimawandel beeinflusst. Durch die abnemende Eisfläche am Nordpol kühlt sich weniger Luft ab. Die globalen Winde entstehen ja durch Temperatur- und Druckunterschiede. Und wenn das mal alles stehen bleibt kommt auch kein Wasser mehr vom Atlantik hier an. Und an der Grundsätzlichen Erwärmung ist der Mensch mitverantwortlich. Der Rest sind Folgeerscheinungen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 22:11 (vor 2098 Tagen) @ Cartman

Das Problem ist ein Hochdruckgebiet welches sich einfach nicht wegbewegen will. Hat mit dem Klimawandel also wenig zu tun. Letztes Jahr hiess es noch, dass es in Deutschland wegen des Klimawandels kälter wird.

Dass es in Deutschland wegen des Klimawandels kälter werden würde dürfte in Wissenschaftskreisen eine absolute Außenseiter-Meinung sein, klingt eher nach Bild-Schlagzeile. Dazu könnte es eigentlich nur kommen wenn der Golfstrom abreißen würde. Und davon sind wir hoffentlich noch weit entfernt.

Die Temperaturen in Deutschland sind seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich gestiegen, siehe z.B. de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland#/media/File:Germany-TAVG-Trend_1743-2013.svg. Zwar scheint es seit einigen Jahren weltweit bei der Erhöhung der Temperaturen über Land eine Art Verschnaufpause zu geben, dafür sind aber die Wassertemperaturen in der offenen See weiter angestiegen.

Im Augenblick "stehen" sowohl die Hoch- als auch die Tiefdruckgebiete über der kompletten Nordhalbkugel. Und die Experten sind sich weitgehend unsicher ob das eine einmalige Anomalie ist oder ob dieser Effekt beispielsweise davon verursacht wird dass die Temperaturen im Bereich der Polarregion stärker ansteigt als in südlicheren Regionen und deshalb die Temperaturunterschiede kleiner werden.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Braumeister, BaWü, Montag, 30.07.2018, 23:05 (vor 2098 Tagen) @ Ulrich

Das der Golfstrom abbricht ist nach mehrerer wissenschaftlichen arbeiten, bzw. der Artikel die ich hierüber in den letzten Jahren gelesen habe, ziemlich sicher und anschließend werden die Winter in unserer Gegend vermutlich wesentlich Kälter.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Braumeister, Dienstag, 31.07.2018, 08:37 (vor 2097 Tagen) @ Braumeister

Das der Golfstrom abbricht ist nach mehrerer wissenschaftlichen arbeiten, bzw. der Artikel die ich hierüber in den letzten Jahren gelesen habe, ziemlich sicher und anschließend werden die Winter in unserer Gegend vermutlich wesentlich Kälter.

Das ist Unsinn. Es gibt aber sehr schöne Beiträge und Artikel zu Fake-Wissenschaft...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 23:15 (vor 2098 Tagen) @ Braumeister

Das der Golfstrom abbricht ist nach mehrerer wissenschaftlichen arbeiten, bzw. der Artikel die ich hierüber in den letzten Jahren gelesen habe, ziemlich sicher und anschließend werden die Winter in unserer Gegend vermutlich wesentlich Kälter.

Hast Du dazu auch Quellen? Wenn ich mich richtig erinnere gibt es zwar -falls nicht z.B. aus Grönland auf einen Schlag wirklich große Mengen Süßwasser in den Nordatlantik strömen sollten- keine Anzeichen. Man geht maximal davon aus dass er sich abschwächt.

Das letzte Mal ist ein Abbruch des Golfstroms paradoxerweise am Ende einer großen Eiszeit geschehen. Damals stauten sich im Bereich des südlichen Kanadas riesige Mengen Schmelzwasser vor einer riesigen Eisbarriere. Als diese dann brach ergossen sich in kürzester Zeit extrem große Mengen Süßwassers in den Bereich des Golfstroms. Dieses verdünnte das Salzwasser deutlich, und deshalb konnte es im Polarmeer nicht mehr absinken, die "Pumpe" war abgestellt, Europa fiel zurück in die Eiszeit.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Braumeister, BaWü, Dienstag, 31.07.2018, 09:08 (vor 2097 Tagen) @ Ulrich

Also Anfang April schrieben hierzu der Tagesspielge "Golfstrom schwächt sich ab – Folgen nicht absehbar" und auch die Welt "Der Golfstrom fließt langsamer". Mit den Titeln sollten sich die Artikel suchen lassen. Das waren nur die zwei ersten Treffe die ich jetzt hatte.

Ich bin kein Klima-Forscher und auch kein Experte, aber sowohl in diversen Dokus (Discovery Channel, NatGeo) als auch in diversen Artikeln habe ich das inzwischen gelesen bzw. gehört.

Das es auch Gegenmeinungen gibt ist mir ebenfalls bekannt - keine Meinung ohne Gegenmeinung bis etwas entgültig bewiesen ist (und selbst dann kommt ja meist noch einer daher), aber mein Stand ist aktuell, dass die große Mehrheit der Experten sich sicher ist, dass der Golfstrom schwächer wird und man nun versucht zu beweisen, dass es am Klimawandel liegt.

Lasse mich gerne mit Artikeln vom Gegenteil überzeugen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Dienstag, 31.07.2018, 09:27 (vor 2097 Tagen) @ Braumeister

Also Anfang April schrieben hierzu der Tagesspielge "Golfstrom schwächt sich ab – Folgen nicht absehbar" und auch die Welt "Der Golfstrom fließt langsamer". Mit den Titeln sollten sich die Artikel suchen lassen. Das waren nur die zwei ersten Treffe die ich jetzt hatte.

Ich habe mir den ersten Artikel gerade noch einmal durchgelesen. Da ist keineswegs die Rede davon dass der Golfstrom zum Erliegen zu kommen droht. Der dort beschriebene "Worst Case" sieht folgendermaßen aus: "Schlimmstenfalls könnte sich der Golfstrom um die Hälfte abschwächen.". Das ist aber eine weitaus harmlosere Variante als das völlige Abreißen des Golfstroms.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Sascha, Dortmund, Dienstag, 31.07.2018, 09:14 (vor 2097 Tagen) @ Braumeister

Das stellt für mich das große Problem an dem ganzen Sachverhalt in der öffentlichen Diskussion dar. Dieses wissenschaftliche alles-kann-nichts-muss führt am Ende dazu, das man weitermacht wie bisher, weil man ja nicht weiß, welche Folgen es hat.

Sinnvoller wäre aber die Sichtweise, dass es uns eigentlich scheißegal sein sollte, ob es nun deutlich kälter oder deutlich wärmer wird - wir sind auf jeden Fall ziemlich gearscht und sollten auf jeden Fall was tun.

Point of no return!

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 31.07.2018, 11:02 (vor 2097 Tagen) @ Sascha

Sinnvoller wäre aber die Sichtweise, dass es uns eigentlich scheißegal sein sollte, ob es nun deutlich kälter oder deutlich wärmer wird - wir sind auf jeden Fall ziemlich gearscht und sollten auf jeden Fall was tun.

Wenn dann die Pole soweit geschmolzen sind und die Wetteraufzeichnungen mehrmals Rekordwerte vermeldet haben und die Wissenschaft sich dann endgültig einig ist, dass das Klima sich geändert hat - dann hast Du immer noch nicht die letzten Klimaskeptiker überzeugt ;-)...

https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/klimawandel_node.html

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 22:22 (vor 2098 Tagen) @ Ulrich

Also verglichen mit letzten Jahr ist das doch im Moment noch ein normaler Hochsommer. Letztes Jahr hatten wir hier 2 Wochen Temperaturen von 38-40 Grad und sind dann noch eine Woche in den Urlaub nach Mazedonien gefahren um dort eine Woche lang unter 45 Grad im Schatten zu leiden. Im Vergleich dazu ist dieses Jahr noch angenehm.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 22:51 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Also verglichen mit letzten Jahr ist das doch im Moment noch ein normaler Hochsommer. Letztes Jahr hatten wir hier 2 Wochen Temperaturen von 38-40 Grad und sind dann noch eine Woche in den Urlaub nach Mazedonien gefahren um dort eine Woche lang unter 45 Grad im Schatten zu leiden. Im Vergleich dazu ist dieses Jahr noch angenehm.

War in den letzten Wochen in den USA unterwegs, da war das Wetter meist so wie bei uns. Am heftigsten war Washington DC, 37 Grad und gefühlt 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Allerdings gab es ein paar Schauer. Aber nach dem was ich gehört habe war es hier nicht anders.

Der letzte Sommer hingegen war zumindest im Münsterland recht kühl und teilweise auch verregnet.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Blarry, Essen, Dienstag, 31.07.2018, 08:14 (vor 2097 Tagen) @ Ulrich

Denk dran, dass DC viel weiter südlich und damit näher am Äquator liegt, etwa auf einer Höhe mit Lissabon und Athen. Die paar Grad, die die Sonne dort höher steht, machen im Sommer schon ordentlich was aus.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Freyr, Montag, 30.07.2018, 22:42 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Nein. es ist genau umgekehrt. Letztes Jahr gab es im Norden im gesamten" Sommer genau 4 Tage mit über 30 Grad und alle zwischen 30-32 grad. In diesem Sommer waren alleine 4 Tage der letzten Woche über 35 grad. So etwas extremes gab es zuletzt vor 15 Jahren

Der Sommer 2018 ist extrem heiß. 2017 gab es einen lauwarmen Sommer

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Freyr, Montag, 30.07.2018, 22:49 (vor 2098 Tagen) @ Freyr

Im Norden vielleicht, hier im Süden und besonders im Mittelmeerraum war Hoch "Luzifer" unterwegs und hat seinem Namen alle Ehre gemacht.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Sascha, Dortmund, Dienstag, 31.07.2018, 07:25 (vor 2097 Tagen) @ Kulibi77

Dafür hast du jetzt am Polarkreis nicht nur Tagestemperaturen von über 30 Grad, sondern auch zum ersten Mal überhaupt "tropische" Nächte über 20 Grad.

Grundsätzlich gebe ich die aber Recht. Die Temparaturen sind generell nicht so der gigantisch große Ausreißer. Selbst hier in Deutschland hinkt 2018 noch ziemlich 2003 hinterher. Aber die Dürre ist schon sehr außergewöhnlich. Ich kann mich zumindest im Ruhrpott nicht daran erinnern, schonmal über 3 Monate am Stück nicht wenigstens eine Woche "scheiß Wetter" gehabt zu haben.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Tigo, Duisburg, Dienstag, 31.07.2018, 07:51 (vor 2097 Tagen) @ Sascha

Das außergewöhnliche ist allerdings, dass es fast die ganze Welt betrifft. Und nicht nur einzelne Gebiete.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Freyr, Montag, 30.07.2018, 23:13 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Da es im Süden ja eh immer warm ist taugt es nicht als Sommerindikator. :)
Im Norden ist es eher noch Ausnahme und da gab es bereits am 7 Juli 2018 in Bremen mehr Sommertage als 2017. Also vor den Hitzewochen. Könnte mit dem passendem August das Sommertagsreichste Jahr des Jahrhunderts werden.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 22:13 (vor 2098 Tagen) @ Ulrich

Ich bin ein Laie auf dem Gebiet, darum frage ich mal vorsichtig: Abgesehen von den bekannten Folgen des Klimawandels, etwa den schmelzenden Polkappen und der drastischen Reduzierung des Permafrost, ist das Klimawandel nicht "einfach" nur dadurch spürbar, dass er alle Wetter extremer macht? Sprich wärmere, intensivere Sommer und kältere, trockenere Winter?

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 22:32 (vor 2098 Tagen) @ Voomy

Ich bin ein Laie auf dem Gebiet, darum frage ich mal vorsichtig: Abgesehen von den bekannten Folgen des Klimawandels, etwa den schmelzenden Polkappen und der drastischen Reduzierung des Permafrost, ist das Klimawandel nicht "einfach" nur dadurch spürbar, dass er alle Wetter extremer macht? Sprich wärmere, intensivere Sommer und kältere, trockenere Winter?

Ich bin ebenfalls nicht vom Fach, habe mich aber in den Neunzigern ein wenig in das Thema eingelesen.

Dass die Temperaturen global und auch in den meisten Regionen der Welt ansteigen werden ist bei den Fachleuten Konsens. Dies wird zu einem Abschmelzen der Eismassen der Antarktis und Grönlands führen, dieser Effekt hat bereits eingesetzt. Man befürchtet zudem eine Zunahme von extremen Wettersituationen wie Stürmen, Starkregen, etc. Dies ist aber wohl zumindest im Augenblick statistisch (noch?) nicht nachweisbar.

Dass die Sommer bei uns wärmer werden ist unumstritten. Aber davon dass die Winter kälter werden sollen habe ich noch nichts gelesen. Man befürchtet ganz im Gegenteil dass auch die Winter wärmer werden und z.B. Skifahren in den Alpen nur noch in Hochgebirgsregionen möglich sein wird. Allerdings schwankt das Winterwetter bei uns bisher langfristig, beeinflusst wird das ganze in erster Linie von der sog. Nordatlantischen Oszillation. Ob dies auch in Zukunft so bleibt muss man abwarten.

Grundsätzlich lernt die Wissenschaft was die Details der Klimaentwicklung angeht beständig dazu. Dies betrifft insbesondere regionale Klimaphänomene.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Thomas, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 22:21 (vor 2098 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Thomas, Montag, 30.07.2018, 22:24

Sprich wärmere, intensivere Sommer und kältere, trockenere Winter?

Für sowas gibts immer Beispiele dafür und dagegen. Thema Hochwasser. Ist jedesmal in den Medien großes Thema, aber ich bin am Rhein aufgewachsen und das war für uns immer ein Thema, mal mehr mal wenig. Es gab auch in den 70ern große Überschwemmungen. Da standen aber nicht zig Reporter in Gummistiefeln herum, sondern die Tagesschau hat in 20 Sekunden darüber berichtet.
Und die Winter? Es gibt eine Liste mit einer Zusammenstellung der Weihnachten der letzten 50 Jahre und Schnee. Und siehe da, in Köln z.b. gab es in diesen 50 Jahren nur 4x weisse Weihnachten, davon dreimal nur maginal.
wetterkanal.kachelmannwetter.com/der-grosse-weihnachtswetter-rueckblick-seit-1950/

Einen Sommer mit einem so andauernden Hochdruckgebiet gab es zuletzt 2003 (alle erinnern sich) und davor zuletzt 1959. Heute noch im Radio gehört.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Franke, Montag, 30.07.2018, 22:57 (vor 2098 Tagen) @ Thomas

Einen Sommer mit einem so andauernden Hochdruckgebiet gab es zuletzt 2003 (alle erinnern sich) und davor zuletzt 1959. Heute noch im Radio gehört.


Besonders schlimm war es 1540.

Natürlich haben da (vor vier Jahren) Leute kommentiert, die den Klimawandel widerlegt sahen. Allerdings war das damals EIN sehr extremes Jahr, während die letzten Jahrzehnte durchgehend außergewöhnlich warm waren. Wie im Lotto einmal ein Sechser mit Zusatzzahl, der gar nichts beweist und jetzt jedes Jahr ein Fünfer, was einen über kurz oder lang fragen lässt, was denn da los ist.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 23:06 (vor 2098 Tagen) @ Franke
bearbeitet von Ulrich, Montag, 30.07.2018, 23:18

Einen Sommer mit einem so andauernden Hochdruckgebiet gab es zuletzt 2003 (alle erinnern sich) und davor zuletzt 1959. Heute noch im Radio gehört.

Besonders schlimm war es 1540.

Das war aber ein einmaliger Ausreißer. Beim Klima hingegen mittelt man nicht ohne Grund über einen längeren Zeitraum.

Edit: Trotzdem wäre es natürlich interessant zu wissen ob es einen speziellen Grund für diesen Ausreißer gab oder ob das Wetter einfach "gewürfelt" hat.


Natürlich haben da (vor vier Jahren) Leute kommentiert, die den Klimawandel widerlegt sahen. Allerdings war das damals EIN sehr extremes Jahr, während die letzten Jahrzehnte durchgehend außergewöhnlich warm waren. Wie im Lotto einmal ein Sechser mit Zusatzzahl, der gar nichts beweist und jetzt jedes Jahr ein Fünfer, was einen über kurz oder lang fragen lässt, was denn da los ist.

Die Temperaturen über Land sind in der Tat über einen gewissen Zeitraum im großen und ganzen nicht gestiegen. Dafür haben aber die Wassertemperaturen weiter zugenommen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Thomas, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 21:59 (vor 2098 Tagen) @ Cartman

Es sei denn jemand hat eine brauchbare Alternative.

Konsum mit Verstand, aber das wäre schlecht fürs Wachstum. youtube.com/watch?v=jitdvJ5U3I4

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Foreveralone, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 21:51 (vor 2098 Tagen) @ Cartman

Ich halte mich deswegen erstmal damit zurück Urteile zu fällen.
Genau so wie mit Kapitalismuskritik. Es sei denn jemand hat eine brauchbare Alternative.

Es geht doch weniger um den Kapitalismus ansich, sondern wohin sich das Ganze bewegt.
Diesen etwas zu drosseln,heißt doch nicht gleich, dass man sich in kommunistische/sozialistische Gefielde begeben muss. Stichwort: Soziale Marktwirtschaft bzw mehrsoziale Gerechtigkeit.

Perfekt formuliert...

ram1966, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 18:43 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

... und genau meine Meinung.

Ziemlich heuchlerisch das ganze, auch wenn es immer den ein oder anderen besonders hart und auch persönlich trifft. Aber dafür sehe ich nicht, dass die Gemeinschaft immer einstehen sollte.

Genau das fehlende, wirklich effektive Handeln um den CO2-Ausstoß zu reduzieren oder komplett auf erneuerbare Energien zu setzen, macht das alles noch unverständlicher.

Die Kosten werden irgendwann nicht zu stemmen sein, die man sich mit dem Lobbyismus ins Haus geholt hat.

Zum Kotzen!

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Thomas, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 15:58 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.

Gabs schon mal. Wer erinnert sich an die Ozon-Werte in den 90ern? War ein ganz großes Thema. Heute in 2018 sind diese Werte teilweise höher. Es interessiert aber keine Sau ....

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Bounty, Montag, 30.07.2018, 21:20 (vor 2098 Tagen) @ Thomas

FCKW frei!

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Foreveralone, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 16:12 (vor 2098 Tagen) @ Thomas

a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.


Gabs schon mal. Wer erinnert sich an die Ozon-Werte in den 90ern? War ein ganz großes Thema. Heute in 2018 sind diese Werte teilweise höher. Es interessiert aber keine Sau ....

Tja, dann sollte man vielleicht auch den ÖPNV ausbauen bzw vergünstigen. Vor allem die teilweise inakzeptablen Taktzeiten in einem Ballungszentrum wie dem Ruhrgebiet.

Auf Berufsverkehr auf der Autobahn haben viele keinen Bock mehr und würden gerne Bus und Bahn fahren. Allerdings geht da aus genannten Gründen eben auch krass Lebenszeit flöten und das kann ich nachvollziehen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

ram1966, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 19:09 (vor 2098 Tagen) @ Foreveralone

Auf Berufsverkehr auf der Autobahn haben viele keinen Bock mehr und würden gerne Bus und Bahn fahren. Allerdings geht da aus genannten Gründen eben auch krass Lebenszeit flöten und das kann ich nachvollziehen.

Ich hatte vor ein paar Wochen an einem Donnerstag den Super Gau was Berufsverkehr angeht. Ich hatte Termine in Kamp-Lintfort und habe aus Dortmund im groben drei Möglichkeiten eine Autobahn zu nutzen: A40, A42 und A2.

Die erste VK-Meldung hieß dann hinter Bochum 10 km Stau, so dass ich dann auf die A42 ausweichen wollte. Gerade auf der A43 Richtung A42 unterwegs kommt die Meldung, dass dort auf der A42 10 km Stau nach einem Unfall in der Baustelle sind. Jut, dann den schlechtesten Weg über die A2 genommen und kurz darauf die Meldung, dass nach einem Unfall von drei- auf einspurig geleitet wird, 12 km Stau mit stark steigender Tendenz.

Letzten Endes habe ich für die knapp 80 km rd. drei Stunden gebraucht und bin natürlich massig zu spät gekommen.

ÖPNV ist da natürlich weniger eine Alternative, gerade wenn es mehrere Termine sind.

Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann ist der dauernde Ausbau von zwei- auf dreispurig usw. und der ÖPNV bleibt auf der Strecke. Wieder einmal machen es uns viele Nachbarländer wie Holland oder Norwegen vor, wie man den Fahrradverkehr ausbauen könnte und wie gerne das dann angenommen wird.

Da hilft eigentlich nur ganz schnelles Umdenken.

Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig sich die Eltern anderer Kinder um solche Dinge kümmern und wie wenig sensibilisiert die sind. Müllvermeidung und emmisionsloser Individualverkehr sind da nicht gerade ganz oben auf der Agenda zu finden. Dabei sind das doch die Menschen, die es demnächst in der Hand hätten tatsächlich sehr viel zu bewegen, wenn sie sich einig wären.

Es wäre so viel möglich und es wird so wenig getan...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

deichkind, Aachen, Dienstag, 31.07.2018, 13:54 (vor 2097 Tagen) @ ram1966

Also das im Ruhrgebiet nichts gemacht wird bzgl. ÖPNV ist ja nicht ganz so richtig. Man schaue sich nur mal das RRX-Projekt an, was einen Viertelstundentakt zwischen Köln und Dortmund bieten soll.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Dienstag, 31.07.2018, 14:05 (vor 2097 Tagen) @ deichkind

Also das im Ruhrgebiet nichts gemacht wird bzgl. ÖPNV ist ja nicht ganz so richtig. Man schaue sich nur mal das RRX-Projekt an, was einen Viertelstundentakt zwischen Köln und Dortmund bieten soll.

Das eine oder andere passiert in der Tat.

Problematisch wird es wenn man nicht gerade von Knotenpunkt zu Knotenpunkt pendelt. Dortmund - Münster am frühen Morgen ist wegen der IC-Anbindung kein Problem. Fahrtzeit beträgt etwa 30 Minuten. Will man aber von Witten nach Münster, dann hängt man entweder gut eine halbe Stunde am Bahnhof in Dortmund herum ober man fährt über Hagen und Hamm und kommt jeweils auf mehr als anderthalb Stunden von Abfahrts- bis zum Zielbahnhof.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

ram1966, Montag, 30.07.2018, 20:14 (vor 2098 Tagen) @ ram1966

Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann ist der dauernde Ausbau von zwei- auf dreispurig usw. und der ÖPNV bleibt auf der Strecke. Wieder einmal machen es uns viele Nachbarländer wie Holland oder Norwegen vor, wie man den Fahrradverkehr ausbauen könnte und wie gerne das dann angenommen wird.

Holland hat soviele Einwohner wie NRW bei 20% mehr Fläche (Berge, etc. mal nicht eingerechnet), Norwegen hat etwas mehr Einwohner als Berlin. Es ist kein Kunststück,in diesen Ländern bessere ÖPNV-Bedingungen zu kreieren... Ob Du andererseits mit dem Fahhrad schneller gewesen wärst...?

Da hilft eigentlich nur ganz schnelles Umdenken.

Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig sich die Eltern anderer Kinder um solche Dinge kümmern und wie wenig sensibilisiert die sind. Müllvermeidung und emmisionsloser Individualverkehr sind da nicht gerade ganz oben auf der Agenda zu finden. Dabei sind das doch die Menschen, die es demnächst in der Hand hätten tatsächlich sehr viel zu bewegen, wenn sie sich einig wären.

Es wäre so viel möglich und es wird so wenig getan...

Müllvermeidung ist vor allem Aufgabe des Staates (Deutschland produziert mit am meisten Verpackungsmüll). Emissionslosen Individualverkehr gibt es nicht. Energie muss immer irgendwie gewonnen werden...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Franke, Montag, 30.07.2018, 21:44 (vor 2098 Tagen) @ Djerun

Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann ist der dauernde Ausbau von zwei- auf dreispurig usw. und der ÖPNV bleibt auf der Strecke. Wieder einmal machen es uns viele Nachbarländer wie Holland oder Norwegen vor, wie man den Fahrradverkehr ausbauen könnte und wie gerne das dann angenommen wird.


Holland hat soviele Einwohner wie NRW bei 20% mehr Fläche (Berge, etc. mal nicht eingerechnet), Norwegen hat etwas mehr Einwohner als Berlin. Es ist kein Kunststück,in diesen Ländern bessere ÖPNV-Bedingungen zu kreieren...

Üblicherweise wird geringe Bevölkerungsdichte als Argument gegen einen Ausbau des ÖPNV angeführt.

ob Du andererseits mit dem Fahrrad schneller gewesen wärst...?

Wenn andere mit dem Fahrrad gefahren wären, dann hätte er mit dem Auto schneller sein können.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

ram1966, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 21:32 (vor 2098 Tagen) @ Djerun

Und wieder jemand, der Gründe findet, warum etwas hier nicht funktionieren kann.

Vielleicht sollte man das einfach mal probieren und wahrscheinlich wären viele überrascht, wenn neue sinnvolle Lösungen angenommen werden.
Wir können allerdings auch so weiter machen und darauf warten bis jeder Haushalt in Deutschland mehr als zwei Pkw im Schnitt besitzt, die mehr als 23 Stunden am Tag ungenutzt Fläche blockieren.
Ich würde mich freuen, wenn man versucht Lösungen zu finden und nicht erklärt, warum irgendwas nicht geht.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 15:51 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Für mich eine ganz schwierige Frage. Die Landwirte stehen dort wo es wirklich lange nicht geregnet hat extrem unter Druck. Und gerade im Bereich der "alten" Bundesrepublik handelt es sich trotz des massiv fortgeschrittenen Konzentration in dem Bereich meist noch immer um Familienbetriebe.

Andererseits ist die Entwicklung in der deutschen Landwirtschaft alles andere als gut. Der Begriff "Agrar-Steppe" ist leider kein leeres Schlagwort. Die bewirtschafteten Flächen werden immer größer, die eingesetzten Fahrzeuge immer schwerer. Damit man im Frühjahr überhaupt sicher auf die Felder kommen kann sind zumindest bei uns in der Gegend vielfach Bäche vertieft und Drainage-Systeme angelegt worden. Flurbereinigungen in den Siebzigern und Achtzigern haben dafür gesorgt dass die Felder deutlich größer geworden sind, Gewässer wie mit dem Lineal gezogen wirken und die Zahl der Wallhecken deutlich abgenommen hat.

Die Ränder der Feldwege sind deutlich schmaler geworden, die Landwirte pflügen (fast?) alle weit über die Grundstücksgrenzen hinaus. Zur Vorbereitung der Saat werden häufig Totalherbizide eingesetzt, und zumindest teilweise wird deutlich über die Grundstücksgrenze hinaus gespritzt so dass auch der Bewuchs auf den noch verbliebenen schmalen Rändern der Feldwege abstirbt.

Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe sind in den letzten fünfzig Jahren sowohl die Insektenmasse als auch die Zahl der Singvögel um ca. 80 Prozent geschrumpft. Eine wesentliche Rolle dürfte hier die deutlich intensivere Landwirtschaft spielen.

Zudem gehe ich davon aus dass wir uns an extreme Hitze im Sommer gewöhnen müssen. Von den zehn wärmsten Jahren seit der Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen in Deutschland lagen wohl acht in diesem Jahrtausend. Und ich vermute wenn dieses Jahr zu Ende gegangen ist werden es neun sein. Der Klimawandel ist real, und er wird auch für die Landwirtschaft ein ganz massives Problem führen.

Innerhalb der EU wird die Landwirtschaft noch immer ganz massiv subventioniert. Meiner Meinung nach muss sich hier mittel- und langfristig einiges ändern. Subventionen müssen an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt werden, bezahlt werden muss für eine umweltschonende Landwirtschaft.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 30.07.2018, 16:23 (vor 2098 Tagen) @ Ulrich

Sehe das auch so. Die kurzfristige Not wegen der Dürre ist sicher unbestritten. Aber grundsätzlich müssen meiner Meinung nach die Strukturen mal überdacht werden. Meine Heimat das Münsterland hat sich über die Jahrzehnte in eine Mais- und Gerstenwüste verwandelt, um Viehfutter für die Fleischmast herzustellen. Dabei wird der Boden offensichtlich überstrapaziert (Pestizide, Kunstdünger, Gülle) - all das, um die Nachfrage nach Schnitzel für 1,99 das Kilo zu decken und in großem Stil zu exportieren, z.B. nach China. Das kann meiner Meinung nach nicht so weitergehen. Ein kleines, dicht besiedeltes Land wie Deutschland hat seine natürlichen Grenzen in der Landwirtschaft, wenn man die Natur und den Boden dabei einigermaßen schützen und auch für zukünftige Generationen bewahren will. Zwangsläufig muss sich die Branche dafür dann ggf. auch gesundschrumpfen. Wenn nicht alle Betriebe finanziell überleben können ohne Turbomast und Export, müssen am Ende eben ein paar weichen. Vergleichbar sind für mich die Fangquoten im Fischfang: Wenn man die Meere schützen will, können nun mal nicht beliebig viele Fischer ihre Netze auswerfen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 16:48 (vor 2098 Tagen) @ Schnippelbohne

Sehe das auch so. Die kurzfristige Not wegen der Dürre ist sicher unbestritten. Aber grundsätzlich müssen meiner Meinung nach die Strukturen mal überdacht werden. Meine Heimat das Münsterland hat sich über die Jahrzehnte in eine Mais- und Gerstenwüste verwandelt, um Viehfutter für die Fleischmast herzustellen. Dabei wird der Boden offensichtlich überstrapaziert (Pestizide, Kunstdünger, Gülle) - all das, um die Nachfrage nach Schnitzel für 1,99 das Kilo zu decken und in großem Stil zu exportieren, z.B. nach China. Das kann meiner Meinung nach nicht so weitergehen. Ein kleines, dicht besiedeltes Land wie Deutschland hat seine natürlichen Grenzen in der Landwirtschaft, wenn man die Natur und den Boden dabei einigermaßen schützen und auch für zukünftige Generationen bewahren will. Zwangsläufig muss sich die Branche dafür dann ggf. auch gesundschrumpfen. Wenn nicht alle Betriebe finanziell überleben können ohne Turbomast und Export, müssen am Ende eben ein paar weichen. Vergleichbar sind für mich die Fangquoten im Fischfang: Wenn man die Meere schützen will, können nun mal nicht beliebig viele Fischer ihre Netze auswerfen.

Was den Boden angeht so könnte eine gewisse Rolle spielen dass bei den meisten Betrieben mittlerweile ein Großteil der bewirtschafteten Flächen zugepachtet ist. Da ist das Interesse daran die Bodenqualität auf lange Sicht zu erhalten oder sogar zu verbessern nicht so hoch als wenn es sich um Land im Familienbesitz handeln würde.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Lattenknaller, Madrid, Montag, 30.07.2018, 15:38 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

1 Mrd., ich musste grinsen, ist ja fast nichts heutzutage, da hätte ich mehr erwartet.
Hier die große Klimawandelpeitsche rauszuholen ist aber etwas heftig, heiße Sommer hat es immer gegeben.
Und wie schon anderweitig geschrieben in der Landwirtschaft von Marktwirtschaft zu sprechen, passt auch nicht. Das ist Subventionswirtschaft pur.
Wie war das eigentlich 2003, haben die Bauern da auch was bekommen?
Anyway, der Lebensmittelmarkt ist so was von im Arsch, da tragen aber v.a. die Händler und Verbraucher die Verantwortung. Hauptsache billig. Und der Druck wird dann eben auf die Bauern abgewälzt. Und wenn man das Gemüse billig unter quasi Sklavenarbeit angebaut aus Spanien bekommt, dann nimmt der Handel halt das. Welcher Verbraucher schaut denn nach dem Herkunftsland. Und die Kosten dafür werden ja verallgemeinert, oder gibt es auf Tomaten aus Spanien einen CO2-Aufschlag, um den LKW-Transport auszugleichen? Nein, gibt es nicht. Die kriegen sogar ein Ökosiegel obendrauf, weil sie irgendein Pestizid A nicht nehmen, sprüht der afrikanische Halbsklave halt was anderes mit bloßen Händen drauf.
Von mir aus sollen sie es kriegen, aber dann bitte unter Auflagen, was Naturschutz und Öko-Landbau angeht.
Ich möchte nämlich mein Gemüse noch aus der Gegend haben.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Klopfer ⌂, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 15:19 (vor 2098 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von Klopfer, Montag, 30.07.2018, 15:24

1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte).

Es gibt keine landwirtschaftliche Produktion in Europa, die frei nach den Regeln des Marktes funktioniert. Es mag ja so sein, dass die Produktionsmittel in privater Hand sind (1. Kriterium der kaptalistischen Marktwirtschaft) aber die Preismechanismen sind mehr oder weniger vollständig durch eine flächendeckende Subventionspolitik außer Kraft gesetzt.

Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.

Nein, es gelten keine anderen Regeln. Landwirtschaft ist priviligiert. Diese Privilegien gelten überall, wo Politiker meinen, sie müssten sich speziell für ihre Klientel stark machen und die Landwirtschaft gehörte von je her dazu. Selbst der Sozialismus reitet seit seiner Einführung auf dieser Welle, Stichwort
"Arbeiter u. Bauernstaat"

Letzlich eignet sich das Thema nicht, um so tun zu können, als müsse man jetzt die Welt retten. Heiße Sommer gibt es alle paar Jahre mal und wer dieses Jahr meint, es ginge mit den hohen Temperaturen seit Jahren immer nur aufwärts, der hat den letzten Sommer bereits vollständig verdrängt.

Ich zweifele ja auch nicht an dem Klimawandel aber an der Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft. Es ist ihre Aufgabe, mit den Widrigkeiten des Wetters klar zu kommen. Nach dem Staat zu rufen, kann man natürlich immer machen, aber vielleicht sollte man sich auch mal überlegen, wie Landwirtschaft auch bei schönem Sommer funktioniert und nicht nur darauf schauen, wo es aktuell die höchsten Subventionen gibt.


SGG
Klopfer

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Matse, Montag, 30.07.2018, 14:52 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Hallo,

1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.

2. Die überwiegende Mehrzahl der Bauern und vor allem der Bauernverband:
a) streitet den Klimawandel ab
b) trägt mit seiner Produktion wie Massentierhaltung, Dünnung, etc. massiv zu dem von ihm widersprochenen Klimawandel ab

Ich möchte 1 & 2 nicht isoliert betrachten.

Der Preisdruck auf die konventionelle Landwirtschaft dürfte nicht zu unterschätzen sein. Solange Kunden nicht täglich fragen "Wo gibt es in Dortmund das beste Fleisch?" sondern durch ihr Kaufverhalten antworten "Hier gibt es die billigste Milch und das günstigste Hack", werden Landwirte weiterhin schauen, wie sie ihre Kosten "im Rahmen" halten.

Das zum Preis von Qualität, Tierwohl und Umweltschutz.

Ich habe ein Stück Bioacker gemietet (https://www.ackerhelden.de/) und letzte Woche mit dem Landwirt gesprochen, der den Wassertank vor Ort aufgefüllt hat. Ich war verwundert, dass das Gemüse noch so gut gedeihen würde. Ich hatte die Jungpflanzen Anfang Mai gewässert, bis sie ein gutes Wurzelwerk hatten - seitdem nada, niente. Er meinte, dass der Boden natürlich einen großen Anteil daran habe, weil dieser viel Wasser speichern könne. Andere Biolandwirte hätten größere Probleme als er, weil sie wesentlich sandhaltigeren Boden zu bewirtschaften hätten. Diese hätten nun die absolute A-Karte gezogen.

Was machst du mit diesen Betrieben (immerhin jeder zehnte Betrieb ist mittlerweile ein Biobetrieb, bei rd. 8% der genutzten Fläche)? Pech gehabt - unabhängig von der "Schuldfrage" am Klimawandel?

3. Die Bundesregierung will jetzt untersuchen wie man in Zukunft auf solche Wetter 'Phänomene' reagieren kann...wie wäre es denn mit:
a) Individualverkehr einschränken. Tempolimit einführen.
b) Kohlekraftwerke schließen. Schneller auf erneubare Energie gehen.
c) Pariser Klimaziele erreichen national und international und auf deren Einhaltung drängen.

Das unterschreibe ich 1:1. Aber damit gewinnen Politiker keine Wahlen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 15:13 (vor 2098 Tagen) @ Matse

Ich bin auf einem konventionellen Bauernhof groß geworden. Meine Eltern wohnten dort zur Miete und wir haben oft auf dem Hof mitgeholfen. Neben der traditionellen Wiesenbewirtschaftung gab es dort Obstbäume, Nutzgärten. An Tierhaltung gab es Kühne, Schweine, Federvieh, alles im überschaubaren Rahmen.

Das war zu der Zeit als es noch in fast jeder Strasse im Stadtteil den lokalen Bäcker, Metzger, kleinen Markt gab. Dann mussten die Supermärkte größer werden. Dann wurde auf der grünen Wiese gebaut, man brauchte Autos zum hinfahren und einkaufen. Alles mehr vefügbar, biller, in immer größer Stückzahl produziert. Lebensmittel 365 Tage im Jahr vefügbar, selbst wenn keine Saison dafür war, ist. Jeden Tag Fleisch auf den Tisch, gerne öfters - morgens, mittags, abends in allen erdenklichen Formen. Der Schlachter der Blauen baut seinen Betrieb noch größer aus. Günstige Lohnarbeitskräfte aus dem Osten helfen die Kosten zu senken.

Die Vebraucher wurden zu reglechten Lebensmittel Konsumenten heran gezüchtet. Der ganze Prozess der dafür aufgebaut wurde und werden musste, fällt einem mittlerweile auf die Füße. Tierwohl egal, Umweltschutz egal, Klima egal, Lebenstandard in anderen Ländern egal...

2002 hatte ich mit dem Gedanken gespielt einen Biobauernhof aufzubauen, schade würde gerne mal zurück reisen in der Zeit um zu schauen was geworden wäre, wenn ich die Traute gehabt hätte. Klar, würde ich das dann jetzt wohl auch etwas anders sehen. Grundsätzlich zwingt aber niemand den Bauer dazu Bauer zu sein, ob konventionell oder Bio. Die Versorgung der Bürger richtet sich leider nur nach Marktgesetzten und ist kein Grundrecht der Gesellschaft, vielleicht wären wir dann umsichtiger :-(...

Beste Grüße,
Thomas

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Zudu, Wolfsburg, Montag, 30.07.2018, 15:01 (vor 2098 Tagen) @ Matse

Ich möchte 1 & 2 nicht isoliert betrachten.

Der Preisdruck auf die konventionelle Landwirtschaft dürfte nicht zu unterschätzen sein. Solange Kunden nicht täglich fragen "Wo gibt es in Dortmund das beste Fleisch?" sondern durch ihr Kaufverhalten antworten "Hier gibt es die billigste Milch und das günstigste Hack", werden Landwirte weiterhin schauen, wie sie ihre Kosten "im Rahmen" halten.

Wahre Geschichte: Ich habe seit Jahren einen Großlandwirt & Milchbauern in meinem Bestand. Als ich letztens (Gute 2 Jahre) mit ihm über die angehobenen Versicherungsprämien sprach, kam es mal wieder zur Preisfrage - klar. Irgendwann entgegnete er mir, dass er doch selbst nicht mehr so verdienen würde, weil die Milchpreise so gedrückt werden.
Später im Gespräch offenbarte er mir aber einen Satz, den ich wohl nicht mehr vergessen werde: "[...] Ich fahre lieber zu dem Discounter zwei Dörfer weiter (Als Anmerkung: Es sind knappe 12km) da kostet die Butter 5 Cent weniger...."
Ich habe mir meinen Teil dabei gedacht :)

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

dozer, Montag, 30.07.2018, 14:56 (vor 2098 Tagen) @ Matse

Mit dem Beispiel wo gibt es die billigste Milch triffst du es schon ganz gut.
Da wird ein Preiskampf betrieben, den ich nicht verstehe.

Wen juckt es, wenn die Milch pro Liter 1 Euro kostet? Klar wird dann alles anteilig teurer, aber wenn man sich überlegt, für welchen Schund man alles bedenkenlos Geld zum Fenster rauswirft...Ob die Cola 1 Euro, 1,50 Euro oder was kostet. Die wird gekauft, aber bei Milch wird man geizig...verstehe wer will.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 15:13 (vor 2098 Tagen) @ dozer

Klar, aber die Milch ist ja auch so billig, weil zu viel davon produziert wird. Letztendlich können offenbar nicht alle Bauern bei "Marktpreisen" gewinnbringend produzieren. In der üblichen Wirtschaft setzen sich dann eben diejenigen durch, die es können, ohne dass es die Leute allzusehr interessiert. Bei den Bauern aber gibt es große Kampagnen, wie unfair es doch ist. Dabei ist es nicht anders als in so gut wie jedem anderen Wirtschaftszweig. Das ist eben Marktwirtschaft.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

tim86, Hamburg, Montag, 30.07.2018, 15:27 (vor 2098 Tagen) @ jniklast

Zumal die Bauern selbst schuld sind am Überangebot an Milch.
Als die Milchquote abgeschafft wurde, hat der Verband geraten möglichst viel zu Produzieren. Man träumte von neuen Exportmärkten, die gab es aber letztendlich nicht in den Umfang. Ergebnis war nur das der heimische Markt überschwemmt wurde und der Preis damit gefallen ist.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Klopfer ⌂, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 15:32 (vor 2098 Tagen) @ tim86

Man träumte von neuen Exportmärkten, die gab es aber letztendlich nicht in den Umfang.

Man träumte nicht nur davon, man hatte sie. Russland importierte gut und viel. Bis dann die Politik meinte, den heimischen Firmen ein Embargo zumuten zu müssen.
Das zeigt auch mal wieder, wuie wenig Wert auf frie Märkte gelegt wird, wenn es um die fehlende Moral der anderen und nicht um den eigenen Geldbeutel geht.

SGG
Klopfer

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Ulrich, Montag, 30.07.2018, 16:01 (vor 2098 Tagen) @ Klopfer

Man träumte von neuen Exportmärkten, die gab es aber letztendlich nicht in den Umfang.


Man träumte nicht nur davon, man hatte sie. Russland importierte gut und viel. Bis dann die Politik meinte, den heimischen Firmen ein Embargo zumuten zu müssen.
Das zeigt auch mal wieder, wuie wenig Wert auf frie Märkte gelegt wird, wenn es um die fehlende Moral der anderen und nicht um den eigenen Geldbeutel geht.


Das hat nicht nur mit Russland zu tun. Ich habe mich im letzten Jahr mit einem Nachbarn unterhalten der Landwirtschaftsmeister ist, aber nicht mehr direkt in der Landwirtschaft arbeitet. Der meinte die Berater der Landwirtschaftskammern, etc. predigen seit Jahren "expandieren, expandieren, expandieren". Er hat mir einige Zahlen genannt die ich zwar nicht mehr exakt im Kopf habe, die aber alle heftig waren. Z.B. werden die Ställe im Bereich der Schweine-, Geflügel- und Rindermast in der konventionellen Landwirtschaft immer größer. Dies führt dazu dass Infektionskrankheiten sich sehr schnell ausbreiten können. Insbesondere im Bereich der Geflügelmast muss man mittlerweile davon ausgehen dass in den Beständen resistente Keime allgemein verbreitet sind. Futtermittel stammen häufig nicht mehr aus Europa, sondern von anderen Kontinenten. Und dort geht man mit Pflanzenschutzmitteln noch deutlich leichtfertiger um als bei uns. Mit teils gravierenden Folgen für die Bevölkerung dort.

Wenn aber die einen wachsen, dann müssen entweder die Märkte wachsen oder Konkurrenten weichen. Bei uns geschieht beides. Mittlerweile werden von der EU subventionierte Agrar-Produkte wie beispielsweise Rind- und Geflügelfleisch oder Gemüse bis nach Afrika exportiert. Dort verdrängt man dann lokale Produzenten.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 15:47 (vor 2098 Tagen) @ Klopfer

Die Milchquote lief am 1.4.2015 aus, die Sanktionen gegen Russland wurden bereits ab März 2014 verhängt.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Klopfer ⌂, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 15:55 (vor 2098 Tagen) @ jniklast

Die Milchquote lief am 1.4.2015 aus, die Sanktionen gegen Russland wurden bereits ab März 2014 verhängt.

Jetzt komm mir nicht mit Fakten ;-)

Nein, jetzt ohne Quatsch, es ging mir ja nicht darum, diesen speziellen Zusammenhang zu analysieren, sondern einzig darum, zu zeigen, wie die Landwirtschaft von der spontanen Willkür der Weltpolitik abhängt. Und da spielen einzelne Termine nicht so die große Rolle.

SGG
Klopfer

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 15:31 (vor 2098 Tagen) @ tim86

Richtig. Und in der Marktwirtschaft wird das dann eben geregelt, indem so lange Betriebe pleite gehen, bis es in etwa ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt. Das ist natürlich im Einzelfall bitter, aber wie gesagt, so ist es überall in der Wirtschaft und für mich gibt es da keinen Grund besonderes Mitleid mit Bauern zu haben. Zumal es da ja auch nicht um nachhaltig produzierende Biobetriebe mit drei Kühen auf der Weide geht, sondern vor allem um konventionelle Landwirtschaft im Industriestil.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Copperfield, Saarbrücken, Montag, 30.07.2018, 14:50 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Moin,
heute geht durch diverse Medien die Nachricht, dass Aufgrund des Wetters der Bauernverband bis zu 1 Milliarden Euro an Unterstützung fordert, u.a.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernteausfaelle-bedrohen-bauern-die-lage-ist-alarmierend-a-1220742.html

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.

Also das kapitalistische sollte man bei Lebensmittel bisschen raus halten (Sollte auch nicht an der Börse gehandelt werden aber das ist ein anderer Punkt). Hier geht es darum die heimische Agrar-Wirtschaft am Leben zu halten. Das hat durchaus mehrere gute Gründe.

1. Es macht es keinen Sinn alle Höfe und Ackerflächen zu schließen und brach liegen zu lassen. Und das wäre die Konsequent wenn das Kilo Kartoffeln 10 Euro kostet. Das hätte wohl auch Auswirkungen auf die gesamte Umwelt und Tierwelt.

2. Die Ökobilanz wird bestimmt nicht besser wenn wir nur noch Kartoffeln aus Amerika oder sonstwo kaufen müssten. Mal abgesehen davon das die Produktionsbedingungen und Ökoauflagen hier immer noch besser sind als in Afrika.

3. Die Arbeitsplätze sind natürlich auch noch zu nennen.

Die beiden anderen Punkte sind politisch sprich durch Wahlen änderbar. Die Mehrheit ist an dieser Stelle wohl gegen uns (also dich und mich). Kohleausstieg, Glyphosat, Massentierhaltung, erneuerbare Energien - die Themen sind bei anderen Parteien deutlich häufiger und ausgeprägter als bei der Union. Leider müssen wir alle damit leben.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

FullHD, Dienstag, 31.07.2018, 01:38 (vor 2098 Tagen) @ Copperfield

Moin,
heute geht durch diverse Medien die Nachricht, dass Aufgrund des Wetters der Bauernverband bis zu 1 Milliarden Euro an Unterstützung fordert, u.a.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernteausfaelle-bedrohen-bauern-die-lage-ist-alarmierend-a-1220742.html

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.


Also das kapitalistische sollte man bei Lebensmittel bisschen raus halten (Sollte auch nicht an der Börse gehandelt werden aber das ist ein anderer Punkt). Hier geht es darum die heimische Agrar-Wirtschaft am Leben zu halten. Das hat durchaus mehrere gute Gründe.

> 1. Es macht es keinen Sinn alle Höfe und Ackerflächen zu schließen und brach liegen zu lassen. Und das wäre die Konsequent wenn das Kilo Kartoffeln 10 Euro kostet. Das hätte wohl auch Auswirkungen auf die gesamte Umwelt und Tierwelt.
[quote]

2. Die Ökobilanz wird bestimmt nicht besser wenn wir nur noch Kartoffeln aus Amerika oder sonstwo kaufen müssten. Mal abgesehen davon das die Produktionsbedingungen und Ökoauflagen hier immer noch besser sind als in Afrika.

3. Die Arbeitsplätze sind natürlich auch noch zu nennen.

Die beiden anderen Punkte sind politisch sprich durch Wahlen änderbar. Die Mehrheit ist an dieser Stelle wohl gegen uns (also dich und mich). Kohleausstieg, Glyphosat, Massentierhaltung, erneuerbare Energien - die Themen sind bei anderen Parteien deutlich häufiger und ausgeprägter als bei der Union. Leider müssen wir alle damit leben.[/quote]

Und es ist die alternativlose Folge, dass Deutschlands Bauern alle dicht machen ohne irgendeine nachfolgende Alternative etc?
Klingt für mich nicht marktgerecht, da von einem Jahr aufs nächste eine größere Nachfrage nicht mehr edeckt wäre. Also würden irgendwo in China von heute auf morgen riesige Ackerflächen geschaffen, oder die deutschen Höfe würden eben doch weiter geführt, bzw übernommen und wieder aufgemacht...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 14:59 (vor 2098 Tagen) @ Copperfield

Also das kapitalistische sollte man bei Lebensmittel bisschen raus halten (Sollte auch nicht an der Börse gehandelt werden aber das ist ein anderer Punkt).

Nun ja, es geht ja bei Bayer und Monsanto los, deren Produkte sich viele Bauern auf die Äcker spritzen und geht dann weiter über Zwischen - und Endprodukte diverser Firmen.

Ich denke, dass in der nationalen und internationlen Agrawirtschaft grundsätzlich der Wurm drin ist. Statt aber mal jetzt diesen x-ten Weckruf als Startpunkt für eine mögliche, radikale Kehrtwende zu nehmen - wird wieder die Subventions- und Entschädigungs Gießkanne gefordert.

Neben der Veränderung im Verhalten der Lebensmittelproduktion würde natürlich auch eine Änderung im Verhalten des Lebensmittelkomsums stehen müssen....

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Copperfield, Saarbrücken, Montag, 30.07.2018, 15:11 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Also das kapitalistische sollte man bei Lebensmittel bisschen raus halten (Sollte auch nicht an der Börse gehandelt werden aber das ist ein anderer Punkt).

Nun ja, es geht ja bei Bayer und Monsanto los, deren Produkte sich viele Bauern auf die Äcker spritzen und geht dann weiter über Zwischen - und Endprodukte diverser Firmen.

Gerade die weiterverarbeitenden Betriebe sind doch hier die Preistreiber welche direkt im Ausland zu billigeren Konditionen kaufen würden. Die werden aber auch nicht subventioniert sonder quasi "überzeugt" doch die deutschen Produkte zu kaufen.

Ich denke, dass in der nationalen und internationlen Agrawirtschaft grundsätzlich der Wurm drin ist. Statt aber mal jetzt diesen x-ten Weckruf als Startpunkt für eine mögliche, radikale Kehrtwende zu nehmen - wird wieder die Subventions- und Entschädigungs Gießkanne gefordert.

Das ist natürlich ein philosophischer Ansatz aber - Ja stimmt. Wenn wir wirklich in "One-World" leben würden könnte man sich alles prima aufteilen und viel besser planen. Lebensmittel, Energie, Wohnen. Ist aber nicht. Wie es unten einer geschrieben hat - "willst du wirklich von Lebensmitteln aus China / Russland / Naher Osten" abhängig sein im Notfall?!"

Neben der Veränderung im Verhalten der Lebensmittelproduktion würde natürlich auch eine Änderung im Verhalten des Lebensmittelkomsums stehen müssen....

Ich gebs vorab zu das ich gut und ausreichend Geld verdiene. Ich sag es jedem in meinem Freundeskreis das es irgendwann keinen Bäcker mehr gibt weil alle nur noch die Aufback-Dinger aus em Aldi futtern. Dann ist das Geschrei groß. Das gleiche wird mit Gen-Mais aus USA kommen wenn hier alles Pleite ist. Die Leute sollten sich auch mal bewußt machen was es für ein Luxus ist immer alles Verfügbar zu haben. Aber hey, warum soll ich an Weihnachten auch keinen Erdbeerkuchen backen!

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Foreveralone, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 16:07 (vor 2098 Tagen) @ Copperfield

Also das kapitalistische sollte man bei Lebensmittel bisschen raus halten (Sollte auch nicht an der Börse gehandelt werden aber das ist ein anderer Punkt).

Nun ja, es geht ja bei Bayer und Monsanto los, deren Produkte sich viele Bauern auf die Äcker spritzen und geht dann weiter über Zwischen - und Endprodukte diverser Firmen.


Gerade die weiterverarbeitenden Betriebe sind doch hier die Preistreiber welche direkt im Ausland zu billigeren Konditionen kaufen würden. Die werden aber auch nicht subventioniert sonder quasi "überzeugt" doch die deutschen Produkte zu kaufen.

Ich denke, dass in der nationalen und internationlen Agrawirtschaft grundsätzlich der Wurm drin ist. Statt aber mal jetzt diesen x-ten Weckruf als Startpunkt für eine mögliche, radikale Kehrtwende zu nehmen - wird wieder die Subventions- und Entschädigungs Gießkanne gefordert.


Das ist natürlich ein philosophischer Ansatz aber - Ja stimmt. Wenn wir wirklich in "One-World" leben würden könnte man sich alles prima aufteilen und viel besser planen. Lebensmittel, Energie, Wohnen. Ist aber nicht. Wie es unten einer geschrieben hat - "willst du wirklich von Lebensmitteln aus China / Russland / Naher Osten" abhängig sein im Notfall?!"

Neben der Veränderung im Verhalten der Lebensmittelproduktion würde natürlich auch eine Änderung im Verhalten des Lebensmittelkomsums stehen müssen....


Ich gebs vorab zu das ich gut und ausreichend Geld verdiene. Ich sag es jedem in meinem Freundeskreis das es irgendwann keinen Bäcker mehr gibt weil alle nur noch die Aufback-Dinger aus em Aldi futtern.


Viele der hiesigen Bäcker backen nicht mehr selbst, sondern "wärmen" quasi auch nur noch auf. Das gleiche gilt für Kuchenteilchen und Gebäck. Ein paar gibt es noch, aber ansonsten sehe ich es nicht ein, für Aufbackware einen gehörigen Aufpreis gegenüber dem Discounter-Kram zu latzen. Ich z.B verdiene z.B leicht unterdurchschnittlich und muss nicht noch Geld für mangelnde Qualiät verbrennen.

Außerdem schmecken mir u.a die Croissants und Käsebrötchen beim LIDL Backshop ausgzeichnet. Ich kaufe halt auch das ein, was mir schmeckt.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Thomas, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 20:28 (vor 2098 Tagen) @ Foreveralone

Viele der hiesigen Bäcker backen nicht mehr selbst, sondern "wärmen" quasi auch nur noch auf. Das gleiche gilt für Kuchenteilchen und Gebäck. Ein paar gibt es noch, aber ansonsten sehe ich es nicht ein, für Aufbackware einen gehörigen Aufpreis gegenüber dem Discounter-Kram zu latzen. Ich z.B verdiene z.B leicht unterdurchschnittlich und muss nicht noch Geld für mangelnde Qualiät verbrennen.

Außerdem schmecken mir u.a die Croissants und Käsebrötchen beim LIDL Backshop ausgzeichnet. Ich kaufe halt auch das ein, was mir schmeckt.

Eine große regionale Ruhrgebietskette (aus GE) macht gefühlt die besten Brötchen. Groß, rund, kross. Die sind aber nur so groß und kross, weil da ziemlich viel Luft drin ist. Ein richtiges, hochwertige Brötchen ist kleiner, stabiler, aber auch leider nicht so lange haltbar. Aber viele mögen halt die andere Sorte.
Ich hasse TK-Brötchen, ich kriege immer einen Rappel, wenn ich auswärts frühstücken gehe und bekomme sowas vorgesetzt. Aber, tatsächlich sind Discounter wie Lidl was Nuss-Nougat-Croissants und Käsebrötchen (die Rauten) angeht, ganz weit vorne.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

saladin, Dienstag, 31.07.2018, 00:27 (vor 2098 Tagen) @ Thomas

Du willst doch nicht ernsthaft sagen, dass diese ganze Luftscheisse Brötchen sind ?!? Die kannste alle 30min nach dem Kauf wegwerfen weil sie zäh wie Gummi sind.

Ich hab gerade wieder vorgestern en frisches Brot (ciabatta mässig) beim Bäcker gekauft.

Das wog so viel wie wahrscheinlich 3 Aufbackbrote aus der Schublade. Und der Geschmack war unheimlich gut....gekauft beim Bäcker vor Ort, der sein Handwerk versteht

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Copperfield, Saarbrücken, Montag, 30.07.2018, 19:18 (vor 2098 Tagen) @ Foreveralone


Ich gebs vorab zu das ich gut und ausreichend Geld verdiene. Ich sag es jedem in meinem Freundeskreis das es irgendwann keinen Bäcker mehr gibt weil alle nur noch die Aufback-Dinger aus em Aldi futtern.

Viele der hiesigen Bäcker backen nicht mehr selbst, sondern "wärmen" quasi auch nur noch auf. Das gleiche gilt für Kuchenteilchen und Gebäck. Ein paar gibt es noch, aber ansonsten sehe ich es nicht ein, für Aufbackware einen gehörigen Aufpreis gegenüber dem Discounter-Kram zu latzen. Ich z.B verdiene z.B leicht unterdurchschnittlich und muss nicht noch Geld für mangelnde Qualiät verbrennen.

Außerdem schmecken mir u.a die Croissants und Käsebrötchen beim LIDL Backshop ausgzeichnet. Ich kaufe halt auch das ein, was mir schmeckt.

Ich meine logischerweise richtige Bäcker. Davon haben wir z. B. in Saarbrücken zwar immer weniger aber schon noch gut verteilt immer noch den ein oder anderen. Geschmacklich kommt halt immer drauf an, aber die Qualität und die Zutaten sind natürlich komplett verschieden. Also jedes Brötchen vom Bäcker kannst du am nächsten Tag noch essen. Evtl bisschen auf den Toaster. Roggen- bzw. Sauerteigwaren locker 2 Tage. Und da haben wir uns über die Konservierungs- und sonstigen Zusatzstoffe noch gar nicht unterhalten. Es macht auch viel länger satt.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

simie, Krefeld, Montag, 30.07.2018, 19:47 (vor 2098 Tagen) @ Copperfield

Natürlich gibt es die noch vereinzelt. Leider greifen mittlerweile auch viele Handwerksbäcker auf Hilfsmittel zurück und benutzen beispielsweise keinen echten Sauerteig etc..
Da kann man teils schon verstehen, dass so viele Kunden auf die Backketten und Supermärkte ausweichen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Thomas, Dortmund, Montag, 30.07.2018, 20:31 (vor 2098 Tagen) @ simie

Natürlich gibt es die noch vereinzelt. Leider greifen mittlerweile auch viele Handwerksbäcker auf Hilfsmittel zurück und benutzen beispielsweise keinen echten Sauerteig etc..
Da kann man teils schon verstehen, dass so viele Kunden auf die Backketten und Supermärkte ausweichen.

Doku-Tipp bei Youtube und Co. sowas wie "Unser täglich Brot" oder auch mal nach Tim Mälzer und Brot suchen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 16:23 (vor 2098 Tagen) @ Foreveralone

und wahrscheinlich fährst Du mit Deinem Auto zum Discounter ;-)...

Real, Kaufland, LIDL, Aldi, Globus, Metro, Edeka, Rewe, tun sich ja alle nix...
Guck nach Frankreich oder ins gelobte Land in die Usa...größer, billiger, mehr und mehr...von Usa bin ich immer wieder geflasht..die Familienpackungen ;-)...kauf 2 krieg noch ne dritte Graties...ja gut oki, machen wir halt so weiter...geht ja auch um die Arbeitsplätze und den Share Holder Value ;-)...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 15:23 (vor 2098 Tagen) @ Copperfield

Wie es unten einer geschrieben hat - "willst du wirklich von Lebensmitteln aus China / Russland / Naher Osten" abhängig sein im Notfall?!"

Nein. Ich würde bevorzugen, wenn man so gut wie es geht lokal produziert und lokal einkauft. Das was unbedingt noch dazu benötigt wird, kann man dann mal sehen ob man es wirklich braucht oder ob man es substituieren kann.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Montag, 30.07.2018, 15:27 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Wie es unten einer geschrieben hat - "willst du wirklich von Lebensmitteln aus China / Russland / Naher Osten" abhängig sein im Notfall?!"

Nein. Ich würde bevorzugen, wenn man so gut wie es geht lokal produziert und lokal einkauft. Das was unbedingt noch dazu benötigt wird, kann man dann mal sehen ob man es wirklich braucht oder ob man es substituieren kann.

Also den Markt für den internationalen Warenverkehr schließen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 15:51 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Regulieren, nicht schließen - ja.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Montag, 30.07.2018, 16:01 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Regulieren, nicht schließen - ja.

Nennen wir es beim Namen: Eine nationalistische Zentralverwaltungswirtschaft zur Steuerung des Konsumverhaltens der Untertanen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 16:02 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

puuhh...iss halt schwierig dann zu diskutieren...wenn Du in Sterotypen denkst und lebst...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Montag, 30.07.2018, 16:12 (vor 2098 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von Kulibi77, Montag, 30.07.2018, 16:15

puuhh...iss halt schwierig dann zu diskutieren...wenn Du in Sterotypen denkst und lebst...

Was ist daran Stereotyp? Du willst nur noch Produkte in den Markt lassen die deiner Vorstellung von gesund/ökologisch entsprechen bzw. um Engpässe auszugleichen und ansonsten die Menschen dazu zu zwingen, nur zu essen, was die lokalen Produzenten (natürlich nur nach deinen politischen Vorstellungen) produzieren dürfen.

Das ist eine Zentralverwaltungswirtschaft in Reinform und kein "Stereotyp".

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 16:16 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Ich sehe die Erde als einen gemeinsamen Planten auf dem wir alle Leben. Wir alle haben dieselben Grundbedürfnisse: Zugang zu gutem Essen, Zugang zu gutem Wasser, Zugang zu guter Lebensqualität.

Wieso sehen wir nicht zu, dass alle Menschen ihre Lebensmittel möglichst lokal produzieren und nur das nötigste getauscht wird. Wieso muss ich Steak aus Argentinien haben, wenn mir das Rind aus dem Sauerland auch den Bedarf auf Fleisch deckt (als ein Beispiel).

Das ist keine zentrale Regulierung (in deinem Wortungetümbegriff schwingt ja die KO Keule des Sozialismus mit), sondern wäre eine Reglung der menschlichen Vernunft.

Aber gut...iss noch nicht mies genug der Leidensdruck ;-).

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 16:25 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Ich sehe die Erde als einen gemeinsamen Planten auf dem wir alle Leben. Wir alle haben dieselben Grundbedürfnisse: Zugang zu gutem Essen, Zugang zu gutem Wasser, Zugang zu guter Lebensqualität.

Wieso sehen wir nicht zu, dass alle Menschen ihre Lebensmittel möglichst lokal produzieren und nur das nötigste getauscht wird. Wieso muss ich Steak aus Argentinien haben, wenn mir das Rind aus dem Sauerland auch den Bedarf auf Fleisch deckt (als ein Beispiel).

Das ist keine zentrale Regulierung (in deinem Wortungetümbegriff schwingt ja die KO Keule des Sozialismus mit), sondern wäre eine Reglung der menschlichen Vernunft.

Aber gut...iss noch nicht mies genug der Leidensdruck ;-).

Weil wir nicht in Utopia leben.

Sorry, das ist gar nicht so böse gemeint, wie es vielleicht klingt, aber diese Aussagen helfen halt auch niemandem. "Warum gibt es keinen Weltfrieden?" "Warum helfen wir Afrika nicht beim Aufbau?" "Warum gibt es keinen Mindestlohn von 15 Euro und ein BGE?"

Niemand helfen diese utopischen Fragen. An der Lebensrealität zu arbeiten hilft allen erheblich mehr. Bewusstsein zu schaffen, Veränderungen zu schaffen. Nicht auf Utopien hinzuarbeiten.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Montag, 30.07.2018, 16:19 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Das ist keine zentrale Regulierung (in deinem Wortungetümbegriff schwingt ja die KO Keule des Sozialismus mit), sondern wäre eine Reglung der menschlichen Vernunft.

Keine Sorge, nicht nur sozialistische Staaten haben den Willen durch Überregulierung ihre Bevölkerung zu irgendwas zu erziehen. Das schaffen auch die ganzen anderen Ideologien.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 15:39 (vor 2098 Tagen) @ Kulibi77

Ich verstehe auch nicht so ganz, was hier der genaue Wunsch ist. Natürlich wäre es schön, wenn vor allem von lokalen Betriebe und am besten von denen, die möglichst umweltbewusst und das Tierwohl schützend arbeiten, gekauft wird, aber das ist doch völlig jenseits der Realität in einer globalisierten Marktwirtschaft. Noch dazu in einem Bereich, wo andere Regionen einen unersetzlichen Standortvorteil haben, denn ich glaube niemand möchte im Winter nur gelagerte Kartoffeln und Sauerkraut aus Deutschland essen oder komplett auf Südfrüchte verzichten.

Letztendlich ist es Aufgabe der Politik durch Gesetze und Vorschriften ausreichende Mindeststandards zu garantieren und durch Subventionen gegebenenfalls strategische Industrien zu erhalten (dazu gehört natürlich eine Grundversorgung für den Notfall). Dort muss dann aber auch angesetzt werden und nicht ständig kritisiert werden, wie wenig die Menschen doch bereit sind Geld für Lebensmittel auszugeben. Wenn es etwas billig gibt, dann wird ein Großteil der Menschen es auch billig kaufen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 15:51 (vor 2098 Tagen) @ jniklast

Natürlich wäre es schön, wenn vor allem von lokalen Betriebe und am besten von denen, die möglichst umweltbewusst und das Tierwohl schützend arbeiten, gekauft wird, aber das ist doch völlig jenseits der Realität in einer globalisierten Marktwirtschaft. Noch dazu in einem Bereich, wo andere Regionen einen unersetzlichen Standortvorteil haben, denn ich glaube niemand möchte im Winter nur gelagerte Kartoffeln und Sauerkraut aus Deutschland essen oder komplett auf Südfrüchte verzichten.

Das ist eben die Quadratur des Kreises die uns jetzt auf die Füße fällt. Wir wollen alles so günstig wie möglich immer und überall (in unserem Land) verfügbar haben. Über die Konsequenzen was es bedeutet wenn wir aus Neuseeland Früchte um den Globus schiffen, aus Nordamerika das Futter nach Südamerika und das Fleisch dann nach Europa, deutsches Bier um den ganzen Globus fliegen, etc. etc. darüber wollen wir uns keine Gedanken machen und schon gar nicht mal unsere Lebensgewohnheiten, die es ja noch gar nicht so lange gibt, irgend etwas ändern. Wie zur Hölle haben unsere Großeltern ohne Bananen überlebt oder Pink Lady aus Südafrika?

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 16:03 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Ja aber das gilt doch für alle Zweige der Wirtschaft und nicht nur für die Landwirtschaft. Und natürlich haben unsere Großeltern auch ohne diversen Luxus überlebt, aber das kann meiner Meinung nach kein echtes Argument sein. Es erwartet doch auch niemand, dass wir in Zukunft wieder auf Strom oder fließend warmes Wasser verzichten wegen der CO2 Bilanz, oder? Unsere Ururururgroßeltern kamen schließlich auch ohne aus...

Wie gesagt, natürlich sollte es Ziel sein die Umwelt zu schützen, aber das lässt sich bestimmt nicht erreichen, indem man auf Fortschritt verzichtet und im Winter aufpassen muss, dass man nicht an Skorbut erkrankt, weil man nicht genug Sauerkraut isst.
Letztendlich müssen Lösungen gefunden werden, wie das derzeitige Niveau durch nachhaltige Angebote gehalten werden kann. Dies kann wie gesagt durch schärfere Verordnungen oder gezielte Förderung zum Beispiel gesteuert werden.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Ruhrpott, Montag, 30.07.2018, 16:11 (vor 2098 Tagen) @ jniklast

wieso sollten wir auf Strom verzichten wenn der Klimaneutral produziert wird?
Wasser wird ein Thema werden, ist es ja schon. Es werden sich viele auf den Weg machen um an sauberes Wasser zu kommen, würde ich auch. 'Kleine Anekdote' stellvertretend..
https://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/im-franzoesischen-vittel-nestle-pumpt-wasserquelle-leer-bewohner-sollen-weniger-trinken_id_8904446.html

Wenn wir nicht bereit sind unsere Lebensgewohnheiten und hier ist es der Bereich der Lebensmittel, auf den Prüfstand zu stellen, anzupassen, zu ändern - dann wird uns über kurz oder lang der Laden um die Ohren fliegen. Hier in der Ausgangsmeldung wird ja suggeriert, dass wenn eine Milliarde in das System gepumpt wird alles ok ist. Von Änderungen, Anpassungen, Umstellungen, etc. lese ich da nichts in den Statements des Bauernverbandes, der Bundesregierung oder der handelnden Personen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

jniklast, Langenhagen, Montag, 30.07.2018, 16:19 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Naja, mittlerweile wird ein großer Teil des Stroms bei uns halbwegs klimaneutral hergestellt, aber das sollte natürlich nur ein Extrembeispiel sein. Letztendlich schadet quasi jedes industrielle Produkt der Umwelt und entsprechend müssten wir auf sehr viel verzichten, wenn Agrarprodukte aus fremden Ländern der Maßstab sind.

Und natürlich muss sich irgendwann etwas ändern, nur wird es nicht durch gut zureden klappen. Wie auch soll man Hartz IV Empfängern verkaufen, dass sie doch bitte an sofort doppelt soviel für ihr Essen ausgeben möchten?
Letztendlich ist vielleicht auch hier die Lösung eher technischer Natur, wie schon beim Strom. Wenn Fleisch in Zukunft in Fabriken "angebaut" wird und nicht mehr von echten Tieren kommt, dann wird es von der CO2 Bilanz zum Beispiel um ein Vielfaches effizienter sein. Aber da höre ich jetzt schon den Aufschrei der Bauern, dass ihnen doch die Lebensgrundlage entzogen wird und dass sowas doch gar kein echtes Fleisch sei...

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

CB, Montag, 30.07.2018, 14:48 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Ich verstehe mehrere Dinge nicht:
1. Wir leben in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (die ich nicht möchte). Warum regelt dies also nicht der sog. Markt? Dann werden eben Lebensmittel teurer und Betriebe die pleite gehen werden von anderen übernommen. Aber anscheinend gelten hier, wie auch für andere Unternehmensbereiche (Automobilindustrie, Finanzwirtschaft, etc.) andere Maßstäbe und Kriterien.

Selbstverständlich gelten bei der Sicherung der Ernährung andere Regeln. Der Job des Bauerns muss attraktiv sein. Wenn die Betriebe pleite gehen, findet sich unter Umständen niemand, der die Betriebe übernimmt. Und dann viel Spaß, wenn in ein paar Jahren die Erträge auch bei guten Jahren zurück gehen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 14:48 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Gebt ihnen die 1 Milliarde jetzt. Das ist besser als wenn wir ab Oktober das Gejammer darüber haben, dass die Nahrungsmittelpreise für alles gestiegen sind oder dass nur noch Gemüse aus anderen europäischen Staaten oder gar dem bösen China in den Supermärkten zu finden ist.

Davon ab: Die Selbstverständlichkeit, mit der Branchen wie die Landwirtschaft von Subventionen leben, ist auch so ein rein europäisches Phänomen. Während auf der einen Seite natürlich wünschenswert ist, dass wir uns selbst versorgen können, ist es auf der anderen Seite doch so, dass viele Bauern in den letzten Jahrzehnten auf Raps, Mais und andere Nicht-Konsumenten aber Industriell-gefragte Produkte umgestellt haben.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Tigo, Duisburg, Montag, 30.07.2018, 14:47 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Dazu ein Kommentar aus der Sz. Hier wird ähnlich argumentiert und als Denkanstoß gegeben mögliche Subventionen an Nachhaltigkeit zu knüpfen und nicht an den Ertrag bzw Fläche.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/meinung-am-mittag-ernteausfaelle-die-landwirtschaft-ist-teil-des-problems-1.4075106

Ich finde es ist, nicht wegen der aktuellen Dürreperiode an der Zeit, dass Deutschland wirklich Vorrangeht und seine Klimaziele umsetzt. Dabei geht es nicht nur um Co2 Einsparung, erneuerbare Energien, Verkehrswende und co.
Man könnte so viel erreichen durch zB weitere anreize für private Photovoltaikanlagen auf den Dächern und gerade in Großstädten sollte man eine verpflichtende Dachbegrünung durchsetzen und auch weniger Flächen versiegeln. Gerade in Anbetracht von steigenden Temperaturen ist jedes Stück Grün in einer Stadt toll fürs Mikroklima.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

FliZZa, Sersheim, Montag, 30.07.2018, 14:40 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Ich hab eigentlich immer relativ wenig Mitleid mit den Bauern. Ich höre sie doch immer recht laut jammern, sehe sie dann aber gleichzeitig den neuen Traktor um 300.000€ fahren (der nicht geleast werden musste sondern "bar" bezahlt wurde).
Klar, das ist sicherlich notwendiges Betriebsmittel, aber dass es den Bauern schlecht geht sehe ich eigentlich nirgends. Zumindest in meinem Umfeld.
Im Gegenteil, wenn ich die bisschen cleveren anschaue, dann kann man da mit bisschen Marketing schon richtig Geld verdienen.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 14:50 (vor 2098 Tagen) @ FliZZa

Nicht mit dem richtigen Marketing. Mit dem richtigen Finanzberater, der sich in Hinblick auf EU-Töpfe auskennt.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

FliZZa, Sersheim, Montag, 30.07.2018, 14:56 (vor 2098 Tagen) @ Voomy

Nicht mit dem richtigen Marketing. Mit dem richtigen Finanzberater, der sich in Hinblick auf EU-Töpfe auskennt.

Das natürlich auch, klar.
Aber aktuell lässt sich eben auch mit dem richtigen, entsprechend vermarkteten Produkt, viel Geld verdienen. Wer natürlich "nur" stumpf Mais anbaut oder billige Milch produziert, der wird eben nicht reich ¯\_(ツ)_/¯

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 14:59 (vor 2098 Tagen) @ FliZZa

Stimmt. Das ist aber halt auch so eine shizophrene Angelegenheit, aus der ich mich nicht ausnehme. Klar nehme ich für meine Bolognese gerne das 1,29 / 500g Hackfleisch von Kaufland. Wenn ich ein Steak will, zahle ich da aber auch bereitwillig 49 € / Kilo für ein gutes Stück Fleisch vom lokalen Bauernhof. Vielleicht ist das noch schlimmer, weil mir bewusst ist, dass das nach Pharisäer und Heuchler klingt.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

FliZZa, Sersheim, Montag, 30.07.2018, 15:12 (vor 2098 Tagen) @ Voomy

Stimmt. Das ist aber halt auch so eine shizophrene Angelegenheit, aus der ich mich nicht ausnehme. Klar nehme ich für meine Bolognese gerne das 1,29 / 500g Hackfleisch von Kaufland. Wenn ich ein Steak will, zahle ich da aber auch bereitwillig 49 € / Kilo für ein gutes Stück Fleisch vom lokalen Bauernhof. Vielleicht ist das noch schlimmer, weil mir bewusst ist, dass das nach Pharisäer und Heuchler klingt.

Da hab ich mich inzwischen sehr gut im Griff.
Bei uns gibt es aber auch "nur" 2-3 Tage/Woche Fleisch. An den restlichen Tagen eben vegetarisch. Da kann man durchaus auch sein Hack beim Metzger des Vertrauens holen. Und, sind wir ehrlich, es schmeckt halt auch gleich viel besser ;)

Nur über Garnelen hab ich mich am Samstag aufgeregt 6,50€ für 160 Gramm (wovon nochmal 30 Gramm Öl waren)...
Das fand ich schon hart

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Voomy, Berlin, Montag, 30.07.2018, 15:15 (vor 2098 Tagen) @ FliZZa

Nordseekrabben. Komme ja ursprünglich aus Hamburg. Für mich war es in der Kindheit noch normal, dass über dem Berg Rührei halt auch ein Berg Nordseekrabben war. Jetzt kosten die .. was? 39 Euro das Kilo? Eigentlich sollte es gerade der so ab Ende 20 Generation bewusst sein, dass man durchaus einen harten Unterschied bei den Preisen, bei Waren sieht, die man aus der Kindheit in der Region kannte. Da helfen dann auch die Krabbenpuler in Marokko und die Antibiotika-Shrimp-Farmen in China nicht mehr weiter. Aber Ich denke nicht, dass sich das verändern wird.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Rupo, Montag, 30.07.2018, 14:38 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

Der Markt regelt es doch? Die Lebensmittel werden halt billig importiert. Die Preise müssen nicht steigen.

Es möge, nach bald 80 Jahren Frieden und 30 Jahren nach dem Ende des Kalten Krieges, antiquiert klingen, aber in einem globalen oder regionalen Krisenfall willst du nicht komplett von Lebensmittelimporten aus China oder Amerika abhängig sein wollen. Denn auf das neue IPhone wirst du 10 Wochen warten können, wenn die globalen Handelsströme zusammenbrechen. 10 Wochen ohne Essen wirst du nicht überleben.

[Umwelt] Bauernverband möchte 1Mrd. Euro

Scherben, Kiel, Montag, 30.07.2018, 14:34 (vor 2098 Tagen) @ Rupo

It's complicated.

Grundsätzlich ist es natürlich die Aufgabe jedes Bauernhofes, sich so aufzustellen, dass man auch bei extremem Wetter über die Runden kommt. Es gibt ja durchaus Tricks, wie man z.B. so Gemüse oder Getreide anbaut, dass man mit auch mit relativ wenig Niederschlag noch ordentliche Ernten einfährt. Geht aber dann auf Kosten des Ertrags in normalen Jahren, und das ist dann nicht immer umzusetzen, wenn man unter wirtschaftlichem Druck steht. Idealerweise greift der Staat laufend in einer Hinsicht ein, dass man für gewisse Anbauweisen Geld bezahlt. Damit die Bauern in der Lage sind, sich in eine Position zu bringen, die sie autarker macht. Sowas halte ich immer für sinnvoller als Soforthilfen, wenn das Kind im Brunnen ist und man nur noch reparieren kann.

Ansonsten finde ich durchaus, dass Bauern Aufgaben abseits des reinen Kapitalismus wahrnehmen. Deutschlands Landschaft ist eine Kulturlandschaft, und die bleibt nicht so, wenn nicht Leute dafür sorgen, dass die Landschaft eben auch gepflegt und bewirtschaftet wird.

1234350 Einträge in 13693 Threads, 13785 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.04.2024, 17:36
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln