Neu auf schwatzgelb.de: Andreas Rettig im Interview - Teil II: 200 Millionen werden da sicher nicht reichen (BVB)

Tatsächlich nicht viel (ich habe auch leider kaum Zeit noch für sgde inhaltlich). Ich hatte sowieso schon einen Draht rein zum FC St. Pauli. Dort einmal nachgehorcht und wenige Tage später hat sich Rettig selbst gemeldet. Da er öfter in der Region ist, ging die Terminfindung sehr unkompliziert.
Honorar mit Bouletten und Kaltschalengetränk war leicht zu erfüllen. Das Interview selber mit Seb, Kalla und Kev nur grob einen Themenfaden abgesprochen. Erfahrungsgemäß ergibt da bei solchen Personen schnell die Antwort die nächste Frage. Natürlich spielte da die DFL Versammlung um 50+1 eine Rolle bei der Idee mit dem mal zu reden. Aber es ist auch so, dass Rettig glaube ich einige Dinge mal ausführlich sagen wollte.
Autorisierung ging auch glatt. Also die haben kaum was abgebügelt.

Einem Großteil der Fans reicht es wohl eher, wenn ihnen Dinge im Bild-Format als Stammtichvariante aufbereitet werden. Anderes wäre eher überfordernd. ;)

Rettig spricht halt Dinge aus, die der Mainstream der Branche - oder sagen wir lieber, die Fettschicht - nicht hören will. Im Gegensatz zur SG-Redaktion sind leider viele Sportredaktionen bemüht, mit den Wölfen zu heulen, um sich den Zugang zu den VIPs nicht zu verbauen. Man ist halt gern per Du mit den Branchengrößen. Ich finde es dabei trotzdem immer wieder erstaunlich, dass dem Sportjournalismus in großen Teilen eine kritische Distanz abgeht, die im politischen Journalismus selbstverständlich ist.

Tolles Interview. Wenn man das liest, fragt man sich, was im Sportjournalismus von kicker, Bild, ARD, ZDF, Sat1, ... eigentlich schiefgelaufen ist. Ein kleines, insgesamt unbekanntes Fanmagazin ist in der Lage so ein ausführliches, tiefgehendes Interview mit einem der bekanntesten Gesichter unter Deutschlands Fußballfunktionären zu führen. Wann hat man sowas zuletzt in der etablierten Berichterstattung gesehen?
Interessiert den durchschnittlichen Zuschauer das alles wirklich nicht?

Naja, es gibt ja, wenigstens im ÖR Regionalfernsehen noch durchaus Sportsendungen mit journalistischem Anspruch, allen voran zB "Sport Inside" oder eben die Reportagen von Hajo Seppelt.

Ansonsten fürchte ich dass Deine Vermutung nicht ganz falsch ist- Sportpolitik wie zB Entscheidungsfindung in der DFL oder Investoren und ihr Einfluss auf den Verein wird sicherlich die breite Masse nicht interessieren solange "ihrem Verein" erstmal nichts passiert.

Kritische Stimmen gab es erst später als Ismaik seinen Einfluss ausbauen wollteundkritische Berichterstattung mit Hausverboten beantwortete- so ganz früh war damals kein Medium dabei gewesen und das ist ja schon peinlich.

Als die Löwen 2011 kurz vor dem endgültigen Aus standen war man da auch heilfroh dass man Ismaik aus dem Hut gezaubert hatte. Und sich erst später gewundert als man nicht mehr so schön berichten durfte. Zum Glück hat 50+1 ja auch dem stand gehalten und so isser wenigstens für nen Moment mal im Hintergrund, der Investor.

Abschliessend sei mal sehr laut bemerkt, dass Herr Rettig Herrn Watzke für seine gerade Linie bei 50+1 hoch gelobt hat "aber ohne die Hilfe von Herrn Watzke und im zweiten Schritt auch von der anderen Borussia wäre das sehr schwer geworden, die Mehrheit zu mobilisieren."

Hatter also auch mal was richtig gemacht :-)

War ein gutes Interview, danke dafür- kann man drauf warten bis "der Westen" den ersten Aufguss verfasst....