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Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Dienstag, 13.12.2016, 09:31 (vor 2704 Tagen)

Der europäische Fußballzirkus ist eine schillernde Welt voller Glamour und Ideale. Aber immer öfter und schneller häufigen sich die Nachrichten, die ein anderes Licht auf diese Welt werfen. Und es ist kein gutes Licht.


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schwatzgelb.de, Artikel

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 14.12.2016, 12:49 (vor 2702 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Moin,
der Artikel reißt viele Dinge an, lässt mich dann aber doch etwas ratlos zurück-was jetzt die Konsequenz betrifft. Das ist vielleicht auch das Dilemma 'meiner Generation'. Quer durch die Fußballszene stelle ich fest, dass wir irgendwie müde geworden sind uns mit diesem Zirkus zu beschäftigen, also nicht so intensiv wie früher. Auf der anderen Seite ist der Fußball und alles drum herum immer noch so fest im Alltag verwurzelt (Gespräche, Forum, Kneipe, etc.)....

Zum einzelnen:
a) Doping: Erstaunlich wie versucht wird das Thema unterm Deckel zu halten. Rußland hat wohl auch beim Fußball Staatsdoping gemacht, interessant auch im Hinblick darauf das dort die WM 2018 ausgetragen wird
b) Finanzen: Selbst wenn die Steuer'spar'modele noch so gerade legal sind, moralisch ok sind sie es nicht. Leider wird sich daran nichts ändern so lange Dinge (die wir hier auch schon drölf mal durch gekaut haben) wie:
-Gehaltsobergrenze
-Ablöse neu gestalten
-Draft System
sich nicht ändern werden. Man kann nur hoffen, dass die Blase irgend wann mal platzt
c) das der ganze Korruptionssumpf rund um die Uefa und Fifa denen mal um die Ohren fliegt, allerdings scheinen die bisher selbst die größten Skandale fast unbeschadet überstanden zu haben

Fazit: Fußball wird immer irgendwie im Alltag sein, aber mit Spaß und Freund verfolge ich ihn schon lange nicht mehr-eher so ne Art Gewohnheit, 'gehört halt dazu', etc.

Gruß, Thomas

... weil wir das Spiel lieben!

herrNick, Mittwoch, 14.12.2016, 09:37 (vor 2703 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Wie es der Artikel schon sagt, die Fussball-Hochglanz-Welt bröckelt nicht erst seit Football-Leaks, die bröckelt seit Jahrzehnten. Das Achselzucken zu diesem Thema ist nur die Folge von vergangenen Vergabe-Skandalen, vermuteten Fifa-Mafia-ähnlichen Strukturen, verkrüppelten Sportlern, Pleiten und Fast-Plein und Bestechungsskandalen.

Ich möchte mir den Fussball davon trotzdem nicht vermiesen lassen. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Ich bin als kleiner Junge Fussball-Fan geworden, initial wie vermutlich viele, weil es für mich nichts anderes gab als den ganzen Tag auf dem Fussball-Platz zu stehen, trotz offensichtlicher Abwesenheit jeglichen Talents. Der Fussball bietet kleinen Jungs alles, was sie mögen: Action, Helden, Wettkampf, Epos. Langweilige 0:0 gab es in meiner Kindheit nicht, da man mit diesen Spielen in der Sportschau schnell durch war. Die meisten Männer, so mein Eindruck, werden den kleinen Jungen in sich nie ganz los. Und wollen es auch gar nicht. Und bei mir gibt es nichts, was den kleinen Jungen mehr in mir weckt als Fussball, immer noch, auch mit Mitte vierzig. Eigentlich bin ich natürlich ein völlig abgeklärter Mann und dass mir klar ist, dass wir auch bei unseren Spielern in der Regel von bezahlten Angestellten sprechen und dies ihr gutes Recht ist, habe ich hier schon oft geäußert. Aber wenn der Ball rollt, werden sie für mich wieder zu Helden, bieten Action, Wettkampf und Epos. Beim BVB in den letzten Jahren so oft wie nie zuvor. Das möchte ich mir nicht kaputt machen lassen. Weil ich das Spiel liebe.

... weil wir das Spiel lieben!

hellawaits, Mittwoch, 14.12.2016, 12:31 (vor 2702 Tagen) @ herrNick

Sehr gut geschrieben, da finde ich mich sofort wieder. Auch wenn ich eine Abstumpfung gegenüber Skandalen, TV-Overkill und anderen Randerscheinungen wie immer mehr (unnötigen) Wettbewerben bemerke, wenn es Richtung Tempel geht ist die Aufregung und Vorfreude immer noch riesig. Dann will ich meine Mannschaft kämpfen und (wenn möglich) auch erfolgreich sehen. In dem Moment denke ich nicht an Spielerberater, Instagram- und FAcebook-Outputs und irrwitzige Gehälter. Dann zählt nur der Sport und Borussia.

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

FourrierTrans, Dortmund, Dienstag, 13.12.2016, 23:59 (vor 2703 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 14.12.2016, 00:04

Toller Artikel. Es gibt ja auch im Fußballgeschäft selbst schon Stimmen, die davor warnen, dass der Fußball langfristig schweren Zeiten entgegen gehen könnte. Irgendwann ist auch die dickste Kuh müde vom grenzenlosen melken.

Kleiner Einwurf am Rande. Zitat:"...soziale Verantwortung und kaufmännische Anständigkeit im Profifußball kaum noch eine Rolle spielen."
Sehe ich ganz genau so. Und auch wenn das Fußballgeschäft sicherlich eine besonders exponierte Stellung bei dem Fehlen dieser Tugenden einnimmt, kann man dies doch auch in nahezu allen anderen Bereichen unserer Zeit erkennen. Wir leben mMn leider in einer zunehmend asozialen Gesellschaft, in der Dinge wie "Verantwortung" und "Anständigkeit" insbesondere in Bezug auf Beruf und Politik absolut keine Rolle mehr spielen. Durch Studium und Mitgliedschaften in beruflichen Vereinen kenne ich doch recht viele junge Menschen (meist Ingenieure, teilweise auch Wiwis) in den Konzernen, quer über die Bundesrepublik verteilt. Die AG's und Großkonzerne, die auch die politische Landschaft und die gesellschaftliche Entwicklung maßgeblich mitgestalten. Das Wort "Verantwotung" gegenüber der jungen Generation kennt man dort gar nicht mehr. Mag pauschalisierend klingen, ist aber aus meiner Erfahrung heraus absolut zutreffend. Im Mittelstand sieht das allerdings schon wieder etwas anders aus. Da gibt es sie teilweise noch, die Unternehmer mit dem Sinn für sozialer Verantwortung.
Ein exklusives Problem des Fußball ist es jedenfalls nicht.

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

Elmar, Mittwoch, 14.12.2016, 08:13 (vor 2703 Tagen) @ FourrierTrans

Erstmal Danke an Sascha - guter Text.

Auch hier im Forum liest man doch immer wieder "Jeder von uns würde wechseln, wenn er mehr verdient" und "jeder von uns würde Steuerschlupflöcher ausnutzen, wenn er könnte ". Darin spiegelt sich wieder wie dem Geld alles untergeordnet wird.

Gab es eigentlich einen gesellschaftlichen Auslöser für die Egomanie? Oder war das immer schon so?

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

Phil, Mittwoch, 14.12.2016, 09:45 (vor 2703 Tagen) @ Elmar

Weder noch.

Es gibt heute wie gestern Menschen, die eben nicht so handeln würden.
Da hat sich gar nichts verändert.

Die Aussage "jeder würde aber" ist schlicht nicht haltbar.

Was man sagen kann, ist, dass man wohl ohne dieses Streben nach immer mehr im
Profi Fußball gar nicht eben dort ankommen würde. Irgendwo wohnt diesem extremen verdrängungskampf schon eine streben nach mehr inne.

Wobei es da auch nicht immer nur um Geld geht. Unser Ex Kapitän ist nicht wegen seines Gehalts nach München. Der will einfach Meister werden, Pokalsieger oder CL Sieger... eben auf dem leichtesten Wege.

Mfg
Phil

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majus_1909, Mittwoch, 14.12.2016, 15:29 (vor 2702 Tagen) @ Phil

Weder noch.

Es gibt heute wie gestern Menschen, die eben nicht so handeln würden.
Da hat sich gar nichts verändert.

Die Aussage "jeder würde aber" ist schlicht nicht haltbar.

Was man sagen kann, ist, dass man wohl ohne dieses Streben nach immer mehr im
Profi Fußball gar nicht eben dort ankommen würde. Irgendwo wohnt diesem extremen verdrängungskampf schon eine streben nach mehr inne.

Ich finde es immer etwas unfair den Jugendspielern gegenueber, dass Ihnen vorgeworfen wird zu wechseln, obwohl die Vereine das genauso machen. Dort zieht auch niemanden einen SPieler durch, weil er 5km om Stadion entfernt wohnt und seit dem er 6 ist mit dem Oppa zum Tempel pilgert. Bist du zu schlecht, wirst du rausgeworfen. Ist der Verein zu schlecht fuer den Spieler, wird eben gewechselt.

Die Sky-Reportage "Projekt Profi" zeigt das sehr schoen auf, wenn man zwischen den Zeilen liest. Allein schon der Titel: Projekt Profi. Diese Jugendspieler betonen immer und immer wieder, dass sie einfach nur Bundesliga spielen wollen. Egal wo, egal bei wem. Und man kann es ihnen auch nicht veruebeln. Tah hat mit 19 schon bei 3 Vereinen gespielt, musste den HSV verlassen, weil er dort nicht mehr gebraucht wurde. Wieso sollte man da grosse Verbundenheit spueren? Raif Husic, von Augsburg, zu Bayern zu Werder. Kurt von Gladbach, zu Bayern, zur Hertha...

Die haben mehr gesehen, als wir Normalos uns vorstellen koennen.

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

bobschulz, MS, Mittwoch, 14.12.2016, 10:25 (vor 2702 Tagen) @ Phil

Weder noch.

Es gibt heute wie gestern Menschen, die eben nicht so handeln würden.
Da hat sich gar nichts verändert.

Die Aussage "jeder würde aber" ist schlicht nicht haltbar.

Was man sagen kann, ist, dass man wohl ohne dieses Streben nach immer mehr im
Profi Fußball gar nicht eben dort ankommen würde. Irgendwo wohnt diesem extremen verdrängungskampf schon eine streben nach mehr inne.

Wobei es da auch nicht immer nur um Geld geht. Unser Ex Kapitän ist nicht wegen seines Gehalts nach München. Der will einfach Meister werden, Pokalsieger oder CL Sieger... eben auf dem leichtesten Wege.

Mfg
Phil

Ist das denn dann bei MH nur ein Streben nach mehr oder nicht doch auch ein Mitnahmeeffekt, wenn man es auf dem leichtesten Weg erreichen will? Weniger wird er in M auch nicht verdienen.
Bei Individualsportlern entscheiden nur sie über ihre Erfolge,aber bei Teamsportlern muss man auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Bei NMs etwa hat ein Gareth Bale als Waliser halt die Goldene A-Karte gezogen, da es wohl nie zu einem HF oder gar Titel reichen wird.
Bosman hat, glaube ich, die Entwicklung enthemmt und die Spieler in eine Machtposition gebracht, die sie jetzt weidlich ausnutzen. Und die ihnen immer mehr Geld bringt, das die Klubs von überall zusammen bekommen müssen.
Das Streben nach dem Erfolg ist ja der Ursprung des Sports, das nach dem Geld scheint jetzt an seine Stelle getreten zu sein.optimalerweise kann man beides miteinander verbinden, deswegen ist MHs Wechsel verständlich, auch wenn er nach seinen großen Reden aus der Vergangenheit nicht unbedingt zu erwarten war.

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

Phil, Mittwoch, 14.12.2016, 10:47 (vor 2702 Tagen) @ bobschulz

Ist das denn dann bei MH nur ein Streben nach mehr oder nicht doch auch ein Mitnahmeeffekt, wenn man es auf dem leichtesten Weg erreichen will? Weniger wird er in M auch nicht verdienen.

Er will denke ich schon mal den CL-Titel gewinnen. Das kann er in München.

Prinzipiell gehört zum Profifußballer werden irgendwo auch dazu, dass man immer wieder Vereine wechselt. Das fängt in der Jugend an, wo man Freunde und wohnortnähe zurücklässt, und zum nächst größeren Klub weiterzieht.

Bei Individualsportlern entscheiden nur sie über ihre Erfolge,aber bei Teamsportlern muss man auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Bei NMs etwa hat ein Gareth Bale als Waliser halt die Goldene A-Karte gezogen, da es wohl nie zu einem HF oder gar Titel reichen wird.

Bitte? Bale war doch im Halbfinale :-)

Bosman hat, glaube ich, die Entwicklung enthemmt und die Spieler in eine Machtposition gebracht, die sie jetzt weidlich ausnutzen. Und die ihnen immer mehr Geld bringt, das die Klubs von überall zusammen bekommen müssen.

Es war aber auch vorher nicht so, dass die allesamt bei ihren Heimatklubs blieben. Auch da wurde ja durchaus hin- und hergewechselt.

Das ganze ist nur viel extremer geworden. In allen Belangen.

Das Streben nach dem Erfolg ist ja der Ursprung des Sports, das nach dem Geld scheint jetzt an seine Stelle getreten zu sein.

Du meinst, Thomas Helmer ging nicht wegen Geldes Anfang der 90er?

Oder unerschrieb Herr Preißler in Münster, weil er dort den Wohnort schöner fand?

Wir haben in den 80iger Jahren Andreas Möller geholt, weil es in Dortmund schöner ist?

Oder wechselte Murdo MacLeod aus Schottland nur nach Deutschland, weil er dort bessere Chancen auf einen Titel gehabt hätte?

MFG
PHIL

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

bobschulz, MS, Mittwoch, 14.12.2016, 10:58 (vor 2702 Tagen) @ Phil

Ist das denn dann bei MH nur ein Streben nach mehr oder nicht doch auch ein Mitnahmeeffekt, wenn man es auf dem leichtesten Weg erreichen will? Weniger wird er in M auch nicht verdienen.


Er will denke ich schon mal den CL-Titel gewinnen. Das kann er in München.

Prinzipiell gehört zum Profifußballer werden irgendwo auch dazu, dass man immer wieder Vereine wechselt. Das fängt in der Jugend an, wo man Freunde und wohnortnähe zurücklässt, und zum nächst größeren Klub weiterzieht.

Bei Individualsportlern entscheiden nur sie über ihre Erfolge,aber bei Teamsportlern muss man auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Bei NMs etwa hat ein Gareth Bale als Waliser halt die Goldene A-Karte gezogen, da es wohl nie zu einem HF oder gar Titel reichen wird.


Bitte? Bale war doch im Halbfinale :-)

Bosman hat, glaube ich, die Entwicklung enthemmt und die Spieler in eine Machtposition gebracht, die sie jetzt weidlich ausnutzen. Und die ihnen immer mehr Geld bringt, das die Klubs von überall zusammen bekommen müssen.


Es war aber auch vorher nicht so, dass die allesamt bei ihren Heimatklubs blieben. Auch da wurde ja durchaus hin- und hergewechselt.

Das ganze ist nur viel extremer geworden. In allen Belangen.

Das Streben nach dem Erfolg ist ja der Ursprung des Sports, das nach dem Geld scheint jetzt an seine Stelle getreten zu sein.


Du meinst, Thomas Helmer ging nicht wegen Geldes Anfang der 90er?

Oder unerschrieb Herr Preißler in Münster, weil er dort den Wohnort schöner fand?

Wir haben in den 80iger Jahren Andreas Möller geholt, weil es in Dortmund schöner ist?

Oder wechselte Murdo MacLeod aus Schottland nur nach Deutschland, weil er dort bessere Chancen auf einen Titel gehabt hätte?

MFG
PHIL

Zu Preißler:
Naja, MS ist piefig, aber sicher nicht viel häßlicher als DO.
( habe ca die Hälfte an beiden Orten verbracht)
natürlich ist das Streben nach Erfolg noch da, aber bevor die Jungs gehen können haben sie einen Berater an der Seite, der für SICH das meiste rausholen möchte. Also der Erfolg der Berater ist das viele Geld.:-) oft scheinen die Berater mehr Erfolg zu haben.
Aber natürlich gibt es noch genug Spieler, die AUCH nach Titeln gieren.

Neu auf schwatzgelb.de: Profifußball - stinkreich und moralisch bankrott

Phil, Mittwoch, 14.12.2016, 11:05 (vor 2702 Tagen) @ bobschulz

Zu Preißler:
Naja, MS ist piefig, aber sicher nicht viel häßlicher als DO.

Also ich habe auch enge familiäre Bindungen nach Münster. Und viele gebürtige Münsteraner in der selben. Ich will also nichts gesagt haben...

Preißler ging aber nur aus einem Grund dort hin, und machte auch nie einen Hehl daraus: Geld.

natürlich ist das Streben nach Erfolg noch da, aber bevor die Jungs gehen können haben sie einen Berater an der Seite, der für SICH das meiste rausholen möchte. Also der Erfolg der Berater ist das viele Geld.:-) oft scheinen die Berater mehr Erfolg zu haben.

Ein guter Berater, und auch diese gibt es(!), hat sehrwohl mehr als Geld im Blick. Mal davon ab, dass er diese Kerle auch schützt, stellt er auch das Privatleben auf vernünftige Beine UND erschafft eine sportliche Karriere, die Erfolge ermöglicht und ein gutes Einkommen (für alle Beteiligten) erschafft, ohne dass es im Idealfall jemals juristischen oder sonstwie Ärger gibt.

Und ja, solche Karrieren gibt es ja auch. Und eben auch solche Berater.

Leider fallen vor allem die schwarzen Schafe eher auf.

MFG
PHIL

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herrNick, Mittwoch, 14.12.2016, 10:52 (vor 2702 Tagen) @ Phil

Das Streben nach dem Erfolg ist ja der Ursprung des Sports, das nach dem Geld scheint jetzt an seine Stelle getreten zu sein.


Du meinst, Thomas Helmer ging nicht wegen Geldes Anfang der 90er?

Oder unerschrieb Herr Preißler in Münster, weil er dort den Wohnort schöner fand?

Wir haben in den 80iger Jahren Andreas Möller geholt, weil es in Dortmund schöner ist?

Oder wechselte Murdo MacLeod aus Schottland nur nach Deutschland, weil er dort bessere Chancen auf einen Titel gehabt hätte?

In der Regel ist es denke ich eine Mischung aus mehreren Faktoren. Wenn es wirklich *nur* nach dem Geld gehen würde, gäbe es vermutlich deutlich mehr Profis, die in China spielen würden. Aber Geld ist natürlich immer ein wichtiger Baustein dieser Entscheidung.

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herrNick, Mittwoch, 14.12.2016, 10:43 (vor 2702 Tagen) @ bobschulz

Wobei es da auch nicht immer nur um Geld geht. Unser Ex Kapitän ist nicht wegen seines Gehalts nach München. Der will einfach Meister werden, Pokalsieger oder CL Sieger... eben auf dem leichtesten Wege.

Mfg
Phil


Ist das denn dann bei MH nur ein Streben nach mehr oder nicht doch auch ein Mitnahmeeffekt, wenn man es auf dem leichtesten Weg erreichen will? Weniger wird er in M auch nicht verdienen.
Bei Individualsportlern entscheiden nur sie über ihre Erfolge,aber bei Teamsportlern muss man auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Bei NMs etwa hat ein Gareth Bale als Waliser halt die Goldene A-Karte gezogen, da es wohl nie zu einem HF oder gar Titel reichen wird.
Bosman hat, glaube ich, die Entwicklung enthemmt und die Spieler in eine Machtposition gebracht, die sie jetzt weidlich ausnutzen. Und die ihnen immer mehr Geld bringt, das die Klubs von überall zusammen bekommen müssen.
Das Streben nach dem Erfolg ist ja der Ursprung des Sports, das nach dem Geld scheint jetzt an seine Stelle getreten zu sein.optimalerweise kann man beides miteinander verbinden, deswegen ist MHs Wechsel verständlich, auch wenn er nach seinen großen Reden aus der Vergangenheit nicht unbedingt zu erwarten war.

Ich denke beim Ehepaar Hummels hat in der Summe einfach viel für München gesprochen: Freunde, Familie, Berufliche Ambitionen von CH, zudem gibt es nicht wenige Menschen, die München als sehr lebenswerte Stadt empfinden. Da hat man möglicherweise ein höheres Gehalt und eine Mannschaft mit der man Titel gewinnen wird billigend in Kauf genommen. Wir hatten in der Summe denke ich einfach schlechte Karten.

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Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 14.12.2016, 12:06 (vor 2702 Tagen) @ herrNick

Ich denke beim Ehepaar Hummels hat in der Summe einfach viel für München gesprochen: Freunde, Familie, Berufliche Ambitionen von CH, zudem gibt es nicht wenige Menschen, die München als sehr lebenswerte Stadt empfinden. Da hat man möglicherweise ein höheres Gehalt und eine Mannschaft mit der man Titel gewinnen wird billigend in Kauf genommen. Wir hatten in der Summe denke ich einfach schlechte Karten.

Mal so ganz objetiv aus der Sicht des Ehepaar Hummels betrachtet, ist die Entscheidung für München als Lebensort absolut nachvollziehbar.
Ich verbringe auch relativ viel Zeit in München und wenn ich nicht lupenreiner Dortmunder wäre, hätte ich auch meinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegt.
Aber da Hummels die Beziehung, die ich zu Dortmund habe, nicht annähernd erreicht (er hat sie wahrscheinlich in ähnlicher Weise zu München), muss man sich eigentlich nicht wundern, dass das so passierte.
Das Geld und die sportliche Perspektive des FC Bayern war sicher eine notwendige Voraussetzung für seinen Wechsel, aber als hinreichend würde ich das nicht sehen.

SGG
Klopfer

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saladin, Freitag, 16.12.2016, 22:53 (vor 2700 Tagen) @ Klopfer

Eine sehr persönliche Meinung .. Ich bin auch sehr viel dort und würde dort nicht leben wollen, da wäre mir Hamburg deutlich lieber ;)

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badehaubendealer, Langenfeld, Dienstag, 13.12.2016, 11:09 (vor 2703 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank an Sascha.

Er wirft am Schluss die Frage danach auf, welche Konsequenzen man eigentlich ziehen sollte. Das frage ich mich schon eine Weile. Es gibt so viele Entwicklungen im Fußball, die ich scheiße finde. Leipzig ist da das eine, aber darüber hinaus gibt es Katar, die FIFA, die Football Leaks, natürlich das Thema Doping...

... aber was wäre denn die Konsequenz für mich? Dem Fußball kein Geld mehr geben? Dauerkarte kündigen? Den Schritt bringe ich nicht übers Herz.

Kritisieren, Entwicklungen diskutieren, aktiv Einfluss nehmen? Die beiden ersten Punkte mache ich, für den dritten fehlt mir die Zeit. Blöde Ausrede, ich weiß. Und die beiden ersten Punkte helfen gefühlt nicht.

Eigentlich ist die einzig sinnvolle Alternative, dem Fußball zeigen, dass es auch anders geht, dass wir vom BVB die "Guten" sind. Dass die anderen unserem Beispiel folgen. Ach, was wäre das schön. Für dieses Ziel könnte man kämpfen. Aber irgendwie fühle ich mich dabei ziemlich blauäugig.

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badehaubendealer, Mittwoch, 14.12.2016, 20:41 (vor 2702 Tagen) @ badehaubendealer

Im kleinen Rahmen kann man schon einiges tun. Ich für meinen Teil werde in diesem Leben zB keine Trikots oder andere Fanartikel (Tassen, Schals) mehr kaufen.
Auch ein Sky Abo kommt für mich definitiv nicht mehr in Frage.

Der Fussball ist eigentlich so verdorben dass ich dieser Branche keinen müden Cent mehr schenken möchte. Aber ja, dass Spiel liebt man halt am Ende doch.

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el_ayudante, Dortmund-Süd, Dienstag, 13.12.2016, 17:00 (vor 2703 Tagen) @ badehaubendealer

Eigentlich ist die einzig sinnvolle Alternative, dem Fußball zeigen, dass es auch anders geht, dass wir vom BVB die "Guten" sind. Dass die anderen unserem Beispiel folgen. Ach, was wäre das schön. Für dieses Ziel könnte man kämpfen. Aber irgendwie fühle ich mich dabei ziemlich blauäugig.

Die freuen sich alle, wenn der erste börsennotierte Fußballverein... äääh KGaA Deutschlands daher kommt und die Systematik und Auswüchse des modernen Fußballs kritisiert.

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