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Neu auf schwatzgelb.de: Saison 1992/93 - Teil 2: Die alte Dame war noch zu stark (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 19:48 (vor 2724 Tagen)

Welch ein Erfolg! Nach 1966 stand der BVB endlich wieder in einem europäischen Endspiel. Hier seht ihr noch einmal den Weg dahin. Im zweiten Teil (Dezember 1992 bis Mai 1993) geht es um eine Verpflichtung aus Mailand, Europacup-Ausflüge nach Rom, Auxerre und Turin und dem Fazit einer bedeutsamen Saison für den BVB. Trotzdem, rundum gesehen eine erfolgreiche Saison!


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Frage Transfers

, Samstag, 12.11.2016, 20:23 (vor 2724 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.

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Chappi1991 ⌂ @, Samstag, 12.11.2016, 20:39 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.

Knackpunkt war einfach die Ausländerregel. Sammer hat z.B. bei Inter nicht regelmäßig gespielt, weil sie vier Ausländer hatten (Schalimow, Pancev und Sosa). Bei Juve war Reuter Stammspieler, aber dann wurden noch Möller und David Platt verpflichtet und er wäre einer von fünf Ausländern gewesen (außerdem noch Kohler und Cesar). So war es dann oft so, dass ein Ausländer auf der Abschussliste stand, weil ein andere kommen sollte. Damit waren die Italienrückkehrer vergleichsweise "billig" zu haben. Also im Vergleich zu dem, was die Spieler an Ablöse und Gehalt kosteten, wenn sie nach Italien gingen.

Es war trotzdem noch viel mehr als in der Bundesliga üblich war. Der BVB konnte sich das dann ab 1993 leisten, weil man im UEFA-Cup unverhältnismäßig viel Geld einnahm. Zum normalen Umsatz kam fast noch einmal die gleiche Summe obendrauf. Dadurch war für einen gewisse Zeit einfach sehr viel freies Geld da. Somit war der BVB so ziemlich der einzige Klub in Deutschland, der sich die Rückholaktionen leisten konnte.

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Chappi1991, Samstag, 12.11.2016, 20:45 (vor 2724 Tagen) @ Chappi1991

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.


Knackpunkt war einfach die Ausländerregel. Sammer hat z.B. bei Inter nicht regelmäßig gespielt, weil sie vier Ausländer hatten (Schalimow, Pancev und Sosa). Bei Juve war Reuter Stammspieler, aber dann wurden noch Möller und David Platt verpflichtet und er wäre einer von fünf Ausländern gewesen (außerdem noch Kohler und Cesar). So war es dann oft so, dass ein Ausländer auf der Abschussliste stand, weil ein andere kommen sollte. Damit waren die Italienrückkehrer vergleichsweise "billig" zu haben. Also im Vergleich zu dem, was die Spieler an Ablöse und Gehalt kosteten, wenn sie nach Italien gingen.

Ah das erklärt dann natürlich so einiges. So konnte man sich Topspieler in den Kader holen die man sonst eher nicht bekommen hätte. Dann haben wir quasi von der Regel profitiert.


Es war trotzdem noch viel mehr als in der Bundesliga üblich war. Der BVB konnte sich das dann ab 1993 leisten, weil man im UEFA-Cup unverhältnismäßig viel Geld einnahm. Zum normalen Umsatz kam fast noch einmal die gleiche Summe obendrauf. Dadurch war für einen gewisse Zeit einfach sehr viel freies Geld da. Somit war der BVB so ziemlich der einzige Klub in Deutschland, der sich die Rückholaktionen leisten konnte.

Das klingt echt Unglaublich was man da für Summen abgreifen konnte im UEFA Cup. Das muss dmals echt gewaltig gewesen sein. Heute ist die EL ja eher Peanuts was das Geld verdienen angeht. Da liegen scheinbar Welten dazwischen.

Kaum zu glauben das wir da sogar die Bayern ausstechen konnten.

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uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Sonntag, 13.11.2016, 00:18 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.


Knackpunkt war einfach die Ausländerregel. Sammer hat z.B. bei Inter nicht regelmäßig gespielt, weil sie vier Ausländer hatten (Schalimow, Pancev und Sosa). Bei Juve war Reuter Stammspieler, aber dann wurden noch Möller und David Platt verpflichtet und er wäre einer von fünf Ausländern gewesen (außerdem noch Kohler und Cesar). So war es dann oft so, dass ein Ausländer auf der Abschussliste stand, weil ein andere kommen sollte. Damit waren die Italienrückkehrer vergleichsweise "billig" zu haben. Also im Vergleich zu dem, was die Spieler an Ablöse und Gehalt kosteten, wenn sie nach Italien gingen.


Ah das erklärt dann natürlich so einiges. So konnte man sich Topspieler in den Kader holen die man sonst eher nicht bekommen hätte. Dann haben wir quasi von der Regel profitiert.


Es war trotzdem noch viel mehr als in der Bundesliga üblich war. Der BVB konnte sich das dann ab 1993 leisten, weil man im UEFA-Cup unverhältnismäßig viel Geld einnahm. Zum normalen Umsatz kam fast noch einmal die gleiche Summe obendrauf. Dadurch war für einen gewisse Zeit einfach sehr viel freies Geld da. Somit war der BVB so ziemlich der einzige Klub in Deutschland, der sich die Rückholaktionen leisten konnte.


Das klingt echt Unglaublich was man da für Summen abgreifen konnte im UEFA Cup. Das muss dmals echt gewaltig gewesen sein. Heute ist die EL ja eher Peanuts was das Geld verdienen angeht. Da liegen scheinbar Welten dazwischen.

Kaum zu glauben das wir da sogar die Bayern ausstechen konnten.

Wenn ich mich recht erinnere, wurden die größten Einnahmen über die einheimischen Fernsehtöpfe erzielt. Der BVB war damals, glaube ich, als einziger deutscher Verein in den europäischen Wettbewerben übrig geblieben und die noch nicht ausgezahlten Gelder landeten dann alle in Dortmund, da so damals die Regeln lauteten. Man möge mich korrigieren, falls ich das falsch in Erinnerung habe.

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Franke, Samstag, 12.11.2016, 20:30 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.


Das war Niemeiers "bestelltes Feld".

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Franke, Samstag, 12.11.2016, 20:39 (vor 2724 Tagen) @ Franke

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.

Das war Niemeiers "bestelltes Feld".

Das ist richtig. Mich hat es trotzdem gewundert, das Spieler auch wenn sie aus Deutschland kamen, von einem Weltclub zum BVB gingen. Wir waren da ja noch ne kleinere Nummer als heute würde ich sagen. Juve war da ein anderes Kaliber.

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kuli, Hamm/Iserlohn/Block 12, Sonntag, 13.11.2016, 14:01 (vor 2723 Tagen) @ Kaiser23

Grundsätzlich richtig. Aber die meisten wollten, soweit ich das noch weiss, eh zurück nach Deutschland. Zumindest wurde das suggeriert. Und die Bayern hatten damals schon wohl genug Spieler.
Das ist jedoch aus der hintersten Ecke gekramt. Immerhin 24 Jahre her. Ich fühl mich gerade heftig alt... erinnere ich doch mit Freude an das 1:0 von Rummenigge im Finale, dass er quasi "direkt vor mir" auf der (ausnahmsweise) Nordtribüne geschossen hatte - und mir fast ein Stützpfeiler im Blick war. Die Stimmung war gut...

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CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 20:30 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.

Zum einen wollten die italienischen Vereine ihre Spieler loswerden (wurden ja aufgrund des WM-Sieg der Deutschen 1990 reichlich nach Italien verpflichtet). Zum anderen hatte der BVB durch die Europapokalerfolge Gelder übrig. Damals war es so, je weniger Vereine sich für die nächste Runde qualifizierten, desto mehr Geld gab es. Was wir heute aber wissen, der BVB hat sich damals finanziell ziemlich übernommen. Zum einen bei der Rückholaktion, aber auch durch die Vertragsverlängerungen.

Gruß

CHS

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, Samstag, 12.11.2016, 20:36 (vor 2724 Tagen) @ CHS

Wie konnten wir Spieler von Juventus ( immerhin damals ein Verein der Weltklasse verkörperte ) und Inter Mailand verpflichten? Waren wir soviel potenter wie die? Oder lags daran das man die Spieler eh verkaufen wollte und Borussia sie zahlen konnte?

Würde mich mal interessieren.


Zum einen wollten die italienischen Vereine ihre Spieler loswerden (wurden ja aufgrund des WM-Sieg der Deutschen 1990 reichlich nach Italien verpflichtet). Zum anderen hatte der BVB durch die Europapokalerfolge Gelder übrig. Damals war es so, je weniger Vereine sich für die nächste Runde qualifizierten, desto mehr Geld gab es. Was wir heute aber wissen, der BVB hat sich damals finanziell ziemlich übernommen. Zum einen bei der Rückholaktion, aber auch durch die Vertragsverlängerungen.

Gruß

CHS

Danke erstmal. Ich habe mich das schon länger mal gefragt warum die Spieler solchen Kalibers an den BVB verkauften. Wenn sie diese loswerden wollten ist das natürlich etwas anders. Dachte eher wir hätten denen soviel Geboten das die quasi nicht mithalten konnten und die Spieler auf einen Wechsel gedrängt hätten. Juve und Inter werden ja auch schon damals richtig Asche gehabt haben, auch wenn in Italien viele Vereine über ihren Möglichkeiten gelebt haben. Ähnlich wie der BVB dann später.

Leider wurde vieles auf Pump finanziert beim BVB. Schade das wirft einen Dunklen Schatten auf die Erfolge.

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wilfredo, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 21:28 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

Sicherlich ist ein Aspekt der, dass die "Italiener" aufgrund der Ausländerregelung sich von dem ein oder anderen Spieler trennen wollten ( s. Julio Cesar quasi als Auflage/Zugabe zum Möller-Transfer ).

Zweitens hat der BVB quasi die halbe deutsche Nationalmannschaft verpflichtet ( Sammer, Kohler, Reuter, Möller, Riedle - hab ich jemanden vergessen? ) und das wohl zu Gehältern, die nicht "marktüblich" waren.
Das ging so lange gut, wie damals die Transfersummen von Jahr zu Jahr stiegen ( s. Transfer Heinrich nach Florenz ) und die Einnahmen aus den europäischen Wettbewerben sprudelten.

Gekippt ist das "Geschäftsmodell" als der sportliche Erfolg nach 1997 ausblieb ( Einnahmeseite ), die Ausgabenseite ( insbes. Spielergehälter ) aber mehr oder weniger fix war. ( Hitzfeld wollte den Umbruch, die Mannschaft verjüngen; wurde darauf hin von Niebaum "abgesägt". )

Und um die erste "Delle" auszubügeln, hat man sich dann entschlossen, Aktien zu begeben. Wie es dann - noch schlimmer - Anfang der 2000er weiter ging, wissen wir ja leider alle.

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Conny Kramer, Lünen, Samstag, 12.11.2016, 22:50 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

... ( Hitzfeld wollte den Umbruch, die Mannschaft verjüngen; wurde darauf hin von Niebaum "abgesägt". )

Man muss aber schon auch darauf hinweisen, dass "verjüngen" in dem Zusammenhang ein Euphemismus ist. Mit "verjüngen" war gemeint alte Stars durch neue - jüngere aber sicher nicht billigere - zu ersetzen. Hitzfeld schon mit seinem damaligen Status und den entsprechenden Optionen hätte sich wohl kaum einen "Neuaufbau" mit unbekannten und billigen Talenten angetan.

Niebaum, wohlwissend dass man schon mit der aktuellen Mannschaft über die Verhältnisse lebte konnte dem ja kaum zustimmen. Sonst wäre ihm die Blase noch schneller geplatzt und um die Ohren geflogen.

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wilfredo, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 23:10 (vor 2724 Tagen) @ Conny Kramer

" Mit "verjüngen" war gemeint alte Stars durch neue - jüngere aber sicher nicht billigere - zu ersetzen. Hitzfeld schon mit seinem damaligen Status und den entsprechenden Optionen hätte sich wohl kaum einen "Neuaufbau" mit unbekannten und billigen Talenten angetan."

Wer sagt das?

"Niebaum, wohlwissend dass man schon mit der aktuellen Mannschaft über die Verhältnisse lebte konnte dem ja kaum zustimmen. Sonst wäre ihm die Blase noch schneller geplatzt und um die Ohren geflogen."

Wieso wäre die Blase noch schneller geplatzt?

Ich lese Deine Aussagen, kann sie aber nicht nachvollziehen.

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Franke, Samstag, 12.11.2016, 23:26 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

" Mit "verjüngen" war gemeint alte Stars durch neue - jüngere aber sicher nicht billigere - zu ersetzen. Hitzfeld schon mit seinem damaligen Status und den entsprechenden Optionen hätte sich wohl kaum einen "Neuaufbau" mit unbekannten und billigen Talenten angetan."

Wer sagt das?

Vermutung. Ein Champions-League-Sieger ist begehrt, der muss nicht "bei Adam und Eva" wieder anfangen.

"Niebaum, wohlwissend dass man schon mit der aktuellen Mannschaft über die Verhältnisse lebte konnte dem ja kaum zustimmen. Sonst wäre ihm die Blase noch schneller geplatzt und um die Ohren geflogen."

Wieso wäre die Blase noch schneller geplatzt?

Ich lese Deine Aussagen, kann sie aber nicht nachvollziehen.


Spieler, die man holen will, pflegen mehr Ablöse zu kosten, als man für Spieler kriegt, die man loswerden will. Und mit dem Gehalt läuft es wohl so ähnlich wie mit den Mieten in einer Wachstumsregion - Bei jedem neuen Vertrag eine Schippe drauf.

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Conny Kramer, Lünen, Sonntag, 13.11.2016, 00:24 (vor 2724 Tagen) @ Franke

Ganz exakt so war/ist es gemeint.

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bobschulz, MS, Samstag, 12.11.2016, 21:48 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

Sicherlich ist ein Aspekt der, dass die "Italiener" aufgrund der Ausländerregelung sich von dem ein oder anderen Spieler trennen wollten ( s. Julio Cesar quasi als Auflage/Zugabe zum Möller-Transfer ).

Zweitens hat der BVB quasi die halbe deutsche Nationalmannschaft verpflichtet ( Sammer, Kohler, Reuter, Möller, Riedle - hab ich jemanden vergessen? ) und das wohl zu Gehältern, die nicht "marktüblich" waren.
Das ging so lange gut, wie damals die Transfersummen von Jahr zu Jahr stiegen ( s. Transfer Heinrich nach Florenz ) und die Einnahmen aus den europäischen Wettbewerben sprudelten.

Gekippt ist das "Geschäftsmodell" als der sportliche Erfolg nach 1997 ausblieb ( Einnahmeseite ), die Ausgabenseite ( insbes. Spielergehälter ) aber mehr oder weniger fix war. ( Hitzfeld wollte den Umbruch, die Mannschaft verjüngen; wurde darauf hin von Niebaum "abgesägt". )

Und um die erste "Delle" auszubügeln, hat man sich dann entschlossen, Aktien zu begeben. Wie es dann - noch schlimmer - Anfang der 2000er weiter ging, wissen wir ja leider alle.

Die ersten Verträge der Ruckkehrer und deutschen NM Spieler waren schon hoch dotiert, aber richtig ins Geld ging es in meiner Erinnerung erst dann, als die Bayern etwa Sammer und Freund Angebote machten und wir diese egalisieren oder überbieten müssten ( ca EM 96). Daraufhin ging das Gesamtbudget fürs Team enorm in die Höhe und die Einnahmen nicht analog nach oben ( siehe oben CHS zu VV) .
Weitere Teuere Verpflichtungen wie Woerns,Lehmann, Amoroso und Eva Nilson waren dann der berühmte Tropfen....
Trotzdem war die Zeit unvergesslich, auch wenn man ihre Rechnungen lange hinterher noch präsentiert bekam.

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wilfredo, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 22:02 (vor 2724 Tagen) @ bobschulz

"..., als die Bayern etwa Sammer und Freund Angebote machten und wir diese egalisieren oder überbieten müssten ( ca EM 96). Daraufhin ging das Gesamtbudget fürs Team enorm in die Höhe ..."

M.E. vollkommen richtig.
Aber warum mussten wir mithalten.
Meine Erinnerung geht dahin, dass wir es nicht mit unserem Selbstverständnis vereinbaren konnten, dass die Bayern einem Spieler mehr Gehalt zahlen können als wir.
Aus dieser Zeit stammen auch die Gesänge: Wenn wir wollen, kaufen wir Euch auf!

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bobschulz, MS, Samstag, 12.11.2016, 22:09 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

"..., als die Bayern etwa Sammer und Freund Angebote machten und wir diese egalisieren oder überbieten müssten ( ca EM 96). Daraufhin ging das Gesamtbudget fürs Team enorm in die Höhe ..."

M.E. vollkommen richtig.
Aber warum mussten wir mithalten.
Meine Erinnerung geht dahin, dass wir es nicht mit unserem Selbstverständnis vereinbaren konnten, dass die Bayern einem Spieler mehr Gehalt zahlen können als wir.
Aus dieser Zeit stammen auch die Gesänge: Wenn wir wollen, kaufen wir Euch auf!

Wir wollten wohl Alle ein kleines bisschen Dr. Gott sein. :-)
Als Emporkömmling wollten wir den Platzhirschen ablösen, zu nahezu jedem Preis.
Wobei wir Fans weniger finanzielle Einblicke hatten und sonst wohl - hoffentlich! - ein weniger grosses Maul gehabt hätten.

Manches fängt gut an und endet böse.

Franke, Samstag, 12.11.2016, 23:16 (vor 2724 Tagen) @ bobschulz

Wir wollten wohl Alle ein kleines bisschen Dr. Gott sein. :-)
Als Emporkömmling wollten wir den Platzhirschen ablösen, zu nahezu jedem Preis.
Wobei wir Fans weniger finanzielle Einblicke hatten und sonst wohl - hoffentlich! - ein weniger grosses Maul gehabt hätten.


Ich kann mich dunkel erinnern, mal einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung(?) gelesen zu haben, in dem darüber geschrieben wurde, dass Niemeier oder Meier und Hitzfeld mal ein Spiel angeguckt haben, in dem Ned Zelic dabei war. Ich weiß nicht mehr, ob sie hingingen, um ihn zu sehen oder ob sie erst vor Ort festgestellt haben, dass da ein ziemlich besonderer Spieler unterwegs ist. Tenor des Artikels war, meine ich, dass gute Spieler nach Dortmund geholt werden und das für relativ wenig oder zumindest nicht übertrieben viel Geld.

Ich zitiere mal Dr. Rauball:

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 23:51 (vor 2724 Tagen) @ Franke

"Einen Bundesligaverein aufzubauen, dauert sehr lange – ihn zu ruinieren, geht von heute auf morgen."

Das fasst eigentlich vieles zusammen, was es rund um den BVB gab. Der BVB hatte sicherlich in seiner Bundesligazeit viele Möglichkeiten. Manchmal hatte man Pech, mal waren es Fehler fernab des BVB (Bundesligaskandal), mal waren es einfach nur falsche Entscheidungen (Aktiengesellschaft, falschen Trainer bzw. Manager geholt usw.).

Der BVB hatte sogar die Chance, ein FC Bayern zu werden, hat sich aber 1966 falsch entschieden. Hätte man damals professionelle Strukturen geschafft (als Europapokalsieger wäre das möglich gewesen), dann wären vielleicht wir jetzt der Rekordmeister (Gott sei dank ist das nicht so). Aber auch die Selbstüberschätzung gehört nach Dortmund. Nicht umsonst hat man zwischen 1970 und 2010 drei Fastpleiten erlebt, die nur durch das Zusammenstehen der Fans, des Vereins und der Stadt überlebt werden konnte (naja, auch ein bisschen Glück war dabei).

Wie gesagt, man kann durch falsche Entscheidungen vieles kaputt machen. Was wäre gewesen, wenn Udo Lattek nicht gegangen wäre, sondern länger beim BVB geblieben wäre? Oder wenn man aufgrund des öffentlichen Drucks ein Branko Zebec länger gehalten hätte?

Vieles könnte man jetzt noch erwähnen, trotzdem bin ich eigentlich ganz froh, dass der BVB so geworden ist, wie er ist. Sicherlich, es ist nicht alles Gold was glänzt, aber es hätte uns schlimmer treffen können. Wenn man sich die Geschichte von 1909 bis heute anguckt, dann weiß man, dass es trotz Kommerz immer noch ein Herz in der Borussia gibt. Häufig ein menschliches, aber widerborstiges Herz. :-)

Gruß

CHS

+1

todesbrei, Copitz, Sonntag, 13.11.2016, 01:05 (vor 2724 Tagen) @ CHS

Git geschrieben !

Danke dafür!

Manches fängt gut an und endet böse.

wilfredo, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 23:22 (vor 2724 Tagen) @ Franke

War das nicht 1992, bevor "alles" anfing?
Der ging doch schon Mitte der 90er nach England, meine ich.

Manches fängt gut an und endet böse.

Franke, Samstag, 12.11.2016, 23:31 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

War das nicht 1992, bevor "alles" anfing?
Der ging doch schon Mitte der 90er nach England, meine ich.


Ja eben - Anfang der 90er, da war noch gut.

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wilfredo, Samstag, 12.11.2016, 21:40 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

Sicherlich ist ein Aspekt der, dass die "Italiener" aufgrund der Ausländerregelung sich von dem ein oder anderen Spieler trennen wollten ( s. Julio Cesar quasi als Auflage/Zugabe zum Möller-Transfer ).

Zweitens hat der BVB quasi die halbe deutsche Nationalmannschaft verpflichtet ( Sammer, Kohler, Reuter, Möller, Riedle - hab ich jemanden vergessen? ) und das wohl zu Gehältern, die nicht "marktüblich" waren.
Das ging so lange gut, wie damals die Transfersummen von Jahr zu Jahr stiegen ( s. Transfer Heinrich nach Florenz ) und die Einnahmen aus den europäischen Wettbewerben sprudelten.

Gekippt ist das "Geschäftsmodell" als der sportliche Erfolg nach 1997 ausblieb ( Einnahmeseite ), die Ausgabenseite ( insbes. Spielergehälter ) aber mehr oder weniger fix war. ( Hitzfeld wollte den Umbruch, die Mannschaft verjüngen; wurde darauf hin von Niebaum "abgesägt". )

Der Umbruch wäre wohl am besten gewesen. Man hätte dadurch sicher den ein oder anderen Spieler abgeben können und so das Gehaltsbudget entlasten können. Das hätte man tun müssen. Warum wollte Niebaum das nicht?


Und um die erste "Delle" auszubügeln, hat man sich dann entschlossen, Aktien zu begeben. Wie es dann - noch schlimmer - Anfang der 2000er weiter ging, wissen wir ja leider alle.

Schlimme Zeit gewesen, so ab 2003 . Darauf kann ich gerne verzichten.

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wilfredo, Dortmund, Samstag, 12.11.2016, 21:52 (vor 2724 Tagen) @ Kaiser23

"Warum wollte Niebaum das nicht?"

Ich kann nur vermuten.
Nehme an, dass er im Interesse von Borussia - und das ist jetzt nicht ironisch gemeint - der Auffassung war, dass kein anderer einen besseren Überblick/eine fundiertere Einschätzung der Situation haben kann als er selbst. Und er hatte die nötige Durchsetzungskraft und war mit der entsprechenden Macht ausgestattet.

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wilfredo, Samstag, 12.11.2016, 21:56 (vor 2724 Tagen) @ wilfredo

"Warum wollte Niebaum das nicht?"

Ich kann nur vermuten.
Nehme an, dass er im Interesse von Borussia - und das ist jetzt nicht ironisch gemeint - der Auffassung war, dass kein anderer einen besseren Überblick/eine fundiertere Einschätzung der Situation haben kann als er selbst. Und er hatte die nötige Durchsetzungskraft und war mit der entsprechenden Macht ausgestattet.

Das klingt sehr realistisch und ich kann mir das gut bei Dr. Gott vorstellen.

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