Neu auf schwatzgelb.de: Stell dir vor, es ist Fußball und keiner geht hin (BVB)

Komisch dass das keiner anspricht; ich finde es ist einfach zu teuer geworden. Früher hatte ich eine Stehplatzkarte als DK, das war auch noch bezahlbar. Jetzt geht es beruflich gar nicht, denn ich könnte aus Zeitgründen höchstens eine Hand voll Spiele vor Ort live schauen.
Will man ins Stadion muss man für den Eintritt zwischen 30 und 70€ bezahlen, zuzüglich der Kosten die rundherum anfallen.
Ich empfinde das einfach als zu überteuert (ohne Vergleich zu früher oder zu Konzertkarten, um dem einen oder anderen User vorweg den Wind aus den Segeln zu nehmen)
Wenn ich dann mitbekomme wieviel Spieler XY verdient, dann sehe ich es nicht mehr ein diesen Wahnsinn mitzumachen. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, aber bei mir stimmt das Preis/Leistungsverhältnis nicht mehr. Auch die Kluft zwischen Fan und Spieler ist mir zu weit auseinander gegangen.
Will nicht heißen, dass mein Borussenherz abgekühlt ist, doch es ist passiver geworden.

Aus meiner Sicht wäre es positiv, wenn der Hype sich ein wenig legen würde. Dann erkennen die Verantwortlichen vielleicht, dass der Fußball nicht von am Fußball nur sekundär interessierten VIPs lebt und nie leben können wird.

Vielleicht denkt man dann auch über die Europa- oder Weltliga nach, die m.E. vollkommen sinnlos ist, außer vielleicht als Geldbeschaffungsmaschine.

Wenn Fußball irgendwann nur noch Geschäft ist, hört er auf, Fußball zu sein. Und das werden viele nur am Sport Fußball Interessierte vermutlich nicht mitmachen.

Schon jetzt kann man die kranken Beträge im Fußball (seien es jetzt die Ticketpreise, Preise für Trikots oder die Fernsehrechte und auch die Einkommen der Balltreter) nur ertragen, wenn man gar nicht drüber nachdenkt.

Wenn der Bogen noch weiter gespannt wird, fängt man vielleicht als normaler Fan irgendwann einmal mit dem Nachdenken an.

Der Artikel klammert sich leider an eine verblasste, überholte Realität. Es ist nicht (mehr) "der Ruhrpott", der da im Stadion steht und Borussia schaut und eine eigene Mentalität mit sich bringt. Es ist auch die Lausitz, der Breisgau, die Börde und die sächsische Schweiz, die da unter dem Deckmantel BVB zusammenkommt und sich im Licht des Erfolges sonnen will. Und es macht wenig Sinn weiter am Mythos des Pott-Arbeitervereins des einfachen Mannes festzuhalten. Ich sehe an Spieltagen auf der A2 mehr Mercedes- als Opel-Wagen mit BVB-Aufkleber gen Tempel ziehen(die bestimmt in der 85. Minute wieder auf dem Rückweg sind). Ich stehe in Auswärtsblöcken und höre sächselnde BVB-Merchandising-Opfer neben mir in 90 Minuten nicht 1x über Fussball reden geschweige denn irgendeine Emotion zeigen.
Und genau diese Leute sind es, die ein CL-Alltagsheimspiel gegen Sporting nicht interessiert. Sobald aber Real Madrid kommt, sind sie bei Tickets ganz vorne in der Schlange.

SGG Marianne

Wahre Worte! Tatsächlich war es nie so schwer wie heute, eine DK an Freunde zu bringen, weil man selbst auch mal nicht kann. Hartes Geschäft gewesen, zumal ich sie ja auch wiederhaben möchte (Vertrauen usw..) - du glaubst gar nicht, wie oft man dann hört, dass es gerade heute oder überhaupt diesmal nicht geht... Handle ich mit sauer Bier?

Aber immerhin, sie ist in guten Händen unterwegs zum Stadion. Aber so schwer wars lange nicht. Insoweit: Man sollte ggf. auch mal nachdenken, die Terminierungen anzupassen, wenn die UEFA schon CL spielen will - genauso wie der DFB-Pokal. Die ewig späte Rückfahrt vom Berlinspiel möchte ich nicht nochmal erleben.

In der Print-Ausgabe der neuen 11Freunde wird die These aufgestellt, dass der Höhepunkt der Fussballbegeisterung überschritten sein könnte und bald noch mehr Platz in den Stadien sein könnte.