BVB-Newsthread vom 10.12.2025 (BVB)

Wobei das nach meinem Kenntnisstand auch eine systematische Verzerrung ist: da Premier League Clubs traditionell europäisch sehr gut abschneiden (in drei der vier zuletzt zurückliegenden Spielzeiten die meisten Punkte im UEFA Jahresranking, aktuell auch wieder vorn) saugen sie im Mittel dort gewissermaßen die anderen Verbände leer.
Und sorgen mit diesen dazugewonnen Punkten dann auch für entsprechende Umverteilung in der heimischen Premier League.
(Zumindest, sofern die entsprechenden Datenanbieter keinen entsprechende Korrektur eingepflegt haben.)

Es ist der genau Sinn einer ELO-Wertung, dass die Punkte "durch das gesamte System" verteilt werden. Nur deshalb kann man Schachspieler oder eben auch Fußballclubs in ihrer Spielstärke vergleichen, die noch nie gegeneinander gespielt haben. Und die Premier League kann gar nichts leer saugen. Je größer der Punktunterschied zwischen zwei Teams ist, die gegeneinander spielen, desto weniger gewinnt das stärkste Team als Sieger dazu bzw. desto mehr Punkte gibt es als Verlierer an den Sieger ab. Dem ELO-System ist die Korrektur immanent.

Da ich - nach meiner Erinnerung - die ganze Idee überhaupt erst hier mal durch dich kennengelernt habe, kennst du dich vermutlich gut aus damit, deshalb will ich gar nicht widersprechen.
Vielleicht kannst du mich aber ja aufklären:

Was ich meine: Unter der Annahme, dass es im Schach (jedenfalls unter den Spielern) typischerweise keine Pools wie geschlossene Ligensysteme gibt, sondern ich potentiell auf jeden Spieler der Welt treffen könnte, wenn wir beide auf demselben Schachserver sind und nach einem beliebigen Gegner suchen. (Vielleicht ist das schon falsch, dann klärt mich gern auf.)

Der Einfachheit halber gibt es nun im Fußball aber folgende drei Pools:
England: relativ kleiner Pool 20 feste Teilnehmer + ggf. Fluktuation durch Auf- und Abstieg
nicht-England: in Wahrheit natürlich auch ganz viele Länderpools
international: also Vermischen der Pools

Wenn nun die Teams aus dem England Pool in den internationalen Begegnungen - wie in den letzten Jahren - ständig sehr gut abschneiden, sogar besser als der Erwartungswert, erhöht sich ihre ELO-Zahl "von außen".
Diese erhöhten ELO-Werte würden dann im eigenen Pool im Rahmen nationaler Wettbewerbe auch auf andere englische Mannschaften übertragen, sofern die nicht-internationalen Teams dort dann mal Überraschungserfolge gegen die ELO-Highflyer erzielen.

Das ist was ich mit "leersaugen" meine und funktioniert natürlich nur so lange, wie die englischen Teams in den internationalen Wettbewerben besser sind als es deren Erwartungswert hergibt.

Clubelo hat einen echten Mehrwert.

Inwiefern? Bin ja wirklich kein Experte und weiß einfach nicht, was es mir bringen sollte.

Aber offen bin ich ja für Input.

Du findest es Nonsens, weil du eine bessere Methode kennst, um die Spielstärke von Clubs aus verschiedenen Ligen miteinander zu vergleichen?

Nee. Muss ich aber auch nicht um etwas einschätzen zu können.

Für mich ist das halt Theoriegewichse die letztlich unsinnig ist. Was bringt es mir, zu wissen, wie hoch die Werte sind um vorhersagen zu können, welche Mannschaft gewinnt? Haben mir diese Werte geholfen, um zu erahnen, dass die SGE im Camp Nou so performt und fast Punkte mitgenommen hätte? Laut den Werten hätte Barca doch sicher haushoch gewinnen müssen.

Wer daran Spaß hat soll ihn haben. Für mich ists halt Nonsens.

Besser formuliert wäre: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich das Risiko leisten können, 7 Millionen für ein Talent auszugeben, das nahezu keine Erfahrung im Profibereich aufzuweisen hat. Aber vielleicht liege ich da falsch. Habe gerade mal nachgeschaut: letzten Sommer haben sie fast 10 Millionen für einen 19 Jahre alten Defensivspieler (Stankovic) ausgegeben. Allerdings war der auch Stammspieler in der Schweiz.