schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Werder - Union 1:0 / xG-Wert 0,84 - 0,74 (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Samstag, 25.10.2025, 13:32 (vor 41 Tagen) @ Justus_Jonas_09

Wäre Horst Steffen mal ein Trainer für den
BVB?

Klar, ganz anders als Kovac, aber er hat ein attraktives Konzept.

Nein, ich persönlich gehe nicht davon aus, dass Horst Steffen als Trainer für den BVB geeignet wäre.

Und dass, obwohl er ein attraktives Konzept hat. Und er ein feiner Mensch ist. Oder gerade deswegen.

Horst Steffen ist 56 Jahre alt und Werder ist sein erster Bundesliga- und überhaupt Erstligaclub, den er trainiert. Alter und Bundesligaerfahrung müssen dabei nicht unbedingt Argumente gegen ihn als Trainer eines Spitzenclubs sein. Die fachliche Kompetenz hätte er allemale und seine Vorstellungen von Fußball würden auch oder gerade einem Spitzenclub gut zu Gesicht stehen. Aber in der Bundesliga gibt es wohl außer Werder kaum einen anderen Club, bei dem er erfolgreich wirken könnte. Heidenheim vielleicht noch, aber dort ist man seit Jahr und Tag auf der Trainerposition bestens besetzt.

Horst Steffen ist absolut integer und er legt großen Wert auf einen respektvollen Umgang mit seinen Spielern und auch der Spieler untereinander. Hierzu mal eine Anekdote aus dem Training in Elversberg:

Vor dem Trainingsspiel machte ein Spieler einige ‚Hacke-Spitze-Kunststücke‘. Ein relativ neuer Spieler sah dies und meinte zu den umstehenden Mitspielern, dass er dem Kollegen im Spiel mal ordentlich auf die Knochen gehen würde, das würde ihm schon solche Sperenzchen austreiben. Dies bekam Steffen mit und nahm sich betreffenden neuen Spieler zur Seite und erklärte ihm , dass für solche Spielchen in seiner Mannschaft kein Platz wäre. Was sich dieser Spieler dann auch zu Herzen nahm.

Elversberg hat mit Steffen deshalb funktioniert, weil er mit Nils-Ole Book auf einer Wellenlänge hinsichtlich der Mannschaftsführung lag, neue Spieler auch nach charakterlicher Einschätzung verpflichtet wurden, der Club umsichtig geführt wird und eine vertrauensvolle Atmosphäre die Zusammenarbeit bestimmt. Im Kader haben die Spieler ihre Rollen akzeptiert, weil es keine Privilegien gab.

Ein Bundesligaclub hingegen ist ein viel größeres Haifischbecken als ein familiär geführter Dorfverein, das gilt auch für Werder und für einen Spitzenclub wie den BVB ohnehin. Damit wird Steffen, der in Elversberg gemeinsam mit Book über Jahre nach eigenen Vorstellungen etwas aufbauen konnte, nun konfrontiert. Bestehende Verhältnisse werden zwangsläufig geändert, Hierarchien werden anders geordnet, Privilegien eingeebnet. Das führt zu Murren, Unmut und Ärger bei Spielern, die so etwas nicht gewohnt sind und ihren bisherigen Status verloren gehen sehen.

Wenn da nicht die sportliche Leitung und die gesamte Clubführung hinter diesen Veränderungen stehen, wird es bald Friktionen geben und der Verlierer in diesem Spiel wird immer der Trainer sein. Um seinen Vorstellungen erfolgreich umsetzen zu können, reicht ein erklärender und auf Überzeugungsarbeit setzender Ansatz nicht aus. Da muss man als Trainer auch machiavellistisch vorgehen können. Und das entspricht halt nicht dem Naturell Horst Steffens.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1510742 Einträge in 16223 Threads, 14342 registrierte Benutzer Forumszeit: 06.12.2025, 00:50
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln