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Das Wasser ist trüb... (Fußball und Sport allgemein)

Ulrich, Dienstag, 07.10.2025, 13:58 (vor 62 Tagen) @ weissewiese

Die Antwort ist sicher nicht ganz einfach. Oft wird ja gefragt, ob man Künstler vom Werk trennen kann – in der Regel wenn man versucht, die Schönheit bzw. positive Kraft derer Werke zu erhalten. Vielleicht war es hier umgekehrt: vielleicht war der Mensch hinter der Polemik gar nicht mal so übel. Zumindest hat er seine Rolle als die einer Theaterfigur reflektiert – meine ich mal gelesen zu haben. Und die war ja schon beinahe eine Selbstparodie des Boulevard. Als er anfing, war das zu dem noch eine andere Zeit als die heutige. Würde Unterhändler die Realperson adressieren, wäre das sicher pietätlos. Aber ich gehe mal davon aus, dass er die gar nicht mal kennt.

Deshalb ein Vorschlag zur Güte: Trennen wir Theaterfigur vom Menschen, dann kann die Antwort meiner Meinung nach lauten: Ja, man darf auf dem Niveau dieser Figur darauf reagieren.

... ich merke, ich habe Langeweile. Und jetzt auch noch Länderspielpasue. ... Aaaaargh.

Wobei man durchaus sagen kann, dass auch der Mensch ein unangenehmer Charakter war. Als Chefredakteur der B.Z. ist er geflogen, weil er mit der Redaktion übelst umgesprungen ist. Früher einmal gab es eine anonyme Seite im Netz, auf der Journalistinnen und Journalisten ihre Erfahrungen mit ihm wiedergegeben haben.

Der Tagesspiegel beschrieb heute hinter der Paywall sein Wirken dort so:

"Im Juli 1998 kehrte er zum Springer-Verlag zurück, wurde Chefredakteur von „B.Z.“ und „B.Z. am Sonntag“. Sein Führungsstil war der eines Feldherrn. Ressortleiter mussten bei ihm stets kurz den Inhalt ihres Aufmachers umreißen, dann formulierte Wagner eine verkaufsträchtige Schlagzeile, auf die der Artikel dann zugeschrieben werden musste. Üblich ist der umgekehrte Weg, was den impulsiven bis cholerischen, unberechenbaren bis reaktionären Boulevardier überhaupt nicht interessierte."

https://www.tagesspiegel.de/kultur/zum-tod-von-bild-kolumnist-franz-josef-wagner-der-auf-dem-boulevard-tanzte-14493476.html

Nach dem, was man früher über die Zeit von Wagner als Chefredakteur lesen konnte, ist "cholerisch", "unberechenbar" und "reaktionär" noch eine ausgesprochen zurückhaltende Beschreibung seines Verhaltens. Er machte wohl regelmäßig grundlos Mitarbeiter fertig, etc. Gehen musste er wohl vor allem wegen seines untragbar gewordenen Verhaltens, die üble, verletzende Schlagzeile über Franziska van Almsick war wohl mehr Anlass als Grund für seinen Rauswurf.


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