Nmecha Bäääärenstark !! (Spieltage)

Ulrich, Sonntag, 14.09.2025, 13:34 (vor 82 Tagen) @ stfn84

Ich habe vor einigen Minuten einen Podcast aus den USA konsumiert, indem sich wöchentlich Personen aus den zwei politischen Lagern über aktuelle Geschehnisse, politische Trends und/oder große aktuelle Themen mit politischem Bezug austauschen.

Dort wurde von Allen tiefstes Mitgefühl geäußert, egal ob nun R oder D, und darauf hingewiesen, dass Kirk zwar inhaltlich und stilistisch diskutabel vorging, er aber immer den Diskurs im Fokus hatte.

Die USA ist sicherlich anders was die Debattenkultur angeht. Schriller sowieso. Und dennoch reden da drei Leute betroffen über den Tod eines zwar streitbaren, aber (aus der Sicht verschiedener Amerikaner) nicht als Nazi oder Faschist zu bezeichnenden (politischen) Akteurs der Gesellschaft, zeigen Mitgefühl und Empathie.
Analog zu Felix Nmecha.

Eine düstere Welt in der wir leben…

Ich halte es da lieber mit Ruprecht Polenz, dem ehemaligen CDU-Generalsekretär und ehemaligen langjährigen Münsteraner CDU-MdB:

"Ein Attentat ist ein Verbrechen und ohne wenn und aber zu verurteilen. Trotzdem adelt es nicht die Ansichten des Ermordeten. Diese müssen mE gerade dann kritisiert werden, wenn Rechtsextreme das Attentat nutzen, um für die Ansichten des Ermordeten zu werben."

Und was den Diskussionsstil von Charlie Kirk angeht, so hat der vor allem auf Rabulistik gesetzt. Ein Beispiel dafür hat die Süddeutsche gebracht:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/charlie-kirk-ermordung-auswirkungen-debattenkultur-usa-li.3310958

"Rechtskonservative Werte, christlicher Glaube und die Eckpunkte der Maga-Rhetorik ergeben ein in sich geschlossenes Weltbild, gegen das nur schwer anzukommen ist. Im Zweifelsfall zitierte Kirk Bibelverse, wie in jenem Podcast, als ein Gast argumentierte, eine Gesellschaft müsse Homosexuelle nach Levitikus 19 akzeptieren, wo es heißt, man solle seinen Nächsten so lieben wie sich selbst. Kirk antwortete, Levitikus 18 sage doch auch, jeder Mann, der mit einem anderen Mann schlafe, solle gesteinigt werden. „Ich sag’s ja nur.“"

Zwar hat Kirk "nur" wiedergegeben, was angeblich in der Bibel steht - auch wenn im Detail falsch zugeordnet und ungenau zitiert - und nicht erklärt, dass dies seine Meinung ist. Aber was er gemeint hat, dürfte wohl allen klar sein. "Ich sag's ja nur".