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Gegen Liga-Spiele in anderen Ländern: CO-SIGNED STATEMENT: YOU CAN’T EXPORT PASSION (Fußball und Sport allgemein)

koom, Donnerstag, 04.09.2025, 14:20 (vor 95 Tagen) @ uwelito

Vorweg: Lassen wir doch einfach mal das Namecalling (Carro! Watzke!), weil es die Diskussion von Vorneherein schwierig macht. Bleiben wir einfach bei dem Thema, weil das richtig und wichtig ist.

Zur Sache:
Ich denke, beim Fußball geht es den Entscheidern schon seit bestimmt ein paar Jahrzehnten schon nicht mehr um sportlichen Wettkampf, sondern um (Geo-)Politik, Sportswashing und vor allem: Geldmachen. Das ist jetzt erstmal ne grobe Aussage, aber das ist dabei mein Standpunkt.

Warum fließt Geld? Vornehmlich kommt das Geld durch Investoren. Entweder eher "klassische" Investoren, die auch ein Return of Investment haben wollen. Entweder mittelbar durch Geldgewinne, oder eben unmittelbar durch Werbeeffekte, Bekanntheitsgrad, Einfluss etc. "Sportswashing" würde ich davon etwas getrennter sehen, auch wenn es sehr ähnlich ist.

IMO ist gegen reine Investoren, die Geld beisteuern um etwas zurückzubekommen, bis zu einem gewissen Punkt wenig einzuwenden. Dieser gewisse Punkt ist halt deutlich niedriger erreicht als das, was die PL so durchexerziert. Aber das ist auch eine problematische Diskussion.

"Sportswashing" ist ja im Wesentlichen der Vorgang, dass ein per se fragwürdiges, oft menschenrechtsverletztendes Regime seinen Namen rein waschen will, indem man es nicht mit Tötungen von Journalisten oder Genozide gleichsetzt, sondern mit "die sponsorn den CL-Sieger" primär verbindet. Das ist halt Kacke.


Anderes Topic dazu:

Die Bundesliga wird per se immer hintendranstehen in der "Geld-Liga", weil es schon damit anfängt, dass die Sprache ein Problem ist. Deutsch und Deutsche Namen sind halt sehr viel weniger verbreitet als englisch oder spanisch. Speziell für die ganzen westlichen Kulturen klingt halt englisch viel "besser", ein "Stormwind" epischer als ein Sturmwind oder "Jon Snow" mehr nach Held als ein "John Schnee". Dadurch klingt "Newcastle United" einfach fetter als "SC Freiburg".

Den Nachteil wird man nie ausgleichen können. Die Bundesliga wird zur Premiere League und der Primera Division immer der Underdog bleiben, weil im Ausland - selbst bei den östlichen Kulturen - der Sprachnachteil zu groß ist.

Kann man das ändern? Vielleicht. Man kann smarter sein, aus dem Vorhandenen mehr machen. Sportlich relevanter werden. Der DFB ist der weltgrößte Verband, wir haben die meisten Mitglieder, damit potentiell die meisten Spieler. Wenn deutsche Spieler in allen Ligen relevant sind, dann sickert das auch wieder auf die Liga zurück. Wenn der Welttopstürmer eben Deutscher ist, hebt das auch die Bundesliga im Ansehen. Genauso, wie wir kleine Ligen "größer" sehen, wenn in Deutschland ein starker Spieler aus der Nation kickt (bspw. Polen und Lewandowski).

Hier krankt es einfach. Man hat in der Vergangenheit mal nen guten Jahrgang gehabt, aber in der MAsse und auf die Zeit kommt einfach sehr wenig bei rum. Das sieht man ja schon beim BVB allein hier gut, wie schlecht die Durchlässigkeit ist, aus welchen Gründen auch immer.


Zurück zum Topic (buchstäblich):

You cant export passion. Das ist wahr. Man kann aber durchaus ne Passion vorleben, dann kann sowas auch woanders wachsen. Kann schon sein, dass wir vielleicht in 20 Jahren überrascht werden, weil Katar oder UAE plötzlich gute Nationalmannschaften haben mit dort heimischen Spielern und keinen eingebürgerten. Weil sie Spaß dran gefunden haben, weil sie keine Operettenliga mit Altstars gebaut haben, sondern Leistung "importiert" haben. Quasi einen Boom erzeugen. Ist aber schwierig und letztlich wird das für Katar unmöglich, weil zu klein. UAE vielleicht eher, aber auch die haben einfach wenig Potential an Personal. Auch in 20 Jahren.

Aber Fußball ist halt ein Ereignis ohne Ende. Wie ein Konzert. Du kannst es in China aufführen, in KAtar, in USA - überall. Und Leute werden hinreißen, weil es ne Show ist. Das wird erst platzen, wenn es keine Fans mehr gibt, die dort für Stimmung sorgen, sondern nur noch zuschauendes Publikum. Das _kann_ passieren, aber noch sind wir nicht da.


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