Wie weit reichen die Kompetenzen des Präsidenten des Ballspielverein Borussia 09 e. V.? (BVB)

markus, Mittwoch, 03.09.2025, 18:36 (vor 104 Tagen) @ Aufholjagd 10-06-1995
bearbeitet von markus, Mittwoch, 03.09.2025, 18:40

Die entscheidende Frage für mich ist: wie weit darf der Präsident des Ballspielverein Borussia 09 e. V. gehen? Wie weit reichen seine Kompetenzen?
Konkret: der Rheinmetall-Deal. Lunow war nicht dagegen. Rheinmetall-Waffen können die Ermordung von Frauen und Kindern in der Ukraine reduzieren, was unseren BVB-Werten, nämlich «die Würde aller Menschen zu achten» entspricht. Plötzlich aber sprach sich Lunow, der kein 20-jähriger Student auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist, gegen den Rheinmetall-Deal aus.
Lunow sei ein fleissiger Präsident, wird er von seinem Umfeld gelobt. Begründet wird dies u.a. mit der Tatsache, dass er Spiele der BVB-Handball- und Tischtennisteams besuche. Vielleicht sagt ihm dort eine Handballerin mit schönen Augen, dass sie als Umweltschützerin dagegen sei, dass der BVB für Produkte des Individual-Verkehrs Werbung macht. Die Leute sollen gefälligst mit Zug und Bahn zu den Spielen fahren. Die Argumente und die schönen Augen der Handballerin überzeugen Lunow. Können Lunow als Präsident des Ballspielverein Borussia 09 e. V. und sein Umfeld nun fordern, dass der BVB keine Werbung mehr für Produkte des individuellen Verkehrs mehr machen darf? Lunow als Mediziner weiss ebenso, wie gefährlich Alkohol für die menschliche Gesundheit sein kann. Bald kein Alkoholausschank mehr im und ums Stadion?
Die entscheidende Frage ist: wie weit darf der Präsident des Ballspielverein Borussia 09 e. V. gehen? Wie weit reichen seine Kompetenzen? Was darf er bestimmen und was nicht?
Ich habe irgendwo im Hinterkopf, dass Lunow in seinem epischen, wenig sagenden Interview bei sg kürzlich gesagt hat, dass der Star beim BVB der Verein sei.
Im aktuellen sg-Beitrag «Von Demokratie und verpassten Chancen» schreibt Lunow-Sympathisant yannik entlarvend, dass «Wir sind Stolz darauf, dass wir als Fans mitbestimmen dürfen.» Sind beim BVB der Star im Verein die Fans?
Für mich als gläubigen Christen sind Ethik, Moral, Umwelt-, Tierschutz und soziale Gerechtigkeit wichtig. Verstösst ein Verein oder eine Gruppierung in grösserem Ausmass gegen meine Ideale, verlasse ich schweren Herzens diesen Verein.
Übrigens für mich ein Thema an der MV im November: Watzke soll als GF seit Jahren mehr als 2 Mio im Jahr verdienen. Sind 2 Mio im Jahr für einen Funktionär eines Fussball-Arbeitervereins nicht unanständig viel, genügt nicht die Hälfte? Das gilt für unsere anderen Funktionäre auch. Wir gehen ja nicht wegen Watzke und Cramer ins Stadion, sondern wegen den Fussballern.

Was Lunow darf oder nicht darf, muss Gegenstand der Satzung sein. Grundsätzlich ist er nur Vorsitzender des Vereins und muss die Entscheidungen umsetzen, die die Mitglieder per Beschluss gefasst haben. Wenn es also richtig war, die Mitglieder entscheiden zu lassen, dann hat er mit seiner vorherigen Zustimmung zu Rheinmetall falsch gehandelt. Wenn er hingegen entsprechende Kompetenzen von den Mitgliedern übertragen bekommen hat, ist es umgekehrt: Dann hat er diese Befugnis und die Mitglieder sind raus. So sauber sollte man das m.E. schon trennen, ansonsten entsteht doch erst so ein Desaster. Wobei die zusätzliche Frage entsteht, ob der e.V. überhaupt die Befugnis hat, in solche KGaA Angelegenheiten einzugreifen. Denn der Profifußball ist ja per Beschluss des e.V. ausgegliedert worden.

Dass 2 Mio. zu viel sein sollen für ein GF Gehalt, sehe ich nicht so, da die Angestellten, die Fußball spielen, zum Teil sogar deutlich mehr verdienen. Wenn etwas im Fußball gewaltig in der Schieflage ist, dann sind das doch die Spielergehälter. In der gesamten Wirtschaft ist es eigentlich üblich, dass der Vorstand das meiste verdient. Und da sind auch Millionengehälter üblich. Angestellte (selbst Topverdiener) liegen eigentlich nur im sechsstelligen Bereich.