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Neu auf schwatzgelb.de: BVB – Gefühle für die Ewigkeit: Sechste Klasse (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Thursday, 21.08.2025, 17:23 (vor 121 Tagen)

Für viele jüngere BVB-Fans ist die Saison 2011/12 nur eine verschwommene Kindheitserinnerung ? für ältere dagegen ein unvergessener Lebensabschnitt voller Emotionen. Sie macht deutlich, wie unterschiedlich Generationen den BVB erleben und fühlen.


Zum Artikel ...

Neu auf schwatzgelb.de: BVB – Gefühle für die Ewigkeit: Sechste Klasse

BDN130671 ⌂ @, Hagen, Freitag, 22.08.2025, 09:46 (vor 120 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die 10'er Jahre waren Segen und Fluch zugleich. Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass ich irgendwie emotional immer noch gefangen bin in dieser Zeit. Das, obwohl ich den Aufstieg des BVB's seit dem Pokalsieg '89 bewusst erlebt habe. Ich habe Ottmar '95 auf dem Rasen hemmungslos weinen gesehen, Flemmings Verabschiedung und ja, war auch Teil der immer weiter um sich greifenden Arroganz um die Zeit des CL-Titel. Ich erinnere, dass ich bei einem Call-In-Magazin im DSF einem Bayern-Fan mit deutlichen Worten klar gemacht habe, dass die Zeit des FC Bayern um ist und die Zeitrechnung des BVB begonnen hat. Pustekuchen. Auch emotional nahm mich der BVB nicht mehr mit. Die Meisterschaft 2002 nahm man zur Kenntnis. Erst der Crash weckte einen wieder. Er erweckte eine neue Art Wir-Gefühl um den BVB. Jeder wusste, dass die Mittel fehlten, also nahm man den Rumpelfußball hin und betete ums sportliche Überleben. Was war das letzte Spiel im Olympiastadion München z. B. für eine Demütigung? Sowohl vom Ergebnis als auch von der Schadenfreude der Bazis, die uns armen Schluckern aus DO Cent-Stücke vor die Füße warfen. Das Pokalfinal 2008 war jedoch schon ein Hinweis, welche emotionale Kraft in diesem Verein schlummerte. Und dann kam er. Der Prinz, der das schwarzgelbe Schneewittchen wieder wachküsste. Es Stück für Stück wiederbelebte und in uns allen ein Feuer entfachte, was ich nie wieder verspürte. Er gab uns das Gefühl, Teil der Mannschaft zu sein. Nie wieder habe ich diese starke Bindung innerhalb des Vereins gespürt. Umso härter traf mich der Abschied. Und ja, ich vergleiche. Wie ein Süchtiger jage ich diesem einzigartigen Gefühl von damals nach und spüre diese Verbitterung, dass diese Zeiten unwiederbringlich vorbei sind. Einzig Edin konnte es ein Stück weit wieder wecken ("lasst uns laut sein wie noch nie"). Die Vizemeisterschaft traf einen dennoch wie ein Keulenschlag. Ich komme ja nu auch so langsam in das Alter, wo man damit rechnen muss, sowas nicht allzu oft noch zu erleben, wenn überhaupt. Wo 2023 noch Wut vorherrschte, war es 2024 eher Wehmut. Ich stand in der Halbzeitpause in Wembley, blickte auf den Rasen und hatte das Gefühl, hier geht heute was. Wenn wir da gewonnen hätten, hätte sich für mich irgendwie der Kreis geschlossen und ich faste den Entschluss, dann mein Trikot an den Nagel zu hängen. Wir wissen, wie es ausgegangen ist und so werde ich noch ein Weilchen den verlorenen Glücksgefühlen hinterherjagen.
So, jetzt ist Opa lang genug ins Schwafeln gekommen und hat den Kindern vom "Krieg" erzählt …

Neu auf schwatzgelb.de: BVB – Gefühle für die Ewigkeit: Sechste Klasse

Copperfield, Saarbrücken, Freitag, 22.08.2025, 10:36 (vor 120 Tagen) @ BDN130671

Die 10'er Jahre waren Segen und Fluch zugleich. Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass ich irgendwie emotional immer noch gefangen bin in dieser Zeit. Das, obwohl ich den Aufstieg des BVB's seit dem Pokalsieg '89 bewusst erlebt habe. Ich habe Ottmar '95 auf dem Rasen hemmungslos weinen gesehen, Flemmings Verabschiedung und ja, war auch Teil der immer weiter um sich greifenden Arroganz um die Zeit des CL-Titel. Ich erinnere, dass ich bei einem Call-In-Magazin im DSF einem Bayern-Fan mit deutlichen Worten klar gemacht habe, dass die Zeit des FC Bayern um ist und die Zeitrechnung des BVB begonnen hat. Pustekuchen. Auch emotional nahm mich der BVB nicht mehr mit. Die Meisterschaft 2002 nahm man zur Kenntnis. Erst der Crash weckte einen wieder. Er erweckte eine neue Art Wir-Gefühl um den BVB. Jeder wusste, dass die Mittel fehlten, also nahm man den Rumpelfußball hin und betete ums sportliche Überleben. Was war das letzte Spiel im Olympiastadion München z. B. für eine Demütigung? Sowohl vom Ergebnis als auch von der Schadenfreude der Bazis, die uns armen Schluckern aus DO Cent-Stücke vor die Füße warfen. Das Pokalfinal 2008 war jedoch schon ein Hinweis, welche emotionale Kraft in diesem Verein schlummerte. Und dann kam er. Der Prinz, der das schwarzgelbe Schneewittchen wieder wachküsste. Es Stück für Stück wiederbelebte und in uns allen ein Feuer entfachte, was ich nie wieder verspürte. Er gab uns das Gefühl, Teil der Mannschaft zu sein. Nie wieder habe ich diese starke Bindung innerhalb des Vereins gespürt. Umso härter traf mich der Abschied. Und ja, ich vergleiche. Wie ein Süchtiger jage ich diesem einzigartigen Gefühl von damals nach und spüre diese Verbitterung, dass diese Zeiten unwiederbringlich vorbei sind. Einzig Edin konnte es ein Stück weit wieder wecken ("lasst uns laut sein wie noch nie"). Die Vizemeisterschaft traf einen dennoch wie ein Keulenschlag. Ich komme ja nu auch so langsam in das Alter, wo man damit rechnen muss, sowas nicht allzu oft noch zu erleben, wenn überhaupt. Wo 2023 noch Wut vorherrschte, war es 2024 eher Wehmut. Ich stand in der Halbzeitpause in Wembley, blickte auf den Rasen und hatte das Gefühl, hier geht heute was. Wenn wir da gewonnen hätten, hätte sich für mich irgendwie der Kreis geschlossen und ich faste den Entschluss, dann mein Trikot an den Nagel zu hängen. Wir wissen, wie es ausgegangen ist und so werde ich noch ein Weilchen den verlorenen Glücksgefühlen hinterherjagen.
So, jetzt ist Opa lang genug ins Schwafeln gekommen und hat den Kindern vom "Krieg" erzählt …

Und wir werden immmer Borussen sein, es gibt nie, nie, nie einen anderen Verein... ;)

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Brulence, an der Ruhr, Freitag, 22.08.2025, 08:09 (vor 120 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Altersmäßig sind wir ähnlich unterwegs, sodass das Erlebte und auch der Blick darauf sehr gut zueinander passen. Besonders die einleitenden Worte, dass die Klopp-Jahre eigentlich erst vorgestern waren.

Ich bin im Nachhinein auch total dankbar, dass ich diese Jahre in einem "guten" Alter miterleben durfte.

Und noch eine kurze Randbemerkung:
Die verpasste Meisterschaft vor zwei Jahren hat mich sehr getroffen. Schlimmer als mein eigenes Leiden war in dem Moment nur, meinen Teenager-Neffen im Stadion neben mir sitzen zu haben, dem sein erster großer und unvergesslicher BVB-Moment verwehrt blieb. Das tat richtig weh - auch in dem Wissen, dass dieser Weg zur Meisterschaft schlicht nicht planbar ist und es Jahre/Jahrzehnte dauern kann, dieses Gefühl vielleicht doch noch (mal) zu erleben.

Und:
Natürlich ist das im Vereinsfußball immer noch "privilegiert", dass unsere Borussia der Verein ist, den man im Herzen trägt und die eben benannten "unvergesslichen Momente" speisen sich natürlich nicht nur aus Titeln.

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mrg, Dortmund, Freitag, 22.08.2025, 08:55 (vor 120 Tagen) @ Brulence

Naja unvergesslich bleibt der Moment. Manche Vereine in der Nachbarschaft definieren sich über ihr Versagen.

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Copperfield, Saarbrücken, Freitag, 22.08.2025, 07:30 (vor 120 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Für viele jüngere BVB-Fans ist die Saison 2011/12 nur eine verschwommene Kindheitserinnerung ? für ältere dagegen ein unvergessener Lebensabschnitt voller Emotionen. Sie macht deutlich, wie unterschiedlich Generationen den BVB erleben und fühlen.


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Danke dafür. Eine Zeitreise mit unterschiedlichen Augen. Wir (die Fans) sind die Konstante im Verein und auf der Tribüne. Aber auch wir verändern uns.

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haweka, Thursday, 21.08.2025, 21:57 (vor 120 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Für viele jüngere BVB-Fans ist die Saison 2011/12 nur eine verschwommene Kindheitserinnerung ? für ältere dagegen ein unvergessener Lebensabschnitt voller Emotionen. Sie macht deutlich, wie unterschiedlich Generationen den BVB erleben und fühlen.


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Das Schöne am Fußball ist ja, dass auch Fans anderer Vereine (und vor allem die Stadiongänger*innen), die noch nie einen Pokalsieg oder eine Meisterschaft erlebt haben, kein CL-Finale, kein Klopp oder Haaland und noch nie einen Spieler in ihrer Mannschaft hatten, mit mehr als 10 Millionen Ablöse auch ihre unvergessenen Lebensabschnitte voller Emotionen erleben.

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1890er, Freitag, 22.08.2025, 07:45 (vor 120 Tagen) @ haweka

Das wurde mir neulich bewusst, als um mich herum einige Männer jenseits der 40 beim HSV-Aufstieg hemmungslos Freudentränen vergossen.
Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie überhaupt was zu feiern hatten.

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mrg, Dortmund, Freitag, 22.08.2025, 09:01 (vor 120 Tagen) @ 1890er

Das wurde mir neulich bewusst, als um mich herum einige Männer jenseits der 40 beim HSV-Aufstieg hemmungslos Freudentränen vergossen.
Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie überhaupt was zu feiern hatten.

Naja die hatten schon auch andere Momente. Als jenseits 40 Jahre hat man schon auch rauschende Europokalnächte erlebt.

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Zatrassis, Mannheim, Thursday, 21.08.2025, 19:26 (vor 121 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Da ist schon viel Wahres dran, was mir erst durch Deinen Text wieder bewusst wird.

Mein Vater erzählt mir seit über 40 Jahres von dem Spiel gegen Eusebios Benfica (ok, der war in dem Spiel verletzt) jedes Mal, wenn wir auf auf dem Weg in den Tempel an der Roten Erde vorbei gehen.

Für mich Ist die Erweckung von Borussia das Pokalfinale 89; nach Jahrzehnten ohne Internationale Spiele mit 10.000 nach Rom fahren und am nächsten Tag mit 3 Stunden Verspätung übermüdet, aber völlig glücklich in die Schule müssen. Ein Studienauslandsjahr 96/97 in UK. Über mein grelles gelbes Trikot beim Fussballfreizeit Kick wurde anfangs nur mit Kopfschütteln bedacht, spätestens nach dem Halbfinale gegen Man Utd war es (und sein Träger) Kult.

Aber ja, auch die Klopp Jahre, waren besonders - vor allem, wenn man bedenkt wo wir herkamen. Aber nichts übertrifft Dein erstes Mal verliebt sein …. In Deinen Verein ;)

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Sauerländer92, Thursday, 21.08.2025, 16:34 (vor 121 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von Sauerländer92, Thursday, 21.08.2025, 16:39

An die Saison 2011/2012 erinnere ich mich kaum, da war ich in der sechsten Klasse."

Also ich besuchte während der Meistersaison 2001-02 die vierten Klasse und kann mich da an noch fast alles erinnern, insbesondere an das irre spannende Saison-Finale, das ich teilweise mit Ohropax hinter dem Sofa erlebt habe. :D

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Thursday, 21.08.2025, 16:14 (vor 121 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Was für ein schöner Artikel, der meine Gedankenwelt gut zusammenfasst (was auch daran liegt, dass wir ungefähr gleichaltrig sind).

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Eisen, DO, Thursday, 21.08.2025, 16:37 (vor 121 Tagen) @ MarcBVB

Als Baujahr Mitte der 1980er schließe ich mich dem an.

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