Rassistische Rufe gegen Antwi Adjei (Spieltage)

micha87, bei Berlin, Sonntag, 17.08.2025, 17:58 (vor 111 Tagen) @ Ulrich

Wer kennt sie nicht, die 70.000 Mitglieder, die sich als BSW-Querfront mit Deutschland/Russland im Block positionieren. Bislang wurden Sie dort noch nie gesichtet am Zaun oder per Spruchplakate, Fangesänge & Co.. Wohlgemerkt Gysi gewinnt dort regelmäßig seinen Wahlkreis in Treptow-Köpenick, Ali ist einer der wenigen arabischstämmigen Capos in der BL, aber du willst hier trotzdem den Leuten den Verein erklären.

Ja die Berliner Zeitung ist ein Drecksblatt und hat als Sponsor dort nichts verloren, aber das macht diesen Verein nicht zu einer BSW-Querfront. Ruhnert gehört zum BSW, Stadionsprecher Christian Arbeit folgt denen auf IG und Zingler gibt der Berliner Zeitung fragwürdige Interviews. Das sind alles Tendenzen die nicht begrüßenwert sind. Punkt. In der diesjährigen Vorbereitung gab es auch bei Union einen Rassismus-Vorfall.

"Union Berlin verurteilte den Vorfall nach dem Spiel.´Rassisten sind Idioten - auch wenn sie Union-Trikots tragen`, sagte Vereinspräsident Dirk Zingler. ´Wer Menschen herabwürdigt, hat bei uns keinen Platz. Wer damit ein Problem hat, soll gehen`, so Zingler weiter. ´Union stehe für Zusammenhalt, nicht für Hass.`"

Während der Conference League gab es auch einen Antisemitismus-Vorfall. Im Rahmen des Rückspiels war eine Delegation von Union-Berlin Yad Vashem besuchen. Derlei Besuche sind keine bloße PR-Nummer, die Fanszene hat sich ebenfalls für Geflüchtete engagiert. Es ist also mitnichten so, dass dort bloß Leute hingehen die extremistische politische Positionen vertreten. Bevor hier also ein ganzer Verein mit in Geiselhaft genommen wird für 3 Personen, einen Sponsor und vereinzelte Fans, sollte man bitte einmal genauer hinschauen. Alles andere ist einfach nur Populismus, anders kann man es nicht sagen.

Der BVB ist auch kein Rheinmetall-Verein der für Waffenlieferungen in aller Herrenländer steht, auch wenn die Kohle von den Verantwortlichen gerne genommen wird. Die Dinge sind eben nicht Dichotom in Schwarz-Weiß zu verorten, sondern Vereine sind vielfältig mit ganz unterschiedlichen Gruppierungen und sozialen Mileus die dort aufeinander treffen. Ich schreibe hier wirklich nur noch sehr selten, aber diesen bloßen Populismus sollte man hier nicht so einfach stehen lassen.

Es lohnt in dem Kontext sich die Fanszenen anderer Verein mal genauer anzuschauen. Der BFC Dynamo und seine aktive Fanszene haben gestern mit einer Choreo ihrer "ruhmreichen" Stasi-Vergangenheit gedacht, darüber können wir gerne sprechen, denn das ist tatsächlich fragwürdig und gehört sanktioniert. Der Bonner Genralanzeiger kommentiert unter dem Bild "Die Berliner Anhänger sorgten für Stimmung", auch 3 Jahrzehnte danach zeigt sich wie wenig Plan viele Bürger vom Osten und deren Geschichte haben, so hart muss man es wohl sagen. Daran ändern dann auch ein paar Dokus vor den jeweiligen Landtagswahlen nichts.

Was Magdeburg angeht, die haben übrigens in Teilen auch so ihre Verbindungen zum BFC und huldigten letztes Jahr ihre DDR-Vergangenheit mit einem Fahne die an jener der Stasi angelehnt ist. Gepaart mit dem Slogan einer Magdeburger Nazi-Oi-Band, dort hieß es: "Schützt die Heimat vor fremden Fahnen, Schreitet voran und habt kein Erbarmen" Das alles im Block U übrigens, in welcher die aktive Fanszene zuhause ist. Aber auch dort gibt es zahlreiche Leute die damit nichts zu tun haben wollen und sicherlich alles andere als begeistert waren ob dieser Choreo. Der Hintergrund ist das zahlreiche HFC-Fans im Süden von Sachsen-Anhalt zunehmend an Einfluss gewinnen. Ansonsten schreckt man in gewissen Magdeburger Kreisen nicht vor Gewalt ggü. Fans anderer Vereine zurück, sei es beim Joggen mit HSV-Trikot oder nach Spielende gegen Kölner.