Club-WM: Sounders-PSG im Stadion (WM / EM aktuell)

Wir machen aktuell Urlaub an der Westküste der USA. Wenn ich schon da bin, wollte ich zumindest ein Spiel der Club-WM mitnehmen. Von den Terminen und der Reiseroute her fiel die Wahl auf Seattle Sounders-PSG am Montag im Lumen Field in Seattle. Ich ging davon aus, dass es durch das Heimspiel viele Zuschauer und eine gute Atmosphäre geben würde.

Für die, die es interessiert, wie ich dieses Spiel der Club-WM mit allem drum und dran fand, gebe ich diesen kurzen Bericht.

Herrlichstes Fußballwetter. Trocken, Sonne, knapp über zwanzig Grad. Keine sengende Hitze oder Unwetter wie im Osten. Der P+R-Parkplatz war schon knapp zwei Stunden vor dem Anpfiff voll und wir mussten in der Umgebung rumfahren, um einen Parkplatz zu finden. Es war dann ein schönes Gefühl, endlich wieder in einem mit Fußballfans gefülltem Zug zu sein. Da kam Vorfreude auf die nächsten Bundesligaspiele auf.

Wir waren erst zum Anpfiff auf unseren Plätzen. Wie zu erwarten viele in Sounders-Trikots. Auch ein paar PSG-Trikots. Ab und zu konnten wir Französisch hören. Einige hatten auch Real Madrid, FC Barcelona, … an. Hauptsache Fußball.

Das Stadion war mit 50.628 Zuschauern gut gefüllt. Und das an einem Montag um 12 Uhr mittags. Die Gesamtkapazität im Lumen Field ist 68.740, wird vermutlich aber nur bei American Football-Spielen der Seahawks erreicht. Bei den MLS-Spielen wird die Kapazität normalerweise auf 37.722 beschränkt.

Ganz unten hinter einem der Tore gab es wohl so etwas wie organisierte Sounders-Fans. Man konnte das ganze Spiel deren Trommeln hören. Unsere Plätze waren ganz oben über denen. Hin und wieder gab es verhaltene „Sounders“-Wechselgesänge zwischen den Tribünen. Viele Fans reagierten auch spielbezogen: Torwartaktionen, eigene Chancen (ja, die gab es), Schiedrichterentscheidungen. Zum Schluss, als Sounders wieder etwas aktiver wurden und weitere Chancen hatten, wurde es lauter. In Summe zwar alles deutlich ruhiger als bei einem durchschnittlichen Bundesliga-Spiel, aber Fans gingen immerhin mit.

Zum Spiel selber fasse ich mich kurz. Das kann man im Kicker oder sonst wo nachlesen. Sounders waren am Anfang aktiver als der große Favorit, obwohl diese gewinnen mussten, um sicher weiterzukommen. Durch einen Fehler von Donnarumma hatten die Sounders sogar die Riesenchance auf die Führung. Da wäre das Spiel richtig interessant geworden. PSG hat dann die Kontrolle übernommen. Das 0:1 für PSG war allerdings glücklich, weil der Ball von der Schulter eines eigenen Spielers abprallte und nur dadurch ins Tor ging. Sounders kamen abgesehen von den ersten und letzten Minuten des Spiels wenig vor das gegnerische Tor. Am Ende war es ein verdienter 0:2-Sieg für PSG. Aber Sounders haben gekämpft und sind zumindest nicht untergegangen. Der Ex-Dortmunder Hakimi machte übrigens das zweite Tor und wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Der andere Ex-Dortmunder, Dembele, war angeschlagen und nicht im Kader.

Es gab richtiges Bier, das man mit auf die Plätze nehmen konnte! Das Craft-Bier war lecker, wenn auch im Stadion sehr teuer. Das Kauferlebnis war allerdings neu für mich. Neben diversen Essenständen gab es Getränke in Selbstbedienungsbereichen. Man musste die Kreditkarte beim Reingehen an das Gerät neben der Schranke halten, hat die Getränke aus den Kühlregalen genommen und ist wieder raus. Das war es. Man musste die Karte kein zweites Mal zücken. Beim Reingehen wird man identifiziert und mit der Karte verknüpft und die Getränke werden automatisch erfasst.

Die Organisation war sehr gut. Weder beim Einlass, noch bei Essens- und Getränkeständen oder den Toiletten gab es lange Wartezeiten. Obwohl über 50.000 Zuschauer kein Pappenstiel sind. Da können die Bundesliga-Vereine von lernen. Selbst Pit-Stop und Nachschubholen in der Halbzeitpause waren kein Problem. Das ganze Personal inklusive Sicherheitsleute extrem freundlich.

Was ich sonst so höre und lese, haben wir mit dem Spiel Glück gehabt. Es war kein überragendes oder sonderlich spannendes Spiel. Aber es war ein Fußballspiel mit vielen Zuschauern und etwas Stimmung. In den USA gibt es also auch Fußball-Fans. Ich bereue es nicht, hingegangen zu sein.