Borussia hat einen Twitternutzer blockiert ... (Politik)

Im Grunde auch ein einfaches, aber gefährliches Muster:

Man SCHAFFT für die Regierung ein kaum lösbares Problem. Nämlich Migration. Da gibt es keine schnelle Lösung, selbst Abschiebung geht nicht schnell und andere schnelle Lösungen verbietet deutsche und europäische Gesetze. Und die richtigen Lösungen dauern Zeit und kosten Geld. Dieses Thema wird dann permanent und immer wieder überhöht und thematisiert, um die Hilflosigkeit der Regierung dagegen aufzuzeigen.

Das sorgt dann einerseits dafür, dass die Regierung schwach dargestellt wird. Das stärkt die Opposition. Andererseits schafft man dadurch auch einen Schauplatz, wo man als Opposition nur gewinnen kann. Und muss nicht "leidige" Themen wie Klimaschutz, Investitionen in Verkehr, Rentensicherung etc. behandeln, die so viel wichtiger wären, aber so viele Wähler vergraulen könnten.

Ist im Grunde nichts Neues, aber man sieht sehr bei der CDU, dass man sich einiges von den Republikanern in Florida abgeschaut hat. Nur dass man jetzt er AFD damit zuarbeitet, die mit all dem schon früher angefangen haben.

Analyse auf den Punkt. Sehr gut.

Man kann durch Lügen und Hetzen Ängste und Radikalisierung schüren.

Passiert und funktioniert seit Tausenden von Jahren bis heute. Weltweit.

Wenn die AfD Wähler vorher frei von Sorgen und Ängsten gewesen wären und sich von der Politik vertreten gefühlt hätten, wären sie jetzt keine AfD Wähler.

Wie erklärst Du Dir dann, dass es in so vielen Ländern passiert? Es ist ja kein rein deutsches Phänomen. Es rein auf die lokalen deutschen Parteien zu schieben macht also keinen Sinn.

Es gibt keine Probleme hat genauso wenig mit der Realität zu tun wie alles geht den Bach runter wegen der Migranten.

Mir ist absolut niemand in dieser Republik bekannt, der behauptet, es gibt keine Probleme. Fällt Dir jemand ein? Reicht also schon mal stark nach Strohmann. Selbst wenn es so wäre, werden dabei nicht ganze Bevölkerungsgruppen diskriminiert und es wird auch nicht versucht, den Sturz der Demokratie vorzubereiten, wie bei dem "alles geht den Bach runter wegen Migranten" Narrativ und verstösst auch nicht gegen die Menschenwürde. Sowohl qualitativ als auch quantitativ liegen zwischen beiden Aussagen also Welten und es ist mindestens unredlich, beides gleichzusetzen.

Ich kenne genug Menschen, die unterdurchschnittlich verdienen und denen das Wasser jetzt bis zum Hals steht.

Das ist sehr schade. Die wirklich armen Menschen wählen allerdings nicht überwiegend AFD, sie wählen schon seit Ewigkeiten überhaupt nicht mehr. Das Arbeitslöhne in Deutschland a) deutlich zu niedrig sind und b) viel zu hoch besteuert/mit Abgaben belegt im Vergleich zu anderen Einkunftsarten ist aber eine Erkenntnis, die sich in der Bevölkerung leider noch nicht durchgesetzt hat und in den nächsten Jahren wohl auch nicht durchsetzen wird, denn es werden ja trotzdem (mehr als zuvor) Parteien gewählt, die dies so beibehalten möchten und andere Einkunftsarten drastisch bevorzugen. Obwohl diese permanent eben diese Armen Leute herabwürdigen und als faul, unnütz etc. bezeichnen, werden sie trotzdem gewählt.

Die haben das Gefühl, dass wir uns erst um die halbe Welt kümmern und dann um sie.

Das ist aber halt nur das Gefühl. Mit der Realität hat es nichts zu tun. Weisst Du, was zu dem Gefühl beiträgt? Die ständige Gleichsetzung solcher absurden Behauptungen mit der Realität und dem gleichzeitigen Verschweigen der wahren Gründe, warum so eine hohe Ungleichheit herrscht. Du kannst also selber dazu beitragen, diese Gefühl zu vermindern, wenn du das nächste Mal mit ihnen sprichst.

Ich glaube nicht, dass sich irgendwas verbessert, wenn wir sie als Nazis beschimpfen, ihre Sorgen und Ängste als konstruiert abtun und uns weigern mit ihnen zu reden und auf sie zuzugehen.

Aber wir gehen doch seit Jahren auf sie zu, die Sorgen und Ängste sind nun mal häufig konstruiert (Thüringen und Sachsen haben bspw. einen sehr geringen Ausländeranteil) und die Anzeichen, dass sie den Nazi in sich rauslassen, werden auch immer grösser. Bei einer der Wahlsendungen in den ÖRR gaben 37 % der Wähler in Thüringen an, dass sie Höcke für den richtigen Ministerpräsidenten halten würden, wenn ich mich richtig erinnere, also mehr, als die AFD gewählt haben.

Selbst, wenn man argumentieren würde, als AFD Wähler ist man noch kein Nazi: Wenn man Höcke für den richtigen Ministerpräsidenten hält, ist man einer, dass dürften selbst die Konservativsten der Konservativen zugeben. Ca. 90 % der AFD Wähler gaben an, dass man die AFD wegen ihrer Migrationspolitik wählt. Die beinhaltet bspw. auch Abschiebungen von Deutschen mit Migrationshintergrund, also mit einer rein völkischen Begründung und gegen alle Regeln und das Grundgesetz dieses Landes. Laut den Nachwahlumfragen finden 90 % von deren Wählern genau das richtig. Wieso sollte man diese Menschen nicht als Nazis bezeichnen (eine Beschimpfung ist es bei solchen Menschen definitiv nicht mehr)? Also ernsthafte Frage.

Wenn die AfD Wähler vorher frei von Sorgen und Ängsten gewesen wären und sich von der Politik vertreten gefühlt hätten, wären sie jetzt keine AfD Wähler. Es gibt keine Probleme hat genauso wenig mit der Realität zu tun wie alles geht den Bach runter wegen der Migranten. Ich kenne genug Menschen, die unterdurchschnittlich verdienen und denen das Wasser jetzt bis zum Hals steht. Die haben das Gefühl, dass wir uns erst um die halbe Welt kümmern und dann um sie. Ich glaube nicht, dass sich irgendwas verbessert, wenn wir sie als Nazis beschimpfen, ihre Sorgen und Ängste als konstruiert abtun und uns weigern mit ihnen zu reden und auf sie zuzugehen.

„Das Wasser bis zum Hals“ ist aber genauso übertrieben wie „wir haben keine Probleme“.
Zumindest, wenn man keinen Lebensstil führt, der nicht zum Einkommen passt.

Wenn die AfD Wähler vorher frei von Sorgen und Ängsten gewesen wären und sich von der Politik vertreten gefühlt hätten, wären sie jetzt keine AfD Wähler.

Ich vermute, dass Du den Einfluss russischer Propaganda unterschätzt.

So wie Du es schreibst, passiert alles in einem Vakuum. Leute erleben Dinge und bilden daraus Meinungen. Aber so läuft es ja nicht.

Stattdessen diskutiert man über grundlose Abschiebungen.

Solche Sprüche gleichen denen vieler Politiker und sind zumindest ein kleiner Baustein, der zu der augenblicklichen Lage beigetragen hat.

Ganz abgesehen davon, dass es sicher wesentlich dringendere Probleme gibt: über grundlose Abschiebungen diskutiert ernsthaft nur die AfD. Es wäre aber sicher Zeit, über begründete Abschiebungen zu reden. Ernsthaft und auf den Grundlagen des Rechtsstaats anstatt in Form von 28 Abschiebungen vor Wahlen als Symbolpolitik infolge einer erstarkten AfD.

Von unserem Finanzminister hört man zumindest, dass man sogar eventuell das Grundgesetz ändern solle. Nervig, diese verdammten Menschenrechte und so.

Sowas ist natürlich sehr bedauerlich und da fehlen bei den Behörden manchmal die nötige Flexibilität und Verstand. Die Frage ist halt ob sowas eher Einzelfälle oder die Regel sind. Bei hunderttausenden Vorgängen gibt es automatisch Fehler. Ich denke für die Aussage "Wer top integriert ist und Steuern zahlt sollte bleiben dürfen" findet sich in Deutschland immer eine breite Mehrheit. Wer das verneint hat zum einen den Bezug zur Realität verloren (Der Arbeitsmarkt benötigt Immigration von Fachkräften) und befindet sich von der Gesinnung her dann wirklich am äußeren rechten Rand.

Ist halt auch geil, der BVB Account blockiert auf einer von einem Faschisten geführten Internetplattform einen User und hier wird über Abschiebungen diskutiert. Im gleichen Thread.

Es wurden eher gesellschaftliche Probleme ignoriert und dadurch die Tür geöffnet.

Das stimmt.
Klimawandel, strukturelle Probleme in Wirtschaft und Verkehr, Bildung.
Stattdessen diskutiert man über grundlose Abschiebungen

Abschiebungen sind niemals grundlos.

.... aber teilweise ohne vernünftigen Grund. Siehe z.B. den von mir verlinkten Artikel des Bayrischen Rundfunks.

Besonders nicht in Deutschland. Wir feiern uns ja dafür, dass wir ausnahmsweise mal einen Flieger voll mit Schwerverbrechern zurück in die Heimat geschickt haben. Die vielen langfristigen Duldungen und nicht vollstreckten Abschiebungen sprechen auch eine deutliche Sprache. Dumme, populistische Propaganda gibt es halt nicht nur von rechts.

Wenn dem kleinen Mann das Wasser bis zum Hals steht sieht er Ausgaben im Bereich Migration z.B. ganz anders als jemand, der 5k im Monat macht und dessen einzige Sorge ist, dass die nächste Karre eventuell ein Golf statt ein Passat wird. Davon ab bedient die AfD ja nicht nur ausländerfeindliche Tendenzen, sondern gibt sich auch sonst alle Mühe, die vorhandenen Ängste zu bedienen. Ausländerfeindlichkeit ist nur eine Fassette des Problems und die Diskussion fokussiert sich viel zu sehr darauf. Viele AfD Wähler nehmen die extreme rechte Ausrichtung der Partei eher hin als dass sie sie feiern. Die etablierten Parteien haben einfach ein gutes Drittel der Bevölkerung komplett verloren. Die Problematik kommt nicht nur daher, dass wir plötzlich 30% Nazis in Deutschland haben (diese Keule wird gerade hier ja immer sofort geschwungen), sondern daher, dass ganze Bevölkerungsgruppen von der Politik ignoriert werden. Das ganze Thema Umweltschutz z.B. wird in Deutschland ausschließlich über Kosten und Abgaben gesteuert und trifft damit nur die unteren Einkommensgruppen. Wer genug verdient, pendelt mit dem X7 zur Arbeit und macht drei Kreuzfahrten pro Jahr und keinen interessiert es. Die SPD als ehemalige Arbeiterpartei hat sich von der ursprünglichen Zielgruppe komplett entfremdet und damit ein Vakuum erzeugt, dass jetzt von den Populisten am linken und rechten Rand gefüllt wird. Daher Augen auf, es gibt nicht nur Akademiker in Deutschland. Menschen mit niedrigerem Bildungsabschluss haben einen ganz anderen Blick auf die Dinge, der zwar mit unter nicht allzu differenziert ist, aber wer aus seinem Glaspalast auf den Pöbel spuckt, ist kein Stück besser und Teil des Problems. Hass kriegt man nur mit Dialog und Kompromissen in den Griff. Auf andere spucken und die Tür zum Dialog schließen spaltet die Gesellschaft!

Du scheinst ein Problem mit Akademikern zu haben, so oft, wie du diese Gruppe hier angreifst. In einer Gesellschaft existiert übrigens ein rechtsextremes Potential von bis zu 20 %.

Red doch mal mit AfD-Wählern. Ich habs schon einige Male getan und es war vergebene Liebesmüh.

Wenn dem kleinen Mann das Wasser bis zum Hals steht sieht er Ausgaben im Bereich Migration z.B. ganz anders als jemand, der 5k im Monat macht und dessen einzige Sorge ist, dass die nächste Karre eventuell ein Golf statt ein Passat wird. Davon ab bedient die AfD ja nicht nur ausländerfeindliche Tendenzen, sondern gibt sich auch sonst alle Mühe, die vorhandenen Ängste zu bedienen. Ausländerfeindlichkeit ist nur eine Fassette des Problems und die Diskussion fokussiert sich viel zu sehr darauf. Viele AfD Wähler nehmen die extreme rechte Ausrichtung der Partei eher hin als dass sie sie feiern. Die etablierten Parteien haben einfach ein gutes Drittel der Bevölkerung komplett verloren. Die Problematik kommt nicht nur daher, dass wir plötzlich 30% Nazis in Deutschland haben (diese Keule wird gerade hier ja immer sofort geschwungen), sondern daher, dass ganze Bevölkerungsgruppen von der Politik ignoriert werden. Das ganze Thema Umweltschutz z.B. wird in Deutschland ausschließlich über Kosten und Abgaben gesteuert und trifft damit nur die unteren Einkommensgruppen. Wer genug verdient, pendelt mit dem X7 zur Arbeit und macht drei Kreuzfahrten pro Jahr und keinen interessiert es. Die SPD als ehemalige Arbeiterpartei hat sich von der ursprünglichen Zielgruppe komplett entfremdet und damit ein Vakuum erzeugt, dass jetzt von den Populisten am linken und rechten Rand gefüllt wird. Daher Augen auf, es gibt nicht nur Akademiker in Deutschland. Menschen mit niedrigerem Bildungsabschluss haben einen ganz anderen Blick auf die Dinge, der zwar mit unter nicht allzu differenziert ist, aber wer aus seinem Glaspalast auf den Pöbel spuckt, ist kein Stück besser und Teil des Problems. Hass kriegt man nur mit Dialog und Kompromissen in den Griff. Auf andere spucken und die Tür zum Dialog schließen spaltet die Gesellschaft!

Wenn man u.a. sieht, wie viel auch Akademiker nur verdienen in maroden Branchen wie z.B. dem öffentlichen Dienst, dann kann man festhalten, dass auch ein großer Teil der Mittelschicht extrem angepisst ist. Dafür muss man keinen niedrigen Bildungsabschluss haben.

Es wurden eher gesellschaftliche Probleme ignoriert und dadurch die Tür geöffnet.

Das stimmt.
Klimawandel, strukturelle Probleme in Wirtschaft und Verkehr, Bildung.
Stattdessen diskutiert man über grundlose Abschiebungen

Wer genau diskutiert über grundlose Abschiebungen?

In meiner Wahrnehmung geht es ausschließlich um mögliche Abschiebungen von Straftätern oder Menschen ohne anerkannte Asylanträge sowie um Rückweisungen von illegaler Migration an den Grenzen.

Wo genau sind die grundlosen Abschiebungen?

Du findest doch immer wieder auch Berichte über Abschiebungen gut integrierter Leute, die hier Jobs übernehmen, für die sich die allermeisten Deutschen (ich incl.) zu schade sind. Das ist auch Teil der Wahrheit, und -- Rechtslage hin oder her -- mein Gefühl wäre da auch, dass man eher grundlos abschiebt bzw. auf Statistiken schielt, damit man wenigstens irgendwas vorweisen kann. Selbst wenn man die "richtigen" Leute gar nicht erwischt, wohl aber die, die man gerade aufgrund der guten Integrationslage leicht findet.

Unabhängig davon würde ich aber auch sagen, dass verschiedene Dinge zugleich wahr sein können. Ich persönlich finde den Fokus auf das singuläre Thema Migration auch absurd, wenn man sieht, wie langsam wir in puncto Klimaschutz, Infrastruktur, etc. vorankommen, aber natürlich ist das Thema eines, das relevant ist und bleiben wird. Es wäre für die Zukunft dieses Landes nur schön, wenn dahinter nicht alles andere verschwinden würde.