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2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland (Politik)

Kruemelmonster09, Samstag, 07.09.2024, 08:19 (vor 470 Tagen)
bearbeitet von Kruemelmonster09, Samstag, 07.09.2024, 08:23

Wir müssen reden.
Über unsere Zukunft.

zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/kindeswohl-gefaehrdung-deutschland-hoechststand-statistik-100.html

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Die Daten aus allen deutschen Jugendämtern liegen leider nicht vor. Schätzt man diese jedoch landet man bei einem Anstieg von 7,6 bis 8% gegenüber den Vorjahreszahlen.

Unsere Jugendämter sind komplett überlastet. Die Inobhutnahmestellen sind komplett überlastet. Die Heime sind komplett überlastet. Pflegefamilien fehlen ohne Ende.

Das Alles führt dazu, dass es eigentlich noch viel mehr Inobhutnahmen sein könnten, sein müssten.

Über alledem schwebt dann noch die Sorge vor Einsparungen im Bereich der Jugendhilfe. Zudem der Fachkräftemangel. Ab 2026 gibt es auch noch das Anrecht auf einen Betreuungsplatz in der Schule, auch das wird nochmal Personal aus den Heimen abziehen.

Wie konnte es in der Gesellschaft dazu kommen? Wieso sind immer mehr junge Familien überfordert?

Viele dieser Fragen sind tatsächlich schon geklärt und einige kann man sich mit gesundem Menschenverstand selbst erschließen - die Frage ist nur, wieso interessiert das in unserem Land so wenige Menschen und wieso wird so wenig dagegen getan?

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 09:40 (vor 469 Tagen) @ Kruemelmonster09

Ja, wir müssen wirklich reden. Über die Jugendämter und deren Personal.

Ich weiß, dass bei mir ja idR nicht die einfachen Fälle landen.

Aber einer der Fälle aus diesem Jahr hat folgenden Hintergrund:

Ich vertrete einen Minderjährigen in einer Strafsache. Relativ unappetitlich alles.

Ich habe mir die Akte kommen lassen, aus der ergibt sich, dass die angeblichen Opfer Aussagen tätigen, die sich zT diametral widersprechen. Es werden verschiedenste Varianten angeboten, von denen keine stimmen kann und die auch auf Vorhalt der Polizei abgegeben werden.

Ich schlage dem Mandanten vor, dass wir eine schriftliche Einlassung fertigen und wir weisen auf die Widersprüche hin.

Es gibt noch keine Reaktion der Staatsanwaltschaft darauf.

Das Jugendamt einer größeren Stadt in NRW meldet sich daraufhin bei den Eltern meines Mandanten. Man möchte mit ihm reden.

Ich rate ausdrücklich davon ab, weil die Mitarbeiter des Jugendamtes keinerlei Schweigeverpflichtung haben und die Staatsanwaltschaft sich ansonsten der Akten oder der Mitarbeiter bedienen kann. Das teilen wir dem Jugendamt auch genau so mit.

Jetzt kommt der große Auftritt von Teilzeit-Astrid (Telefonische Erreichbarkeit: Montag und Mittwoch, jeweils 9-11 Uhr).

Teilzeit-Astrid ruft wutschnaubend in meiner Kanzlei an. Eine Litanei beginnt, man müsste unbedingt mit ihm reden, was denn das Probleme wäre, bla bla bla.

Ich habe ruhig und sachlich nochmals auf das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht hingewiesen und auf die Fälle des Karlsruher Fanprojektes. Auf den Grundsatz "nemo tenetur se ipsum accusare", der Verfassungsrang hat.

Das dicht Teilzeit-Astrid aber nicht an.

"Wir haben hier ganz klare interne Vorschriften, wir müssen uns mit ihrem Mandanten unterhalten".

Ich habe auf das Zeugnisverweigerungsrecht meines Mandanten hingewiesen. Egal, wir wollen mit ihm reden.

Naja, Teilzeit-Astrid, er aber nicht mit euch.

Teilzeit-Astrid beendet das Gespräch damit, dass sie mit ihrer Vorgesetzten sprechen müsste, weil wir ja unkooperativ wären. Ubd sie hätten ihre Vorschriften.

Wer kennt die Normenpyramide nicht. Interne Vorschriften des Jugendamtes stechen das Grundgesetz.

Nun hat Teilzeit-Astrid tatsächlich ein Verfahren vor dem Familiengericht eingeleitet. Wegen angeblicher Kindeswohlgefährdung. Betroffen sind angeblich mein Mandant und dessen jüngere Schwester.

Ein Verfahren, was niemand möchte, unser aller Steuergeld kosten wird und niemand braucht. Mit Ausnahme von Teilzeit-Astrid.

Und das ist die Qualität an Mitarbeitern, die in den Jugendämtern arbeiten.

Ich habe diverse Verfahren, wo die Unterhaltsbeistandschaft so gut funktioniert, dass deutlich zu wenig Unterhalt geltend gemacht wird. Mehrbedarf? Sonderbedarf?

Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.

Das Jugendamt soll in Kindschaftssachen eine Stellung Nahme abgeben? Passiert nur widerwillig, Gerichtstermine werden unentschuldigt nicht wahrgenommen. Es ist ein Graus.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

HoschUn, Ort, Sonntag, 08.09.2024, 15:47 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

Also meines Wissens nach ist es Psychologen, Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen ohne Einwilligung des Klienten nicht erlaubt konkrete Inhalte aus diesen Gesprächen in Akten zu hinterlegen oder ihren Kollegen oder Vorgesetzten zu offenbaren. Das ganze wäre eine Straftat nach §203.

Darüber hinaus ist es die gesetzliche Pflicht von "Teilzeit-Astrid" das Gericht anzurufen, wenn die Eltern "nicht bereit oder in der Lage sind, bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos mitzuwirken."

Das was du von Teilzeit-Astrid erwartest wäre also ein Gesetzesbruch für dich und deinen Mandanten.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

simie, Krefeld, Sonntag, 08.09.2024, 15:59 (vor 469 Tagen) @ HoschUn

Man kann sie auch als Zeugin befragen.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

HoschUn, Ort, Sonntag, 08.09.2024, 17:20 (vor 469 Tagen) @ simie

Man kann sie auch als Zeugin befragen.

Also die entsprechende Norm die für Jugendämter gilt sagt Nein dazu:

(1) Sozialdaten, die dem Mitarbeiter eines Trägers der öffentlichen Jugendhilfe zum Zwecke persönlicher und erzieherischer Hilfe anvertraut worden sind, dürfen von diesem nur weitergegeben oder übermittelt werden
1. mit der Einwilligung dessen, der die Daten anvertraut hat, oder [...]
5. unter den Voraussetzungen, unter denen eine der in § 203 Absatz 1 oder 4 des Strafgesetzbuchs genannten Personen dazu befugt wäre [...]

https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__65.html

Teilzeit-Astrid darf also nur mit den Bullen reden, wenn es um eine geplante Straftat geht oder ein rechtfertigender Notstand vorliegt. Im Rahmen der Amtshilfe dürfen nur Personendaten abgerufen werden, aber keine Inhalte der Akten.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

simie, Krefeld, Sonntag, 08.09.2024, 18:07 (vor 469 Tagen) @ HoschUn

So einfach ist es eben nicht.
Schau mal hier: https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/jugendmter/rechtlicheberatung/dokumente_82/Aussagepflicht_bei_der_Polizei.pdf

Und dann beachte den letzten Absatz und folgenden Paragraphen:


https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_10/__73.html

Je nach Art der vorgeworfenen Straftat muss Astrid eben doch aussagen.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

HoschUn, Ort, Sonntag, 08.09.2024, 18:21 (vor 469 Tagen) @ simie

So einfach ist es eben nicht.
Schau mal hier: https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/jugendmter/rechtlicheberatung/dokumente_82/Aussagepflicht_bei_der_Polizei.pdf

Und dann beachte den letzten Absatz und folgenden Paragraphen:


https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_10/__73.html

Je nach Art der vorgeworfenen Straftat muss Astrid eben doch aussagen.

Wo steht das? In deinem Link steht es doch ganz eindeutig:

Personen des öffentlichen Diensts, unabhängig davon, ob sie Beamt/inn/e/n oder Angestellte des öffentlichen Diensts sind – also alle Mitarbeiter/innen des Jugendamts, haben eine Zeugnisverweigerungspflicht mit Genehmigungsvorbehalt (§ 54 Abs. 1 StPO)

weiter

Ausgehend von dem in § 35 Abs. 1 SGB I verankerten. Sozialgeheimnis besteht nach Absatz 3 der Vorschrift – in Durchbrechung der nach der StPO bestehenden allgemeinen Zeugnispflicht – keine Auskunftspflicht, keine Zeugnispflicht und keine Vorlegungspflicht hinsichtlich Sozialdaten, wenn der/die Betroffene nicht eingewilligt hat oder die Voraussetzungen einer sozialrechtlichen Übermittlungsbefugnis nach §§ 68 bis 77 SGB X vorliegen

weiter

Diese Beschränkung gilt auch für die Erteilung einer Aussagegenehmigung und ist daher bei dieser zu berücksichtigen. Eine Aussagegenehmigung darf nur erteilt werden, wenn auch eine sozialdatenschutzrechtliche Übermittlungsbefugnis besteht

Und §73 SGB 10 greift hier nicht, weil die deutlich strengeren Vorschriften von § 65 SGB 8 hier einschlägig sind.

Ich glaube er hat seinem Mandanten unnötig ein Familiengerichtsverfahren eingebrockt, weil er die einschlägigen Vorschriften nicht kannte und/oder Teilzeit-Astrid nicht mag.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 09.09.2024, 14:02 (vor 468 Tagen) @ HoschUn
bearbeitet von MarcBVB, Montag, 09.09.2024, 14:10

So einfach ist es eben nicht.
Schau mal hier: https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/jugendmter/rechtlicheberatung/dokumente_82/Aussagepflicht_bei_der_Polizei.pdf

Und dann beachte den letzten Absatz und folgenden Paragraphen:


https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_10/__73.html

Je nach Art der vorgeworfenen Straftat muss Astrid eben doch aussagen.


Wo steht das? In deinem Link steht es doch ganz eindeutig:

Personen des öffentlichen Diensts, unabhängig davon, ob sie Beamt/inn/e/n oder Angestellte des öffentlichen Diensts sind – also alle Mitarbeiter/innen des Jugendamts, haben eine Zeugnisverweigerungspflicht mit Genehmigungsvorbehalt (§ 54 Abs. 1 StPO)


weiter

Ausgehend von dem in § 35 Abs. 1 SGB I verankerten. Sozialgeheimnis besteht nach Absatz 3 der Vorschrift – in Durchbrechung der nach der StPO bestehenden allgemeinen Zeugnispflicht – keine Auskunftspflicht, keine Zeugnispflicht und keine Vorlegungspflicht hinsichtlich Sozialdaten, wenn der/die Betroffene nicht eingewilligt hat oder die Voraussetzungen einer sozialrechtlichen Übermittlungsbefugnis nach §§ 68 bis 77 SGB X vorliegen


weiter

Diese Beschränkung gilt auch für die Erteilung einer Aussagegenehmigung und ist daher bei dieser zu berücksichtigen. Eine Aussagegenehmigung darf nur erteilt werden, wenn auch eine sozialdatenschutzrechtliche Übermittlungsbefugnis besteht


Und §73 SGB 10 greift hier nicht, weil die deutlich strengeren Vorschriften von § 65 SGB 8 hier einschlägig sind.

Ich glaube er hat seinem Mandanten unnötig ein Familiengerichtsverfahren eingebrockt, weil er die einschlägigen Vorschriften nicht kannte und/oder Teilzeit-Astrid nicht mag.

Kostenpflichtige Zurückweisung. Keine Kindeswohlgefährdung und zwischen den Zeilen hat die Familienrichterin dem Jugendamt nochmal erklärt, dass es Verfahrensgrundrechte gibt.

Jetzt machen wir demnächst mal Kostenfestsetzung.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

ricky, Lüneburger Heide, Sonntag, 08.09.2024, 12:39 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

Ich glaube auch, dass die Behörde zwar unterbesetzt ist, viele Probleme aber hausgemacht sind. Die Sprechzeiten zweimal in der Woche sind Standard, egal wie viel sie arbeiten. Es ist auch für mich als Schulleier schwer, die Mitarbeiter des Jugendamtes zu fassen zu kriegen...teilweise nur, wenn man sich an den Vorgesetzten wendet. Du beschreibst ja den Aktionismus, ich kenne das Gegenteil. Man meldet als Schule und NICHTS passiert...es ist teilweise so frustrierend, dass man aufgibt...Die Zahl der tatsächlichen Gefährdungen muss mindestens doppelt so hoch sein, wenn ich unseren Landkreis hochrechne....
Außerdem wechseln alle paar Wochen die Zuständigkeiten, damit bloß niemand einen Fall zu vie bearbeitet...
Interessant fand ich deine Bemerkung zur Schweigepflicht. Wir bekommen so gut wie keine Informationen mit Hinweis auf die Schweigepflicht des Amtes...

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Kruemelmonster09, Sonntag, 08.09.2024, 13:48 (vor 469 Tagen) @ ricky

Ich glaube auch, dass die Behörde zwar unterbesetzt ist, viele Probleme aber hausgemacht sind. Die Sprechzeiten zweimal in der Woche sind Standard, egal wie viel sie arbeiten. Es ist auch für mich als Schulleier schwer, die Mitarbeiter des Jugendamtes zu fassen zu kriegen...teilweise nur, wenn man sich an den Vorgesetzten wendet. Du beschreibst ja den Aktionismus, ich kenne das Gegenteil. Man meldet als Schule und NICHTS passiert...es ist teilweise so frustrierend, dass man aufgibt...Die Zahl der tatsächlichen Gefährdungen muss mindestens doppelt so hoch sein, wenn ich unseren Landkreis hochrechne....
Außerdem wechseln alle paar Wochen die Zuständigkeiten, damit bloß niemand einen Fall zu vie bearbeitet...
Interessant fand ich deine Bemerkung zur Schweigepflicht. Wir bekommen so gut wie keine Informationen mit Hinweis auf die Schweigepflicht des Amtes...

Ich kann vieles nachvollziehen was du schreibst.
Wir haben auch häufig Probleme. Ein bewusstes "Arbeit gering halten" sehe ich aber nicht.

Wir haben ein Pflegekind. Bis letztes Jahr waren die Zuständigkeiten so dass der allgemeine soziale Dienst (also quasi das "klassische Jugendamt") alles bezüglich Pflegekindern bearbeitet hat, was die Herkunftsfamilien betraf. Alles was die alltäglichen Dinge betrifft und die Pflegefamilie lag beim Pflegekinderdienst. Auch bei den Hilfeplangesprächen war jeweils einer von ASD und PKD dabei. Seit diesem Jahr läuft nun alles über den PKD und der ASD ist raus.
Achso... Dem PKD wurde aber weder irgendeine Aufgabe weg genommen, noch gab es auch nur eine Stelle mehr im Dienst.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Pfostentreffer, Sonntag, 08.09.2024, 11:52 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 12:04 (vor 469 Tagen) @ Pfostentreffer

Lesekompetenz. So wichtig.

Es findet keine einzige Auseinandersetzung wegen des Aussehens der Mitarbeiterin statt. Die heißt natürlich auch nicht Astrid.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Pfostentreffer, Sonntag, 08.09.2024, 12:43 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

Lesekompetenz. So wichtig.

Es findet keine einzige Auseinandersetzung wegen des Aussehens der Mitarbeiterin statt. Die heißt natürlich auch nicht Astrid.


bvb-forum


Vor allem dein Satz mit dem rumheulen ist in diesem Fall sehr hilfreich.

Ansonsten danke ich für die Aufklärung, dass es sich offensichtlich nur um Frauenfeindlichkeit handelt, wenn man auf das Aussehen anspielt. Dann ist das ja im Verhältnis eher selten und kein Problem, Glück gehabt.

Die andere Lesart ist natürlich, dass du selber ständig durch Frauenfeindlichkeit gegen Demokratinnen auffällst, während Du gegen andere für eine Nazi*in (ist das nicht ein schönes Wort?) in die Bresche springst und es dort verurteilst. Aber das ist ja nicht so, sondern liegt nur an meiner Lesekompetenz, wieder Glück gehabt.

Immerhin konntest du hier von den kindeswohlgefährdenden Deutschen ablenken, Frauen abwertend als blöd und den deutschen Staat als nutzlos darstellen, also gleich 3 der Nazi Narrative in nur einem Post unterbringen. Und das unüberprüfbar. Es war also doch ein erfolgreicher Morgen! Ichem wäre stolz auf dich (nur, um dir die Mühe zu ersparen, den Namen - wie üblich - selber in die Diskussion einzubringen).

In diesem Sinne, schönen Sonntag noch. Liebe Grüsse auch an den Juristen, der ja bestimmt gleich zu deiner Ehrenrettung mit Beleidigungen angeritten kommt. Ehrenrettung durch Beleidigungen. Fand ich immer ein seltsames Konzept. Naja.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 13:42 (vor 469 Tagen) @ Pfostentreffer

Lesekompetenz. So wichtig.

Es findet keine einzige Auseinandersetzung wegen des Aussehens der Mitarbeiterin statt. Die heißt natürlich auch nicht Astrid.

bvb-forum


Vor allem dein Satz mit dem rumheulen ist in diesem Fall sehr hilfreich.

Ansonsten danke ich für die Aufklärung, dass es sich offensichtlich nur um Frauenfeindlichkeit handelt, wenn man auf das Aussehen anspielt. Dann ist das ja im Verhältnis eher selten und kein Problem, Glück gehabt.

Die andere Lesart ist natürlich, dass du selber ständig durch Frauenfeindlichkeit gegen Demokratinnen auffällst, während Du gegen andere für eine Nazi*in (ist das nicht ein schönes Wort?) in die Bresche springst und es dort verurteilst. Aber das ist ja nicht so, sondern liegt nur an meiner Lesekompetenz, wieder Glück gehabt.

Immerhin konntest du hier von den kindeswohlgefährdenden Deutschen ablenken, Frauen abwertend als blöd und den deutschen Staat als nutzlos darstellen, also gleich 3 der Nazi Narrative in nur einem Post unterbringen. Und das unüberprüfbar. Es war also doch ein erfolgreicher Morgen! Ichem wäre stolz auf dich (nur, um dir die Mühe zu ersparen, den Namen - wie üblich - selber in die Diskussion einzubringen).

In diesem Sinne, schönen Sonntag noch. Liebe Grüsse auch an den Juristen, der ja bestimmt gleich zu deiner Ehrenrettung mit Beleidigungen angeritten kommt. Ehrenrettung durch Beleidigungen. Fand ich immer ein seltsames Konzept. Naja.

Das ist natürlich ziemlicher Unsinn, was du auch weißt. Wäre Teilzeit-Astrid männlich, dann würde Teilzeit-Astrid Teilzeit-Thomas benannt werden. Schade, Schokolade.

Aber mit dir zu diskutieren ist müßig. Das ist Taubenschach par excellence, schlichtweg, weil du intellektuell nicht satisfaktionsfähig bist.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Sascha, Dortmund, Sonntag, 08.09.2024, 10:51 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

Du wirst so eine Behörde, die personell häufig auch noch deutlich unterbesetzt sind, nur mit klaren Abläufen führen können.

Und ich kenne eine deiner "Teilzeit-Astrids". Der Grund für die Teilzeiterreichbarkeit ist nicht, dass sie nur im dieser Zeit arbeitet, sondern außerhalb dieser Zeiten Familien zuhause besucht und versucht, die kritischen Fälle halbwegs zu begleiten. Passiert das nicht, gehen diese Fälle nämlich mit "Versagen der Jugendämter" in die Nachrichten. Häufig genug müssen diese Termine dann auch mit Dritten wie Dolmetschern und Polizei abgestimmt werden.

Ja, ich verstehe, dass du nicht verstehst, wenn "Teilzeit-Astrid" genervt reagiert, weil du für das Recht deiner Mandanten eintrittst. Aber Für sie heißt das dann in der Regel eine zeitraubende Störung, die ihr Zeit für andere Fälle nimmt.

Ich finde es übrigens ziemlich arrogant, wie du über andere Leute, die einfach nur ihren Job erledigen wollen, urteilst.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 11:46 (vor 469 Tagen) @ Sascha

Mich ärgert wir folgendes:

Mein Mandant würde mit dem Jugendamt sprechen. Aber erst nach Abschluss des Verfahrens. Die Dame hat jetzt - nur aus Taffke - ein Kindeswohlgefährdungsverfahren eingeleitet, weil mein Mandant eines seiner Grundrechte ausgeübt hat.

Wenn's da wirklich um zeitliche Abläufe ginge, dann würde man auf solche Nonsens-Verfahren einfach verzichten. Zum Termin müssen erscheinen:

Mein Mandant, dessen Eltern und seine Schwester. Alle haben qua Verwandtschaft ein Zeugnisverweigerungsrecht. Der Erkenntnisgewinn des Verfahrens ist null.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Jurist, Sonntag, 08.09.2024, 11:08 (vor 469 Tagen) @ Sascha

Vielleicht einigen wir uns darauf, dass es beides gibt: Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes, die mit Herzblut überobligatorisch ihren Beruf erfüllen, und Mitarbeitende, deren Motivation und/ oder Kompetenz sich nahe der absoluten Nulllinie befindet.

Über die Verteilung kann man diskutieren, bringt uns aber wenig. Daher ist eine Diskussion über Einzefallerfahrungen meist nicht geeignet, eine Allgemeinerkenntnis zu Tage zu fördern.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

koom, Samstag, 07.09.2024, 16:24 (vor 470 Tagen) @ Kruemelmonster09

Wie konnte es in der Gesellschaft dazu kommen? Wieso sind immer mehr junge Familien überfordert?

Infos aus zweiter Hand: 2 Freunde von mir arbeiten genau in dem Bereich (also wirklich GENAU in dem Bereich). Die Probleme sind da nicht ganz einfach einzukreisen. Meine Aussagen sind dann auch eher Hörensagen-Berichte und mein Eindruck von den Problemen.

Den Ämtern/Kommunen kann man wenig vorwerfen. NAtürlich immer zu wenig Geld und zu wenig Leute, aber das ist nur die eine Seite. Viele der Fälle scheinen mir auf mangelnde Bildung und Erziehung zu beruhen - also das die Eltern da jeweils nie gelernt haben, was wichtig und richtig ist. An Hilfestellungen, Erklärungen, Kursen etc. mangelt es da nicht, aber trotzdem sind da die Betroffenen erstaunlich gleichgültig - vermutlich weil sie es als Kind auch nie anders gelernt haben. Was dann natürlich bedeutet, dass, wenn man nicht entgegenwirkt, das Problem proportional größer wird.

Woran liegts ansonsten? Schwierig zu sagen. Böse Stimmen würde sagen, dass der Sozialstaat da zu viel hilft. Möglich, aber es sind trotzdem Menschen. Und es ist natürlich ein gesellschaftliches Problem, wenn die ungebildete Unterschicht massenhaft Kinder "produziert", aber die reichen, gut situierten Leute keines.

So ein Stück weit ist das Ergebnis dann unser Status Quo.

P.S.: Nein, die Lösung ist dann ganz sicher nicht, Sozialleistungen zu streichen. Eher mehr Geld für die Schulen, Bildung und Erziehung investieren. Nährboden für das, was wir in Deutschland dann mal ernten wollen

Das Problem sind die Kommunen

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 07.09.2024, 13:45 (vor 470 Tagen) @ Kruemelmonster09

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.

Das Problem sind die Kommunen

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 09:45 (vor 469 Tagen) @ pactum Trotmundense

Nein, das ist natürlich Quatsch und zeugt nur von kompletter Unkenntnis des Staatsaufbaus.

Das Vorhalten von Jugendämtern ist originäre Aufgabe der Kommunen und Teil der kommunalen Selbstverwaltung, die iÜ Verfassungsrang hat.

Deswegen dürfte der Bund da auch nicht einfach Geld geben.

Das Problem sind die Kommunen

pactum Trotmundense, Syburg, Sonntag, 08.09.2024, 13:04 (vor 469 Tagen) @ MarcBVB

Nein, das ist natürlich Quatsch und zeugt nur von kompletter Unkenntnis des Staatsaufbaus.

Ach, ist das so?

Das Vorhalten von Jugendämtern ist originäre Aufgabe der Kommunen und Teil der kommunalen Selbstverwaltung, die iÜ Verfassungsrang hat.

Man merkt, dass du Jurist bist. Du nimmst Gesetze als "Gottgegeben" hin und argumentierst mit dem Status quo, während ich davon rede, dass es ANDERS sein sollte. Unsere Verfassung kann man ändern. Wir haben etwas, das sich Gesetzgebung nennt. Nur weil die Jugendämter falscherweise in der Finanzierung den Kommunen aufgebürdet wurden, heißt das nicht, dass man es so lassen muss.

Deswegen dürfte der Bund da auch nicht einfach Geld geben.

Dann muss man das ändern.

Du bist doch aus Menden, oder? Erinnerst du dich noch an den Zirkus, der vor zehn(?) Jahren bei euch aufgeschlagen ist, komplett pleite, ohne Benzin, ohne ordentliche Versorgung der Angehörigen, etc.? Das Jugendamt hätte damals für eine nicht gerade geringe Anzahl von Kindern sorgen müssen. Mit diesen auf Menden zukommenden Kosten als Faustpfand versuchte der Zirkus Auftritte zu erpressen. Es wäre eine sechsstellige Summe geworden. Der Bürgermeister hat dafür gesorgt, dass die Typen auf Kosten der Stadt ihre Wagen tanken und das Stadtgebiet verlassen konnten. Raus aus Menden, raus aus der Verantwortung der Stadt Menden. Diese Kinder und ihr Wohlergehen war fortan nicht mehr das Problem der Stadt Menden.

Derselbe Zirkus hat diese Nummer auch in Balve, Welver, Langenberg, Schwerte, Wipperfürth, Radevormwald, Lindlar und anderen Städten und Gemeinden abgezogen. Eins haben alle Kommunen immer wieder geschafft: das Problem einfach über die Stadtgrenzen weiter zu schieben. Ob das den Kindern des fahrenden Volks wirklich gut getan hat, darf man bezweifeln, wenn man sieht, dass überall die Jugendämter involviert waren. Deren Zuständigkeit endet schlichtweg an den kommunalen Grenzen und DAS ist ein Problem. Kinder- und Jugendschutz HAT GEFÄLLIGST eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sein und der Vertreter der gesamten Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland ist meines Erachtens nach der Bund.

Bevor du jetzt damit kommst, dass es hier ein kariertes Maiglöckchen in Form von fahrendem Volk sei. Sprich mal mit Jugendamtsmitarbeitern, egal welcher Kommune, über das Vagabundentum ihres Klientels. Gerade die Familien, wo die Jugendämter irgendwann "zu dicht auf die Pelle rücken", ziehen ganz gerne mal um in die nächste Stadt. Dort beginnt zwar das Spiel der Betreuung durch Jugendämter von vorn, aber es ist eben "von vorn". Es dauert wieder eine ewig lange Zeit bis auch das neue Jugendamt zu dem Schluss kommt, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dann wird eben weiter gezogen. Insbesondere der Datenschutz verhindert, dass einfach so Akten von einer Stadt/Gemeinde zur nächsten weiter gegeben werden können und du als Anwalt würdest dir im Falle der Vertretung einer solchen Familie die Hände reiben, wenn ein Jugendamt einfach mal ein paar Schritte überspringt, weil es widerrechtlich von einem anderen Jugendamt ein paar Dinge erfahren hat.

Komm, Marc, hör auf... Das Problem ist schon da, wo ich es benannt habe. Kinder- und Jugendschutz muss eine Aufgabe des Bundes sein, zumindest muss dieser es finanzieren. Die Kommunen entscheiden unter Kostengesichtspunkten ob und wie sie Kindern helfen. Das würde anders aussehen, wenn sie nicht ihrem Kämmerer, dem Rat und dem Bürgermeister Rede und Antwort stehen müssten, warum wegen ein paar Kindern kein Geld für das neue Feuerwehrauto da ist oder die neue Drainage für den Sportplatz.

Das Problem sind die Kommunen

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 07.09.2024, 20:41 (vor 469 Tagen) @ pactum Trotmundense

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.

Die Frage ist, was kann man als Privatperson tuen, wenn hinter verschlossenen Türen so etwas mit Kindern passiert und man es nicht mitbekommt?

Das Problem sind die Kommunen

micha87, bei Berlin, Samstag, 07.09.2024, 21:02 (vor 469 Tagen) @ Foreveralone

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.


Die Frage ist, was kann man als Privatperson tuen, wenn hinter verschlossenen Türen so etwas mit Kindern passiert und man es nicht mitbekommt?

Selbst wenn du was siehst, bleibt einen entweder die Polizei zu rufen, oder schweigend woanders hinzusehen. Ein Typ der den Kleinen (ca. 2-3 Jahre) mit Handbewegungen Schläge androht, das reicht nicht aus um da groß was zu tun. Das Kind schreit die ganze Straße runter, da siehst du an solchen Gesten bereits sehr wahrscheinlich rutscht Zuhause die Hand aus, womöglich sogar ggü. der eigenen Frau die ein weiteres Kleinkind bei sich hatte in dem Moment.

Statt also für 5 min. Ruhm in die Geschichte einzugehen, hält man sich dem eigenen Wohl zuliebe eben zurück.

Da ist es auch egal ob die Eltern Ronny & Mandy heißen, oder Murat & Djamila.

Das Problem sind die Kommunen

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 08.09.2024, 07:35 (vor 469 Tagen) @ micha87

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.


Die Frage ist, was kann man als Privatperson tuen, wenn hinter verschlossenen Türen so etwas mit Kindern passiert und man es nicht mitbekommt?


Selbst wenn du was siehst, bleibt einen entweder die Polizei zu rufen, oder schweigend woanders hinzusehen. Ein Typ der den Kleinen (ca. 2-3 Jahre) mit Handbewegungen Schläge androht, das reicht nicht aus um da groß was zu tun. Das Kind schreit die ganze Straße runter, da siehst du an solchen Gesten bereits sehr wahrscheinlich rutscht Zuhause die Hand aus, womöglich sogar ggü. der eigenen Frau die ein weiteres Kleinkind bei sich hatte in dem Moment.

Statt also für 5 min. Ruhm in die Geschichte einzugehen, hält man sich dem eigenen Wohl zuliebe eben zurück.

Da ist es auch egal ob die Eltern Ronny & Mandy heißen, oder Murat & Djamila.

Man kann auch das Jugendamt verständigen, wenn die Adresse bekannt ist.

Das Problem sind die Kommunen

micha87, bei Berlin, Sonntag, 08.09.2024, 11:26 (vor 469 Tagen) @ Garum

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.


Die Frage ist, was kann man als Privatperson tuen, wenn hinter verschlossenen Türen so etwas mit Kindern passiert und man es nicht mitbekommt?


Selbst wenn du was siehst, bleibt einen entweder die Polizei zu rufen, oder schweigend woanders hinzusehen. Ein Typ der den Kleinen (ca. 2-3 Jahre) mit Handbewegungen Schläge androht, das reicht nicht aus um da groß was zu tun. Das Kind schreit die ganze Straße runter, da siehst du an solchen Gesten bereits sehr wahrscheinlich rutscht Zuhause die Hand aus, womöglich sogar ggü. der eigenen Frau die ein weiteres Kleinkind bei sich hatte in dem Moment.

Statt also für 5 min. Ruhm in die Geschichte einzugehen, hält man sich dem eigenen Wohl zuliebe eben zurück.

Da ist es auch egal ob die Eltern Ronny & Mandy heißen, oder Murat & Djamila.


Man kann auch das Jugendamt verständigen, wenn die Adresse bekannt ist.

+1 Das ist natürlich eine Möglichkeit.

In meinen Fall waren es Passanten, es kann natürlich sein die wohnen bloß 3-4 Straßen weiter. Wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist besteht die Möglichkeit das zur Ansprache zu bringen, aber auch da gilt es Chancen & Risiko einer solchen Aktion abzuwägen. In den seltesten Fällen wird das wohl zu einen Umdenken führen.

Das Problem sind die Kommunen

Ulrich, Samstag, 07.09.2024, 13:55 (vor 470 Tagen) @ pactum Trotmundense

Die komplette Kindes- und Jugendwohlfahrt ist Aufgabe der Kommunen und die sind chronisch pleite, weil Bund und Ländern den Kommunen lieber Kosten aufbürden statt ihnen Einnahmen zu lassen oder Gelder zu geben. Solange im Kommunalhaushalt der dickste Posten das Jugendamt ist und Bürgermeister/Dezernenten jede Maßnahme wie Inobhutnahme und andere kostspielige Dinge hinaus zögern bis sie Angst haben im Falle eines öffentlich werdens einen Skandal an der Backe zu haben, wird sich nichts ändern. Der Bund hat einheitliche Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Der Bund sollte auch die Kosten dafür übernehmen, die dadurch entstehen. Außerdem ist es ohnehin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Kinder zu schützen und nicht nur der Kommune, wo das Kind lebt.

Aktuell treten Bund, Länder und auch Landkreise systematisch nach unten, das kann auch ich bestätigen.

Problem ist hier die Schuldenbremse. Die greift für die Länder sogar noch schärfer als für den Bund. Die Kommunen sind hier jedoch ausgenommen. Die können (und müssen in vielen Fällen leider auch) Schulden machen, so lange sie Geld bekommen. Bei uns in der Kommune sind für die Gewährleistung der offenen Ganztagsbetreuung an zwei Grundschulen Baumaßnahmen in Höhe von geschätzten neun Millionen Euro nötig. Das Recht auf OGS-Betreuung ergibt sich aus einem Bundesgesetz. Eigentlich hätte das Land NRW danach ein Durchführungsgesetz beschließen müssen. Darin hätte dann aber auch sehen müssen, dass das Land die anfallenden Kosten übernimmt. Auf das Durchführungsgesetz hat man deshalb verzichtet. Statt dessen biete man uns "großzügig" einen Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro an. Wir befinden uns in der Haushaltssicherung. Noch vor einigen Jahren hatten wir gehofft, die in absehbarer Zeit verlassen zu können. Aber seitdem sind die Landeszuschüsse massiv gekürzt worden, die Kreisumlage wurde deutlich erhöht. Und für die Unterbringung von Flüchtlingen müssen wir ebenfalls sorgen, ohne dass wir das Geld zurückbekommen. Mittlerweile droht uns die Überschuldung. Das würde dazu führen, dass die Zinssätze für aufgenommene Kredite deutlich steigen würden.

Das Problem sind die Kommunen

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 09:46 (vor 469 Tagen) @ Ulrich

Ich meine das wirklich ernst:

Lasst eure Kommune ein paar Talerchen in einen fachlich versierten Kollegen investieren (ich bin mir relativ sicher, dass der Städte- und Gemeindebund da ne Empfehlung aussprechen kann. Wenn ihr da keinen Kontakt habt, gib Bescheid, ein ehemaliger AG-Leiter von mir arbeitet da immer noch).

Weil wir lieber

Shados, Ort, Samstag, 07.09.2024, 11:02 (vor 470 Tagen) @ Kruemelmonster09

Über ein paar 100 kriminelle Ausländer reden und wie man diese abschiebt, anstatt uns um die wirklich wichtigen Themen zu kümmern.
Leider versagt für mich die politische Linke komplett. Es wäre ihre Aufgabe solche Themen in den Fokus zu rücken.

Weil wir lieber

Braumeister, BaWü, Samstag, 07.09.2024, 22:03 (vor 469 Tagen) @ Shados

Will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber ich befürchte, wenn man beim Thema Kindeswohlgefährdung die Quote der Fälle mit Migrationshintergrund berechnet, wird das auch überdurchschnittlich oft vorkommen.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Kruemelmonster09, Sonntag, 08.09.2024, 01:03 (vor 469 Tagen) @ Braumeister

Will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber ich befürchte, wenn man beim Thema Kindeswohlgefährdung die Quote der Fälle mit Migrationshintergrund berechnet, wird das auch überdurchschnittlich oft vorkommen.

Im Tagesschau Artikel über das Thema stand heute, dass bei 31% der Fälle 1, oder 2 Elternteile Migrationshintergrund hätten.

Rund 40% der Kinder, unter 5 Jahren, in Deutschland haben Migrationshintergrund ( mediendienst-integration.de/en/integration/kita.html#:~:text=Rund%2040%20Prozent%20der%20Kinder,Kita%20als%20Kinder%20ohne%20Einwanderungsgeschichte. ).

Es ist also davon auszugehen, dass der Anteil an "rein deutschen Familien" statistisch höher ist, als bei Familien mit Migrationshintergrund.

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Feierabend, Hamm, Sonntag, 08.09.2024, 09:42 (vor 469 Tagen) @ Kruemelmonster09

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.

Meine Frau ist in der Familien und Jugendhilfe tätig, sie erlebt Gewalt gegen Frauen und Kindern seltener bei deutschen Familien.
Bei den deutschen Familien erlebt sie dagegen sehr häufig Probleme mit z. B. Drogen, Alkohol, Prostitution, Gleichgültigkeit.
Dies geht dann häufig einher mit sozialer und emotionaler Verwahrlosung.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Sonntag, 08.09.2024, 11:50 (vor 469 Tagen) @ Feierabend

Cool, wir machen also anekdotische Evidenz.

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Kindeswohlgefährdungen bei Menschen mit Migrationshintergrund häufiger geschehen, oder dass diese bei autochthonen Deutschen nur an Drogen, etc. liegen.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Pfostentreffer, Sonntag, 08.09.2024, 10:48 (vor 469 Tagen) @ Feierabend

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.


Meine Frau ist in der Familien und Jugendhilfe tätig, sie erlebt Gewalt gegen Frauen und Kindern seltener bei deutschen Familien.
Bei den deutschen Familien erlebt sie dagegen sehr häufig Probleme mit z. B. Drogen, Alkohol, Prostitution, Gleichgültigkeit.
Dies geht dann häufig einher mit sozialer und emotionaler Verwahrlosung.


Also erstmal ist Kindeswohlgefährdung nicht deckungsgleich mit Gewalt gegen Frauen (das ist etwas ganz anderes) und gegen Kinder.

Die angegebene Beobachtungen deiner Frau widersprechen sich - in der Theorie - ein wenig. Statistisch sehr unwahrscheinlich, dass in der Gruppe mit mehr Fällen von Drogen, Alkohol, emotionaler Verwahrlosung etc weniger Kindeswohlgefährdungen und /oder Gewalt gegen Frauen / Kinder stattfindet

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Hässlicher_Ork_2, Sonntag, 08.09.2024, 11:13 (vor 469 Tagen) @ Pfostentreffer

Er meint, dass Ausländer generell mehr das Wohl ihrer Kinder gefährden als Deutsche (was weiter unten im Thread widerlegt wurde, respektive die Zahlen nicht wirklich hergeben). Bei den Deutschen hätten die meisten Fälle mit Drogenkonsum u.Ä. zu tun.

Er meint nicht, dass die Deutschen mehr saufen und/oder andere Drogen konsumieren als die Ausländer, sondern dass deren Fälle oft (meistens?) mit Drogenmissbrauch erklärbar sind, während bei den Ausländern auch (vermehrt?) andere Gründe vorliegen.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Pfostentreffer, Sonntag, 08.09.2024, 11:37 (vor 469 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Er meint, dass Ausländer generell mehr das Wohl ihrer Kinder gefährden als Deutsche (was weiter unten im Thread widerlegt wurde, respektive die Zahlen nicht wirklich hergeben). Bei den Deutschen hätten die meisten Fälle mit Drogenkonsum u.Ä. zu tun.

Das habe ich verstanden. Aber das widerspricht eben jeder wissenschaftlichen Erkenntnis, die wir dazu haben.


Er meint nicht, dass die Deutschen mehr saufen und/oder andere Drogen konsumieren als die Ausländer, sondern dass deren Fälle oft (meistens?) mit Drogenmissbrauch erklärbar sind, während bei den Ausländern auch (vermehrt?) andere Gründe vorliegen.

Auch das habe ich verstanden, danke sehr. Aber auch das widerspricht allen Erkenntnissen, die wir dazu haben. Sowie allen logischen Überlegungen.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Kruemelmonster09, Sonntag, 08.09.2024, 10:20 (vor 469 Tagen) @ Feierabend

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.


Meine Frau ist in der Familien und Jugendhilfe tätig, sie erlebt Gewalt gegen Frauen und Kindern seltener bei deutschen Familien.
Bei den deutschen Familien erlebt sie dagegen sehr häufig Probleme mit z. B. Drogen, Alkohol, Prostitution, Gleichgültigkeit.
Dies geht dann häufig einher mit sozialer und emotionaler Verwahrlosung.


Das Problem ist halt AUCH unsere heutige Form der Erziehung.
Ich will jetzt die "wenn mein Kind scheiße baut setzt es was"-"Pädagogik" nicht gut heißen (um Gottes willen bloß nicht). Einen Vorteil hat sie allerdings, dem Kind ist klar, was ihm blüht wenn es scheiße baut und es hat seine ganz klaren Grenzen.

Unsere heutige "deutsche Erziehungsform" fußt darauf, dass wir das Kind auf quasi die selbe Ebene heben wie Erwachsene. Hier gibt es ganz hervorragende Pädagogen, die prägend dafür waren.
Allen voran Jesper Juul. Ich bin ein großer Jesper Juul Fan. Habe diverse Bücher von ihm gelesen und noch mehr hier stehen, die darauf warten gelesen zu werden... Jesper Juul ist allerdings beides zugleich, ein gutes und ein schlechtes Beispiel.

Setzt man seine Gedanken 1:1 um, hilft man 99% aller Kinder dabei, sich selbst zu helfen und sich selbst weiter zu entwickeln (99% = meine Schätzung). Da kommen wir aber schon an den Punkt. 1:1 umsetzen ist in einem realistischen Alltag nur sehr schwer möglich und überfordert teilweise schon mich als Fachkraft.
Der Gedanke, dass eine Familie wo beide Eltern Vollzeit schwer arbeiten gehen und dann noch den Haushalt zu machen haben, diese Ideen umsetzen sollen? Schwer vorstellbar. Oder der Haushalt mit zwei kognitiv sehr beschränkten Eltern? Uff... Und und und...

Am Ende bleibt dann meist nur der Grundgedanke hängen, "das Kind kann sich frei entfalten". Der ist aber falsch. Auch die führenden Pädagogen in diesem Bereich (wie eben ZB Jesper Juul) setzen dem Kind Grenzen.
Bei vielen kommen diese komplizierten Strukturen aber nicht an, man nimmt sich nicht die Zeit dafür, oder macht halt einfach (weil der eigene Alltag so hart ist) das was der geringste Widerstand ist.

Das ist für das "Binnenverhältnis Familie" aber eine Katastrophe und sorgt für Frust. Dieser Frust kann (KANN!!) dann eben in emotionaler Verwahrlosung enden, oder auch im kompletten Drehen der Linie dass es "irgendwann dann halt mal Schluss ist und dann doch mal die Hand ausrutscht".

Wie gesagt, ich will auf GAR KEINEN FALL damit sagen, dass es gut ist seine Kinder zu schlagen, oder dass diese Familien oder ihre Erziehung besser sind. Aber diese Kinder erfahren wenigstens Grenzen.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Braumeister, BaWü, Sonntag, 08.09.2024, 09:13 (vor 469 Tagen) @ Kruemelmonster09


Es ist also davon auszugehen, dass der Anteil an "rein deutschen Familien" statistisch höher ist, als bei Familien mit Migrationshintergrund.

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.

Das war der Teil meiner Vermutung. Inklusive, dass man dort häufiger mit vielen Personen auf weniger QM lebt, was Konflikte verschärft.
Danke für die Zahlen die das so ja nicht stützen.
Insgesamt sind die Zahlen aber eh schwierig, da das Dunkelfeld riesig sein dürfte.
Kinder melden sich ja leider selbst nicht zu Wort und leider halten dann ja häufig beide Eltern das Schlagen des Kindes für normal. Solange man das dann nur Zuhause macht, wird es schwer dem ganzen Herr zu werden. Solange die Kinder nicht grün und blau in die Schule kommen, erwarte ich da also wenig Aufklärung.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

herrNick, Sonntag, 08.09.2024, 09:19 (vor 469 Tagen) @ Braumeister

Inklusive, dass man dort häufiger mit vielen Personen auf weniger QM lebt, was Konflikte verschärft.

Das ist aber jetzt spekulativ, oder? Ggf. fördert ein Zusammenleben einer Familie auf engem Raum auch die Sozialkompetenz und man ist darauf angewiesen Konflikte gar nicht erst eskalieren zu lassen. Um mal in eine andere Richtung zu spekulieren.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

max09, Sonntag, 08.09.2024, 08:54 (vor 469 Tagen) @ Kruemelmonster09

Will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber ich befürchte, wenn man beim Thema Kindeswohlgefährdung die Quote der Fälle mit Migrationshintergrund berechnet, wird das auch überdurchschnittlich oft vorkommen.


Im Tagesschau Artikel über das Thema stand heute, dass bei 31% der Fälle 1, oder 2 Elternteile Migrationshintergrund hätten.

Wenn diese 31% aber der Anteil an der Gesamtmenge sind, dann würde es in Anbetracht der deutlich geringen Anzahl von Migrantenfamilien zu deutschen Familien doch tatsächlich überdurchschnittlich oft vorkommen oder? In Deutschland leben aktuell 14-15 Mio. Ausländer und diese hätten einen Anteil von fast einem Drittel. Vielleicht liege ich auch falsch, dann gerne korrigieren ;-)

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Ulrich, Sonntag, 08.09.2024, 08:56 (vor 469 Tagen) @ max09
bearbeitet von Ulrich, Sonntag, 08.09.2024, 09:05

Will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber ich befürchte, wenn man beim Thema Kindeswohlgefährdung die Quote der Fälle mit Migrationshintergrund berechnet, wird das auch überdurchschnittlich oft vorkommen.


Im Tagesschau Artikel über das Thema stand heute, dass bei 31% der Fälle 1, oder 2 Elternteile Migrationshintergrund hätten.


Wenn diese 31% aber der Anteil an der Gesamtmenge sind, dann würde es in Anbetracht der deutlich geringen Anzahl von Migrantenfamilien zu deutschen Familien doch tatsächlich überdurchschnittlich oft vorkommen oder? In Deutschland leben aktuell 14-15 Mio. Ausländer und diese hätten einen Anteil von fast einem Drittel. Vielleicht liege ich auch falsch, dann gerne korrigieren ;-)

Hier geht es um Familien mit Kindern. Da ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung.

P.S.: Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt in Deutschland wohl je nach Altersklasse bei ca. 41 bis 43 Prozent.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Jurist, Sonntag, 08.09.2024, 09:16 (vor 469 Tagen) @ Ulrich

35% der Familien haben einen Migrationshintergrund: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/116880/83c02ec19dbea15014d7868048f697f2/gelebte-vielfalt--familien-mit-migrationshintergrund-in-deutschland-data.pdf

Hier gibt es also keine besondere Auffälligkeit, die anhand der im Raum stehende Zahlen abgeleitet werden könnte. Die ganze Diskussion ist aber auch müßig, es geht nicht um die bösen Ausländer und die noch schlimmeren Deutschen. Es geht darum, den wirklich Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen: den Kindern.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Fonzie, Münster, Sonntag, 08.09.2024, 11:12 (vor 469 Tagen) @ Jurist

35% der Familien haben einen Migrationshintergrund: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/116880/83c02ec19dbea15014d7868048f697f2/gelebte-vielfalt--familien-mit-migrationshintergrund-in-deutschland-data.pdf

Die Zahlen von Kruemelmonster und Ulrich passen hier aber insofern besser, da die bei Kindeswohlgefährdung die Anzahl der Kinder erhoben wird, nicht der Familien.

Statistisch ist das Ganze aber komplexer, da noch andere Faktoren in beide Richtungen hinzukommen, bspw. das Kinder mit Migrationshintergrund tendenziell häufiger in finanziell prekären Verhältnissen leben oder seltener in die Kita gehen.

Hier gibt es also keine besondere Auffälligkeit, die anhand der im Raum stehende Zahlen abgeleitet werden könnte.

Das sehe ich auch so, aber hier sind natürlich auch schon wieder verdächtige Accounts im Thread unterwegs und spekulieren.

Die ganze Diskussion ist aber auch müßig, es geht nicht um die bösen Ausländer und die noch schlimmeren Deutschen. Es geht darum, den wirklich Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen: den Kindern.

Das kann man nicht oft genug betonen und ich hoffe, dass diesbezüglich auch ein Konsens herrscht.

Falsch! Statistisch gesehen passiert Kindeswohlgefährdung in "Migrantenfamilien" wohl seltener

Ulrich, Sonntag, 08.09.2024, 08:30 (vor 469 Tagen) @ Kruemelmonster09

Will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber ich befürchte, wenn man beim Thema Kindeswohlgefährdung die Quote der Fälle mit Migrationshintergrund berechnet, wird das auch überdurchschnittlich oft vorkommen.


Im Tagesschau Artikel über das Thema stand heute, dass bei 31% der Fälle 1, oder 2 Elternteile Migrationshintergrund hätten.

Rund 40% der Kinder, unter 5 Jahren, in Deutschland haben Migrationshintergrund ( mediendienst-integration.de/en/integration/kita.html#:~:text=Rund%2040%20Prozent%20der%20Kinder,Kita%20als%20Kinder%20ohne%20Einwanderungsgeschichte. ).

Es ist also davon auszugehen, dass der Anteil an "rein deutschen Familien" statistisch höher ist, als bei Familien mit Migrationshintergrund.

Es ist übrigens auch das was ich im Kleinen auf der Arbeit erlebe, was natürlich nicht repräsentativ ist. Klar, es gibt Kulturkreise da wird das selbstverständliche Schlagen des Kindes mit nach Deutschland übernommen.
Insgesamt beobachte ich aber die emotionale und soziale Verwahrlosung in deutschen Familien häufiger.

Danke für die Zahlen. Nicht immer sind "die Ausländer" verantwortlich.

Weil wir lieber

Talentförderer, Dortmund, Samstag, 07.09.2024, 11:04 (vor 470 Tagen) @ Shados

Die wird aber mundtot gemacht von den konservativen.

Weil wir lieber

Fire Kid, Ort, Sonntag, 08.09.2024, 11:21 (vor 469 Tagen) @ Talentförderer

Klar. Deswegen kam Linken-Chefin Wissler gestern auch mit der grandiosen Idee, dass die VW-Großaktionäre doch bitte ihre erhaltenen Dividenden zurückzahlen sollen :D

Weil wir lieber

Maddi, Samstag, 07.09.2024, 12:19 (vor 470 Tagen) @ Talentförderer

Na dann nen doch mal Beispiele, wie die Linke mundtot gemacht wird.

Mundtot:

jemanden mundtot machen (jemandem, der einem unbequem und hinderlich ist, auf rücksichtslose, unerlaubte Weise die Gelegenheit zur Äußerung, zur Entfaltung nehmen)

Genauso wie die 100 kriminellen im Post davor, einfach mal 3 Stellen vergessen ;)

Weil wir lieber

istar, Samstag, 07.09.2024, 11:05 (vor 470 Tagen) @ Talentförderer

Die wird aber mundtot gemacht von den konservativen.

Ach so. Können die noch nicht selber reden?

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Davja89, Samstag, 07.09.2024, 08:41 (vor 470 Tagen) @ Kruemelmonster09

Bezgl. Intresse:

Das ist noch die einfachste Rechnung.

Kinder können nicht wählen. Kinder können bis zu einem gewissen Alter keine Demos organisieren.
Das heißt sie sind bis 18 Jahre relativ uninteressant für die Politik.

Wahlen werden in der Gruppe 45 bis 75 gewonnen. Das ist die Alterspanne wo Kinder oft schon aus dem gröbsten raus sind oder Erwachsen.

Eltern sind schon ganz gut eingespannt zwischen Doppelverdiener Modell und Kindererziehung und Versorgung. Die wenigsten haben die Zeit sich dann auch noch politisch in den Diskurs einzubringen.

Das heißt Kinder und Eltern haben in Deutschland einfach keine politische Lobby.

Durch die starke zahlenmäßige Überlegenheit fehlt ihnen der Hebel die Politik in Bewegung zubringen.

Bei Kindern die ein Fall fürs Jugendamt sind kommt noch der Faktor Armut dazu. Vielfach kommen diese aus Milieus die mit ihrem eigenen Leben völlig ausgelastet sind.
Also ebenfalls wenig Potenzial für Parteien bringen.

Das alles führt dazu das sie eben im politischen Alltag schlicht vergessen werden.

Beispielhaft war die Corona Politik:

Andere Länder haben im Zweifel etwas höhere Infektionszahlen zugelassen und dafür das Kindeswohl (Kita, Schule, Freizeit) nach vorne gestellt. Während in Deutschland im Endeffekt genau das Gegenteil passiert ist: da mussten die Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsene und Eltern zurückstecken für die Älteren.
Übrigens ein Zustand den viele Omas und Opas selber so nicht gewollt haben.

Die Corona Politik hat nach all den schönen Sonntagsreden gezeigt wie die Prioritäten in diesem Land tatsächlich gestellt werden wenn es hart auf hart kommt.

Apropro Corona:

Natürlich haben verpasste Schuljahre, Kita Eingewöhnung alleine, (fast) eingesperrte Kinder auch langfristig einen Effekt. Das wurde von Experten und auch jedem mit gesundem Menschenverstand von Anfang an prophezeit. Wollte in der Hauptzeit der Pandemie keiner hören. Da hatten es sich die Kinderlosen eben gemütlich gemacht mit Netflix zu Hause und dem Gefühl der moralischen Überlegenheit.

Geschenkt. Ist jetzt sowieso zu spät.

Das wieder in bessere Bahnen lenken?

1. GELD

Massive Investionen in Schulen, Kitas, Personal und Einrichtungen.
Als Anschub kann man sicherlich auch über Schulden reden. Langfristig müssen aber die Prioritäten neu gesetzt werden. Mehr Geld für Bildung heißt auch weniger Geld für andere Dinge.

2. FÖRDERUNG junger Eltern.

Aktuell werden die Menschen immer später Eltern. Ich bin mir nicht so sicher wie hilfreich das ist. Natürlich treff ich auch jeden Tag ganz tolle Eltern in der Kita die 40+ sind. Aber trotzdem ist das eben schon ein Alter wo man nicht mehr so belastbar ist wie mit Mitte 20.
Das hat viel damit zu tun das sehr viele Menschen ihre Jugend verlängern.
Der Mitte 30 Jährige aufm Longbord am Samstag Abend aufm Weg in den Club als Symbolbild.
Und natürlich ist das Problem das du als Akademikerinn am Ende ja immer noch die Frage hast: Nach der Uni Karriere oder Kinder?
Diese Frage müsste in ein "Beides!" aufgelöst werden.

Es gibt bestimmt noch dutzende weitere Ideen. Aber das waren jetzt 2 Punkte die mir durch den Kopf gingen bei dem Thema.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Kruemelmonster09, Samstag, 07.09.2024, 18:08 (vor 470 Tagen) @ Davja89

Erstmal hier an dich stellvertretend auch für alle anderen:
Vielen Dank für die rege Beteiligung und vorallem das Ganze in vernünftigem Ton, ganz ohne persönliche Angriffe...und das in einer politischen Diskussion.

War mal eine schöne Abwechslung.

Klar, den Punkt den du aufgreifst sehe ich. Und dennoch muss doch irgendwann für unsere Gesellschaft ein Punkt erreicht sein, wo es zu viel wird. Wo man auch mal Prioritäten setzt, die das eigene Leben vielleicht nicht sobetreffen, aber wichtig wären.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

donotrobme, Münsterland, Samstag, 07.09.2024, 09:07 (vor 470 Tagen) @ Davja89
bearbeitet von donotrobme, Samstag, 07.09.2024, 09:11

Es ist aber auch eine Frage, wie gut man aufs Leben vorbereitet wird:
Ich konnte bei mir feststellen, dass Bekannte, die sich für eine Ausbildung statt eines Studiums entschieden haben, früher reifer waren.
Während meines Studiums konnte ich dank StudiVZ Kontakt zu einer Freundin aus Grundschultagen wieder aufbauen. Die ist dann weggezogen und die hatte logischerweise dann ein anderes Leben geführt, mit eigenem Freundeskreis und einer Lehre, während ich rückblickend im Studium ein großes Schulkind mit eigener Mietwohnung war.
Sie und ihr Freundeskreis haben mit Mitte 20 dann schon Kinder bekommen oder schon offen darüber gesprochen, während ich nur an mein Studium und die Freizeit dazwischen denken konnte.
Ein Kind aufzuziehen war für mich damals unvorstellbar und gefühlt eine Frage, die "ewig weit war".
Dabei heißt es doch, "die Person ist so klug, die wird mal irgendwann studieren", aber so ein Studium verzögert meist auch den Reiferprozess.

Ein Punkt, den deine Argumentation noch verträgt ist, dass das soziale Netzwerk in Deutschland oftmals schwächer ist als früher. Die Großeltern oder die Familie des Kindes wohnen mittlerweile weiter weg. Ein Kind lässt sich nicht mal eben so unterbringen, entsprechend ist die Kita, die einzig mögliche Unterbringung. Früher hätte es noch die Großeltern gegeben.
Wird man aber immer später Eltern, so werden die Großeltern auch immer älter. Die 70 jahre alten Großeltern eigenen sich nicht unbedingt als Babysitter, einfach weil der Nachwuchs im Zweifelsfall schneller ist als dessen Großeltern.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Talentförderer, Dortmund, Samstag, 07.09.2024, 10:58 (vor 470 Tagen) @ donotrobme

Bei sehr vielen wäre es gut nicht so früh Kinder zu bekommen. Die haben nämlich genauso wenig Reife. Die sind nur früher mit allem fertig.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 07.09.2024, 20:43 (vor 469 Tagen) @ Talentförderer

Bei sehr vielen wäre es gut nicht so früh Kinder zu bekommen. Die haben nämlich genauso wenig Reife. Die sind nur früher mit allem fertig.

Ab wann wäre es denn ein geeignetes Alter?

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

donotrobme, Münsterland, Samstag, 07.09.2024, 11:20 (vor 470 Tagen) @ Talentförderer

Aber war das denn früher anders?

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

max09, Samstag, 07.09.2024, 12:09 (vor 470 Tagen) @ donotrobme

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Davja89, Samstag, 07.09.2024, 09:55 (vor 470 Tagen) @ donotrobme

Das Problem des sozialen Netzes durch Großeltern sehe ich auch. Natürlich spielen größere Altersunterschied da auch eine Rolle. Die aktuelle Großelterngeneration ist mit Ende 20 oft Eltern geworden. Die aktuellen Eltern mit Mitte 30. Wenn der Trend so anhält wird das Gap eben immer größer.

Dazu kommt aktuell aber auch oft der Effekt das Eltern weiter weg wohnen. Die jüngeren Menschen ziehen oft aus den Kleinstädten in die Ballungsräume (Jobs, Uni, Party etc.)

Dadurch sind Großeltern oft eben x00 km weit weg. Da können dann selbst die rüstigsten Renter nicht mehr helfen.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Fonzie, Münster, Samstag, 07.09.2024, 11:32 (vor 470 Tagen) @ Davja89

Die Entfernungen sehe ich auch als das größere Problem.

Der Altersunterschied zwischen den Generationen ist heute sicher größer, aber dafür sind die 60-jährigen von heute auch deutlich fitter als die 60-jährigen vor 40 Jahren.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Hässlicher_Ork_2, Samstag, 07.09.2024, 12:42 (vor 470 Tagen) @ Fonzie

Die Entfernungen sehe ich auch als das größere Problem.

Der Altersunterschied zwischen den Generationen ist heute sicher größer, aber dafür sind die 60-jährigen von heute auch deutlich fitter als die 60-jährigen vor 40 Jahren.

Meine Eltern werden 85 sein, wenn mein Sohn die Volljährigkeit erreicht. Die Eltern meiner Frau wären sogar >90. Sie wohnen ohnehin auf der anderen Seite des Globus.

Das Alter der Großeltern ist ein Faktor, vor allem wenn man bedenkt, dass das Auffangnetz nicht nur die Geburt abdecken sollte.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Schoeneschooh, CDMX, Samstag, 07.09.2024, 21:16 (vor 469 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

In meinem Augen sind es auch primär Distanz und dann Alter. Hinzunehmen würde ich aber noch das Familienverständnis generell sowie Wille und Flexibilität auf beiden Seiten.

Hier in Mexiko ist es völlig normal, wenn Kinder sehr viel Zeit bei ihrer Oma, Tante oder sonstigen engsten Verwandten verbringen. Meine Frau hat mit ihrer Schwester fast ihre gesamte Kindheit die Nachmittage bei ihrer Oma und Tante verbracht. Dadurch hat sie bis heute zu ihrer Tante ein extrem enges Verhältnis und ihr Cousin ist quasi der Bruder, den sie sonst nicht hatte.

Bei uns ist kurz nach der Geburt unserer Tochter meine Schwiegermutter (wohnte 1 Stunde entfernt) quasi bei uns eingezogen. Das ist für uns eine massive Unterstützung und auch für sie, die seit fast 20 Jahren alleine als Witwe gelebt hat, hat das Leben ein ganz neues und sehr erfüllendes Element gewonnen. Natürlich gibt es manchmal etwas Reibungen, aber ehrlich gesagt viel weniger als ich erwartet hätte.

Da ist die Art und Weise wie wir in Deutschland Familie leben schon sehr unterschiedlich.


P.S. Interessante Einblicke von einigen hier, die in Jugendämtern, etc. arbeiten. Einer der Hauptgründe warum ich hier viel lese…man kommt (leider nur digital) etwas aus seiner bubble raus!

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Ensiferum, Odenwald, Samstag, 07.09.2024, 12:42 (vor 470 Tagen) @ Fonzie

Meine persönlichen Erfahrungen dazu. Wir wohnen hier im Dorf. Während der Pandemie wurden auch Spielplätze geschlossen. Wie hatteb natürlich alternativen, aber habe da meine Bedenken hinsichtlich Kindern in großen Städten gehabt.

Ich habe zwei Kinder. Die Großeltern wohnen 8 Minuten mit dem Auto entfernt. Sind beide 64, gesundheitlich angeschlagen und können nur bedingt mal die Kinder übernehmen.

Als meine Frau wieder anfangen wollte zu arbeiten als Ergotherapeutin, hat ihr der Chef gesagt, dass sie Nachmittags arbeiten müsse, da die Patienten überwiegend nachmittags Zeit haben. Sie hat dann den Job gewechselt , weil sie es nicht eingesehen hat, die Kinder den ganzen Tag nicht zu sehen.

Ich bin dann oft eingesprungen und habe geholfen, mit Vollzeitjob. Habe von meinem Arbeitgeber, Jugendamt, nur auf den Sack bekommen. Weil ist ja soviel zu tun, ich könne doch auch wie andere Kollegen (ohne Kinder) überstunden machen. Habe die Stelle intern gewechselt und habe nur noch 30 Stunden die Woche gearbeitet.

Oftmals bei gravierenden Fällen von Kindeswohl, sind die Eltern in ihrem Umfeld nicht integriert. (Kinderturnen, Vereine, Nachbarschaft).

Die Kinder sitzen mit ihren Eltern den ganzen Tag in der Bude, Rolläden unten und der Fernseher läuft.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Garum, Bornum am Harz, Samstag, 07.09.2024, 08:36 (vor 470 Tagen) @ Kruemelmonster09

Wir müssen reden.
Über unsere Zukunft.

zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/kindeswohl-gefaehrdung-deutschland-hoechststand-statistik-100.html

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Die Daten aus allen deutschen Jugendämtern liegen leider nicht vor. Schätzt man diese jedoch landet man bei einem Anstieg von 7,6 bis 8% gegenüber den Vorjahreszahlen.

Unsere Jugendämter sind komplett überlastet. Die Inobhutnahmestellen sind komplett überlastet. Die Heime sind komplett überlastet. Pflegefamilien fehlen ohne Ende.

Das Alles führt dazu, dass es eigentlich noch viel mehr Inobhutnahmen sein könnten, sein müssten.

Über alledem schwebt dann noch die Sorge vor Einsparungen im Bereich der Jugendhilfe. Zudem der Fachkräftemangel. Ab 2026 gibt es auch noch das Anrecht auf einen Betreuungsplatz in der Schule, auch das wird nochmal Personal aus den Heimen abziehen.

Wie konnte es in der Gesellschaft dazu kommen? Wieso sind immer mehr junge Familien überfordert?

Viele dieser Fragen sind tatsächlich schon geklärt und einige kann man sich mit gesundem Menschenverstand selbst erschließen - die Frage ist nur, wieso interessiert das in unserem Land so wenige Menschen und wieso wird so wenig dagegen getan?

Das Frage ich mich nicht erst seit heute.
Ich habe schon in der 80ger Jahren ehrenamtlich Jugendarbeit gemacht.
Wir lassen auf diesem Gebiet soviel brach liegen. Ja es kostet Geld aber das muss uns unsere Zukunft wert sein.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Hässlicher_Ork_2, Samstag, 07.09.2024, 09:04 (vor 470 Tagen) @ Garum

Wir lassen auf diesem Gebiet soviel brach liegen. Ja es kostet Geld aber das muss uns unsere Zukunft wert sein.

Lass uns ehrlich sein: Sozialausgaben sind gegen die Prinzipien des Kapitalismus. Ferner interessiert uns sowohl die Zukunft, siehe u.a. die Art und Weise wie wir mit unserem Planeten umgehen, als auch das Wohlergehen unserer Mitbürger einen Feuchten. Wieso soll das bei Kindern anders sein? Die Eltern ist selbst schuld, wenn sie nicht verhüten können.

Zur Zeit wäre wohl der konsensfähigste Lösungsansatz: Alle Ausländer deportieren: Fallzahl reduziert, Schuldenbremse eingehalten, mehr Geld für unsere deutschen Kinder.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 07.09.2024, 13:49 (vor 470 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Lass uns ehrlich sein: Sozialausgaben sind gegen die Prinzipien des Kapitalismus.

Das stimmt nicht. Sozialausgaben verhindern, dass die Menschen losziehen und sich die Dinge unter Anwendung von Gewalt nehmen. Der Kapitalismus funktioniert am besten in einem sozial stabilen System.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

Ensiferum, Odenwald, Samstag, 07.09.2024, 09:36 (vor 470 Tagen) @ Hässlicher_Ork_2

Ich arbeite seit 8 Jahren beim Jugendamt.

Es gibt nicht den Hauptgrund. Dennoch paar Dinge die ich persönlich über die Jahre beobachtet habe.

1. Viele Probleme ließen sich durch einen einfachereren Zugang zu Sozialleistungen lösen. Vielen Familien fällt es unheimlich schwer Sozialleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld oder den Kinderzuschlag zu beantragen. Es ist ein reiner Spießrutenlauf. Es überfordert die Menschen. Dies führt in den Familien zu Spannungen. Ich hatte einen Fall von einem 13 Jährigen, der nicht einmal Geld bekommen hatte für das Freibad.

2. Wegfall der eigenen Familie als auffangendes und unterstützendes Netzwerk. Viele Familien wo wir auch gerade im Bereich Kinderschutz unterwegs sind, haben wenig oder keinen Kontakt zur eigenen Familie. Dies liegt sicherlich auch an eigenen sozialen Kompetenzen. Wir mussten schon häufiger Kinder in Pflegefamilien bringen, weil die alleinerziehenden Mütter ins Krankenhaus mussten und niemand aus dem privaten Umfeld nach den Kindern sehen konnte. Es gibt keine Entlastung für die Eltern.

3. Alkohol- und Drogenmissbrauch. Brauche ich nicht weiter anführen.

4. Lockdown in Zeiten der Pandemie. Ich möchte euch hierzu Fall beschreiben. Eine Jugendliche wohnt mit Mutter, Vater und Brüdern in einer relativ kleinen Wohnung. Die Jugendliche beschrieb, dass die Eltern arbeiten waren, die Geschwister mit Schule und Vereinen viel unterwegs. Sie hat die Ferien immer als Belastung empfunden, weil da alle zuhause waren. Dies führte zu Konflikten, weil man sich nicht aus dem Weg gehen konnte. Aber die Zeit war absehbar. Beim Lockdown war der Vater auch zuhause. Dies hat die Jugendliche umheimlich belastet.

5. Fehlendes und unqualifiziertes Personal. Junge Berufseinsteiger sind sehr früh mit schwierigen und komplexen Fallkonstellationen beschäftigt. Es fehlt die Einarbeitungszeit oder die Begleitung durch eine erfahrene Fachkraft.

6. Eltern die ihre Kinder zu sehr Verwöhnen. Ihr könnte gerne mal "Wohlstandsverwahrlosung" googelen. Das tut den Kindern überhaupt nicht gut. Die Kinder stumpfen ab, sind nicht in er Lage mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen. Weil die Strategie der Eltern bisher war, soziale oder emotionale Schwierigkeiten die das Kind hat, mit materiellem abzubügeln. Fehlende gemeinsame Zeit mit dem Kind bspw. wegen Berufstätigkeit wir durch materielles durch die Eltern "kompensiert".

Das mal so als groben eigenen Überblick.

2023 vermutlich über 67.000 Kindeswohlgefährdungen in Deutschland

DieRoteKarteZahlIch, UK, Samstag, 07.09.2024, 09:51 (vor 470 Tagen) @ Ensiferum

Danke für diese Einblicke!

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