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Dinkci wechselt zum SC Freiburg (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 04.04.2024, 21:22 (vor 32 Tagen) @ Cthulhu

Komischer Wechsel. Sehr wahrscheinlich nächstes Jahr nicht international, keine große Verbesserung zu Werder. Dazu hat Freiburg ohne Streich ab nächster Saison einen Pluspunkt weniger. Und finanziell kann ich mir von Werder zu Freiburg auch keine großen Sprünge vorstellen. Also nächster Schritt sieht irgendwie anders aus.


Die Coronaphase hat Werder nur mit der Aufnahme hoher Kredite gerade mal so eben überstanden und der Abstieg kam als finanzielle Belastung noch hinzu. Die Rückzahlung engt den Spielraum für Werder deutlich ein. Dazu kommen die Auflagen der DFL hinsichtlich der Lizenzerteilung, zunächst für die 2. Bundesliga und dann nach dem direkten Wiederaufstieg für die Bundesliga, welche die Erzielung hoher Transferüberschüsse fordern. Da ist alles ein finanzieller Drahtseilakt und zum letzten Tag einer Transferperiode wissen Management und Trainer nicht, wie der Kader tatsächlich aussieht. Die Spielergehälter bewegen sich entsprechend in der unteren Range der Bundesliga.

Völlig anders beim FC Freiburg, einem der sportlich und finanziell solidesten Clubs der Bundesliga. In den letzten Jahren immer in der oberen Tabellenhälfte zu finden und zuletzt auch auf den EL-Plätzen. Sportlich steht man da in einem ganz anderen Fokus als beim potentiellen Abstiegskandidaten Werder und die Gehälter sind im Schnitt um einiges höher als in Bremen.

Maxi Eggestein, einer der Spieler die nach dem Abstieg verkauft werden mussten, dürfte seinen Wechsel in den Breisgau sicherlich nicht bereut haben. Unumstrittener Startelfspieler und stellvertretender Spielführer. Was ein Eren Dinkçi und dessen Management auch registriert haben dürften.

Dinkçi jedenfalls hat seine Chance auf der Leihstation Heidenheim genutzt. Dort passte er in das Spielsystem und Trainer Frank Schmidt ist bekannt dafür junge Spieler entwickeln zu können. Heidenheim hatte übrigens auch Interesse an einem festen Transfer Dinkçis, nur sind die Gehälter dort eben auch relativ bescheiden.

Immerhin bekommt Werder im Gegensatz zu Woltemade noch eine vertraglich fixierte Ablösesumme für Dinkçi.


Werder klingt, glaube ich, auch manchmal einfach noch größer, als der Verein noch ist. Wenn man, wie ich, auf die 40 zugeht, dann ist man damit groß geworden, dass Werder immer mal wieder ein Wörtchen um die Meisterschaft mitredet. Aber das ist dann ja doch irgendwie bald 20 Jahre her und irgendwie war Werder nie finanziell so auf Rosen gebettet, dass man mal 1-2 schlechte Transferperioden mit Granaten wie Carlos Alberto überleben konnte.

Dazu hat man ja zwischendurch ordentlich Spieler ablösefrei nach Gelsenkirchen verloren, wo man sich zwar die höheren Gehälter nicht leisten konnte, aber trotzdem gezahlt hat.

In den 60ern konnten Teams wie Werder oder Eintracht Braunschweig noch eher ‚Überraschungsmeister‘ werden als dies Teams in späteren Dekaden gelang. Die Dominanz der finanzstärkeren Clubs nahm immer mehr zu. Da musste schon alles perfekt zusammenpassen, dass eine Mannschaft wie Werder in den 80ern bis in die 90er hinein durch kluges Management und einen ausgezeichneten Trainer oben mithalten konnte. Was ähnlich für die 00er-Jahre zutrifft. Seit Otto hatte man sich daran gewöhnt, dass Werder irgendwie mit wenigen Ausnahmejahren immer irgendwie oben mitspielt. Was zwar seit den 10er-Jahren vorbei ist, bei manchem aber noch im Hinterkopf mitschwingen mag.

Werders Absturz begann zu dem Zeitpunkt, bevor es in der CL so richtig etwas zu verdienen gab. Wovon wir profitiert haben, denn unsere Wiedergeburt trotz stark eingeschränktem finanziellem Budget unter Kloppo gelang gerade rechtzeitig, um durch unsere stetigen CL-Qualifikationen das notwendige Geld für die Etablierung als Spitzenclub zu generieren.

Sicherlich hat Werder in den ‚Goldenen Jahren‘ unter Allofs und Schaaf auch gutes Geld in der CL verdient, aber die Summen waren nicht mit denen in der letzten Dekade oder heute zu vergleichen.

Werder wird nicht mehr nach oben kommen. Vielleicht ist irgendwann tatsächlich mal wieder eine EL-Teilnahme möglich, mehr wird da allerdings kaum mehr machbar sein. Das spezifische Werder-Investorenmodell wird es eventuell tatsächlich ermöglichen, mit jungen Spielern, die man entwickeln und mit Gewinn verkaufen kann, analog zu Freiburg langfristig den notwendigen finanziellen Hintergrund zu schaffen, nicht permanent gegen den Abstieg spielen zu müssen.


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