Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé (Sonstiges)
Fred789, Ort, Mittwoch, 10.01.2024, 16:54 (vor 152 Tagen)
Der zweite Sitzungstag im Fall des durch Polizeischüsse getöteten Mouhamed Dramé am Landgericht Dortmund endet schnell - und mit verärgerten Anwälten der Nebenklage.
Es ist, so erklärt Professor Dr. Thomas Feltes, der Teil der Nebenklage ist, der erste Prozess seit dem Zweiten Weltkrieg, in dem fünf Polizistinnen und Polizisten wegen eines Tötungsdeliktes vor Gericht stehen.
Womöglich kommt es zu einem Verbot der Beweisführung. Weil die Angeklagten zunächst als Zeugen befragt worden waren und eben nicht als das, was sie nun sind: Angeklagte nämlich.
Grüter beklagt, dass die fünf Polizistinnen und Polizisten um ihre Rechte gewusst hätten, auch im Falle der Vernehmung als Angeklagte. "Sie klären andere ja täglich darüber auf." Sollte das Verbot erlassen werden, dürften die bisherigen Aussagen der fünf Polizistinnen und Polizisten im Prozess nicht mehr verwendet werden.
"Ein Beweisverwertungsverbot würde den Angeklagten die Möglichkeit geben, ihre im Eindruck der Tatnacht getätigten Aussagen mit dem Wissen der heutigen Ermittlungsergebnisse bewusst oder unbewusst anzupassen und eine vorher nie geäußerte Notwehr - oder Nothilfesituation zu behaupten."
https://www.n-tv.de/panorama/Angeklagte-Polizisten-schweigen-in-Dortmund-article24651837.html
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé - Last Man Standing
Fred789, Ort, Samstag, 20.01.2024, 11:38 (vor 142 Tagen) @ Fred789
Zeuge Sozialarbeiter:
Er schildert, wie sie nach dem Hinweis eines Passanten Dramé auf dem Hof treffen und sehen, wie er sich mit freiem Oberkörper leicht nach vorn gebeugt ein Küchenmesser an den Bauch hält.
Er berichtet davon, wie Dramé auf eine Ansprache nicht reagiert habe und sie daher den Notruf gewählt hätten.
Er erzählt, wie die, die im Prozess, die "Uniformierten" heißen, sich vor dem Prozess besprochen hatten. Der Einsatzleiter gab ihnen den Plan vor.
Erst solle eine Ansprache erfolgen, bei Ausbleiben einer Reaktion müsse ihm Pfefferspray diese entlocken und sonst gebe es noch die Taser. Dann habe sich der Einsatzleiter zum späteren Schützen gewandt und gesagt: "Sonst bist Du unsere letzte Chance. Dann bist Du unser Last Man Standing."
Nach dem Pfefferspray-Einsatz sei Dramé dann "langsam und desorientiert" in Richtung der Polizisten, und somit auch in Richtung des einzigen Fluchtwegs gegangen.
Dann sei der Einsatz des Tasers erfolgt und wenig später [eigene Anmerkung: in mehreren Berichten wurde behauptet, dass es fast zeitgleich war]seien die Schüsse gefallen. Fünf Kugeln treffen den 16-jährigen. P. hört es nur, sieht es nicht, sagt er.
Als Dramé vor "Schmerzen johlend" auf dem Boden liegt, soll er an den Händen fixiert worden sein und der Einsatzleiter habe dem Jugendlichen dann noch einen leichten Tritt in den Bauch verpasst, erinnert P. sich. "Wird alles gut", soll er dabei gesagt haben.
https://www.n-tv.de/panorama/Der-unmenschliche-Druck-auf-den-Zeugen-P-article24674754.html
Schüsse auf Mouhamed Dramé: Richter äußert sich zur Notwehr-Frage
Newsteam , Dortmund, Donnerstag, 11.01.2024, 07:15 (vor 151 Tagen) @ Fred789
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Marcello, Ruhrpott-Metropole, Mittwoch, 10.01.2024, 23:27 (vor 151 Tagen) @ Fred789
bearbeitet von Marcello, Mittwoch, 10.01.2024, 23:43
Mich wundert das überhaupt nicht. Im Gegenteil. Damit war hier in NRW zu rechnen.
Und das ist auch kein Zufall. Gott sei Dank, gibt es ja neben den Aussagen noch Indizien.
Und zwar der Notruf, der aufgezeichnet wurde, Zeugenaussagen und nicht zuletzt die Gerichtsmedizin, ohne deren Durchstecken man ja nix erfahren hätte.
Reul nur noch damit beschäftigt Inkompetenz zu vertuschen.
Kelm übrigens damals auch im Mordfall Schalla keine gute Figur abgegeben.
Die Strategie erscheint diesesmal wieder ähnlich.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
simie, Krefeld, Mittwoch, 10.01.2024, 17:29 (vor 152 Tagen) @ Fred789
Wobei es auch bei einem Verwertungsverbot der alten Aussagen es dem Gericht weiterhin obliegt, wie glaubwürdig eventuelle neue Aussagen der Angeklagten dann sind. Nur weil dann jetzt eventuell eine Notwehr bzw. Nothilfesituation behauptet wird ist das Gericht ja nicht gezwungen diesen Aussagen zu folgen. Zumal es ja auch noch andere Zeugen gibt.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Fred789, Ort, Mittwoch, 10.01.2024, 17:53 (vor 152 Tagen) @ simie
Wobei es auch bei einem Verwertungsverbot der alten Aussagen es dem Gericht weiterhin obliegt, wie glaubwürdig eventuelle neue Aussagen der Angeklagten dann sind. Nur weil dann jetzt eventuell eine Notwehr bzw. Nothilfesituation behauptet wird ist das Gericht ja nicht gezwungen diesen Aussagen zu folgen. Zumal es ja auch noch andere Zeugen gibt.
Wer denn? Waren die Polizisten nicht alleine mit Mouhamed im Hof?
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
simie, Krefeld, Mittwoch, 10.01.2024, 18:47 (vor 152 Tagen) @ Fred789
Es gibt zumindest die Zeugen, die die Polizei gerufen haben. Und daher über das Verhalten des Opfers berichten können.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Ulrich, Mittwoch, 10.01.2024, 18:52 (vor 152 Tagen) @ simie
Es gibt zumindest die Zeugen, die die Polizei gerufen haben. Und daher über das Verhalten des Opfers berichten können.
Die Person, die den Notruf getätigt hat, hat nicht aufgelegt. Die Aufnahme des Anrufs lief dann durch und hat die Schüsse aufgezeichnet. Ob sonst noch etwas relevantes drauf ist, kann ich nicht sagen.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Schoeneschooh, CDMX, Mittwoch, 10.01.2024, 17:16 (vor 152 Tagen) @ Fred789
Das fällt mir Normalo echt schwer nachzuvollziehen. Mich würde die Meinung unserer Forumsjuristen dazu interessierren, die haben da ja durchaus oft einen anderen und interessanten Blick drauf!
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
北原キッカーズ, Mittwoch, 10.01.2024, 17:35 (vor 152 Tagen) @ Schoeneschooh
Wieso schwer nachvollziehbar? Wenn die Täter Zeugenaussagen getätigt haben, aber das nicht hätte geschehen dürfen, da es ja die Täter waren bzw. die als Täter angeklagten, dann kann man auch die Aussagen nicht als Zeugenaussagen zulassen. Finde ich schon recht logisch nachvollziehbar.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
simie, Krefeld, Mittwoch, 10.01.2024, 17:30 (vor 152 Tagen) @ Schoeneschooh
Das fällt mir Normalo echt schwer nachzuvollziehen. Mich würde die Meinung unserer Forumsjuristen dazu interessierren, die haben da ja durchaus oft einen anderen und interessanten Blick drauf!
Sollte es bei der Befragung solch einen Fehler gegeben haben, wäre es konsequent und zu begrüßen, wenn die Aussagen nicht verwendet werden.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
BloodsuckingZombie, Yharnam, Mittwoch, 10.01.2024, 17:35 (vor 152 Tagen) @ simie
Das fällt mir Normalo echt schwer nachzuvollziehen. Mich würde die Meinung unserer Forumsjuristen dazu interessierren, die haben da ja durchaus oft einen anderen und interessanten Blick drauf!
Sollte es bei der Befragung solch einen Fehler gegeben haben, wäre es konsequent und zu begrüßen, wenn die Aussagen nicht verwendet werden.
An den Kopf packen würde ich mir dann trotzdem, inwiefern so ein Fehler überhaupt passieren kann...
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Fred789, Ort, Mittwoch, 10.01.2024, 17:49 (vor 152 Tagen) @ BloodsuckingZombie
Das fällt mir Normalo echt schwer nachzuvollziehen. Mich würde die Meinung unserer Forumsjuristen dazu interessierren, die haben da ja durchaus oft einen anderen und interessanten Blick drauf!
Sollte es bei der Befragung solch einen Fehler gegeben haben, wäre es konsequent und zu begrüßen, wenn die Aussagen nicht verwendet werden.
An den Kopf packen würde ich mir dann trotzdem, inwiefern so ein Fehler überhaupt passieren kann...
Oder ob es überhaupt ein "Fehler" war...
Wenn einer wissen muss, wenn man wann wie befragt, dann ist das die Polizei.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
Shizzo, Mittwoch, 10.01.2024, 18:13 (vor 152 Tagen) @ Fred789
Natürlich hast du, aufgrund deines omnipräsenten Halbwissens, wieder den Aluhut auf.
Die vernommenen Beamten hätten, im Falle einer korrekten Beschuldigtenbelehrung, auch einfach gar nichts dazu sagen können. Oder einfach lügen. Das darf man als Beschuldigter. Das wäre wohl viel einfacher gewesen.
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
majae, Muc, Donnerstag, 11.01.2024, 01:58 (vor 151 Tagen) @ Shizzo
Natürlich hast du, aufgrund deines omnipräsenten Halbwissens, wieder den Aluhut auf.
Die vernommenen Beamten hätten, im Falle einer korrekten Beschuldigtenbelehrung, auch einfach gar nichts dazu sagen können. Oder einfach lügen. Das darf man als Beschuldigter. Das wäre wohl viel einfacher gewesen.
War es nicht so dass die Recklinghausener Polizei ermittelt hat, und gleichzeitig die Dortmunder Polizei bei denen wegen einer anderen Sache?
Dortmund: Tod von Mouhamed Dramé
stoffel85, Mittwoch, 10.01.2024, 16:58 (vor 152 Tagen) @ Fred789
Joa, wird dann wohl so kommen. Manchmal frag ich mich, ob es irgendwann nomma irgendeine Nachricht gibt, bei der man nicht nur mit Kopf schütteln bzw. resignierend lächeln kann.
In dem Zusammenhang: 19. Todestag von Oury Jalloh
moudta, Mittwoch, 10.01.2024, 17:16 (vor 152 Tagen) @ stoffel85
In dem Zusammenhang: 19. Todestag von Oury Jalloh
Ulrich, Mittwoch, 10.01.2024, 17:35 (vor 152 Tagen) @ moudta
bearbeitet von Ulrich, Mittwoch, 10.01.2024, 17:41
Ich möchte die Fälle auf keinen Fall vergleichen oder bewerten, ich hatte es lediglich in der Timeline.
Es spricht leider alles dafür, dass Jalloh ermordet worden ist. Und Täter kann eigentlich nur ein Polizist der Wache gewesen sein.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat sogar ein mit dem Verfahren betrauter Richter erwähnt, dass er sich von vorne bis hinten belogen fühlen würde, es aber nicht belegen könne.
In Dortmund hingegen weiß man, wer agiert hat. Hier ist eine Situation fürchterlich entgleist, und das wegen des völlig inadäquaten Verhaltens von Beamten in der Situation. Die Anklagen bis hin zum Vorwurf des Totschlags scheinen mir wenn die Medienberichte stimmen plausibel.