[Basketball] EM 2022 (WM / EM aktuell)

jeder verschwendet sein Leben auf seine Art und Weise.

Der eine, weil er Korkball mit einem Schläger verdreschen möchte, der andere weil er einen Ball in einem Ring werfen möchte.

Mir haben die letzten Jahre gezeigt, dass es mir egal ist, womit die Leute ihre Freizeit verbringen, solange sie nicht in irgendwelche Social Media Kanäle abdriften und Gesellschaftsgift verbreiten.

Ich hatte gestern meinen Spaß beim Spiel und ich traue dieser Mannschaft was großes zu.
Das Kollektiv ist mit das Beste in Europa. Für mich stellt sich die Frage, inwieweit die Mannschaft Jokic, Doncic oder Giannis stoppen kann. Ansonsten kann es für das Team richtig weit gehen, sofern sie ihr Potential abrufen können.

Macht es wirklich Sinn, sachlich begründen zu wollen, welche Sportart jetzt toller ist?

Why not? Ich finds halt interessant, warum mich nicht nur Fußball interessiert, sondern auch Rugby/Football, Eishockey, Tennis (oder eben Baseball), dafür Basketball aber mal so gar nicht.

Bis auf "Varianz" kam da aber noch nix.

Wobei das doch ein fundamentaler Punkt ist. Die Spannung in einem sportlichen Wettkampf besteht doch im wesentlichen in der Frage, wer ihn gewinnt.

Da glaube ich, dass ein Spielverlauf wie bei uns gegen Werder in Sportarten, in denen viele Tore/Punkte erzielt werden, deutlich unwahrscheinlicher ist, weil ein einzelnes Tor, bzw. ein einzelner Punkt nicht so "einzigartig" ist, als dass er ein Spiel kippen kann.

Der Basketballer erwartet, dass der Gegner mindestens 80 Punkte macht. Was sollen ihn da zwei Punkte aus dem Konzept bringen?

Puh, das müsste man dann wohl statistisch erheben. Aber als jemand, der seit 30 Jahren Basketball (aber auch Fußball) spielt, kann ich dir sagen, dass Basketballspiele ziemlich oft kippen. Auch wenn es im dritten oder Anfang des vierten Viertels überhaupt nicht danach aussieht. 10 Punkte (also faktisch mindestens 4 Angriffe) Vorsprung ins letzte Viertel bringen können alles und nichts sein. Miami reichten als Favorit gegen Dallas 2011 nicht mal 15 Punkte 5 Minuten vor Ende in einem Finals-Game.

Varianz: Die Varianz beim Basketball liegt irgendwo auch beim Spieler selbst. Leg Mbappe einen Ball 25 Meter vors leere Tor. Er wird dir 100 von 100 reinschießen. Lass Lebron James 10 Freiwürfe im vierten Viertel werfen, er wird vielleicht alle 10, vielleicht aber auch nur 5 treffen.
Wie wahrscheinlich war, dass Evan Fournier (ein sehr ordentlicher Shooter/Scorer in der besten Liga der Welt) in dem Spiel gestern nur 2 von 10 Würfen trifft?

Basketball ist eine absolute Welt-Sportart. Ist er sicher nicht geworden, weil er so arg langweilig ist.
Dass man selbst trotzdem zu bestimmten Sportarten keinen Zugang findet, muss ja kein Widerspruch sein und ist doch völlig ok. Wird dann wohl auch ein Zusammenspiel aus mehreren Gründen sein.

BTW: Ich habe nur auf die Frage geantwortet, was am Fußball spannend ist, wenn man die emotionale Komponente weglässt und nur den nackten Sport betrachtet.

So einen Spielverlauf wie gegen Werder gab es in der Bundesliga noch nie. Ich behaupte dass besonders in Sportarten in denen viele Tore oder Punkte fallen sowas deutlich öfter passiert.
Beim Handball und Basketball werden Spiele ständig in der Crunchtime entschieden. Beim Fussball faselt der Kommentator beim 2:0 in der 75 was von "das war die Entscheidung" und hat damit sehr häufig recht.

...und ich würde dann sagen, dass die 75 Minuten bis zum 2:0 doch ziemlich interessant waren, während mein Gefühl beim Basketball sehr häufig ist, dass man die ersten 3,5 Viertel auch einfach ignorieren kann.

Das 2:0 ist in der 87. Minuten ja schon eine sehr komfortable Führung und das Spiel ist eigentlich schon entschieden.

Passiert dann in anderen Sportarten öfter so etwas wahnsinniges (und zumindest ein Ausgleich am Ende passiert ja schon häufiger), wenn die Mannschaften sich bis dahin nicht schon ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert haben?