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Bin begeistert (BVB)

Zatrassis, Mannheim, Mittwoch, 27.07.2022, 12:07 (vor 1240 Tagen) @ Micha

Wenn einem das nicht (mehr) passt muss man halt die Konsequenz ziehen und sich eine andere Freizeitbeschäftigung suchen. Das Rat wird man nicht mehr zurück drehen können und wollen.

Habe ich gemacht! Die generelle Entwicklung im Fußball gepaart mit der Langeweile in der Bundesliga und CL (aufgrund der Ungerechten Verteilung der Einnahmen) hat dazu geführt, dass der Fußball mich über die letzten 10 Jahre immer weniger interessiert hat.

Habe mir dann mehr und mehr für COLLEGE Football interessiert.
- Ein System bei dem es noch auf Traditionen, lokale/regionale Rivalitäten ankommt.
- Wo sich die Fans (automatisch) 100% mit Ihrem Team identifizieren, da sie selber auf dieser Universität (in meinem Fall Wisconsin) waren und jeden Samstag in 50 verschiedene ausverkauften 60.000 bis 110.000 Leute fassenden Stadien frenetisch Ihre Sportstudenten anfeuern.
- Wo die Spieler noch primär aus dem selben Bundesstaat kommen. Wo ihre Entscheidung für das College nicht primär vom Geld (klar gehen viele zu Bama, OSU, Clemson, Georgia, da sie denken so am sichersten in die NFL zu kommen und klar floss da unter der Hand auch einmal Geld), sondern eben auch von anderen Faktoren ab (bekomme ich in meinem Bereich eine gute akademische Ausbildung, auf diese Uni ging bereits mein Vater, es ist nah, ich mag die Coaches, etc.). Die Spieler durften kein Geld verdienen, sondern bekommen eine kostenlose Ausbildung, welche allerdings je nach Uni auch 100 k€ wert ist.

Aber leider hat sich auch das geändert:
- Mir Einführung der National Playoffs werden die reichen, erfolgreichen Teams immer stärker und holen sich die besten Talente Landesweit.
- Die Universitäten, die Ihre Spiele in einer Conference austragen, welche gebildet wurden weil man ähnliche Werte und Standards für seine Academics und Forschung hatte und auch hier miteinander kooperierte (ganz besonders in der BIG 10) werden mehr und mehr verwässert und die großen Teams der Big 12 (Oklahoma & Texas) schließen sich der SEC-Conference (South-Eastern Conference) an, da sie hier deutlich mehr Fernsehgelder und stärkere Gegner haben. Jetzt wollen die beiden großen LA-Universitäten (USC und UCLA) ihre PAC 10 (Pacific Division) verlassen und in die BIG 10 (welche regional im Mittleren Westen beheimatet ist) wechseln. Soviel zu den regionalen Rivalitäten und "Derbies".
- um noch mehr Geld zu verdienen werden Nebraska und Northwestern jetzt in Irland das Eröffnungsspiel der neuen Saison bestreiten
- Letztes Jahr haben dann die Gerichte entschieden, dass die Spieler ihre "Persönlichkeitsrechte" ("NIL") selber vermarkten können. Dies war ein großes Thema die vorangegangenen Jahrzehnt, da die "armen" Spieler und ihr Umfeld ja lediglich eine das Studium bekommen ("I don't play School"), die "bösen" Unis aber das ganze Geld verdienen und dieses in Verbesserung von Forschung und Akademics stecken.
- Somit können jetzt Unis ohne Probleme über Mittelsmänner und Agents Geld an die Spieler verteilen, damit diese sich ja für Ihre Uni entscheiden. Das Geld landet also auch hier langfristig nicht mehr bei den Unis sondern bei 18-jährigen Kids und vor allem ihren Beratern.

COLLEGE FOOTBALL ist damit für mich tot. Es lebe der Fußball ;)

Im Ernst, ich habe begriffen, dass mit zunehmender Popularität und Interesse der Öffentlichkeit in einen Sport einfach so viel Geld bewegt wird, dass es krank und anstoßend wird. Lässt sich das ändern? Wir können es versuchen und versuchen es zumindest hier und dort aufzuhalten und erzielen auch ab und an kleine Erfolge (sonst wäre es noch schlimmer: Stadionpreise, Internationale Vermarktung mit Spielen in Asien und USA anstelle von Lünen oder Verl, Super League, etc.), aber ich befürchte im Großen müssen wir lernen damit umzugehen ... oder es ganz lassen. Oder ihr nennt mir eine andere Alternative zum Fußball!


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