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Neu auf schwatzgelb.de: Der BVB 2022/2023 - Der Versuch einer taktischen Analyse (BVB)

koom, Mittwoch, 29.06.2022, 15:42 (vor 666 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die Dreierkette schaut auf dem Papier immer ganz schick aus, gerade bei einer Reihe starker Innenverteidiger. In der Praxis sieht man bei nahezu jedem Verein aber die gleichen Probleme: Kein Zugriff vor allem im Bereich vor der Dreierkette. Guardiola hat das einst mal kompensiert mit den AVs, die bei Ballbesitz zu DMs wurden - aber der hatte da auch Lahm und Alaba für diese Rolle. Oder man hat dort einen Sechser ala Kante oder Casemiro, der kompromißlos zuläuft und aufräumt. Den gibt es im BVB-Kader derzeit nicht, in Deutschland generell wohl nicht (zumindest nicht hochwertig).

Um das Problem dort in den Griff zu bekommen, braucht man eine sehr gute detaillierte Eingespieltheit - und selbst Guardiola hat das dann meist bleiben gelassen und er ist wohl der Inbegriff für detailliertes Einspielen. Defensiv kann es halbwegs gehen, wenn das Mittelfeld entschlossen mitarbeitet und zuläuft. Das war aber auch schon in den vergangenen Saisons nicht unbedingt die Stärke des BVB. Und offensiv droht die Gefahr, dass der Aufbau nach vorne nur noch lang und weit (auf Haller) oder zwanghaft über die Außen erfolgt. Mit Guerreiro links würde das gehen, weil der sehr flexibel ist. Schulz, Paßlack, oder Raum eher nicht, die spielen sehr linear.

Kurz- wie mittelfristig besser wäre vermutlich der klassische Ansatz mit einem 4-2-3-1 oder 4-1-4-1, indem man klare Aufgaben und Bewegungsräume vergibt. Die Aussenstürmer müssen auch mal die AVs absichern, die Sechser nach links oder rechts rausrücken um mal einen AV oder AS zu entlasten usw. Das sollte kein Hexenwerk sein, aber der BVB hat aus meiner Sicht zu viele Spieler, die nur auf die Offensive schauen und nur aufs Tor. Es fehlen Spieler, die auch mal sehen, dass der eigene Spielzug gerade potentiell ein Loch in der eigenen Struktur aufreißt und ein wahrscheinlicher Ballverlust einen üblen Konter ermöglicht. Oder das man eben einen solchen Ballverlust antizipiert und frühzeitig sich so positioniert, um ins Gegenpressing zu gehen.

Der BVB hat eine gute Chance, über die Transfers von Haller, Adeyemi, Süle und Schlotterbeck eine Menge Stammspieler importiert zu haben, die aus ihren Vereinen Gegenpressing gut kennen müssten. Das gilt es dann auch den Reus', Bellinghams und Co einzutrichtern, das zu erweitern und zu ergänzen. Für Rose war sicherlich ein Teil des Problems, das der Kader einige Jahre lang Favre abbekommen hat, der im Grunde die Antithese für Gegenpressing ist. Sowas geht schwer aus den Schuhen raus.


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