12. Mai 2012 (BVB)

Mr. Cheese, Donnerstag, 12.05.2022, 09:58 (vor 1317 Tagen) @ Jurist81

Berliner Olympiastadion. Marathonkurve.
Hatte über die Nachrückerliste 2 Karten bekommen, nachdem ich erst eine Absage bekam. Mit dem Sonderzug ab Bielfeld hingefahren. Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen.

Es war diese Zeit wo man mit ganz breiter Brust zu Spielen gefahren ist, weil man wusste das unsere Mannschaft alles und jeden, selbst an einem schlechten Tag, schlagen kann. Das Gefühl kannte ich vorher nicht. Die Dolljahre waren ja auch noch nicht lange her.
Damals stand man nach jedem gewonnenen Vollgasfusball-Fest ungläubig auf der Tribüne und fragte sich: "War das gerade wirklich meine Borussia, die da den Gegner verarztet hat?"

Die Mannschaft, das Trainerteam, der ganze Verein ließ mich jedesmal staunend, ungläubig und absolut überglücklich zurück.

Im Jahr zuvor Meister. Aus dem nichts!
In der 12er Saison darauf, Bayern zweimal geschlagen, die blauen zweimal verhauen und am letzten Spieltag mit den Freiburgern den Nichtabstieg gefeiert. In keinem anderen Stadion habe ich jemals gehört, das ein Verein seine eigene Meisterschaft mit "Nie mehr zweite Liga" lautstark feiert.

Die Stimmung in Berlin, ob Stadt oder Stadion, war grandios. Überall nur Schwarzgelb!
Ein einzelner Bayernfan stimmte "In Europa kennt euch keine Sau" an.
Ich konterte mit "In Europa schlagen wir euch auch". Da war er still.

Und dann ins Stadion:
Von der ersten Minute an hatte Borussia, egal ob Tribüne oder Spielfeld, ein Heimspiel. Ich hatte mit einigem gerechnet. Aber nicht mit einem 5:2.

Bayern ging unter. Wir feierten. Was das Zeug hielt.
Und am Ende durfte ich mit ansehen, wie mein Lieblingsverein den Pokal bei goldenem Konfetti in die Höhe stemmte. Und dann kletterte der Meister und Pokalsieger die Marathonkurve rauf. "An Tagen wie diesen..." schallte es aus tausenden von Kehlen.

Es gibt wenig was dem 12. Mai 2007 noch übertrifft. An dem Tag wandten wir eine total Katastrophe, in Form einer Schalker Meisterschaft ab.

Der 12. Mai 2012 war geiler. Grandioser, sensationeller, einfach der größte Erfolgsmoment in der Vereinsgeschichte. Im Hinblick auf den Fasttot ein paar Jahre zuvor auf jeden Fall.

Danke, das ich dabei sein durfte. Ich liebe den BVB dafür immer noch.