Wahl in Frankreich (Politik)
Davja89, Sonntag, 10.04.2022, 19:45 (vor 1351 Tagen)
Gegen 20 Uhr kommen die ersten Prognosen für den Ersten Wahlgang.
In 14 Tagen ist dann die Zweite Runde.
Es wird wohl knapp für Macron. Könnte ein wirklicher Wendepunkt für Europa werden sollten Frankreich deutlich nach Rechts rutschen.
zeit.de/thema/frankreich
TV-Duell: Macron vs. Le Pen
Wallone, Donnerstag, 21.04.2022, 09:56 (vor 1340 Tagen) @ Davja89
Gestern war das TV-Duell vor der Stichwahl am Sonntag.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/frankreich-wahlen-tv-duell-macron-le-pen-100.html
Wen das Französische nicht schreckt, kann bei Le Monde einen Faktencheck zu den einzelnen Aussagen lesen:
Insgesamt ging es weniger drunter und drüber als 2017, v.a. weil Le Pen sich disziplinierter zeigte. Aber es war immer noch deutlich konfrontativer als deutsche Kandidatenduelle. Erwartungsgemäß nahm Le Pen Macrons Achillesferse, das Soziale, ins Visier: Rente, Verlust von Industriearbeitsplätzen, steigende Verbraucherpreise. Stark fand ich, wie Macron Le Pens Forderung nach einem Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit anging. Und wie sie auf seinen Vorhalt der Finanzierung ihrer Partei durch Putin reagierte, das war schon kläglich. Macron selbst habe Kredite von französischen Banken für RN verhindert. Haha, klar, sie war einfach gezwungen, bei Putin zu betteln! Dass ihr diese Ausrede nicht zu blöd war. Und dann ihre Vorstellung, wie die EU nach ihrer Pfeife tanzen soll, nunja.
Wahlentscheidende Blößen hat sich aber wohl niemand gegeben. Nach einer Umfrage sahen 59% der Zuschauer Macron als Sieger, 39% Le Pen.
TV-Duell: Macron vs. Le Pen
Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 21.04.2022, 10:55 (vor 1340 Tagen) @ Wallone
Gestern war das TV-Duell vor der Stichwahl am Sonntag.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/frankreich-wahlen-tv-duell-macron-le-pen-100.html
Wen das Französische nicht schreckt, kann bei Le Monde einen Faktencheck zu den einzelnen Aussagen lesen:
Insgesamt ging es weniger drunter und drüber als 2017, v.a. weil Le Pen sich disziplinierter zeigte. Aber es war immer noch deutlich konfrontativer als deutsche Kandidatenduelle. Erwartungsgemäß nahm Le Pen Macrons Achillesferse, das Soziale, ins Visier: Rente, Verlust von Industriearbeitsplätzen, steigende Verbraucherpreise. Stark fand ich, wie Macron Le Pens Forderung nach einem Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit anging. Und wie sie auf seinen Vorhalt der Finanzierung ihrer Partei durch Putin reagierte, das war schon kläglich. Macron selbst habe Kredite von französischen Banken für RN verhindert. Haha, klar, sie war einfach gezwungen, bei Putin zu betteln! Dass ihr diese Ausrede nicht zu blöd war. Und dann ihre Vorstellung, wie die EU nach ihrer Pfeife tanzen soll, nunja.
Wahlentscheidende Blößen hat sich aber wohl niemand gegeben. Nach einer Umfrage sahen 59% der Zuschauer Macron als Sieger, 39% Le Pen.
Ich persönlich bin grundsätzlich sehr vorsichtig bei solchen Umfragen. Dennoch überrascht mich dieses ‚Ergebnis‘ nicht. Es dürfte in etwa dem Ausgang der Stichwahl entsprechen.
Wobei es immer auch auf die Mobilisierung derjenigen ankommt, die im ersten Wahlgang nicht für einen der beiden Kandidaten gestimmt haben. Die entsprechenden Wahlempfehlungen sind da zwar schon ein Hinweis, kleinere Überraschungen sin da aber immer möglich.
Das Problem ist die Frankreich weit verbreitete Unzufriedenheit. Was sich deutlich in der Marginalisierung der Konservativen (einschließlich der Gaullisten) und der Sozialisten abbildet, die jahrzehntelang die Geschicke der Fünften Republik abwechselnd bestimmt haben. Macron mit seiner Bewegung ist ja nichts anderes als der Versuch der Überwindung des Lagerdenkens, um die strukturellen Probleme Frankreichs zu lösen und gleichzeitig eine Radikalisierung zu verhindern. Was ihm (oft zähneknirschend) die Stimmen ehemals sozialistisch oder konservativ wählender Bevölkerungsschichten bringt, die einen rechtsextremen Präsidenten verhindern wollen (bei einem linksextremen Kandidaten wäre es ähnlich).
Die Spannungsfelder sind dabei allerdings so groß, dass dies aber nicht in Stein gemeißelt bleiben muss. Frankreich hat einige tiefgreifende Probleme, die in Deutschland gar nicht bekannt sind respektive nicht thematisiert werden, die Macron scheitern lassen können. Er bemüht sich, das muss man ihm lassen. Er macht dabei aber auch z.T. schwere Fehler.
Macron wird die Stichwahl wieder klar gewinnen, wenn auch nicht mehr so deutlich. Für mich persönlich interessanter wird der Ausgang der Parlamentswahlen sein bzw. wie die Empfehlungen der unterlegenen Kandidaten für die Stichwahlen und das tatsächliche Wählerverhalten sein werden. Bis jetzt wurden durch die Empfehlungen Kandidaten des FN/RN im zweiten Wahlgang immer verhindert. Sollte dies aufbrechen, dann wird es zukünftig nicht mehr berechenbar.
Und klar, Macron wird in seiner zweiten Amtszeit ‚liefern‘ müssen. Was immer auch der einzelne Franzose sich jeweils darunter vorstellt… ;-)
TV-Duell: Macron vs. Le Pen
Wallone, Donnerstag, 21.04.2022, 11:32 (vor 1340 Tagen) @ Will Kane
Wahlentscheidende Blößen hat sich aber wohl niemand gegeben. Nach einer Umfrage sahen 59% der Zuschauer Macron als Sieger, 39% Le Pen.
Ich persönlich bin grundsätzlich sehr vorsichtig bei solchen Umfragen. Dennoch überrascht mich dieses ‚Ergebnis‘ nicht. Es dürfte in etwa dem Ausgang der Stichwahl entsprechen.
Da bist du recht optimistisch. Die Umfragen, von denen ich gelesen hab, prognostizierten ein knapperes Ergebnis. Immerhin war Macron zuletzt wohl im Aufwind. Da wurden dann wieder etwas mehr als 56% angenommen. Klar, es ist alles sehr unsicher, wie du ja auch schreibst (leider in beide Richtungen). Aber es kann natürlich auch mehr für Macron drin sein, wenn er am Sonntag gut mobilisiert. Spannend wird es allemal.
Wobei es immer auch auf die Mobilisierung derjenigen ankommt, die im ersten Wahlgang nicht für einen der beiden Kandidaten gestimmt haben. Die entsprechenden Wahlempfehlungen sind da zwar schon ein Hinweis, kleinere Überraschungen sin da aber immer möglich.
Das Problem ist die Frankreich weit verbreitete Unzufriedenheit. Was sich deutlich in der Marginalisierung der Konservativen (einschließlich der Gaullisten) und der Sozialisten abbildet, die jahrzehntelang die Geschicke der Fünften Republik abwechselnd bestimmt haben. Macron mit seiner Bewegung ist ja nichts anderes als der Versuch der Überwindung des Lagerdenkens, um die strukturellen Probleme Frankreichs zu lösen und gleichzeitig eine Radikalisierung zu verhindern. Was ihm (oft zähneknirschend) die Stimmen ehemals sozialistisch oder konservativ wählender Bevölkerungsschichten bringt, die einen rechtsextremen Präsidenten verhindern wollen (bei einem linksextremen Kandidaten wäre es ähnlich).
Die Spannungsfelder sind dabei allerdings so groß, dass dies aber nicht in Stein gemeißelt bleiben muss. Frankreich hat einige tiefgreifende Probleme, die in Deutschland gar nicht bekannt sind respektive nicht thematisiert werden, die Macron scheitern lassen können. Er bemüht sich, das muss man ihm lassen. Er macht dabei aber auch z.T. schwere Fehler.
Macron wird die Stichwahl wieder klar gewinnen, wenn auch nicht mehr so deutlich. Für mich persönlich interessanter wird der Ausgang der Parlamentswahlen sein bzw. wie die Empfehlungen der unterlegenen Kandidaten für die Stichwahlen und das tatsächliche Wählerverhalten sein werden. Bis jetzt wurden durch die Empfehlungen Kandidaten des FN/RN im zweiten Wahlgang immer verhindert. Sollte dies aufbrechen, dann wird es zukünftig nicht mehr berechenbar.
Und klar, Macron wird in seiner zweiten Amtszeit ‚liefern‘ müssen. Was immer auch der einzelne Franzose sich jeweils darunter vorstellt… ;-)
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Mittwoch, 13.04.2022, 23:09 (vor 1348 Tagen) @ Davja89
Präsidentschaftswahl in Frankreich - Le Pen attackiert Deutschland (Spiegel)
Stopp aller deutsch-französischen Rüstungsprojekte, Deutschland stehe für "die absolute Verneinung der französischen strategischen Identität". Engere Beziehungen der Nato zu Russland nach dem Ende des Ukraine-Krieges. Allerdings kein Austritt Frankreichs aus der EU.
Die Anhänger von Jean-Luc Mélenchon gelten als ausgesprochen Deutschland-kritisch, auf die dürfe der erste Punkt zielen.
funktioniert das noch?
Frankonius, Frankfurt, Sonntag, 17.04.2022, 11:01 (vor 1344 Tagen) @ Ulrich
Gibt es in Frankreich noch eine antideutsche Stimmung?
Findet man ein Bündnis mit Putins Russland besser als eine enge Beziehung zur NATO, zur EU und damit auch zu Deutschland?
Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Es gibt doch viele freundschaftliche Beziehungen zwischen den Ländern, auch wenn es natürlich auch eine gesunde Rivalität z.B. im Sport aber auch wirtschaftlich gibt.
funktioniert das noch?
Ulrich, Sonntag, 17.04.2022, 14:18 (vor 1344 Tagen) @ Frankonius
Gibt es in Frankreich noch eine antideutsche Stimmung?
Findet man ein Bündnis mit Putins Russland besser als eine enge Beziehung zur NATO, zur EU und damit auch zu Deutschland?
Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Es gibt doch viele freundschaftliche Beziehungen zwischen den Ländern, auch wenn es natürlich auch eine gesunde Rivalität z.B. im Sport aber auch wirtschaftlich gibt.
Das ist nicht mehr das alte Feindbild. Es geht mehr um "Globalisierungskritik". Die "böse EU", und hinter der "bösen EU" das "böse globalistische Deutschland".
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Didi, Schweiz, Sonntag, 17.04.2022, 09:03 (vor 1344 Tagen) @ Ulrich
Gibts eigentlich irgendwo gute Umfragen? Fand gestern nichts. Merci
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Sonntag, 17.04.2022, 09:48 (vor 1344 Tagen) @ Didi
Gibts eigentlich irgendwo gute Umfragen? Fand gestern nichts. Merci
Ich habe ebenfalls noch nichts gesehen. Ich befürchte zudem, hier dürfte die Demoskopie an ihre Grenzen stoßen. Vor allem bei vielen Anhängern von Mélenchon, aber ggf. auch bei denen kleinerer Kandidaten dürfte die erste offene Frage sein, ob man überhaupt zur Stichwahl geht und eine Stimme abgibt. Und dann dürften nicht wenige sich noch nicht entschieden haben, ob sie für Macron oder für Le Pen stimmen.
Heute konnte man lesen, dass Le Pen in die EU-Kasse gegriffen haben soll. Ich glaube das sofort. Aber ihre Anhänger werden dies sicherlich zu einer perfiden Attacke des Establishments umdeuten.
Französische Präsidentschaftskandidatin - EU-Behörde wirft Le Pen Veruntreuung vor (Tagesschau)
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Wallone, Sonntag, 17.04.2022, 10:37 (vor 1344 Tagen) @ Ulrich
Die jüngsten Umfragen schwanken wohl so zwischen 53 und 56% für Macron. Ich denke aber, Umfragen bedeuten diesmal noch weniger als bei früheren Wahlen. Es gibt ja auch diesen Effekt, dass Menschen Umfragen antizipieren. War das nicht zuletzt auch bei einer Landeswahl in Deutschland so? Ich meine, in Ostdeutschland hatten Wähler überraschend den Amtsinhaber gegen die AfD gestärkt. Hoffen wir mal, dass es in Frankreich einen ähnlichen Effekt gibt.
Dass aber Macron im ersten Wahlgang den Vorsprung gegenüber Le Pen zu 2017 leicht ausbauen konnte, die Demoskopen aber ein deutlich knapperes Ergebnis für die Stichwahl als 2017 (da hatte Macron noch eine 2/3 Mehrheit gegen Le Pen) prognostizieren, ist schon ein beunruhigendes Signal.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Sonntag, 17.04.2022, 10:54 (vor 1344 Tagen) @ Wallone
Die jüngsten Umfragen schwanken wohl so zwischen 53 und 56% für Macron. Ich denke aber, Umfragen bedeuten diesmal noch weniger als bei früheren Wahlen. Es gibt ja auch diesen Effekt, dass Menschen Umfragen antizipieren. War das nicht zuletzt auch bei einer Landeswahl in Deutschland so? Ich meine, in Ostdeutschland hatten Wähler überraschend den Amtsinhaber gegen die AfD gestärkt. Hoffen wir mal, dass es in Frankreich einen ähnlichen Effekt gibt.
Den Effekt hat es bei jeder Landtagswahl in Ostdeutschland gegeben, bei der die AfD die stärkste Partei zu werden drohte. Profitiert hat in Sachsen und Sachsen-Anhalt die CDU und in Brandenburg die SPD.
Dass aber Macron im ersten Wahlgang den Vorsprung gegenüber Le Pen zu 2017 leicht ausbauen konnte, die Demoskopen aber ein deutlich knapperes Ergebnis für die Stichwahl als 2017 (da hatte Macron noch eine 2/3 Mehrheit gegen Le Pen) prognostizieren, ist schon ein beunruhigendes Signal.
Ich kenne mich in der französischen Politik nicht aus. Aber ich habe von jemandem, der sich auskennt gehört, dass sich auch moderate Linke, in Deutschland wohl am ehesten der Sozialdemokratie zuzuordnen, sich von Macron vor den Kopf gestoßen fühlen. Die Anti-AKW-Bewegung ist in Frankreich zwar deutlich kleiner als in Deutschland, aber auch dort dürfte man der Wahl eher fernbleiben.
Mich erinnert das ein wenig an den Brexit. Viele Effekte dürften nicht wirklich abschätzbar sein, und auch die Prognosen dürften ihrerseits das Verhalten beeinflussen.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Krefeld, Sonntag, 17.04.2022, 11:05 (vor 1344 Tagen) @ Ulrich
Ich kenne mich in der französischen Politik nicht aus. Aber ich habe von jemandem, der sich auskennt gehört, dass sich auch moderate Linke, in Deutschland wohl am ehesten der Sozialdemokratie zuzuordnen, sich von Macron vor den Kopf gestoßen fühlen.
Das ist noch ziemlich zurückhaltend formuliert. Macron ist auch für viele der moderaten Linke unwählbar. Was ja dann auch die derzeit knappen Umfragen belegen. Hoffen wir Mal, dass sich am Wahltag dann doch noch einige mehr entschließen Macron zu wählen.
Schon etwas irreal, wenn man sich an den damaligen Schock der Niederlage Jospins zurückerinnert, dass mittlerweile zum dritten Mal (einmal Jean Marie, zweimal Marine) der Name Le Pen in der Stichwahl auftaucht.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Wallone, Sonntag, 17.04.2022, 11:05 (vor 1344 Tagen) @ Ulrich
Die jüngsten Umfragen schwanken wohl so zwischen 53 und 56% für Macron. Ich denke aber, Umfragen bedeuten diesmal noch weniger als bei früheren Wahlen. Es gibt ja auch diesen Effekt, dass Menschen Umfragen antizipieren. War das nicht zuletzt auch bei einer Landeswahl in Deutschland so? Ich meine, in Ostdeutschland hatten Wähler überraschend den Amtsinhaber gegen die AfD gestärkt. Hoffen wir mal, dass es in Frankreich einen ähnlichen Effekt gibt.
Den Effekt hat es bei jeder Landtagswahl in Ostdeutschland gegeben, bei der die AfD die stärkste Partei zu werden drohte. Profitiert hat in Sachsen und Sachsen-Anhalt die CDU und in Brandenburg die SPD.
Dass aber Macron im ersten Wahlgang den Vorsprung gegenüber Le Pen zu 2017 leicht ausbauen konnte, die Demoskopen aber ein deutlich knapperes Ergebnis für die Stichwahl als 2017 (da hatte Macron noch eine 2/3 Mehrheit gegen Le Pen) prognostizieren, ist schon ein beunruhigendes Signal.
Ich kenne mich in der französischen Politik nicht aus. Aber ich habe von jemandem, der sich auskennt gehört, dass sich auch moderate Linke, in Deutschland wohl am ehesten der Sozialdemokratie zuzuordnen, sich von Macron vor den Kopf gestoßen fühlen. Die Anti-AKW-Bewegung ist in Frankreich zwar deutlich kleiner als in Deutschland, aber auch dort dürfte man der Wahl eher fernbleiben.Mich erinnert das ein wenig an den Brexit. Viele Effekte dürften nicht wirklich abschätzbar sein, und auch die Prognosen dürften ihrerseits das Verhalten beeinflussen.
Ja, oder Hillary vs. Trump. Vom Ergebnis her auch nicht so schön. Also hoffen wir mal eher auf den "Ossi-Effekt". ;-)
Erschreckende Parallelen zum Europa am Ende der Weimarer Republik (k.T.)
FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 14.04.2022, 08:43 (vor 1347 Tagen) @ Ulrich
Summa summarum kommen da aktuell viele Parallelen zusammen. "Nachbarhass" (zumindest bei Teilen der Franzosen offenbar), starke Inflation, Invasionskrieg auf dem europäischen Kontinent, nationalistische Parteien im Aufwind.
Erschreckende Parallelen zum Europa am Ende der Weimarer Republik (k.T.)
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 09:09 (vor 1347 Tagen) @ FourrierTrans
Summa summarum kommen da aktuell viele Parallelen zusammen. "Nachbarhass" (zumindest bei Teilen der Franzosen offenbar), starke Inflation, Invasionskrieg auf dem europäischen Kontinent, nationalistische Parteien im Aufwind.
Hass würde ich es nicht nennen. Aber Populisten erzählen gerne des Märchen von der "bösen EU", die angeblich das eigene Land schwächt und dafür sorgt, dann der eigene Wohlstand schwindet. Dabei basiert dieser Wohlstand zu einem beträchtlichen Teil darauf, dass man Teil dieser EU ist. Das ist in Ungarn so, in Polen, in Tschechien, und das ist auch bei Le Pen in Frankreich so. Und das hat in Großbritannien zum Bexit geführt. In all diesen Fällen ist zudem im Hintergrund mit russischen Geld bezahlte Propaganda im Spiel.
Erschreckende Parallelen zum Europa am Ende der Weimarer Republik (k.T.)
Tigo, Duisburg, Donnerstag, 14.04.2022, 09:39 (vor 1347 Tagen) @ Ulrich
[...]In all diesen Fällen ist zudem im Hintergrund mit russischen Geld bezahlte Propaganda im Spiel.
Das ist auch ein Treppenwitz, eine Ironie des Schicksals, dass gerade Nationalisten sich von einem anderen imperialistisch und nationalistisch agierenden Staat kaufen lassen...
Erschreckende Parallelen zum Europa am Ende der Weimarer Republik (k.T.)
Nietzsche, Donnerstag, 14.04.2022, 11:13 (vor 1347 Tagen) @ Tigo
[...]In all diesen Fällen ist zudem im Hintergrund mit russischen Geld bezahlte Propaganda im Spiel.
Das ist auch ein Treppenwitz, eine Ironie des Schicksals, dass gerade Nationalisten sich von einem anderen imperialistisch und nationalistisch agierenden Staat kaufen lassen...
Beim Brexit ist so unfassbar viel Idiotie im Spiel, dass man es kaum glauben kann. Ich gucke da seit einigen Jahren fasziniert zu und bin immer noch verblüfft. Bei denen geht wirklich viel.
Wobei man der Fairness halber annehmen sollte, dass alle anderen Völker oder Nationen im Schnitt wahrscheinlich genauso bekloppt sind, nur eben anders.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 07:23 (vor 1347 Tagen) @ Ulrich
In der jetzigen Phase Wahlwerbung mit einer engeren Beziehung zu Russland nach dem Ukrainekrieg zu machen, ist entweder genial oder vollkommen gestört:
Genial falls die Franzosen keine Bilder aus Butscha, Mariupol oder Charkiw gesehen haben.
Vollkommen gestört in jedem anderen Fall.
Falls ich nicht etwas übersehe, sollte diese Frage LePen klar ins Hintertreffen bringen.
Gut so!
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Wallone, Donnerstag, 14.04.2022, 09:50 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
In der jetzigen Phase Wahlwerbung mit einer engeren Beziehung zu Russland nach dem Ukrainekrieg zu machen, ist entweder genial oder vollkommen gestört:
Genial falls die Franzosen keine Bilder aus Butscha, Mariupol oder Charkiw gesehen haben.
Vollkommen gestört in jedem anderen Fall.
Falls ich nicht etwas übersehe, sollte diese Frage LePen klar ins Hintertreffen bringen.
Gut so!
Das ist jetzt etwas kurz gedacht. Le Pen hat das in Bezug auf die Nato gesagt. Das mag momentan abwegig sein, aber es ist ja nicht so, dass eine Mehrheit der Menschen einen neuen kalten Krieg herbeisehnt. Ihre vor dem Krieg gezeigte Putinnähe war schon vor dem ersten Wahlgang eingepreist. Die Bilder verfolgen sie weiter, wie man sieht.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
donotrobme, Münsterland, Donnerstag, 14.04.2022, 09:10 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Ich möchte noch gerne ergänzen:
Wenn die Franzosen trotz der Wahlwerbung mit Russland mehrheitlich Le Pen wählen, dann können wir Europa tatsächlich begraben und dann muss sich unsere Politik gänzlich neu ausrichten.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 07:48 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
In der jetzigen Phase Wahlwerbung mit einer engeren Beziehung zu Russland nach dem Ukrainekrieg zu machen, ist entweder genial oder vollkommen gestört
Die Annäherung an Moskau verbindet die Rechten mit den Linken. Man kann ausserdem der bestehenden Regierungen in der EU, vorrangig Macron und Deutschland, Arroganz und Totalversagen vorwerfen, da sie das Leid in der Ukraine durch ihre ignorante Haltung gegenüber Russland (mit) verursacht haben.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Eisen, DO, Sonntag, 17.04.2022, 09:32 (vor 1344 Tagen) @ Hässlicher_Ork
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Ulrich, Sonntag, 17.04.2022, 10:08 (vor 1344 Tagen) @ Eisen
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Die UDSSR hatte seit den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts in ganz Europa Netzwerke aufgebaut, die die nationalen kommunistischen Parteien unterstützt haben. Und das sowohl ideologisch als auch finanziell. Es existierte ein enges Beziehungsgeflecht, das wohl zumindest emotional das Ende der Sowjetunion überstanden hat. An die Stelle der auch die Ukraine umfassende UDSSR ist Russland getreten, an die Stelle der sowjetischen Anführer Wladimir Putin.
Zur Russland-Verklärung nicht nur ostdeutscher Politikerinnen und Politiker, sondern weiter Teile der Bevölkerung gab es vor gut einem Monat einen Artikel im Spiegel: Ostdeutsches Putin-Verständnis - Die falschen Lehren aus 1989 (Spiegel)
Auf nationaler Ebene sind zudem ganze Politiker-Generationen in der SPD, den Grünen, der FDP und auch der CDU und CSU von der Ostpolitik geprägt worden, die Willy Brandt begonnen hat und die dann von Helmut Kohl fortgesetzt wurde. Man hat auch nach der Annexion von Teilen des Donbass und dann der Krim geglaubt, man könne das ganze durch Verhandlungen lösen. Vergessen darf man auch nicht, dass sich die Ukraine damals wirtschaftlich, militärisch und auch politisch in einem durchaus desaströsen Zustand befand. Anders als heute hätte Putin das Land damals vermutlich faktisch überrennen können. Da allerdings wollte er noch nicht.Ggf. betrachtet er das heute als "verpasste Gelegenheit", die er jetzt nachholen wollte?
In Deutschland hat man sich zudem lange von Putins Auftreten blenden lassen. Man sah nicht den KGB-Mann, die durch den Zerfall der UDSSR traumatisierte Person und den Killer. Man sah einen Politiker, der sehr gut deutsch spricht und sich sehr gut verkaufen kann. Bei vielen dürfte vor allem der Auftritt Putins im Bundestag lange das Bild dieses Mannes geprägt haben.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Eibaueristmeinfreund, Sonntag, 17.04.2022, 10:03 (vor 1344 Tagen) @ Eisen
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Bei Teilen der Linken ist die Ablehnung des westlichen Gesellschaftssystem überragend groß, sodass sie alles und jeden unterstützen, der das bekämpft.
Sie reflektieren dabei nicht, dass z.B. Putin weder Linker, Sozialist oder Kommunist ist und sie selbst unter dem System Putin massiv unterdrückt werden würden,
Die Rechten bewundern die Skrupellosigkeit beim Vorgehen gegen alles, was nicht seiner Linie folgt.
Einen Vorgeschmack light können wir ja in Ungarn bewundern .
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Gargamel09, Sonntag, 17.04.2022, 09:54 (vor 1344 Tagen) @ Eisen
bearbeitet von Gargamel09, Sonntag, 17.04.2022, 10:02
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Die Linken haben einen Sockenschuss. Auf der einen Seite wollen sie alle sofort aus der Nato austreten, sehen in den USA einen Kriegstreiber, können aber nicht von ihrem Liebling in Moskau lassen, der ein Land nach dem anderen angreift und Kriegsverbrechen/Völkermorde begeht.
Die DDR war ja auch immer für den Frieden, Pustekuchen, wenn es uns heute noch geben würde, wären wir auch mit dabei, Gottseidank gab es zwischendurch einen Reformer wie Gorbatschow, sonst hätte es die Wende nie gegeben, mit Leuten wie Putin wäre das 1989 in einem Blutbad geendet, wie in Belarus oder noch noch schlimmer.
Adolf hat ja auch mit den Russen auf heile Welt gemacht, um seine Zwecke kurzfristig zu erreichen, das scheint heute wieder so zu sein, nun nur eben andersrum.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
donotrobme, Münsterland, Sonntag, 17.04.2022, 09:36 (vor 1344 Tagen) @ Eisen
Die simpelste Erklärung die mir einfällt ist, dass Putin für die linksradikalen einfach der anti-amerikanische heiland ist.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit seiner Politik findet auch dort nicht statt.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Eisen, Sonntag, 17.04.2022, 09:35 (vor 1344 Tagen) @ Eisen
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Also die ganzen Linken hat er nicht hinter sich, aber viele der linken Spinner, die stets immer und überall in Fundamentalopposition sind.
Wie hat Putin es eigentlich geschafft
Ulrich, Sonntag, 17.04.2022, 10:14 (vor 1344 Tagen) @ CrimsonGhost
Die ganz rechten und die ganz linken Europas hinter dich zu vereinen?
Die Rechten verstehe ich ja noch - er ist eindeutig ein Faschist - aber bei den Linken rätsel ich wirklich.
Also die ganzen Linken hat er nicht hinter sich, aber viele der linken Spinner, die stets immer und überall in Fundamentalopposition sind.
Zumindest hat er es geschafft, die Partei die Linke zu spalten und zu paralysieren. Man befand sich schon vorher im Sinkflug, nun hängt der Partei Putin wie ein Mühlstein um den Hals.
Man liest immer wieder "Apelle" von Politikern der Partei, doch den Konflikt nicht mit Waffenlieferungen zu "befeuern", und das ganze statt dessen durch Verhandlungen zu lösen. Dass Putin nicht ernsthaft verhandeln will, blendet man konsequent aus.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 08:16 (vor 1347 Tagen) @ Hässlicher_Ork
Ich weiß, dass Linksextreme und Rechtsextreme ein erhebliches Maß an Verstand und Verständnis für Sachzusammenhänge verbindet, die man dann durch eine (möglichst einfache) Ideologie kompensieren möchte, um nicht vollkommen lost zu sein in der komplexen Welt. Daher bedienen sich beide bei dem Narrativ, dass die Russen nur komplett unverstanden sind und man besser zurecht kommt, wenn man sich den Russen annähert und dafür die Bande zu den USA und/ oder den EU-Staaten lockert oder kappt.
Das ist wirtschaftlich wie geopolitisch unsinnig und dem Wunsch nach einer Alternative geschuldet, weil man seine eigene Unzulänglichkeit nicht akzeptieren kann und deswegen die bestehenden Strukturen für die Unzufriedenheit verantwortlich machen muss.
Das alles verstehe ich. Zugleich bin ich aber der festen Überzeugung, dass das Narrativ von den gewinnbringenden Bindungen an Russland derzeit nur absoluten Hardlinern vermittelbar ist.
Das ist ein kriegsverbrecherisches Regime, das Zivilisten abschlachtet und die ganze Welt sieht das. Das bleibt auch bei den ideologisch noch nicht so indoktrinierten Wählern hängen. Die, denen der Sprit zu teuer ist und die Macron und die Eliten für arrogant halten, wollen trotzdem keine gemeinsame Sache mit solchen Monstern machen.
Wäre ich Macron würde ich die kommenden anderthalb Wochen nichts anderes machen, als diesen gravierenden außenpolitischen Unterschied betonen. Dadurch überzeugt er vielleicht niemand, der im ersten Wahlgang LePen oder Zemmour gewählt hat, ihn zu wählen, es mobilisiert aber die Anständigen und demobilisiert die Protestwähler.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 10:45 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Ich weiß, dass Linksextreme und Rechtsextreme ein erhebliches Maß an Verstand und Verständnis für Sachzusammenhänge verbindet, die man dann durch eine (möglichst einfache) Ideologie kompensieren möchte, um nicht vollkommen lost zu sein in der komplexen Welt. Daher bedienen sich beide bei dem Narrativ, dass die Russen nur komplett unverstanden sind und man besser zurecht kommt, wenn man sich den Russen annähert und dafür die Bande zu den USA und/ oder den EU-Staaten lockert oder kappt.
Das ist wirtschaftlich wie geopolitisch unsinnig und dem Wunsch nach einer Alternative geschuldet, weil man seine eigene Unzulänglichkeit nicht akzeptieren kann und deswegen die bestehenden Strukturen für die Unzufriedenheit verantwortlich machen muss.
Ich denke, wirtschaftliche und geopolitische Überlegungen spielen keine Rolle. Was die Rechten in Frankreich, Deutschland und auch in den USA ablehnen, ist eine tolerante, multikulturelle und freie Gesellschaft. Le Pen und Konsorten würden sich auch zügig den USA wieder annähern, wenn dort eine reaktionäre, homophobe, rassistische Regierung im Amt wäre.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Grigori, Ort, Donnerstag, 14.04.2022, 08:58 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Das ist ein kriegsverbrecherisches Regime, das Zivilisten abschlachtet und die ganze Welt sieht das.
Das ist dann wohl der Unterschied zu den USA, deren Abschlachten von Zivilisten nur die halbe Welt mitbekommt ;)
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Krefeld, Donnerstag, 14.04.2022, 10:26 (vor 1347 Tagen) @ Grigori
Macht dieser Fakt das Vorgehen Russlands besser? Oder wieso erwähnst du es?
Dass das Vorgehen der USA und der Verbündeten in einigen Fällen ebenfalls massiv kritikwürdig und oft genug auch nicht vom Völkerrecht gedeckt ist, relativiert das jetzige Vorgehen Russlands doch keineswegs.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Grigori, Ort, Donnerstag, 14.04.2022, 10:39 (vor 1347 Tagen) @ simie
Macht dieser Fakt das Vorgehen Russlands besser? Oder wieso erwähnst du es?
Der Fakt macht das Vorgehen Russlands nicht besser, sondern weniger außergewöhnlich.
Mein Vorposter hat geschrieben, dass eine Bindung an Russland wegen dessen Verbrechen nicht vermittelbar sei. Ich habe dann auf Verbrechen der USA hingewiesen, die offensichtlich kein Hindernis für eine Bindung waren und sind, um die Inkonsequenz seiner Argumentation hervorzuheben.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 14.04.2022, 11:22 (vor 1347 Tagen) @ Grigori
Ja, weil halb westliches Europa über den großen Teich geschippert ist, den Indianern das Land weg genommen hat und sie per Genozid fast ausgerottet.
Insofern sind uns die Völker und Kriegsverbrechen der imperialistischen Usa näher als die der Kommunisten.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Davja89, Donnerstag, 14.04.2022, 15:05 (vor 1347 Tagen) @ Rupo
Ich würde es anders formulieren. Die USA waren halt für uns Westeuropäer immer auf der richtigen Seite.
Wenn dein Kumpel im Laden einen Riegel mitgehen lässt bist du doch auch etwas gnädiger als wenn es ein Fremder tut.
Ansonsten ist es aber trotzdem unnötig hier auf die USA zu verweisen. Nur sehr naive Menschen glauben das die USA ihre Politik deswegen so betreiben weil sie der ganzen Welt "Dollar and Freedom" bringen wollen.
Das macht das was die Russen da betreiben trotzdem nicht besser. Sondern zeigt nur das die Großen Jungs aufm Schulhof alle nur an sich denken. Daher sollten wir uns als EU zügig zusammen raufen damit wir irgendwann auch mal zu den Großen Jungs gehören in der Raucherecke. Dann kann man auch mal mit dem Zeigefinger auf Missstände zeigen ohne ausgelacht zu werden.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Davja89, Donnerstag, 14.04.2022, 15:17 (vor 1347 Tagen) @ Davja89
Ich muss wohl den Überfall der USA auf ein anderes eher sehr friedliches Land übersehen haben. Muss ich wohl doch mal Kanada und Mexiko genauer anschauen.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Krefeld, Donnerstag, 14.04.2022, 15:34 (vor 1347 Tagen) @ Taifun
Na. Insbesondere Mexiko kannst du dir tatsächlich näher anschauen. Aber das waren halt auch noch generell etwas andere Zeiten.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Donnerstag, 14.04.2022, 17:47 (vor 1347 Tagen) @ simie
Du meinst den Krieg vor 170 Jahren?
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Donnerstag, 14.04.2022, 17:53 (vor 1347 Tagen) @ Taifun
Er meint den „war on drugs“, denke ich. Ein komplett unpassender Vergleich, falls das so gemeint war.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Krefeld, Sonntag, 17.04.2022, 10:03 (vor 1344 Tagen) @ Jurist81
Nein. Ich meine den historischen Eroberungskrieg. Was man, wenn man aufmerksam lesen würde, auch ganz leicht aus dem Zusatz "das waren aber auch generell andere Zeiten" ableiten könnte. Wie man hier auf den Drogenkrieg in Mexiko kommen kann, ist mir tatsächlich ein ziemliches Rätsel. Und es lässt einem doch mit Erstaunen zurück, wie wenig Mühe sich einige machen, Texte, auf die sie antworten, auch richtig zu lesen.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Freyr, Donnerstag, 14.04.2022, 18:42 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
nein er meint damit den Krieg der USA gegen Mexiko 1846
"So eigneten sich die USA fast die Hälfte von Mexiko an"
"Vorangegangen war ein Krieg, den der Teilnehmer und spätere Bürgerkriegsgeneral und US-Präsident Ulysses S. Grant einen der „ungerechtesten“ nannte, „der je von einer stärkeren Nation gegen eine schwächere geführt wurde“."
"Polk brachte den Kongress dazu, der Aufnahme von Texas in die Union zuzustimmen. Zugleich unterbreitete er der mexikanischen Regierung das Angebot, weite Gebiete im Norden für 25 Millionen Dollar zu erwerben. Als jene sich weigerte, setzte der Präsident auf Provokation. Einige Tausend US-Soldaten schlugen ihr Lager am texanischen Grenzfluss Rio Grande auf. Als einige Männer in einem Gefecht getötet wurden, konnte Polk dem Kongress seine Kriegserklärung abringen."
"Nach einer Reihe von Siegen im Norden landeten 13.000 US-Soldaten im März 1847 bei Veracruz, nahmen den Hafen ein, marschierten anschließend auf Mexiko-Stadt und eroberten die Kapitale am 14. September. Damit war der Krieg entschieden. Im Friedensvertrag trat Mexiko etwa die Hälfte seines Staatsgebiets ab."
"Im Gegenzug zahlten die USA 15 Millionen Dollar und übernahmen Mexikos Schulden bei US-Bürgern (3,25 Millionen), nach ökonomischem Wert heute rund 40 Milliarden Dollar."
welt.de/geschichte/article205501769/Mexikanisch-Amerikanischer-Krieg-So-gewannen-die-USA-fast-die-Haelfte-von-Mexiko.html
„Die Vereinigten Staaten werden Mexiko erobern, aber es wird ihnen dabei ergehen wie dem Mann, der das Arsen schluckt, das ihm den Garaus macht“, erklärte der Schriftsteller Ralph Waldo Emerson. „Mexiko wird uns vergiften.“
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Freyr, Donnerstag, 14.04.2022, 19:04 (vor 1347 Tagen) @ Freyr
Das wäre ein ebenso unpassender Vergleich.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
simie, Krefeld, Sonntag, 17.04.2022, 10:06 (vor 1344 Tagen) @ Taifun
Es ging um deine Behauptung, dass die USA noch nie Nachbarstaaten überfallen haben. Die nun einmal, wie geschrieben, nicht stimmt. Und dass das kein direkter Vergleich mit der heutigen Situation war, hättest du durchaus auch an dem Zusatz "generell andere Zeiten" ablesen können.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Grigori, Donnerstag, 14.04.2022, 09:08 (vor 1347 Tagen) @ Grigori
Findest Du Dich in meinem obigen Text wieder? Wer Russland mit den USA vergleicht, disqualifiziert sich für jeglichen Diskurs. Findest Du es nicht erbärmlich, seinen Unrechtsstaat nur mit Whataboutism verteidigen zu können?
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Grigori, Donnerstag, 14.04.2022, 10:10 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Warum springst du auf ihn an? Er wird alle 10 Tage das gleiche schreiben und den Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine massiv relativieren.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Grigori, Ort, Donnerstag, 14.04.2022, 09:31 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Findest Du Dich in meinem obigen Text wieder? Wer Russland mit den USA vergleicht, disqualifiziert sich für jeglichen Diskurs. Findest Du es nicht erbärmlich, seinen Unrechtsstaat nur mit Whataboutism verteidigen zu können?
Hilf mir mal auf die Sprünge. Wo habe ich Russland verteidigt?
Das ist das Problem mit solchen Extremisten der Mitte, wie dir. Der Hinweis auf die Gräueltaten des eigenen imperialistischen Blocks wird als Verteidigung des anderen aufgefasst. Deine beeindruckende Gabe, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, führt merkwürdigerweise immer dazu, die Verbrechen der eigenen Seite zu gar nicht zu bemerken, sie zu verdrängen, oder gutzuheißen, während viele "Linksextremisten" es schaffen, jegliche imperialistische Aggression als barbarisch zu verurteilen.
Und damit entlarvt sich auch deine Empörung über menschliches Leid in Kriegen als reine Heuchelei. Wer - wie du - meint, das russische Abschlachten von Zivilisten sei so dermaßen außergewöhnlich, hat offensichtlich keine Ahnung vom oder kein Interesse z.B. am Irakkrieg 2003. Ich empfehle dir ganz dringend, dich zum Beispiel mal mit den wiederholten Angriffen auf Fallujah zu beschäftigen. Wenn's geht, nicht mithilfe des Springerverlags. Vielleicht kannst du dann ja deinen moralischen Kompass neu justieren.
Ein "Linksextremist" betrachtet sowohl Putin, als auch Bush und Blair als Kriegsverbrecher. Du nicht.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Blarry, Essen, Donnerstag, 14.04.2022, 09:23 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
"Ich habe ein bisschen weniger Blut an den Händen als Du" ist jetzt nicht der allerstärkste Ausdruck moralischer Überlegenheit.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Blarry, Donnerstag, 14.04.2022, 10:00 (vor 1347 Tagen) @ Blarry
Das ist für Dich der Unterschied zwischen Russland und den USA? Ein bißchen weniger Blut? Blarry, gut für Dich, dass Russia Today hier nicht mehr senden darf.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Gargamel09, Donnerstag, 14.04.2022, 10:03 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Das ist für Dich der Unterschied zwischen Russland und den USA? Ein bißchen weniger Blut? Blarry, gut für Dich, dass Russia Today hier nicht mehr senden darf.
...mal daran angeknüpft. viel schlimmer ist es, dass die anderen Russen-Sender weiter zu empfangen sind und die Russen im Land sich somit weiterhin Gehirn waschen lassen. RT war ja nur für die deutschen Schafe gedacht, die verstehen kein russisch, die andere Propagandamaschine läuft weiter und dagegen wird von staatlicher Seite nichts getan
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Basti Van Basten, Romania, Donnerstag, 14.04.2022, 09:16 (vor 1347 Tagen) @ Jurist81
Findest Du Dich in meinem obigen Text wieder? Wer Russland mit den USA vergleicht, disqualifiziert sich für jeglichen Diskurs. Findest Du es nicht erbärmlich, seinen Unrechtsstaat nur mit Whataboutism verteidigen zu können?
Du vergleichst Linksextreme mit Rechtsextremen, aber anderen verbietest du eine Imperialmacht mit der anderen zu vergleichen, um sich mit dir unterhalten zu dürfen? Etwas borniert, findest du nicht?
Le Pen spielt die antideutsche Karte
MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 14.04.2022, 09:39 (vor 1347 Tagen) @ Basti Van Basten
Nein. Man bewertet Scheisse nicht nach dem Geschmack.
Le Pen spielt die antideutsche Karte
Basti Van Basten, Donnerstag, 14.04.2022, 09:32 (vor 1347 Tagen) @ Basti Van Basten
Komisch, es sind immer die Extremisten, die darüber heulen.
Es ist auch nicht so, dass ich diese gleichgestellt habe: ich sage nur, das Linksextreme und Rechtsextreme beide häufig sehr dumm sind.
Hochrechnung 22:32 Uhr: Le Pen 23%, Melenchon 22,2%
Goalgetter1990, Sonntag, 10.04.2022, 23:17 (vor 1350 Tagen) @ Davja89
bearbeitet von Goalgetter1990, Sonntag, 10.04.2022, 23:25
Geht da noch was, oder sind die Hochrechnungen schon zu final? Hochgefährlich sind zwar beide, aber es wäre durchaus ein Schlag gegen die Rechte in Frankreich, wenn es Le Pen nicht in die Stichwahl schafft.
Hochrechnung 22:32 Uhr: Le Pen 23%, Melenchon 22,2%
Freyr, Sonntag, 10.04.2022, 23:56 (vor 1350 Tagen) @ Goalgetter1990
tatsächlich steht es nach 85% der ausgezählten Stimmen
27,38 M. Emmanuel MACRON
25,15 Mme Marine LE PEN
20,32 M. Jean-Luc MÉLENCHON
Quelle?
Goalgetter1990, Montag, 11.04.2022, 00:22 (vor 1350 Tagen) @ Freyr
tatsächlich steht es nach 85% der ausgezählten Stimmen
27,38 M. Emmanuel MACRON
25,15 Mme Marine LE PEN
20,32 M. Jean-Luc MÉLENCHON
France2 und TF1 zeigen ganz andere aktuelle Werte, und das sind nach meiner Kenntnis die "offiziellen" Quellen...
Quelle?
Freyr, Montag, 11.04.2022, 00:24 (vor 1350 Tagen) @ Goalgetter1990
bearbeitet von Freyr, Montag, 11.04.2022, 00:29
France2 und TF1 zeigen ganz andere aktuelle Werte,
nein, das sind Schätzungen aufgrund von einigen Stimmen aus ganz Frankreich die dann hochgerechnet werden. Siehe meinen Post kurz vor deinem Post
Die Offizelle Auszählung ist das hier
resultats-elections.interieur.gouv.fr/presidentielle-2022/FE.html
89% ausgezählt
27,43 M. Emmanuel MACRON
24,67 Mme Marine LE PEN
20,82 M. Jean-Luc MÉLENCHON
Allzuviel wird wohl nicht mehr passieren selbst wenn bestimmte Lokale noch fehlen in denen bestimmte Kandidaten Hochburgen haben
War knapp + Stichwahl
Rupo, Ruhrpott, Montag, 11.04.2022, 12:50 (vor 1350 Tagen) @ Freyr
Ausgezählt: 99 % · Für den Sieg sind mehr als 50 % der Stimmen erforderlich
Emmanuel Macron
27,6 %
9.560.545
Marine Le Pen
23,4 %
8.109.857
Jean-Luc Mélenchon
22 %
7.605.225
waren nur 500TSD Stimmen die gefehlt haben um Pen raus zu werfen...schade
Quelle WWW *frankreich wahlen ergebnisse 2022*
==
Erste Prognose für die Stichwahl sieht Macron bei 54% und Pen bei 46%
Quelle u.a. DLFK
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Sonntag, 10.04.2022, 21:53 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
Das war zu erwarten. Die Frage ist nur, halten sich seine Anhänger so gut wie komplett daran daran? Allerdings hat er bisher nicht dazu aufgerufen, im Zweifelsfall für Macron zu stimmen. Vermutlich wartet er auf ein Signal Macrons.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 12.04.2022, 16:13 (vor 1349 Tagen) @ Ulrich
Das war zu erwarten. Die Frage ist nur, halten sich seine Anhänger so gut wie komplett daran daran? Allerdings hat er bisher nicht dazu aufgerufen, im Zweifelsfall für Macron zu stimmen. Vermutlich wartet er auf ein Signal Macrons.
Gestern Abend war auf la Sexta im spanischen Fernsehen eine Umfrage aus Frankreich, von wem die war, weiß ich nicht mehr, la Sexta ist aber ein seriöser Sender.
Danach würden 33% der Melenchon Wähler für Macron stimmen, 23% für le Pen und der Rest enthält sich.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Wallone, Mittwoch, 13.04.2022, 08:20 (vor 1348 Tagen) @ Lattenknaller
Gestern Abend war auf la Sexta im spanischen Fernsehen eine Umfrage aus Frankreich, von wem die war, weiß ich nicht mehr, la Sexta ist aber ein seriöser Sender.
Danach würden 33% der Melenchon Wähler für Macron stimmen, 23% für le Pen und der Rest enthält sich.
Klar, das ist mehr als das von Mélenchon geforderte "Keine einzige Stimme für Madame Le Pen", aber damit könnte Macron natürlich ganz gut leben. Das Gefährliche ist halt: Wer geht bei so einer Stichwahl überhaupt wählen, wer bleibt zu Hause? Man kann diese möglichen Stimmenanteile ja nicht einfach auf das erste Ergebnis draufzählen. Macron muss auch erstmal seine eigenen Wähler mobilisieren. Und auch die Wähler z.B. von Pécresse hat er nicht einfach so im Sack. Sie hat im Wahlkampf auch sehr nationalistische Töne angeschlagen. Le Pen kann natürlich auf die Wähler von Zemmour zählen. Gegen diesen rechtsradikalen Extrempolemiker wirkt sie ja fast schon gemäßigt.
Macron ist Favorit, aber was heißt das schon? Man fühlt sich leider ein bisschen an Hillary Clinton vs. Trump erinnert. Die Platte "Vertreterin des Volkes gegen elitären Schnösel" hatte Le Pen schon 2017 aufgelegt. Aber damals war Macron ja selbst noch eine Art (liberaler) Protestkandidat. Le Pen wäre für Europa eine Katastrophe. Sie würde wahrscheinlich nicht aus der EU austreten, diese aber wohl weitgehend lahmlegen. Wenn man es in Deutschland nicht gerade mit der AfD hält, muss man Macron alle Daumen drücken.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Dienstag, 12.04.2022, 20:03 (vor 1349 Tagen) @ Lattenknaller
Das war zu erwarten. Die Frage ist nur, halten sich seine Anhänger so gut wie komplett daran daran? Allerdings hat er bisher nicht dazu aufgerufen, im Zweifelsfall für Macron zu stimmen. Vermutlich wartet er auf ein Signal Macrons.
Gestern Abend war auf la Sexta im spanischen Fernsehen eine Umfrage aus Frankreich, von wem die war, weiß ich nicht mehr, la Sexta ist aber ein seriöser Sender.
Danach würden 33% der Melenchon Wähler für Macron stimmen, 23% für le Pen und der Rest enthält sich.
Es wäre schön, wenn es tatsächlich dabei bleiben würde. Le Pen winkt sehr heftig in die Richtung der Mélenchon-Anhänger. Macron hingegen ist bei denen eigentlich verlasst. Zudem gibt es dort auch deutliche Ressentiments gegen die EU und Deutschland. Auch hier versucht Le Pen, anzudocken. Zudem will sie das Füllhorn ausschütten. Frühere Rente, höhere Gehälter, Vorrang für französische Unternehmen vor denen anderer EU-Staaten. Mehr Arbeitsplätze, etc.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Gargamel09, Dienstag, 12.04.2022, 20:11 (vor 1349 Tagen) @ Ulrich
Das war zu erwarten. Die Frage ist nur, halten sich seine Anhänger so gut wie komplett daran daran? Allerdings hat er bisher nicht dazu aufgerufen, im Zweifelsfall für Macron zu stimmen. Vermutlich wartet er auf ein Signal Macrons.
Gestern Abend war auf la Sexta im spanischen Fernsehen eine Umfrage aus Frankreich, von wem die war, weiß ich nicht mehr, la Sexta ist aber ein seriöser Sender.
Danach würden 33% der Melenchon Wähler für Macron stimmen, 23% für le Pen und der Rest enthält sich.
Es wäre schön, wenn es tatsächlich dabei bleiben würde. Le Pen winkt sehr heftig in die Richtung der Mélenchon-Anhänger. Macron hingegen ist bei denen eigentlich verlasst. Zudem gibt es dort auch deutliche Ressentiments gegen die EU und Deutschland. Auch hier versucht Le Pen, anzudocken. Zudem will sie das Füllhorn ausschütten. Frühere Rente, höhere Gehälter, Vorrang für französische Unternehmen vor denen anderer EU-Staaten. Mehr Arbeitsplätze, etc.
Es wird jedenfalls knapper, als noch vor 4 Jahren und wenn die gewinnen sollte, wird sie danach die Maske absetzen und es wird alles neu im Westen.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Dienstag, 12.04.2022, 20:18 (vor 1349 Tagen) @ Gargamel09
Es wäre schön, wenn es tatsächlich dabei bleiben würde. Le Pen winkt sehr heftig in die Richtung der Mélenchon-Anhänger. Macron hingegen ist bei denen eigentlich verlasst. Zudem gibt es dort auch deutliche Ressentiments gegen die EU und Deutschland. Auch hier versucht Le Pen, anzudocken. Zudem will sie das Füllhorn ausschütten. Frühere Rente, höhere Gehälter, Vorrang für französische Unternehmen vor denen anderer EU-Staaten. Mehr Arbeitsplätze, etc.
Es wird jedenfalls knapper, als noch vor 4 Jahren und wenn die gewinnen sollte, wird sie danach die Maske absetzen und es wird alles neu im Westen.
Zunächst einmal wird vermutlich in Frankreich die Wirtschaft kollabieren. Und was dann passiert, bleibt abzuwarten.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Davja89, Donnerstag, 14.04.2022, 04:56 (vor 1347 Tagen) @ Ulrich
Wie kommst du darauf? Die Frau ist sicherlich keine gute Wahl. Am Ende würden am Montag alle weiter arbeiten gehen und Einkaufen.
Ihre weitgehenden Versprechen muss sie auch erstmal einhalten. Sie wäre ja nicht die erste die an der Macht merkt das manche Sachen nicht so einfach sind.
Ich glaub für Frabkreich würde sich in der Realität erstmal wenig ändern aber für Europäische Architektur wäre das ein schwerer Tag. Die EU ist schon sehr um die Achse Frankreich - Deutschland aufgebaut.
Ausserdem gehen uns langsam die gemäßigten Kräfte aus in Europa.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Donnerstag, 14.04.2022, 09:20 (vor 1347 Tagen) @ Davja89
Wie kommst du darauf? Die Frau ist sicherlich keine gute Wahl. Am Ende würden am Montag alle weiter arbeiten gehen und Einkaufen.
Ihre weitgehenden Versprechen muss sie auch erstmal einhalten. Sie wäre ja nicht die erste die an der Macht merkt das manche Sachen nicht so einfach sind.Ich glaub für Frabkreich würde sich in der Realität erstmal wenig ändern aber für Europäische Architektur wäre das ein schwerer Tag. Die EU ist schon sehr um die Achse Frankreich - Deutschland aufgebaut.
Ausserdem gehen uns langsam die gemäßigten Kräfte aus in Europa.
In Frankreich hat der Präsident (oder die Präsidentin) weitreichende Befugnisse. Und Le Pen würde sicherlich sehr schnell davon Gebrauch machen. Ohne zu verstehen, welche Folgen das für das Land hätte. Sie würde ihren Anhängern zu signalisieren versuchen, dass sie es ernst meint. Sie würde Unternehmen aus anderen EU-Staaten massiv benachteiligen, was eine heftige Reaktion aus Brüssel auslösen würde. Sie würde alle Rüstungsprojekte mit Deutschland aufkündigen. Das brächte die auf französischer Seite beteiligten Unternehmen unter Druck. Sie würde die Löhne im öffentlichen Dienst erhöhen und das Rentenalter herabsetzen, und, und, und. In der Folge würde Frankreich politisch und auch wirtschaftlich isoliert werden. Die Staatsschulden würden zudem in die Höhe schnellen, von der EZB käme dann sicherlich das Signal, dass man Frankreich nicht zur Hilfe eilen würde. Das Land würde deutlich höhere Zinsen zahlen müssen.
Eines der Probleme ist, in Le Pens Laden gibt es niemanden, der auch nur einen Funken von wirtschaftlichem Sachverstand hat.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Wallone, Montag, 11.04.2022, 09:50 (vor 1350 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Wallone, Montag, 11.04.2022, 09:53
Das war zu erwarten. Die Frage ist nur, halten sich seine Anhänger so gut wie komplett daran daran? Allerdings hat er bisher nicht dazu aufgerufen, im Zweifelsfall für Macron zu stimmen. Vermutlich wartet er auf ein Signal Macrons.
Mélenchon wird das wohl eher nicht mehr in eine positive Wahlaufforderung für Macron umwandeln. Und selbst wenn, kann niemand das Verhalten seiner Wähler seriös vorhersagen. Mélenchon ist linker Protestkandidat - und zwar gegen die Politik Macrons. Gleichzeitig spielt Le Pen sehr bewusst die soziale Karte und wird das vor der Stichwahl noch verstärken. Macron ist in der Linken verhasst.
Bei der letzten Stichwahl hat sich Macron ja deutlich gegen Le Pen durchgesetzt. Da gab es im ersten Wahlgang aber auch noch halbwegs achtbare Ergebnisse der Kandidaten von Gaullisten und Sozialisten (Sozialdemokraten), bei deren Wählern man sicherer sein konnte, dass für die meisten Macron das kleinere Übel ist. Die Bürgermeisterin von Paris von der Parti socialiste hat jetzt unter 2% geholt, die Kandidatin der Gaullisten unter 5%! (beide haben bereits zur Wahl Macrons aufgerufen) Puh, das politische System ist schon arg erodiert.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Montag, 11.04.2022, 10:16 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Mélenchon wird das wohl eher nicht mehr in eine positive Wahlaufforderung für Macron umwandeln. Und selbst wenn, kann niemand das Verhalten seiner Wähler seriös vorhersagen. Mélenchon ist linker Protestkandidat - und zwar gegen die Politik Macrons. Gleichzeitig spielt Le Pen sehr bewusst die soziale Karte und wird das vor der Stichwahl noch verstärken. Macron ist in der Linken verhasst.
Macron selbst hat diese Flanke offen gelassen. Er hat sich weitgehend auf die städtische Elite gestützt. So macht er es Le Pen deutlich leichter, sich als "Anwältin der kleinen Leute" aufzuspielen.
Bei der letzten Stichwahl hat sich Macron ja deutlich gegen Le Pen durchgesetzt. Da gab es im ersten Wahlgang aber auch noch halbwegs achtbare Ergebnisse der Kandidaten von Gaullisten und Sozialisten (Sozialdemokraten), bei deren Wählern man sicherer sein konnte, dass für die meisten Macron das kleinere Übel ist. Die Bürgermeisterin von Paris von der Parti socialiste hat jetzt unter 2% geholt, die Kandidatin der Gaullisten unter 5%! (beide haben bereits zur Wahl Macrons aufgerufen) Puh, das politische System ist schon arg erodiert.
Das ist das eigentliche Problem in Frankreich. Die alten Lager sind weitgehend weg, und Macron hat es nicht geschafft, den ganz großen Anteil der ehemaligen Anhänger von Konservativen und Sozialdemokraten mitzunehmen. Ein erschreckend großer Anteil der Menschen unter 40 ist gar nicht zur Wahl gegangen.
Aber auch in Deutschland gibt es sehr bedenkliche Entwicklungen: Allensbach-Umfrage - Fast ein Drittel der Deutschen glaubt, in einer »Scheindemokratie« zu leben (Spiegel)
Potentielles "Futter" für die deutschen Le Pens.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Wallone, Montag, 11.04.2022, 10:26 (vor 1350 Tagen) @ Ulrich
Aber auch in Deutschland gibt es sehr bedenkliche Entwicklungen: Allensbach-Umfrage - Fast ein Drittel der Deutschen glaubt, in einer »Scheindemokratie« zu leben (Spiegel)
Potentielles "Futter" für die deutschen Le Pens.
Danke für den Hinweis. Das hätte ich nicht gedacht. Da hätte ich die demokratische Grundüberzeugung in Deutschland für deutlich gefestigter gehalten. :/
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Basti Van Basten, Romania, Montag, 11.04.2022, 11:03 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Die Frage ist natürlich, wie man zu der Auffassung kommt, in einer Scheindemokratie zu leben. Diese Menschen jetzt alle als Spinner abzustempeln, um sich selbst besser zu fühlen, ist zwar einfach, aber dann doch kein Beitrag zur Lösung sondern eher zur Verschärfung des Problems.
Zum einen haben sich die Ostdeutschen wahrscheinlich mehr von der hochgelobten westdeutschen Demokratie erhofft und zum anderen dürfen sie nun alle 4 Jahre ihr Kreuz machen und bekommen größtenteils abwechselnd CDU/SPD und SPD/CDU-Regierungen. Das hat auch schon ziemlich viel von einem Duopol. Da kann das einfache Gemüt schonmal auf die Idee kommen, dass wenn die Stimmabgabe keinen Einfluss auf die Regierungsbildung hat, die Demokratie dann doch nicht das zu sein was sie vorgibt. Und diesen Eindruck scheint es auch im Westen zu geben.
Hinzu kommen dann natürlich noch die Einflussnahmen von Großkonzernen auf die Politik und die Zunahme der sozialen Ungleichheit. Dass man das nicht als Nonplusultra der Demokratie betrachtet ist dann auch irgendwo logisch.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Wallone, Montag, 11.04.2022, 11:13 (vor 1350 Tagen) @ Basti Van Basten
Man muss sich immer fragen, warum Menschen zu solchen Überzeugungen kommen. Aber bei allen Unzulänglichkeiten des politischen Systems: Deutschland eine Scheindemokratie? Ich bitte dich, das ist einfach komplett drüber.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Basti Van Basten, Romania, Montag, 11.04.2022, 11:29 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Man muss sich immer fragen, warum Menschen zu solchen Überzeugungen kommen. Aber bei allen Unzulänglichkeiten des politischen Systems: Deutschland eine Scheindemokratie? Ich bitte dich, das ist einfach komplett drüber.
Es hängt aber auch davon ab, wie die Frage gestellt wurde. Die lautete soweit ich das den Nachrichten entnehmen konnte: "Wir leben in einer Scheindemokratie, in der die Bürger nichts zu sagen haben"
Das Wort Scheindemokratie hat also Allensbach ins Spiel gebracht und wer meint, dass die Bürger nichts zu sagen haben oder nicht ausreichend mitbestimmen können, die haben Deutschland zwangsweise auch als Scheindemokratie bezeichnen müssen.
Ein Drittel der Bundesbürger denkt, in einer "Scheindemokratie" zu leben
Freyr, Montag, 11.04.2022, 12:16 (vor 1350 Tagen) @ Basti Van Basten
Es hängt aber auch davon ab, wie die Frage gestellt wurde. Die lautete soweit ich das den Nachrichten entnehmen konnte: "Wir leben in einer Scheindemokratie, in der die Bürger nichts zu sagen haben"
Das Wort Scheindemokratie hat also Allensbach ins Spiel gebracht und wer meint, dass die Bürger nichts zu sagen haben oder nicht ausreichend mitbestimmen können, die haben Deutschland zwangsweise auch als Scheindemokratie bezeichnen müssen.
Das ganze war eine repräsentative Umfrage über die Verbreitung von Verschwörungstheorien.
Dabei wurden den befragten Personen auf einer Karte verschiedene Aussagen vorgelegt und sie sollten dem zustimmen oder nicht zustimmen.
Die Aussagen waren z.B.
"Mit der Demokratie können wir die Probleme lösen, die wir in Deutschland haben"
oder
"Wir brauchen einen starken Politiker an der Spitze, keine endlosen Debatten und Kompromisse"
und die Frage aus den Nachrichten:
"Wir leben nur scheinbar in einer Demokratie. Tatsächlich haben die Bürger nichts zu sagen"
dabei stimmten der Aussage 31% zu. Das war die Aussage mit dem größten Unterschied zwischen West und Ost (West 28%, West 45%) also fast die Hälfte der Ost-Bevölkerung unter den Voraussetzungen der Repräsentativität, das ist erschreckend. :(
Und deine obige Aussage, dass vor allem im Osten Menschen dem zustimmen, passt.
Spannend ist auch welche Parteianhänger dem zustimmen:
Die Geringste Zustimmung gab es von den Grünen 17%, dann folgen SPD und CDU, schon höher ist sie bei den Linken und ausgerechnet FDP! (die beiden hatten 46 bzw. 43% Zustimmung)
Und den Vogel schießen die AfD-Anhänger ab mit 76% Zustimmung.
Ein Drittel der Bundesbürger denkt, in einer "Scheindemokratie" zu leben
Ulrich, Dienstag, 12.04.2022, 14:10 (vor 1349 Tagen) @ Freyr
Spannend ist auch welche Parteianhänger dem zustimmen:
Die Geringste Zustimmung gab es von den Grünen 17%, dann folgen SPD und CDU, schon höher ist sie bei den Linken und ausgerechnet FDP! (die beiden hatten 46 bzw. 43% Zustimmung)
Und den Vogel schießen die AfD-Anhänger ab mit 76% Zustimmung.
Es fällt auch bei anderen Umfragen immer wieder auf, dass von den im Bundestag vertretenen Parteien Linke und FDP immer wieder näher bei der AfD liegen als die anderen. Zustimmung zur Impfpflicht ist nur eines von vielen Themen. Eine Ursache dürfte sein, dass die Linke schon sehr lange und die FDP seit Lindner auch auf populistische Parolen setzen.
Ein Drittel der Bundesbürger denkt, in einer "Scheindemokratie" zu leben
Nike79, Dienstag, 12.04.2022, 17:41 (vor 1349 Tagen) @ Ulrich
Spannend ist auch welche Parteianhänger dem zustimmen:
Die Geringste Zustimmung gab es von den Grünen 17%, dann folgen SPD und CDU, schon höher ist sie bei den Linken und ausgerechnet FDP! (die beiden hatten 46 bzw. 43% Zustimmung)
Und den Vogel schießen die AfD-Anhänger ab mit 76% Zustimmung.
Es fällt auch bei anderen Umfragen immer wieder auf, dass von den im Bundestag vertretenen Parteien Linke und FDP immer wieder näher bei der AfD liegen als die anderen. Zustimmung zur Impfpflicht ist nur eines von vielen Themen. Eine Ursache dürfte sein, dass die Linke schon sehr lange und die FDP seit Lindner auch auf populistische Parolen setzen.
Ich würde vermuten, dass die jeweiligen Parteianhänger die „Scheindemokratie“ unterschiedlich interpretieren.
Ein Drittel der Bundesbürger denkt, in einer "Scheindemokratie" zu leben
Ulrich, Dienstag, 12.04.2022, 17:56 (vor 1349 Tagen) @ Nike79
Spannend ist auch welche Parteianhänger dem zustimmen:
Die Geringste Zustimmung gab es von den Grünen 17%, dann folgen SPD und CDU, schon höher ist sie bei den Linken und ausgerechnet FDP! (die beiden hatten 46 bzw. 43% Zustimmung)
Und den Vogel schießen die AfD-Anhänger ab mit 76% Zustimmung.
Es fällt auch bei anderen Umfragen immer wieder auf, dass von den im Bundestag vertretenen Parteien Linke und FDP immer wieder näher bei der AfD liegen als die anderen. Zustimmung zur Impfpflicht ist nur eines von vielen Themen. Eine Ursache dürfte sein, dass die Linke schon sehr lange und die FDP seit Lindner auch auf populistische Parolen setzen.
Ich würde vermuten, dass die jeweiligen Parteianhänger die „Scheindemokratie“ unterschiedlich interpretieren.
Das mit Sicherheit.
In Berlin z.B. gibt es eine in meinen Augen komplett irre Enteignungsiniative, die die großen Wohnungsunternehmen "vergesellschaften" will. Die Leute, die dahinter stehen, stammen aus einer linken Sekte und haben vor allem die Linkspartei sowie Teile der Berliner Grünen für sich gewonnen. Und auch bei Teilen der SPD-Linken gibt es Sympathien. Man hat einen Volksentscheid bewirkt, eine Mehrheit der Wähler in Berlin hat sich dafür entschieden.
Grundsätzlich gibt das Grundgesetz so etwas her, aber der entsprechende Paragraph des Grundgesetzes kam noch nie zur Anwendung. Eine weitergehende gesetzliche Grundlage gibt es nicht. Das komplett "Durchgeknallte" ist, wie man das ganze umsetzen möchte. Man hält einen Mietpreis von unter fünf Euro für "angemessen", auf Basis dieser Zahl hat man den Wert der Immobilien "berechnet". Die Grundbücher will man im Rahmen der "Vergesellschaftung" "säubern", sprich alle Grundschulden, etc. sollen gelöscht werden.
Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt ist extrem angespannt. Aber statt Lösungen sucht man Scheinlösungen. Es ist eine ganz seltsame Stimmung entstanden, ich vermute, ein beträchtlicher Teil der Anhänger dieser Initiative würde bei "Scheindemokratie" sofort zustimmen.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Montag, 11.04.2022, 11:26 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Man muss sich immer fragen, warum Menschen zu solchen Überzeugungen kommen. Aber bei allen Unzulänglichkeiten des politischen Systems: Deutschland eine Scheindemokratie? Ich bitte dich, das ist einfach komplett drüber.
Es haben sich bei uns einige Parallelgesellschaften gebildet. Die "Corona-Leugner" und Impfgegner sind das letzte Beispiel. Im Kern gab es diese Leute schon früher, sie sind z.B. gegen die Masern-Impfungen Sturm gelaufen. Aber jetzt haben sie deutlich mehr Zulauf bekommen.
Die AfD hat alle aufgesammelt, die ein irgendwie rechtsradikales Weltbild haben. Dazu noch "Reichsbürger", "Selbstverwalter", "Prepper", etc., Anhänger findet man sogar im Bereich der Polizei und der Bundeswehr. Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund haben sich zwar meist gut integriert. Aber es gibt Putin-Fans bei Menschen mit russischem Hintergrund, Erdogan-Fans bei Türkischstämmigen, und so weiter. Teilweise gibt es zudem deutliche Überschneidungen. Wer "Reichsbürger" ist, ist häufig auch "Corona-Leugner". Und auch die Putin-Fans leugnen die Gefahren von Corona häufig.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Basti Van Basten, Romania, Montag, 11.04.2022, 11:32 (vor 1350 Tagen) @ Ulrich
Mit AfD-Wählern, Reichsbürgern und Rechtsradikalen machst du es dir aber auch zu einfach, lieber Ulrich. Die AfD hat es bei der letzten BTW in keinem westdeutschen Bundesland über 10 Prozent geschafft und trotzdem kommen sogar 28% der Westdeutschen zum Schluss, dass man in der BRD als Bürger nichts zu sagen hat.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Cthulhu, Essen, Donnerstag, 14.04.2022, 09:46 (vor 1347 Tagen) @ Basti Van Basten
Mit AfD-Wählern, Reichsbürgern und Rechtsradikalen machst du es dir aber auch zu einfach, lieber Ulrich. Die AfD hat es bei der letzten BTW in keinem westdeutschen Bundesland über 10 Prozent geschafft und trotzdem kommen sogar 28% der Westdeutschen zum Schluss, dass man in der BRD als Bürger nichts zu sagen hat.
Ich denke, bei manchen ist es aber auch einfach eine allgemein Politikverdrossenheit, nach dem Motto "Die da oben machen eh, was sie wollen" und auch aus dem linken Spektrum gab es ja schon früher die Parole "Würden Wahlen etwas ändern wären sie verboten", ich denke, viele Menschen haben einfach das Gefühl, keinerlei Einfluss auf die Lage der Politik zu haben.
Die Aussage dürfte aus einem Sammelsurium an Gründen Zustimmung finden. Mancher fühlt sich ja auch permanent bevormundet und befürchtet, die Grünen würden gegen den Willen des Volkes den SUV-Diesel verbieten und vegane Zwangsernährung einführen, auch das dürfte schon manchen derart fühlen lassen.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Davja89, Donnerstag, 14.04.2022, 14:56 (vor 1347 Tagen) @ Cthulhu
Würde ich im großen und ganzen zustimmen.
Ich glaube es wird immer massiv unterschätzt wie viele sich innerlich von der Demokratie entfernt haben. Das bricht dann immer bei irgendwelchen Krisen ( Corona, 2015, Ukraine) auf und wird dann irgendwie klein geredet.
Wir haben 25 bis 30% Menschen die nicht mehr wählen gehen. 30% der Bevölkerung Stimmen der Aussage zu "Wir leben in einer Scheindemokratie".
Damit bewegen wir uns ins Europa sogar noch im oberen Mittefeld. Wenn man sich quer durch Europa mal die Wahlergebnisse anschaut kriegt man ein ungefähres Gefühl wie sehr viele mit dem aktuellen Gesellschaftsystem hadern.
Versteh mich nicht falsch: Ich persönlich bin der Meinung wir haben aktuell die beste Gesellschaftsform die es so gibt, bei allen Schwächen.
Aber immer nur die Symptome bekämpfen ist auch keine Lösung. Langfristig müssen wir es schaffen das uns der Laden nicht um die Ohren fliegt. Auf eine Gesellschaft wie in den USA hab ich persönlich nämlich wenig Lust.
Leider fehlt mir der Ansatz wo man genau und wie ansätzen müsste.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Wallone, Montag, 11.04.2022, 10:43 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Diese verrückten zwei Jahre haben offenbar dazu beigetragen, dass Irrsinns-Theorien und Russenpropaganda fruchtbareren Boden vorgefunden haben.
Ich habe die große Hoffnung, dass die Zustimmung zur Demokratie sich nach einigen Jahren der Normalität wieder auf einem höheren Level einpendelt.
Zum Glück haben wir anders als die Franzosen derzeit keine wichtigen Entscheidungen zu treffen: 60% der abgegebenen Stimmen in Frankreich wanderten an Radikale und Spinner- verglichen damit leben wir hier in einem Hort der demokratischen Glückseligkeit.
Mélenchon fordert seine Anhänger auf, nicht für Le Pen zu stimmen
Ulrich, Montag, 11.04.2022, 10:42 (vor 1350 Tagen) @ Wallone
Aber auch in Deutschland gibt es sehr bedenkliche Entwicklungen: Allensbach-Umfrage - Fast ein Drittel der Deutschen glaubt, in einer »Scheindemokratie« zu leben (Spiegel)
Potentielles "Futter" für die deutschen Le Pens.
Danke für den Hinweis. Das hätte ich nicht gedacht. Da hätte ich die demokratische Grundüberzeugung in Deutschland für deutlich gefestigter gehalten. :/
Schon vor Jahrzehnten hatten wir in der "alten" Bundesrepublik je nach Festlegung der Schwelle 10 bis 20 Prozent Menschen mit einem rechtsradikalen Weltbild. Das hat sich mittlerweile noch gesteigert. Und speziell in vielen Gegenden Ostdeutschlands ist die Zahl mit Sicherheit deutlich höher. In Sachsen liegt die AfD in den Umfragen deutlich an der Spitze.
Wahl in Frankreich
Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 10.04.2022, 20:27 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
Gegen 20 Uhr kommen die ersten Prognosen für den Ersten Wahlgang.
In 14 Tagen ist dann die Zweite Runde.
Es wird wohl knapp für Macron. Könnte ein wirklicher Wendepunkt für Europa werden sollten Frankreich deutlich nach Rechts rutschen.
zeit.de/thema/frankreich
Frankreich ist bereits deutlich nach rechts abgerutscht. Selbst wenn Macron deutlicher gewinnt, Le Pen sollte die 40% Marke knacken. Das muss man sich mal gönnen. Die gibt sich zwar weicher, aber ich habe mir mal ein paar Le Monde Artikel übersetzt gegönnt. Das ist nur Wahlkampf. Im Kern ist das eine rechtsradikale, die eine sehr autoritäre Politik verfolgt und genau weiß, dass sie vieles mit Frankreich in der EU nicht umsetzen kann und deshalb alles zu einer Destabilisierung der EU machen würde. Und dann schaue ich mir noch nicht einmal die innenpolitischen Themen an.
Dazu klebt sie immer noch an Putin. Sagt sie zwar nicht, aber ist der Meinung, dass man nach einem Waffenstillstand dann mit Russland einfach so weiter macht. Ich hoffe, dass man ihr das Thema dann wieder vor die Füsse wirft von Seiten der moderaten Presse und Politik.
Frankreich hat auch echt ein beknacktes System. Im Gegensatz zu Italien, wo eine Lega Nord mal ein paar Jahre ihre Unfähigkeit unter Beweis stellen konnte, ohne gleich alles mit dem Arsch einzureissen, ist das mit dem Präsidentenamt in Frankreich nicht möglich. Da geht einfach echt viel kaputt, um sich mal "genüßlich" ein paar Jahre Horrorshow anzutun. Selbst die Checks and Balances in den USA sind da ausgeprägter.
Wahl in Frankreich
Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Sonntag, 10.04.2022, 20:48 (vor 1351 Tagen) @ Lattenknaller
Gegen 20 Uhr kommen die ersten Prognosen für den Ersten Wahlgang.
In 14 Tagen ist dann die Zweite Runde.
Es wird wohl knapp für Macron. Könnte ein wirklicher Wendepunkt für Europa werden sollten Frankreich deutlich nach Rechts rutschen.
zeit.de/thema/frankreich
Frankreich ist bereits deutlich nach rechts abgerutscht. Selbst wenn Macron deutlicher gewinnt, Le Pen sollte die 40% Marke knacken. Das muss man sich mal gönnen. Die gibt sich zwar weicher, aber ich habe mir mal ein paar Le Monde Artikel übersetzt gegönnt. Das ist nur Wahlkampf. Im Kern ist das eine rechtsradikale, die eine sehr autoritäre Politik verfolgt und genau weiß, dass sie vieles mit Frankreich in der EU nicht umsetzen kann und deshalb alles zu einer Destabilisierung der EU machen würde. Und dann schaue ich mir noch nicht einmal die innenpolitischen Themen an.
Dazu klebt sie immer noch an Putin. Sagt sie zwar nicht, aber ist der Meinung, dass man nach einem Waffenstillstand dann mit Russland einfach so weiter macht. Ich hoffe, dass man ihr das Thema dann wieder vor die Füsse wirft von Seiten der moderaten Presse und Politik.
Frankreich hat auch echt ein beknacktes System. Im Gegensatz zu Italien, wo eine Lega Nord mal ein paar Jahre ihre Unfähigkeit unter Beweis stellen konnte, ohne gleich alles mit dem Arsch einzureissen, ist das mit dem Präsidentenamt in Frankreich nicht möglich. Da geht einfach echt viel kaputt, um sich mal "genüßlich" ein paar Jahre Horrorshow anzutun. Selbst die Checks and Balances in den USA sind da ausgeprägter.
Hätte Frankreich kein mediterranes Mehrheitswahlrecht, sondern ein Verhältniswahlrecht oder auch ‚nur‘ das angelsächsische Mehrheitswahlrecht, und gäbe es die Besonderheit der Präsidialdemokratie nicht, dann wäre der FN/RN höchstwahrscheinlich schon längst in der Regierung gewesen.
Es ist schon bemerkenswert. Neulich nach der Wahl im Saarland wurde von einigen bemängelt, dass durch die 5%-Hürde viele Wählerstimmen nicht zur Geltung kämen. Die Stimmen für den RN fallen bei den Parlamentswahlen in Frankreich nach dem zweiten Wahlgang durch die Wahlempfehlungen fast sämtlich unter den Tisch. Was nach vorgenannter Lesart auch nicht den Wählerwillen widerspiegelt. Was aber andererseits vielleicht gar nicht so schlecht sein muss… ;-)
Wahl in Frankreich
CedricVanDerGun, Hamburg, Sonntag, 10.04.2022, 20:31 (vor 1351 Tagen) @ Lattenknaller
Wärst du so lieb die letzten beiden Sätze etwas genauer beispielhaft zu erläutern? Kenne mich bei den Amis halbwegs aus, aber bezogen auf Frankreich was deren System in einer Legislaturperiode angeht bin ich echt blank
Wahl in Frankreich
Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 10.04.2022, 20:41 (vor 1351 Tagen) @ CedricVanDerGun
Wärst du so lieb die letzten beiden Sätze etwas genauer beispielhaft zu erläutern? Kenne mich bei den Amis halbwegs aus, aber bezogen auf Frankreich was deren System in einer Legislaturperiode angeht bin ich echt blank
Spannend, ich kenne das US-System besser als das französische.
Aber meiner Information nach hat der französische Präsident noch mal mehr Rechte was Dekrete und dergleichen angeht. Also alles was so auf Verordnungsebene passiert. Dazu dann außenpolitisch weitestgehend das Sagen. Während gerade in den USA in der Außenpolitik der Senat und seine Komitees dazu vieles blockieren können.
Und dann ist Frankreich ja sehr zentralistisch ausgelegt. Was in Paris entschlossen wird, geht dann in die Provinzen. Die USA sind ja komplett föderalistisch ausgelegt, die Bundesregierung hat deutlich weniger Befugnisse. In vielen Bereichen haben die Staaten einfach fast die alleinige Hoheit. Klar kann die Nationalversammlung sicher vieles verhindern, gerade was die Innen- und Wirtschaftspolitik angeht. Aber der Kongress mit seinen beiden Kammern kann da mehr verhindert, so hat ja gerade das Repräsentenhaus das schlimmste zu Trumpzeiten verhindert.
Wahl in Frankreich
CedricVanDerGun, Hamburg, Sonntag, 10.04.2022, 21:17 (vor 1351 Tagen) @ Lattenknaller
Danke dir für die Zusammenfassung! Das mit den Staaten war mir durch mein Studium in den USA natürlich geläufig, dass es jedoch so konträr zu Frankreich ist nicht
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
Freyr, Sonntag, 10.04.2022, 20:02 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
bearbeitet von Freyr, Sonntag, 10.04.2022, 20:08
20:00 Uhr TF1-Zahlen
Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4% - Melenchon 20,2% - alle anderen unter 10%
Macron und Le Pen ziehen in den zweiten Wahlgang ein
Technische Korrektur
Freyr, Sonntag, 10.04.2022, 22:44 (vor 1351 Tagen) @ Freyr
zu der vorherigen Überschrift.
die 20 Uhr Ergebnisse sind keine Exit Polls gewesen. Diese werden in Frankreich bei dieser Wahl nicht durchgeführt, da dies eine Kommission quasi nicht erlaubt hat und die größten Umfrageinstitute das auch zugesichert haben sich daran zu halten.
Die 20 Uhr Zahlen sind Schätzungen von der Auszählung einiger weniger hunderten Stimmzettel in den Wahllokalen die um 19 Uhr (oder schon früher) schließen. Die großen Umfrageinstitute haben bei den Auszählungen ihre Leute die die Zahlen dann jeweils durchgeben und aufgrund dessen hochgerechnet wird.
In Deutschland sind die 18 Uhr Zahlen, nach wahllokalschluss dagegen echte Exit Polls, also representative Mini-Wahlen die nach den echten Wahlen durchgeführt werden.
Und noch eine Besonderheit der französischen Wahlen. Es gibt keine Briefwahlen (im Inland). Das heißt jeder Franzose muss Sonntags zur Wahl gehen oder einen Bevollmächtigten schicken.
Ich bin doch sehr froh um die Briefwahl in Deutschland.
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
Eisen, DO, Sonntag, 10.04.2022, 20:06 (vor 1351 Tagen) @ Freyr
Ist der Melenchon ein rechter oder ein linker?
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 10.04.2022, 20:07 (vor 1351 Tagen) @ Eisen
Ist der Melenchon ein rechter oder ein linker?
Links.
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
Eisen, DO, Sonntag, 10.04.2022, 20:09 (vor 1351 Tagen) @ Garum
Gut, ich dachte die 20% gehen sonst zu Le Pen.
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
simie, Krefeld, Montag, 11.04.2022, 06:18 (vor 1350 Tagen) @ Eisen
Es wird wohl nicht so klar, wie damals gegen den alten Le Pen. Macron dürfte zwar gewinnen, aber längst nicht so klar, wie damals Chirac.
Dafür ist Macron bei den eher Links wählenden zu verhasst.
Exit Polls: Emmanuel Macron 28,6% - Le Pen 24,4%
DB146, Lokschuppen, Sonntag, 10.04.2022, 20:33 (vor 1351 Tagen) @ Eisen
Gut, ich dachte die 20% gehen sonst zu Le Pen.
Naja, so eindeutig wird das leider nicht... viele Linke werden ihr Kreuz beim 2. Wahlgang nicht bei Macron machen; einige wenige werden bei Le Pen ankreuzen. Macron steht für das fundamentale Gegenteil linker Politik.
Also meine Sorgen sind durch die Ergebnisse nicht kleiner geworden. Le Pen ist weiterhin möglich. Bleibe Frankreich und Europa das erspart...
bin wirklich besorgt....
Frankonius, Frankfurt, Sonntag, 10.04.2022, 20:01 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
..aber ich hoffe, dass in den 2 Wochen bis zur Stichwahl den Franzosen klar wird, dass sie mit Macron besser bedient sind als mit einem Putin-Fl****, zumal ich das Land nach einer gewissen Skepsis (sprachlich bedingt) mittlerweile sehr mag.
Macron wird gewinnen
Freyr, Sonntag, 10.04.2022, 19:59 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
dafür war sein Vorsprung zu groß,
erst recht beim zweiten Wahlgang.
Genau in der Haltung sehe ich die größte Gefahr
Cthulhu, Essen, Donnerstag, 14.04.2022, 09:52 (vor 1347 Tagen) @ Freyr
dafür war sein Vorsprung zu groß,
erst recht beim zweiten Wahlgang.
Was du, ich oder sonst jemand im Forum denkt ist natürlich irrelevant, nicht viele Nutzer hier haben Wahlrecht in Frankreich. Aber eine Grundlage für Dinge wie den Brexit oder die Präsidentschaft Trumps war, dass viele Leute denken, dass das schon nicht passiert und keine Entscheidung treffen.
Trump wird schon nicht Präsident und ich will Hillary nicht meine Stimme geben - also lass Ich's.
Brexit? Interessierte viele nicht so, wie sie es sollte, bezeichnend waren ja die Google Trends nach dem Referendum.
Ähnliches sehe ich in Frankreich als größte Gefahr - kaum jemand wird Le Pen als Präsidentin wollen, aber wie viele Leute haben keinen Bock, Macron ihre Stimme zu geben und bleiben lieber zuhause, weil ja schon keiner Le Pen wählen wird?
Wenn wir so ein System hätten und es eine Stichwahl zwischen Höcke und Söder gäbe, wäre für mich ganz klar, dass ich wählen gehen und Söder wählen würde, auch wenn er definitiv nicht mein Wunschpräsident wäre, aber bei einer Stichwahl gibt es halt nur zwei Optionen.
Manchen Leuten ist es dann aber evtl. im Vorfeld egal, ob ein Kandidat, den man selber nicht für ideal hält, oder ein Faschist an die Macht kommt, warum auch immer, Hauptsache man gibt keine Stimme ab, die nicht aus Überzeugung kommt.
Macron wird gewinnen
Ulrich, Sonntag, 10.04.2022, 20:08 (vor 1351 Tagen) @ Freyr
dafür war sein Vorsprung zu groß,
erst recht beim zweiten Wahlgang.
Ich bin mir leider nicht so sicher. Le Pen wird die Stimmen von Éric Zemmour weitgehend mitnehmen. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile auch viele eher linksliberale, die zwar beim letzten Mal Macron gewählt haben, die sich aber dieses Mal eher die Hand abhacken würden, als das noch einmal zu tun. Macron hat vor allem auf die Eliten Paris gesetzt. Die ländlichen Regionen hat er stark vernachlässigt. Er hat nie einen Draht zur einfacheren Bevölkerung gefunden, er ist als arrogant verschrien, und das zu großen Teilen zurecht.
Macron wird gewinnen
Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 10.04.2022, 20:17 (vor 1351 Tagen) @ Ulrich
dafür war sein Vorsprung zu groß,
erst recht beim zweiten Wahlgang.
Ich bin mir leider nicht so sicher. Le Pen wird die Stimmen von Éric Zemmour weitgehend mitnehmen. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile auch viele eher linksliberale, die zwar beim letzten Mal Macron gewählt haben, die sich aber dieses Mal eher die Hand abhacken würden, als das noch einmal zu tun. Macron hat vor allem auf die Eliten Paris gesetzt. Die ländlichen Regionen hat er stark vernachlässigt. Er hat nie einen Draht zur einfacheren Bevölkerung gefunden, er ist als arrogant verschrien, und das zu großen Teilen zurecht.
Jo, als linksliberaler nehme ich dann eher eine rechtsradikale in Kauf, die alles einreißt, was mir politisch und wirtschaftlich wichtig ist. Während der eine zwar ein (angeblich) arroganter Sack ist, der wirtschaftspolitisch liberaler ist, aber ansonsten mir bei anderen Fragen politisch recht nahe ist. Angeblich wählen Franzosen im zweiten Wahlgang mit dem Kopf, wenn dem so ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Macron wählen und danach halt einen saufen gehen.
Aber vielleicht verwechselst Du diese mit Melenchon-Wählern, bei denen gehe ich eher davon aus, dass die zu Hause bleiben.
Macron wird gewinnen
Ulrich, Sonntag, 10.04.2022, 20:38 (vor 1351 Tagen) @ Lattenknaller
Ich bin mir leider nicht so sicher. Le Pen wird die Stimmen von Éric Zemmour weitgehend mitnehmen. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile auch viele eher linksliberale, die zwar beim letzten Mal Macron gewählt haben, die sich aber dieses Mal eher die Hand abhacken würden, als das noch einmal zu tun. Macron hat vor allem auf die Eliten Paris gesetzt. Die ländlichen Regionen hat er stark vernachlässigt. Er hat nie einen Draht zur einfacheren Bevölkerung gefunden, er ist als arrogant verschrien, und das zu großen Teilen zurecht.
Jo, als linksliberaler nehme ich dann eher eine rechtsradikale in Kauf, die alles einreißt, was mir politisch und wirtschaftlich wichtig ist. Während der eine zwar ein (angeblich) arroganter Sack ist, der wirtschaftspolitisch liberaler ist, aber ansonsten mir bei anderen Fragen politisch recht nahe ist. Angeblich wählen Franzosen im zweiten Wahlgang mit dem Kopf, wenn dem so ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Macron wählen und danach halt einen saufen gehen.
In Frankreich gibt es wohl eine große Wut weiter Kreise auf Macron. Und das sind keinesfalls nur Extremisten. Auf dem flachen Land geht es vielen Menschen deutlich schlechter als vor einigen Jahren, man fühlt sich abgehängt. Und das zu Recht.
Aber vielleicht verwechselst Du diese mit Melenchon-Wählern, bei denen gehe ich eher davon aus, dass die zu Hause bleiben.
Denen traue ich sogar zu, dass sie teilweise für Le Pen stimmen. Die kommen vielfach aus dem Gelbwesten-Milieu.
Macron wird gewinnen
Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 10.04.2022, 23:56 (vor 1350 Tagen) @ Ulrich
In Frankreich gibt es wohl eine große Wut weiter Kreise auf Macron. Und das sind keinesfalls nur Extremisten. Auf dem flachen Land geht es vielen Menschen deutlich schlechter als vor einigen Jahren, man fühlt sich abgehängt. Und das zu Recht.
Aber vielleicht verwechselst Du diese mit Melenchon-Wählern, bei denen gehe ich eher davon aus, dass die zu Hause bleiben.
Denen traue ich sogar zu, dass sie teilweise für Le Pen stimmen. Die kommen vielfach aus dem Gelbwesten-Milieu.
Melenchon hatte vor 5 Jahren fast das gleiche Ergebnis. Das sind linke Wähler, oft keine Extremen. Ehemalige PS'ler und Gewerkschaftler. Sicher sind da auch noch linkere dabei und auch Gelbwestler, aber als Gelbwestenmilieu eher nicht. Die allermeisten der Melenchon Wähler wählen nicht Le Pen, ob sie Macron wählen müssen Frankreichexperten sagen, beim letzten Mal sehr überwiegend ja.
Macron wird gewinnen
Ulrich, Sonntag, 10.04.2022, 21:25 (vor 1351 Tagen) @ Ulrich
Aber vielleicht verwechselst Du diese mit Melenchon-Wählern, bei denen gehe ich eher davon aus, dass die zu Hause bleiben.
Denen traue ich sogar zu, dass sie teilweise für Le Pen stimmen. Die kommen vielfach aus dem Gelbwesten-Milieu.
Das zu befürchten ist auch vollkommen okay und ich denke, dass tatsächlich auch genau das passieren wird. Auch bei uns sind Wähler schonmal von "Die Linke" zur "AfD" gewechselt. Andersrum sicher kaum, aber die Richtung ist leider vorstellbar.
Ich denke, dass es in zwei Wochen eng wird, aber Macron am Ende auf 55% kommen wird.
Macron wird gewinnen
Davja89, Sonntag, 10.04.2022, 20:16 (vor 1351 Tagen) @ Ulrich
Hab gestern eine Dokumentation auf Phoenix gesehen zu den Wahlen. Da war auch bei fast allen der Tenor das Macron wohl Probleme hat die einfachen Leute anzusprechen und derren Sorgen.
Die Arbeiterschaft wählt dort in den Industriezentren wohl relativ rechts inzwischen.
Bin aber auch absoluter Laie was Französische Innenpolitik angeht.
Macron wird gewinnen
Ulrich, Sonntag, 10.04.2022, 20:43 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
Hab gestern eine Dokumentation auf Phoenix gesehen zu den Wahlen. Da war auch bei fast allen der Tenor das Macron wohl Probleme hat die einfachen Leute anzusprechen und derren Sorgen.
Die Arbeiterschaft wählt dort in den Industriezentren wohl relativ rechts inzwischen.Bin aber auch absoluter Laie was Französische Innenpolitik angeht.
Frankreich hat schon unter Macrons Vorgängern massiv Arbeitsplätze in der Industrie verloren. Stahl, Kohle sowieso, aber auch Maschinenbau. Das war schon lange die Basis von Le Pen, vor allem im Norden Frankreichs. Die Fischereiindustrie leidet mittlerweile zudem unter dem Brexit, etc.
Unter Macron hat sich der Trend zwar nicht verstärkt, aber doch fortgesetzt. Und anders als bei seinen Vorgängern haben die Franzosen den Eindruck, dass er das Problem komplett ignoriert. Man fühlt sich komplett alleine gelassen.
Wahl in Frankreich
Davja89, Sonntag, 10.04.2022, 19:55 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
Wäre eine komplette Katastrophe. Man kann nur hoffen, dass Le Pen die Stimmen der Rechten nicht auf sich vereinen kann. Dabei muss man leider hoffen, denn davon auszugehen ist nicht unbedingt.
In den nächsten Wochen sollte die deutsche Politik den Franzosen ganz deutlich machen, dass man sich eine pro-europäische Zusammenarbeit wünscht.
Wahl in Frankreich
istar, Sonntag, 10.04.2022, 20:20 (vor 1351 Tagen) @ JHBvC
Wäre eine komplette Katastrophe. Man kann nur hoffen, dass Le Pen die Stimmen der Rechten nicht auf sich vereinen kann. Dabei muss man leider hoffen, denn davon auszugehen ist nicht unbedingt.
In den nächsten Wochen sollte die deutsche Politik den Franzosen ganz deutlich machen, dass man sich eine pro-europäische Zusammenarbeit wünscht.
Ich finde, die deutsche Politik sollte sich da schön raushalten und die Klappe halten.
Le Pen macht nämlich nicht nur auf anti-europaisch, sondern auch auf anti-deutsch. Wir sollten keine Steilvorlagen liefern.
Wahl in Frankreich
Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 10.04.2022, 20:31 (vor 1351 Tagen) @ istar
Wäre eine komplette Katastrophe. Man kann nur hoffen, dass Le Pen die Stimmen der Rechten nicht auf sich vereinen kann. Dabei muss man leider hoffen, denn davon auszugehen ist nicht unbedingt.
In den nächsten Wochen sollte die deutsche Politik den Franzosen ganz deutlich machen, dass man sich eine pro-europäische Zusammenarbeit wünscht.
Ich finde, die deutsche Politik sollte sich da schön raushalten und die Klappe halten.Le Pen macht nämlich nicht nur auf anti-europaisch, sondern auch auf anti-deutsch. Wir sollten keine Steilvorlagen liefern.
Bin kein Frankreichexperte, aber was ich so mitbekommen habe, würde das nicht so gut in Frankreich ankommen.
Außerdem haben die meisten Deutschen eine viel zu gute Vorstellung von dem, wie die deutsche Politik so ankommt in anderen europäischen Ländern. Das Duo Merkel-Schäuble haben da sehr viel kaputt gemacht. Und momentan kommt die sehr zögerliche Haltung der Deutschen was die Ukraine angeht, auch nicht so gut an. So nach dem Motto "Jetzt jammern se rum was das Gas angeht, aber vor 10 Jahren haben sie dem Rest Europas eine Austeritätspolitik aufgezwungen".
Wahl in Frankreich
Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 10.04.2022, 19:55 (vor 1351 Tagen) @ Davja89
Gegen 20 Uhr kommen die ersten Prognosen für den Ersten Wahlgang.
In 14 Tagen ist dann die Zweite Runde.
Es wird wohl knapp für Macron. Könnte ein wirklicher Wendepunkt für Europa werden sollten Frankreich deutlich nach Rechts rutschen.
zeit.de/thema/frankreich
Das wollen wir mal nicht hoffen.