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Toprak und Pressing (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 16.01.2022, 01:47 (vor 831 Tagen) @ istar
bearbeitet von Will Kane, Sonntag, 16.01.2022, 01:51

sieht fast so aus, als könnte die Impfpassfälschung sich im Nachhinein noch als Vorteil erweisen, weil sie jetzt den besseren Trainer haben.

Was Ole Werner bislang gesagt und gemacht hat, das überzeugt. Zum einen, weil zwischen Gesagtem und Gemachtem kein Unterschied besteht. Und zum anderen, weil das Gemachte Hand und Fuß hat. Im Vergleich zu Markus Anfang wirken bei Werner die Vorgaben klarer und strukturierter und daher eher umsetzbar. Außerdem setzt er die jeweiligen Spieler ihren Stärken und Befähigungen nach ein, was bei Werder in den letzten Jahren nicht unbedingt der Fall war (vorsichtig gesprochen) und auch unter Anfang zu Beginn so war.

Allerdings sollte man die Arbeit von Anfang nach meiner Auffassung schon etwas differenzierter betrachten. Zu Beginn seiner Trainertätigkeit wusste Anfang nicht aufgrund der notwendigen Spielerverkäufe, die Werder auch gemäß der Auflagen tätigen musste, mit wem er planen und wen er für das nächste Spiel aufstellen kann. Das zog sich von Beginn der Vorbereitung bis zum letzten Tag der Sommertransferperiode.

Typisch für Anfang war, dass er von Beginn an mit Nachdruck versuchte, sein präferiertes offensives 4-3-3 zu implementieren. Das war auch auf seinen vorherigen Stationen so, auf denen er am Ende recht erfolgreich gearbeitet hatte. Und wie auf diesen Stationen fehlten im Kader schlicht für bestimmte Positionen die geeigneten Spieler. Es dauerte dann zumeist ca. ein halbes Jahr, bis Anfang von sein Vorstellungen abwich und ein für den Kader passenderes System spielen ließ und auch die Positionen adäquat besetzte. Was dann auch zügig Erfolg zeigte.

Bei Werder waren es die offensiven Flügelpositionen, die der Kader schlicht nicht hergibt. Anfang stellte dann auf eine Dreierkette und einen Zweimannsturm um, was der Mannschaft mehr Stabilität gab und auch zu entsprechenden Punktgewinnen führte. Man muss Anfang auch zugute halten, dass Werders Schlüsselspieler, Ömer Toprak, verletzungsbedingt immer wieder nicht zur Verfügung stand und das Mittelfeld im Gegensatz zu Defensive und Angriff qualitativ mäßig besetzt ist.

Insofern kann Werner auch durchaus auch auf der Arbeit von Markus Anfang aufbauen. Obwohl auch er ein offensives 4-3-3 bevorzugt, war er so klug, die von Anfang eingeführte 3-5-2 - Formation nicht zu ändern. Sicherlich hat er auch ein wenig Glück, dass die bisherigen Gegner unter seiner Verantwortung entweder generell eher schwächer oder gerade formschwach waren. Heute hatte Werder zudem stark davon profitiert, dass Fortuna einen Platzverweis hinnehmen musste.

Entscheidend für die bisherige Siegesserie unter Werner sind aus meiner Sicht allerdings folgende Aspekte:

- Ömer Toprak steht mehrere Spiele hintereinander verletzungsfrei zur Verfügung. Er steht wie ein Fels in der zentralen Defensive, bereinigt mit seiner Kopfballstärke auch viele potentiell gefährliche Situationen aus Gegnerstandards, dirigiert seine Nebenspieler Friedl und Veljković, gibt dem Spiel von hinten heraus mit seiner Spieleröffnung und seinem Beitrag zum Spielaufbau Konstruktivität (was ein wenig auch die fehlende Qualität im Mittelfeld kompensiert).

- Ein aufbauendes Kombinationsspiel von hinten nach vorne ist mit der Mittelfeldbesetzung Werders kaum möglich. Anfang griff daher auf den langen Ball aus der eigenen Hälfte zurück, um ins Angriffsdrittel zu kommen. Nicht immer unbedingt die effektivste Methode. Werner setzt voll auf Pressing. Die Mittelfeldspieler pressen bei Ballbesitz des Gegners hoch und durchgängig, was den Gegner bekanntlich unter Druck setzt und Fehler provoziert, was den beiden Stürmer Ducksch und Füllkrug zugute kommt.

St. Pauli und Darmstadt haben heute Punkte gelassen, im oberen Tabellendrittel wird es enger. Werder hat durch die Siegesserie den Anschluss nach oben gefunden, muss aber im nächsten Spiel in Paderborn antreten. Das wird eine erste Nagelprobe.

Werder und Werder, das könnte in der Tat passen.


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