Omikron-Verlauf milder, aber nicht mild (Corona)
DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 22.12.2021, 23:34 (vor 1463 Tagen)
Auf BBC gibt es eine Übersicht verschiedener Studien, die aufzeigen, dass Omikron im Verlauf wohl milder ist als andere Varianten bezogen auf die Frage of ein Infizierter eine Behandlung im Krankenhaus benötigt.
https://www.bbc.co.uk/news/health-59758784
- Die Anzahl der Infizierten ist bei Omikron vergleichsweise höher, was ein Risiko birgt.
- Eine Studie aus Schottland vermutet eine Reduktion von 2/3 der Fälle. Es waren 15 statt den erwarteten 47, also 68% runter (Stichprobe recht klein, Zahlen somit mit Vorsicht zu geniessen). Eine Studie aus Südafrika vermutet eine Reduktion von 70-80%, allerdings waren die Fälle, die am Ende im Krankenhaus landen, ähnlich schwer im Verlauf.
- Eine Studie von Imperial College meint Omikron sei an sich etwa 11% milder für jemand der nicht immunisiert ist. Den größten Unterschied machen allerdings Impfungen, sodass es insgesamt ein Vorteil von 40% geben kann (wenn man misst wer nicht länger als 1 Tag in das Krankenhaus muss).
- Auch wenn Omikron bei weniger Imfizierten zu schweren Verlauf führt, sollte man es nicht verharmlosen (es ist keine Grippe).
Omikron-Verlauf milder, aber nicht mild
Smeller, Dortmund, Donnerstag, 23.12.2021, 04:28 (vor 1463 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch
- Auch wenn Omikron bei weniger Imfizierten zu schweren Verlauf führt, sollte man es nicht verharmlosen (es ist keine Grippe).
Es nährt aber die Hoffnung, dass es da hin mutieren kann. Vielleicht sind wir bei Sigma oder Ypsilon an dem Punkt angelangt. Welche Bezeichnung nimmt man eigentlich nach Omega?
Omikron-Verlauf milder, aber nicht mild
MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 23.12.2021, 07:30 (vor 1463 Tagen) @ Smeller
- Auch wenn Omikron bei weniger Imfizierten zu schweren Verlauf führt, sollte man es nicht verharmlosen (es ist keine Grippe).
Es nährt aber die Hoffnung, dass es da hin mutieren kann. Vielleicht sind wir bei Sigma oder Ypsilon an dem Punkt angelangt. Welche Bezeichnung nimmt man eigentlich nach Omega?
Xi, nach dem Urheber
Omikron-Verlauf milder, aber nicht mild
majae, Muc, Donnerstag, 23.12.2021, 12:07 (vor 1463 Tagen) @ MarcBVB
Xi, nach dem Urheber
Funfact: Xi ist ein griechischer Buchstabe, der im Alphabet direkt vor Omikron kommt und mir wurde zugetragen, dass er genau aus diesem Grund (der chinesische Xi) übersprungen wurde bei der Varianten-Benennung.
Omikron-Verlauf milder, aber nicht mild
MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 23.12.2021, 15:29 (vor 1463 Tagen) @ majae
Xi, nach dem Urheber
Funfact: Xi ist ein griechischer Buchstabe, der im Alphabet direkt vor Omikron kommt und mir wurde zugetragen, dass er genau aus diesem Grund (der chinesische Xi) übersprungen wurde bei der Varianten-Benennung.
Das war mir durchaus bekannt :-)
i did it on purpose
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Gordi, Mittwoch, 22.12.2021, 23:51 (vor 1463 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch
...verlinkt eine Studie, die 24% weniger Risiko eines Krankenhausaufenthalts für Ungeimpfte anführt.
Gute Nachrichten.
Ich verstehe allerdings nicht, passend zur Diskussion gestern in einem anderen Strang, warum er zwischen schwerem Verlauf und Krankenhausaufenthalt unterscheidet. Denn er schreibt: "Unterschied bei schweren Verläufen weiter unklar."
Wenn man die Definition eines schweren Verlaufs googlet, ist dieser laut diversen Quellen immer mit einer schweren Lungenentzündung und/oder Atemnot und daraus folgender Behandlung im Krankenhaus definiert.
Oder gibt es da je nach Fachgebiet abweichende Definitionen?
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Ulrich, Donnerstag, 23.12.2021, 06:37 (vor 1463 Tagen) @ Gordi
...verlinkt eine Studie, die 24% weniger Risiko eines Krankenhausaufenthalts für Ungeimpfte anführt.
Gute Nachrichten.
Nicht wirklich. Omikron scheint deutlich ansteckender als Delta zu sein. Sollten die Zahlen stimmen, dann könnten bei Omikron trotzdem deutlich mehr Menschen im Krankenhaus landen als bei Delta.
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Cthulhu, Essen, Donnerstag, 23.12.2021, 08:32 (vor 1463 Tagen) @ Ulrich
Nicht wirklich. Omikron scheint deutlich ansteckender als Delta zu sein. Sollten die Zahlen stimmen, dann könnten bei Omikron trotzdem deutlich mehr Menschen im Krankenhaus landen als bei Delta.
Auf jeden Fall gute Nachrichten. Alternativ dazu wäre die Variante, dass Omikron deutlich ansteckende und nicht milder ist.
Es ist klar, dass Omikron immer noch ein Problem ist, aber jede Nachricht, die auf fundierten Zahlen mitteilt, dass Verläufe mit Omikron weniger schwer sind, als mit Delta, sind pauschal erst einmal gut.
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Tom Frost, Donnerstag, 23.12.2021, 09:07 (vor 1463 Tagen) @ Cthulhu
Nicht wirklich. Omikron scheint deutlich ansteckender als Delta zu sein. Sollten die Zahlen stimmen, dann könnten bei Omikron trotzdem deutlich mehr Menschen im Krankenhaus landen als bei Delta.
Auf jeden Fall gute Nachrichten. Alternativ dazu wäre die Variante, dass Omikron deutlich ansteckende und nicht milder ist.Es ist klar, dass Omikron immer noch ein Problem ist, aber jede Nachricht, die auf fundierten Zahlen mitteilt, dass Verläufe mit Omikron weniger schwer sind, als mit Delta, sind pauschal erst einmal gut.
Dass gute Nachrichten nicht mehr als solche erkannt und eingeordnet werden, ist eventuell auch eine Nebenwirkung von zwei Jahren Corona, ob man infiziert wurde oder nicht.
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Ulrich, Donnerstag, 23.12.2021, 09:03 (vor 1463 Tagen) @ Cthulhu
Nicht wirklich. Omikron scheint deutlich ansteckender als Delta zu sein. Sollten die Zahlen stimmen, dann könnten bei Omikron trotzdem deutlich mehr Menschen im Krankenhaus landen als bei Delta.
Auf jeden Fall gute Nachrichten. Alternativ dazu wäre die Variante, dass Omikron deutlich ansteckende und nicht milder ist.Es ist klar, dass Omikron immer noch ein Problem ist, aber jede Nachricht, die auf fundierten Zahlen mitteilt, dass Verläufe mit Omikron weniger schwer sind, als mit Delta, sind pauschal erst einmal gut.
Man muss immer das Gesamtpaket betrachten. Und bei Omikron sind zwei Sachen kritisch. Es kann auch bei eigentlich Immunisierten zu leichten bis mittleren Erkrankungen führen. Erkranken zu viele Personen gleichzeitig, dann kann das für Wirtschaft, Verwaltung und Ordnungskräfte zu einem Problem werden. Der zweite Punkt ist die vermutete deutlich höhere Ansteckungsrate. Erkranken nur gut 30 Prozent der nicht Immunisierten mehr als bei Delta, dann wäre das nach den ersten Zahlen um 24 Prozent niedrigere individuelle Hospitalisierungsrisiko bereits "aufgefressen".
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Cthulhu, Essen, Donnerstag, 23.12.2021, 09:58 (vor 1463 Tagen) @ Ulrich
Man muss immer das Gesamtpaket betrachten. Und bei Omikron sind zwei Sachen kritisch. Es kann auch bei eigentlich Immunisierten zu leichten bis mittleren Erkrankungen führen. Erkranken zu viele Personen gleichzeitig, dann kann das für Wirtschaft, Verwaltung und Ordnungskräfte zu einem Problem werden. Der zweite Punkt ist die vermutete deutlich höhere Ansteckungsrate. Erkranken nur gut 30 Prozent der nicht Immunisierten mehr als bei Delta, dann wäre das nach den ersten Zahlen um 24 Prozent niedrigere individuelle Hospitalisierungsrisiko bereits "aufgefressen".
Das ist absolut richtig, aber da es nicht zu erwarten war, dass Omikron harmlos ist, halte ich eine klare Abweichung davon, dass Omikron für genauso schwerwiegende Erkrankungen sorgt, wie Delta, für eine gute Nachricht.
Wäre auch nicht abwegig gewesen, Delta war schließlich auch deutlich ansteckender als die vorherigen Varianten, bei gleichschweren Erkrankungen.
Aus der Perspektive sind es gute Nachrichten.
Und weiterhin ein klares Argument für eine allgemeine Impfpflicht, schwere Verläufe für Ungeimpfte wird es noch zu viele geben, auch wenn die Zahl der Nichtimmunisierten in diesem Winter deutlich gestiegen ist und noch steigt - in Sachsen haben sich ja leider viele Menschen für den dummen Weg entschieden.
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CLM, Berlin, Donnerstag, 23.12.2021, 07:39 (vor 1463 Tagen) @ Ulrich
Doch. Bisher hatte man deutliche Zweifel, dass es für Ungeimpfte überhaupt ein Unterschied zu Delta gibt. 24% weniger Hospitalisierung für Ungeimpfte ist ein sehr guter Wert. Es ist das erste mal, dass eine Variante überhaupt an Krankheitsschwere einbüßt. Eine gute Voraussetzung für eine endemische Variante.
Und wenn 24% weniger Hospitalisierungen auftreten, dürften sogar noch weniger ITS-Fälle damit verbunden sein.
Das ist sogar eine sehr gute Nachricht.
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markus, Donnerstag, 23.12.2021, 09:50 (vor 1463 Tagen) @ CLM
Doch. Bisher hatte man deutliche Zweifel, dass es für Ungeimpfte überhaupt ein Unterschied zu Delta gibt. 24% weniger Hospitalisierung für Ungeimpfte ist ein sehr guter Wert. Es ist das erste mal, dass eine Variante überhaupt an Krankheitsschwere einbüßt. Eine gute Voraussetzung für eine endemische Variante.
Und wenn 24% weniger Hospitalisierungen auftreten, dürften sogar noch weniger ITS-Fälle damit verbunden sein.
Das ist sogar eine sehr gute Nachricht.
Du bist doch Zahlenmensch und kannst das einordnen. Wenn es 24% weniger Krankenhauseinweisungen gibt, wieviel mehr Infektionen können wir uns dann erlauben, bis wir wieder genauso viele Einweisungen haben wir vorher? Es sind rund 1/3. Das ist natürlich besser als nichts, aber dieser zusätzliche Puffer ist verdammt schnell aufgebraucht. Das bedeutet vereinfacht gesagt: Statt 50.000 Neuinfektionen wären dann z.B. 66.600 Neuinfektionen möglich. Du kennst deine eigenen gut recherchierten täglichen Steigerungsraten, die man bereits mit Delta Bedingungen locker hinbekommt, wenn man nicht aufpasst und dem wenig entgegensetzt. Sprich. Das würde schon unter Delta Bedingungen ziemlich zügig innerhalb weniger Tage aufgebraucht sein.
Leider haben wir kein Delta mehr. Das eigentliche Problem bei der neuen Omikron Variante ist, dass sie zugleich deutlich ansteckender als Delta ist. Der zusätzlich mögliche Puffer ist durch die höhere Ansteckungsrate ziemlich schnell dahin. Was bedeutet das ganz nüchtern und sachlich für uns? Dass wir keineswegs das Ding einfach durchlaufen lassen können, sondern einfach nur ein klein wenig mehr Puffer gewinnen.
Zwar gibt es noch keine Zahlen zu den Intensivfällen. Aber es würde mich doch sehr wundern, wenn es zwar sehr viele Krankenhauseinweisungen gibt, davon aber deutlich weniger Fälle auf der Intensivstation landen. Falls doch, wäre das ebenfalls wieder eine kleine gute Nachricht, weil man dort weiteren Puffer gewinnt. Aber auch die Normalstationen sind ja irgendwann voll.
Um wirklich kurzfristig aus der ganzen Nummer herauskommen zu können, bräuchten wir eine Variante, die so harmlos, dass man diese einfach durchlaufen lassen könnte. Da reichen dann aber keine 24%. Das ist offenkundig viel zu wenig. Es müssen eher deutlich mehr als 90% sein. Was sagt uns das? Wir müssen die Impfungen vorantreiben. Damit haben wir wirklich eine Chance, sehr bald aus der Nummer herauszukommen. Auf günstigere Varianten hoffen, eine Kerze ins Fenster stellen und beten, das ist zu wenig. Ich versteh es nicht. Das Werkzeug ist doch da. Warum ballert sich nicht einfach jeder das Zeug in den Arm und gut ist.
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CLM, Berlin, Donnerstag, 23.12.2021, 14:57 (vor 1463 Tagen) @ markus
Ich bezog mich dabei gar nicht auf die konkrete Zahl, was zukünftige Hospitalisierungen angeht. Sondern allein die Tatsache, dass es tatsächlich auch bei Ungeimpften weniger Krankenhauseinweisungen gibt und dass die Variante die erste ist, bei der diese Krankenschwere offensichtlich zurückgeht. Ganz ohne Immunisierung. Das das jetzt sofort noch nicht ausreicht um die Pandemie zu beenden, ist klar. Aber ansteckender, immunflüchtig UND morbider... das wären dann doch die Zutaten für eine Horrorvariante gewesen.
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Davja89, Donnerstag, 23.12.2021, 07:44 (vor 1463 Tagen) @ CLM
Ich bin aktuell noch skeptisch.
Aber es gibt eine weitere Studie die von 40 % weniger KH Aufenthalte (der länger als eine Tag geht) spricht.
Das wäre wirklich hervorragend. Weil das sind ja die Verläufe die die interessant sind. Wenn man dort fast halbiert wäre das wirklich super. Aber noch geben die Zahlen es noch nicht her. Lass wir uns im Januar überraschen.
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Ulrich, Donnerstag, 23.12.2021, 07:57 (vor 1463 Tagen) @ Davja89
Ich bin aktuell noch skeptisch.
Aber es gibt eine weitere Studie die von 40 % weniger KH Aufenthalte (der länger als eine Tag geht) spricht.
Das wäre wirklich hervorragend. Weil das sind ja die Verläufe die die interessant sind. Wenn man dort fast halbiert wäre das wirklich super. Aber noch geben die Zahlen es noch nicht her. Lass wir uns im Januar überraschen.
Nach den ersten Daten scheint die Schere bei der Krankeitsschwere zwischen nicht Immunisierten und Immunisierten bei Omikron deutlich auseinander zu gehen.
Deckt sich auch mit ersten Daten, nach denen bei Omikron die Wirkung der gegen Ansteckung schützenden Neutralisierenden Antikörper ganz gewaltig zurück geht, die der Markierenden Antikörper und der T-Zellen aber kaum. Die beiden letzteren schützen vor einem schweren Verlauf.
Ein Problem könnte aber sein, dass auch eigentlich Immunisierte andere anstecken können. Eine deutlich höhere Welle dürfte auch zu einer ganz deutlich erhöhten Zahl von immunologisch naiven Erkrankten führen. Und da nutzt auch ein um 24 Prozent geringeres individuelles Risiko für Hospitalisierung nur wenig, wenn zwei-, drei- oder viermal so viele Personen aus dieser Gruppe gleichzeitig erkranken.
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Matze09, Donnerstag, 23.12.2021, 08:40 (vor 1463 Tagen) @ Ulrich
Ich bin aktuell noch skeptisch.
Aber es gibt eine weitere Studie die von 40 % weniger KH Aufenthalte (der länger als eine Tag geht) spricht.
Das wäre wirklich hervorragend. Weil das sind ja die Verläufe die die interessant sind. Wenn man dort fast halbiert wäre das wirklich super. Aber noch geben die Zahlen es noch nicht her. Lass wir uns im Januar überraschen.
Nach den ersten Daten scheint die Schere bei der Krankeitsschwere zwischen nicht Immunisierten und Immunisierten bei Omikron deutlich auseinander zu gehen.Deckt sich auch mit ersten Daten, nach denen bei Omikron die Wirkung der gegen Ansteckung schützenden Neutralisierenden Antikörper ganz gewaltig zurück geht, die der Markierenden Antikörper und der T-Zellen aber kaum. Die beiden letzteren schützen vor einem schweren Verlauf.
Ein Problem könnte aber sein, dass auch eigentlich Immunisierte andere anstecken können. Eine deutlich höhere Welle dürfte auch zu einer ganz deutlich erhöhten Zahl von immunologisch naiven Erkrankten führen. Und da nutzt auch ein um 24 Prozent geringeres individuelles Risiko für Hospitalisierung nur wenig, wenn zwei-, drei- oder viermal so viele Personen aus dieser Gruppe gleichzeitig erkranken.
Also ich verstehe ja, dass man mit allen Meldungen vorsichtig sein sollte aber ich habe das Gefühl das auch jede noch so positive Meldung wieder anders interpretiert wird.
Wir hatten ja schon oft über die Kommunikation gesprochen, auch in diesen Tagen wieder. Ja die Zahlen sinken, aber es baut sich jetzt die Riesenwelle auf etc.
Ja klar, wir müssen vorsichtig sein und die omikron Variante baut sich wahrscheinlich wirklich schon auf, aber durch diese ständigen warnungen und dramatisierungen werden sehr viele Leute noch hysterisch und panischer
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chief wiggum, im schönen Münsterland, Donnerstag, 23.12.2021, 09:17 (vor 1463 Tagen) @ Matze09
Ja klar, wir müssen vorsichtig sein und die omikron Variante baut sich wahrscheinlich wirklich schon auf, aber durch diese ständigen warnungen und dramatisierungen werden sehr viele Leute noch hysterisch und panischer
Ich sehe es in meinem Bekanntenkreis eher anders herum. Da erinnert man sich an das Märchen, in dem der Junge zu oft Wolf gerufen hat und ihm irgendwann keiner mehr glaubt. Bei den angekündigten Zahlen von einer Inzidenz von 600 bis 800 und mehreren zigtausend Infizierten jeden Tag, verweisen viele auf die Zahlen vom Sommer, als im Rahmen der EM von mehreren Tausend Toten wegen des Ereignisses und gesprochen wurde und anderen Modellierungen aus dem Frühjahr, die weit an der Realität vorbei waren. Wenn man immer das größte Schreckensszenario an die Wand malt, wird es irgendwann von den Menschen schulterzuckend akzeptiert. So nehme ich das zumindest bei vielen Bekannten und Arbeitskollegen war und das sind alles Leute, die mehrfach geimpft sind und die meisten Maßnahmen der Pandemie bisher klaglos mitgetragen haben.
Wenn sich dann noch bestätigen sollte, dass Omikron harmloser ist, sollte man sich von Seiten der Regierung noch einmal verstärkt Mühe geben, deutlich zu kommunizieren, warum bei aktuell fallenden Zahlen und einer harmloseren Variante härter Maßnahmen im Außenbereich notwendig sind.
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neo_fisch, Dortmund, Donnerstag, 23.12.2021, 09:39 (vor 1463 Tagen) @ chief wiggum
Ich sehe es in meinem Bekanntenkreis eher anders herum. Da erinnert man sich an das Märchen, in dem der Junge zu oft Wolf gerufen hat und ihm irgendwann keiner mehr glaubt. Bei den angekündigten Zahlen von einer Inzidenz von 600 bis 800 und mehreren zigtausend Infizierten jeden Tag, verweisen viele auf die Zahlen vom Sommer, als im Rahmen der EM von mehreren Tausend Toten wegen des Ereignisses und gesprochen wurde und anderen Modellierungen aus dem Frühjahr, die weit an der Realität vorbei waren. Wenn man immer das größte Schreckensszenario an die Wand malt, wird es irgendwann von den Menschen schulterzuckend akzeptiert. So nehme ich das zumindest bei vielen Bekannten und Arbeitskollegen war und das sind alles Leute, die mehrfach geimpft sind und die meisten Maßnahmen der Pandemie bisher klaglos mitgetragen haben.
Ich erkenne beide Extreme. Die einen werden nahezu hysterisch vor Panik und machen für alle Menschen in ihrem Umfeld vorsichtshalber drei reduntante Booster-Termine, und andere, die immer mehr abstumpfen.
Das Hauptproblem ist, dass die aktuelle Kommunikation überhaupt nicht die Impflücke bei Ü60 adressiert (zumindest erkenne ich das nicht), sondern nur eh schon impfwillige und vorsichtige triggert - in die eine oder andere Richtung.
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Ulrich, Donnerstag, 23.12.2021, 09:46 (vor 1463 Tagen) @ neo_fisch
Ich erkenne beide Extreme. Die einen werden nahezu hysterisch vor Panik und machen für alle Menschen in ihrem Umfeld vorsichtshalber drei reduntante Booster-Termine, und andere, die immer mehr abstumpfen.
Das Hauptproblem ist, dass die aktuelle Kommunikation überhaupt nicht die Impflücke bei Ü60 adressiert (zumindest erkenne ich das nicht), sondern nur eh schon impfwillige und vorsichtige triggert - in die eine oder andere Richtung.
[/b]
Das kann man nicht häufig genug wiederholen. Der Fortschritt bei den Erstimpfungen geht aktuell wohl vermutlich in erster Linie auf die gut angenommenen Impfungen für Kinder zurück. Dazu einige, die sich wegen des Testaufwands bei 3G impfen lassen.
Wobei es nicht unbedingt nur die Generation über 60 ist. Wer z.B. unter Diabetes leidet, der ist bereits in deutlich jüngerem Alter in der Risikogruppe. Gerade bei leichteren Fällen wissen einige Jüngere nicht einmal von ihrer Erkrankung. Und das ist nur eine Erkrankung aus einer ganzen Reihe, die das Risiko erhöhen können.
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Ulrich, Donnerstag, 23.12.2021, 07:43 (vor 1463 Tagen) @ CLM
Doch. Bisher hatte man deutliche Zweifel, dass es für Ungeimpfte überhaupt ein Unterschied zu Delta gibt. 24% weniger Hospitalisierung für Ungeimpfte ist ein sehr guter Wert. Es ist das erste mal, dass eine Variante überhaupt an Krankheitsschwere einbüßt. Eine gute Voraussetzung für eine endemische Variante.
Und wenn 24% weniger Hospitalisierungen auftreten, dürften sogar noch weniger ITS-Fälle damit verbunden sein.
Das ist sogar eine sehr gute Nachricht.
Omikron hat das Potential, die Zahl der nicht immunisierten Infizierten um 100, 200 oder gar mehr Prozent ansteigen zu lassen. Da nutzt es nur wenig, wenn deren individuelles Risiko auf Hospitalisierung nur 76 Prozent im Vergleich zu Delta sein dürfte. Die Krankenhäuser würden trotzdem deutlich voller werden.
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markus, Donnerstag, 23.12.2021, 00:01 (vor 1463 Tagen) @ Gordi
...verlinkt eine Studie, die 24% weniger Risiko eines Krankenhausaufenthalts für Ungeimpfte anführt.
Gute Nachrichten.
Ich verstehe allerdings nicht, passend zur Diskussion gestern in einem anderen Strang, warum er zwischen schwerem Verlauf und Krankenhausaufenthalt unterscheidet. Denn er schreibt: "Unterschied bei schweren Verläufen weiter unklar."
Wenn man die Definition eines schweren Verlaufs googlet, ist dieser laut diversen Quellen immer mit einer schweren Lungenentzündung und/oder Atemnot und daraus folgender Behandlung im Krankenhaus definiert.
Oder gibt es da je nach Fachgebiet abweichende Definitionen?
Krankenhausaufenthalt bedeutet ja nicht zwangsläufig Intensivstation. Wer nur auf der Normalstation liegt, hat zumindest in dem Status noch keinen schweren Verlauf. Drosten meint ausschließlich diejenigen, die bereits intensivpflichtig sind.
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Gordi, Donnerstag, 23.12.2021, 01:01 (vor 1463 Tagen) @ markus
...verlinkt eine Studie, die 24% weniger Risiko eines Krankenhausaufenthalts für Ungeimpfte anführt.
Gute Nachrichten.
Ich verstehe allerdings nicht, passend zur Diskussion gestern in einem anderen Strang, warum er zwischen schwerem Verlauf und Krankenhausaufenthalt unterscheidet. Denn er schreibt: "Unterschied bei schweren Verläufen weiter unklar."
Wenn man die Definition eines schweren Verlaufs googlet, ist dieser laut diversen Quellen immer mit einer schweren Lungenentzündung und/oder Atemnot und daraus folgender Behandlung im Krankenhaus definiert.
Oder gibt es da je nach Fachgebiet abweichende Definitionen?
Krankenhausaufenthalt bedeutet ja nicht zwangsläufig Intensivstation. Wer nur auf der Normalstation liegt, hat zumindest in dem Status noch keinen schweren Verlauf. Drosten meint ausschließlich diejenigen, die bereits intensivpflichtig sind.
Ich finde die Seiten des RKI schrecklich unübersichtlich, aber in dem Dokument, das man hier einsehen kann, ist ein schwerer Verlauf als Krankenhausaufenthalt definiert, unabhängig ob intensivbedürftig oder nicht. Gilt allerdings nur für die erste Welle. Möglich, dass die Definition angepasst wurde.
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borussenglobe, monheim, Donnerstag, 23.12.2021, 02:04 (vor 1463 Tagen) @ Gordi
Schwerer Verlauf bedeutet Lungenentzündung, die Lunge arbeitet nicht mehr korrekt —> Einlieferung ins Krankenhaus.
Dann gibt es noch den kritischen Verlauf —> Lunge oder andere Organe versagen und hier sind wir dann bei den Bildern von den Intensivstationen mit künstlicher Beatmung und Koma.