Ethikrat für weitreichende Impfpflicht und Impfregister (Corona)

Naja, die Wirksamkeit gegenüber Omikron ist noch nicht ausreichend nachgewiesen. Da musst du aktuell schon explizit auf bestimmte Impfstoffe abzielen, also BT und MD. AZ und JJ kannst mal vergessen.

Was glaubst du macht ein BVerfG, wenn während der Verhandlung Signum als neueste Variante kommt und die Wissenschaftler von einer weiteren Verschlechterung der Wirkung sprechen? Und dann womöglich zeitgleich die Krankenhäuser nur noch 5% Corona-Patienten auf der ITS haben?

Ich sehe sehr viele Fragezeichen.

Das „wenn“ und „womöglich“ führt ins Ungewisse. Natürlich gibt es auch Argumente gegen eine Impfpflicht. Man wird das sauber vorbereiten und begründen müssen, damit das vor dem BVerfG bestand hat. Aber uns muss eins klar sein: Wenn wir uns den Luxus erlauben, auf eine Impfpflicht zu verzichten, dann kann es für einen unbestimmten Zeitraum (wie lange weiß kein Mensch!) weiterhin so sein, dass sich geimpfte Menschen zugunsten der Impfverweigerer einschränken müssen. Wir sagen nämlich dann, dass eine verpflichtende Impfung in der Abwägung eine härtere Grundrechtseinschränkung darstellt, als sämtliche anderweitigen Maßnahmen, die wir benötigen, damit die Situation auch ohne ausreichenden Impfungen noch unter Kontrolle bleibt. Sprich: Wir nehmen lieber weiter Maßnahmen in Kauf und halten das für das kleinere Übel.

Ist uns das wirklich bewusst? Wollen wir uns wirklich weiterhin einschränken, bloß damit sich andere weiterhin der Impfung entziehen können? Wie solidarisch sollen die geimpften Personen gegenüber den ungeimpften denn noch sein müssen? Und wie lange soll das noch so weitergehen? Wie oben beschrieben weiß nämlich kein Mensch, wie lange es noch dauern wird, bis eine ausreichende natürliche Immunität auch ohne Impfungen vorhanden ist. Dauert das noch ein weiteres Jahr? Oder sind es zwei oder drei? Oder ist es vielleicht schon im Frühjahr 2022 so weit? Das weiß niemand. Das muss uns halt bewusst sein, wenn wir weiterhin mit einer großen Impflücke leben wollen.

Genau das!

Und dass das den Menschen, die gegen eine Impfpflicht sind*, nicht klar ist, finde ich wirklich absurd. Es gibt einfach keine Alternative.

*damit meine ich jetzt nicht die radikalen Querdenker, sondern eigentlich kluge Köpfe und rationale Menschen, die eine Impfpflicht aus falsch verstandenem Freiheitsdenken verweigern.

Bin gespannt ob die Impquoten steigen, wenn genesene sich auffrischen dürfen.

Bei Genesenen wird schon lange eine Auffrischungsimpfung empfohlen, ursprünglich mal sechs Monate nach der Infektion. Seit gestern empfiehlt die STIKO übrigens auch eine weitere Booster-Impfung für Genesene, und zwar ab drei Monaten nach der Auffrischung.

Möglich, aber ich habe ein anderes Gefühl. Deutschland ist imho speziell in diesen Sachen.

Ich bin da eher bei Ulrich. Bei uns im Betrieb sind z.B. gut 10% noch nicht geimpft. Das sind aber keine knallharten Impfgegner. Die sind einfach verunsichert, lesen dubiose Quellen auf Facebook und YouTube und können nicht einordnen was wahr und was völliger Quatsch ist. Wenn man ihnen dann das richtige erzählt, streiten sie das gar nicht ab, aber sie tun sich unheimlich schwer damit sich einzugestehen, die ganze Zeit auf dem Holzweg gewesen zu sein. Da kommt dann ziemlich schnell ein „warum ist das dann freiwillig? Dann sollen die das doch einfach verpflichtend machen, wenn das so wichtig ist“. Da geht es jetzt für viele nur noch darum, wie sie gesichtswahrend aus der Nummer rauskommen.

Eine Kollegin trieb es ein wenig weiter. Sie meinte, sie hätte auf YouTube jemanden aus Österreich gesehen, der gesagt hätte, dass man nach dem Bußgeldbescheid einfach Widerspruch einlegen könne und man durch die lange Prüfungsdauer erstmal wieder zwei Jahren Zeit gewinnen würde. Ich habe sie dann gefragt, wie sie, falls die Impfpflicht kommt, dann noch hier weiterarbeiten möchte. Antwort: „Wie? Was hat dann denn jetzt mit der Arbeit zu tun?“. Ich dann: „bei einer Impfpflicht könnte es sein, dass der Nachweis Voraussetzung dafür ist, die heiligen Hallen hier betreten zu dürfen, es geht vielleicht um mehr als nur um Bußgelder“. Schweigen im Walde.

Ich glaube nicht, dass du eine Ahnung hast, was passiert, wenn Millionen Impfgegner zu hohen Geldstrafen verdonnert werden bzw. entlassen werden können. Da bricht mehr an Infrastruktur in Deutschland zusammen als mit einem durchrauschenden Virus.

Genau das hat man auch in den USA oder im Gesundheitswesen in Frankreich befürchtet. Dann aber haben sich fast alle impfen lassen, in Frankreich z.B. 99,5 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Sowas scheint dich dabei nicht zu interessieren.

Der harte Kern der Impfgegner ist unglaublich laut. Aber er ist deutlich kleiner, als viele vermuten.

Vor allem wenn es um die berufliche Existenz geht, kommen die Leute dann doch ins Nachdenken. Zum Glück.

Yep, dann stehen die Scheinriesen aus dem rechten Spektrum oder "verirrten Mediziner" ziemlich verlassen auf den Demo´s.
Der harte Kern sind eher die abgehängten der Gesellschaft und gesellschaftspolitisch Frustrierten.