Zweiter Booster parat (Corona)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 21.12.2021, 22:54 (vor 1465 Tagen) @ Philipp54

Es gibt hier im Saarland noch eine ganze Menge (innerster Linie älterer) Patienten, die sich ebenfalls sehr frühzeitig um einen Termin bei ihren Hausärzten bemüht hatten (so sollte es auch sein, denn sie Impfzentren waren geschlossen worden), einen Termin allerdings erst im Januar oder noch später erhalten haben.

Hab das hier schon mal geschrieben: Das ärgert mich total, dass man in Deutschland gerade die Älteren bei der Booster-Impfung so hängen lässt. Das machen sie wie oben beschrieben z.B. im UK besser, indem man die Leute grundsätzlich erstmal direkt zu einem Impftermin einlädt.

Und jetzt noch an den 6 Monaten (bzw. dem frühzeitig so vergebenen Termin) zu kleben und Ältere teilweise erst im nächsten Jahr zu impfen, ist einfach falsch. Ich hoffe, dass der ein oder andere Hausarzt noch dazu kommt, seinen älteren Patienten von sich aus einen früheren Termin anzubieten.

Das finde ich auch bedrückend. Behindertenausweis oder Pflegegrad mit einem Taxischein und Behindertfahrzeug/ Kleinbus inl. Begleitung und 2 Ausweichtermine für die Sammelfahrt anbieten.
Die Autos mit Rollstuhllift und/oder Trittstufen fahren zu Hunderten in Städten herum.
Den Leuten gehört geholfen aber keine Prügel.
Keine Hausarztimpfungen für unter 50-Jährige, wenn die Alten dadurch bis Januer/Februar warten müssen. Hinten dran stellen, bzw. Impfzentren aufsuchen.

Z.T. war hier das Problem, dass die Hausärzte sehr vorsichtig mit den Terminen kalkulieren mussten, weil sie definitiv nicht wusste, wann sie in welcher Menge mit welchem Impfstoff beliefert werden. Mein Hausarzt hat zuallererst die nicht mobilen ältesten bei Hausbesuchen geimpft. Diese höchst gefährdete Patientengruppe ist bei der ersten Impfung vor einem Jahr z.T. sträflich vernachlässigt worden.

Mit Impfbussen und mobilen Impfteams haben die Behörden versucht (und versuchen es noch), zu den Gruppen vorzudringen, denen das Thema Impfung am Arsch vorbeigeht und die sich zur Not mal einen gefälschten Impfausweis besorgen. Impfwillige nicht mobile Alte (z.T. auch Jüngere) waren und sind auf private Initiativen oder die von karitativen Verbänden angewiesen.

Als es dann richtig losging mit den Auffrischungsimpfungen, aber noch keine Termine gemacht werden konnten, bildeten sich vor den Impfbussen und den provisorisch hergerichteten Impfstationen lange Schlangen. Eine gute Freundin von uns hat geschlagene vier Stunden angestanden. Sie ist 59 und kann das auch in Regen und Kälte noch einigermaßen ab. Wesentlich ältere Menschen mit z.B. Gehproblemen können das mit Sicherheit nicht. Es wurden dann Wärmebusse angeboten, die aber auch nicht unbedingt gerne genutzt wurden. Wer hält sich schon bei Regenwetter und Kälte mit mehreren Personen gern in einem feucht-warmen Bus auf, zumal wenn diverse Wartende ständig darauf hingewiesen werden müssen, ihre Masken aufzusetzen.

Die Situation hat sich entspannt, seit die Impfzentren (seit 17.12. auch das in Saarbrücken) wieder geöffnet haben und Terminbuchungen möglich sind.

Noch einmal zum Thema Impfausweisfälschungen. Meine Frau ist Typ I - Diabetikerin und als solche ohnehin schon besonders gefährdet. Nun hat sie gerade einen schwerwiegenderen Eingriff hinter sich und ist in Therapie, die sie noch einmal gefährdeter macht. Infekte sollen/müssen tunlichst vermieden werden. Gestern ist sie noch einmal eindringlich von einem der behandelnden Ärzte gewarnt worden, sich in acht zu nehmen. Es gebe viel mehr Ungeimpfte, als man denke. Er selbst sei erschrocken, wieviele mit gefälschten Impfausweisen (und nicht nur Patienten) es gebe. Er sei schon mehrfach gezwungen gewesen, entsprechende Fälle zur Anzeige zu bringen.

Auch werde befürchtet, dass der zunehmende Druck sich impfen zu lassen auf Mitarbeiter im Pflegebereich dazu führen werde, dass es auch hier verstärkt zur ‚Nutzung‘ gefälschter Impfausweise kommen werde.