Der Fußball am Samstag - Thread (Spieltage)

und trotzdem will international keiner die Bauern als Gegner haben.

Sorry, aber ich kenne viele internationale Fans, bzw. Leute, die sich einfach generell für Fußball interessieren. Und da kommt die Bundesliga gar nicht gut weg. Über die Details kann man gerne diskutieren. Nur hat man einfach ein Problem, wenn ein Verein 20.000 Meisterschafen in Folge holt. Sowas ist einfach eine Katastrophe. Das killt jegliche Spannung und lässt die Liga wie eine Witzveranstaltung dastehen. Dafür mag es zwar freilich Gründe geben, nur macht das die Sache an sich trotzdem nicht besser. Zumindest als neutraler Fan will man einen spannenden Wettkampf sehen. Den bekommt man jedoch in der Bundesliga nicht (mehr). Da hilft es auch nicht, dass vor Corona die Stadien mal ganz gut gefüllt waren. Im Moment hat man allerdings selbst dieses Alleinstellungsmerkmal verloren.

Der größte Lacher und die Bestätigung dessen, war unser "Versagen" auf den letzten Metern 2018/19. Da führt mal eine Mannschaft die Liga mit 9 Punkten an und wird dann trotzdem noch überholt. Da kann man sich noch sonst welche Erklärungen parat legen, um das eigene Unvermögen schön zu reden und nicht gänzlich in Depressionen zu verfallen, das war einfach noch das I-Tüpfelchen, was es gebraucht hat, um diese Liga so zu nennen.

Ich verstehe einfach nicht, warum unsere Juwele so früh immer wechseln. Die könnten doch locker bis 23-24 für uns auflaufen und dann immer noch wechseln.

Sancho dürfte sein Gehalt wohl locker verdoppelt haben. Dazu ist er Engländer. Da kann ich den Wunsch schon verstehen, zurück auf die Insel wechseln zu wollen. Zumal man im Leistungssport nie weiß, wie es weitergeht. Eine schwere Verletzung und alles kann vorbei sein. Meiner Meinung nach wäre Sancho trotzdem nicht schlecht beraten gewesen, wenn er mit einem Transfer gewartet hätte. Als etablierter Nationalspieler hätte er wohl deutlich bessere Karten gehabt. So ist er halt nur das Talent aus der Witzliga namens Bundesliga. Die deutsche Gurkenliga mit dem Serienmeister Bayern nimmt international niemand mehr ernst.

Nö. Halte die Liga nicht für eine Gurkenliga. Die beiden besten Clubs gehören weder einem Scheich noch einem US-Milliardär. Noch schöner: Die Clubs gibt es sogar noch. Man hat Mitgliederversammlungen, den überragenden Einfluss auf die Geschäftsleitung. Und wurde bis Corona international vor allem für Stadien und Fans bewundert, haben jahrelang sowohl ausländische Profis wie auch Funktionäre oder Ex-Spieler (Kommentatoren) gesagt. Dass Bayern Serienmeister geworden ist - für die gesamte Liga schade. Ein Malus, klar. Aber der BVB hat im vergangenen Jahr - um nur ein Mini-Beispiel zu nennen - ManCity mit ganz normalen Mitteln mindestens extreme Schwierigkeiten bereitet, und das in zwei Spielen (also jenseits eines schlechten Tags für ManCity). Die einzigen PL-Trainer, die mit ihrem Trupp die CL in den vergangenen Jahren gewonnen haben, sind beide in Dortmund (richtig) groß geworden. Zwischen den beiden hat Bayern die CL gewonnen (unabhängig vom Modus). Und wenn die Serienmeisterschaft mal endet, und das ist bis dahin noch in jeder Liga der Fall gewesen, finde ich die Liga im Vergleich zu allen anderen tip-top.

Alles was Du ansprichst ist für das Herz und die Seele eines Fußballromantikers vielleicht noch wichtig, sportlich betrachtet ist unsere Liga wirklich ein Witz und wird speziell von den Fans auf der Insel auch so gesehen.

Hier wird eine Mannschaft im nächsten Sommer zum 10 x infolge Deutscher Meister, der BVB und der Rest gewinnt max. noch den Pokal, wenn die Bayern es zulassen.

International reißen deutsche Klubs, außer die Bayern, seit 10 Jahren nichts mehr, wo andere Nationen staunen, nicht mal in der EL schaffen wir es über das Viertelfinale hinaus, o.k. 1 x Frankfurt, aber eine Schwalbe... .

Wenn Du die von der Insel "reden" hörst, geht es immer darum: Ja, das ist aber nur die Bundesliga, wer weiß, ob der Spieler es in der PL auch so leicht hat und sich da durchsetzen kann. Ist viel Wahres dran, leider.

Die "Fans" auf der Insel muss man nicht sonderlich ernst nehmen. Muss ich wirklich sagen. Die Konstruktionen gehören samt und sonders jeweils einer Figur oder Familie. Die "Fans" zahlen sich dumm und dämlich. Das sind letztlich "Fans" von Mickey-Mouse-Unternehmen, die Untote mit einer Klub-Historie sind. Und sind noch nichtmal sportlich sonderlich attraktiver. Inkl. 2012 (!), also in den vergangenen zehn Jahren, 3CL-Siege, davon 2mal Chelsea, also 2 Clubs in Summe. Da hat mit Real ein einziger spanischer Club im selben Zeitraum öfter die CL gewonnen. Und die Bundesliga hat, hier gehts ja statistisch um die Liga insgesamt, 2 mal die CL, aber gleichzeitig auch das Triple gewonnen (was die PL in dem Zeitraum nun gar nicht geschafft hat, weshalb in den meisten Rankings auch Real, Barca und Bayern als die Top-3 geführt werden). Und der "2. Club", der BVB, hat einmal das CL-Finale erreicht und spielt im Mittel der vergangenen 10 Jahre Minimum unter den Top 8-10 mit. Zumindest die Leute im Ausland, die ich so kenne, sagen wir äußern sich im Durchschnitt so, dass das durchscheint. Der BVB bildet zwar auch "aus", ist aber drei Nummern größer als die anderen sogenannten Ausbildungsklubs Benfica, Porto oder AS Monaco früher.

Ich glaube, man kann, ohne rot zu werden, behaupten, dass der BVB (auch international) mehr geleistet hat als Arsenal, Tottenham und zumindest bis jetzt City. Bleiben also 3,4 PL-Clubs, die vielleicht ein höheres Gewicht haben als der BVB, dem Nr. 2-Club in Deutschland. Ich denke, auf der 1 und 2 ist die BL nicht eben schlecht besetzt. Nur mit weniger Glamour, weil die deutschsprachige BL u.a. im englischsprachigen Asien deutlich weniger zu melden hat und weil es keinen deutschen Murdoch gibt, der am Ende am weltweiten TV-Markt Geld eingesammelt hat.

Ergo glaube ich nicht, dass die Bundesliga in der Spitze ein Wahnsinnsproblem hat, zumindest keines, das größer geworden ist. Da war auch in den 90ern und 2000ern nicht mehr da. Noch nicht mal in den 70ern/80ern, wenn man sich die Statistiken ansieht. Trauriger ist, was von Platz 5-10 so kommt (die dann EL spielen und nichts auf die Reihe bekommen).

Umgekehrt haben wir die deutlich bessere 2. Liga. Mag man nicht für interessant halten. Aber der HSV, die Blauen, Düsseldorf, Dresden, Werder, St. Pauli und co. sind aufgrund ihrer großen Fanbase schon fast alleine wieder ein Unterhaltungsbetrieb.

Und hier schließt sich dieser Kreis. Die Vereine haben durchgehend extreme Fehler gemacht und in der Folge sportlich enttäuscht. Aber es gibt sie noch - und nicht als Untote wie in England.

Also alles in allem: Ist schon klar, dass die PL-"Fans" sich den Zirkus, den sie zugelassen haben, schön reden müssen, was am besten funktioniert, wenn man mit dem Finger auf die BL zeigt.