Nächste Absage: BVB wird Bürki nicht los (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Montag, 05.07.2021, 01:57 (vor 1618 Tagen) @ LBKS2007

Danke für den Einblick. Als Meister und CL-Teilnehmer hätte ich da mehr Spielraum erwartet. Dazu die Einnahmen durch Maignan plus entsprechende Vakanz. Wäre schade wenn die nach dieser tollen Saison auseinaderfallen.

Les Dogues leben im Prinzip davon, junge Talente oder unbekannte Spieler für größerer Clubs interessant zu machen und dann hohe Transfererlöse zu erzielen, die man dann wieder in junge Talente und unbekannte, mitunter auch woanders ‚gescheiterte‘ Spieler reinvestiert. Um diese dann erfolgreich zu machen und mit hohem Gewinn wieder zu verkaufen.

Ein steter Kreislauf, der durchaus erfolgreich ist. Solange zumindest, bis die Folgen zu vieler Fehlentscheidungen diesen Kreislauf unterbrechen und man sportlich und finanziell abstürzt.

2011 schaffte man das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg und konnte im Anschluss daran einige Spieler mit hohem Gewinn verkaufen. Z.B. Eden Hazard für 40 Mio € an Chelsea. Nur verpflichtete man in den nachfolgenden Jahren immer mehr ‚Flops‘, die sowohl zu einem sportlichen wie auch finanziellen Niedergang führten.

Eine US-amerikanische Investorengruppe stieg bei dem Club ein; fatalerweise verschuldete man sich bei diesem Unternehmen immer mehr. Und irgendwann wollten die ihr Geld zurück. Nur der Verkauf von Nicolas Pépé für 80 Mio € an Arsenal ermöglichte es dem LOSC, überhaupt die Lizenz für die Saison 20/21 zu bekommen. Aber auch diese Atempause währte nicht lange. Im letzten Winter stand man vor der Insolvenz, Schulden von über 200 Mio € erdrückten quasi alles. Nur der Verkauf des Clubs durch den luxemburgischen Besitzer an eine andere Investorengruppe rettete den Club.

Erstaunlicherweise ließ sich die Mannschaft davon nicht verunsichern und hielt sich konstant an der Tabellenspitze. Was sicherlich vor allem das Verdienst des Trainers Christophe Galtier war. Galtier war ein Glücksfall für den Club, nachdem man jahrelang ein unglückliches Händchen in der Trainerfrage hatte. So war Marcelo Bielsa z.B. genau der falsche Trainer zum falschen Zeitpunkt mit den falschen Vorstellungen von Fußball für die Mannschaft. Mit ihm geriet die Mannschaft in den Abstiegsstrudel und er wurde frühzeitig suspendiert. Zu allem Überfluss verklagte Bielsa den Club wegen Rufschädigung auf über 17 Mio €. Aber das Gericht beurteilte nicht den Club, sondern Bielsa zu einer Zahlung von 300.000 € an den Club, da er dessen Insolvenz billigend inkaufgenommen hätte.

Galtier verordnete der Mannschaft defensive Kompaktheit und Stabilität, was die Grundlage der kommenden Erfolge sein sollte. Mit einem eher defensiv ausgerichteten kompakten 4-4-2 holten Les Dogues schließlich den Meistertitel.

Dass nun das Interesse anderer Clubs an diversen Spielern des LOSC groß ist, wundert nicht und passt ja auch zur strategischen Ausrichtung.des Clubs. Der Erfolgstrainer Galtier ist bereits fort, ebenso wie Keeper Maignan. Renato Sanches dürfte der nächste sein. Was das dringend benötigte Geld bringen wird.

Wieviel davon wie für neue Spieler genutzt werden wird und kann, dürfte entscheidend dafür sein, ob der LOSC in der nächsten Saison einigermaßen wird in der Meisterschaft oben mitspielen können.

‚L‘Équipe‘ jedenfalls meint in einem entsprechenden Artikel, dass man beim LOSC durchaus Anzeichen dafür finde, dass man sich für die neue Saison funktionsfähig mache. Als neuer Trainerkandidat wird übrigens aktuell Ranieri ‚gehandelt‘.