Heute vor 26 Jahren: Die "Schutzschwalbe" des Andy Möller (BVB)

Melange, Berlin, Dienstag, 13.04.2021, 13:27 (vor 1108 Tagen) @ mulcohol

Im Übrigen finde ich es heutzutage mindestens genauso krass, wenn sich Spieler schmerzverzerrt irgendwelche Körperteile halten, die gar nicht berührt wurden. Am liebsten den Kopf. Gab's das früher nicht oder sieht man das jetzt erst wegen den unzähligen Kameraeinstellungen immer öfter?
Ich warte immer noch auf den ersten Platzverweis deswegen, Grund grobe Unsportlichkeit.

Obwohl mich dieses Argument immer ein wenig verwundert. Wenn ich mir den Zeh gegen die Tür haue, verziehe ich auch mein Gesicht und schließe die Augen, meinen Zeh halte ich nicht. Gut, ich rolle mich nicht durchs Wohnzimmer und halte dabei meinen Kopf, aber es gibt schon einen Reflex bei Schmerzen sich an den Kopf zu fassen und eventuell das Gesicht zu bedecken. Es ist ja im Fussball auch so, dass man meistens hinfällt, wenn man getroffen wird, da schützen die Hände auch meist erst einmal den Kopf. Es kann also gut sein, dass man am Schienbein Schmerzen hat und sich den Kopf hält. Die Interpretation, dass man damit anzeigen will, dass man am Kopf Schmerzen hat, kommt ja von außen.

Damit will ich aber nicht sagen, dass der Fussball im Vergleich zu anderen Sportarten da nicht lächerlich ist. Nur sollten Schiedsrichter, die ja nicht in den Kopf gucken können, lieber das Geschehen als die Reaktion bewerten: Wenn Foul, dann dürfen die sich auch lächerlich machen und den sterbende Schwan spielen, wenn kein Foul und Täuschungsabsicht dann Gelb.

Ich finde schwieriger, dass nur dann gepfiffen wird, wenn gefallen wird. Dabei können leichte Berührungen eben einen auch ganz schön aus dem Takt bringen. Diese Schiedsrichterhaltung bestraft den fairen Spieler, der auf den Beinen bleibt. Andererseits ist Fussball auch ein Kontaktsport und kein Basketball. So ist es nicht so leicht, das zu klären. Berührung ist nicht per se verboten. Schön wäre es, wenn es mehr natürliches Fairplay gäbe wie es angeblich im Rugby ist...