@Forumsbild. Cool, aber in der Realität durchaus nervig. (BVB)

Tremonius III, Ort, Dienstag, 09.02.2021, 22:44 (vor 1174 Tagen) @ Ravenga

Es geht um den Abstich am Hochofen und den hast du über die Stadtgrenzen hinaus sehen können, nicht das Abfackeln der Gase.

Genau. Der Abstich erfolgte an der Hochofen Batterie (5 Stück) auf Phönix West. Ein Hochofen steht ja noch und ist als Bestandteil des "Skywalk" zumindest hin und wieder begehbar.
Der Lichtschein der dort entstand war weithin sichtbar aber nicht dauerhaft.
Der flüssige Stahl wurde aus den Schmelzöfen in sog. Torpedopfannen verfüllt und dann über die "Elias Trasse", einer oben offenen Röhre, nach Phönix Ost verbracht (über die heutige Faßstraße). Dort befand sich das Walzwerk, wo der flüssige Stahl in in Formen gegossen wurde, z.B. in Brammen, also riesigen dicken Quadern, die dann in den Walzwerken in die gewünschten und bestellten Formen gebracht wurden. Zuletzt nur noch als Flachstahl, der dann förmlich aufgerollt wurde, und die so entstandenen Coils wurden per Bahn abtransportiert.

Der Standort Phönix Ost bezeichnet heute den Bereich des Phönix Sees, zeitweilig Heimat einiger BVB Spieler. Hier gab es bis 2000 die "Hörder Fackel", einen ca 100 m hohen Schlot, an dessen Spitze Tag und Nacht eine meterhohe Flamme loderte über die Gase, die bei der Stahlverarbeitung anfielen abgefackelt wurden. Also Dauerbeleuchtung Tag und Nacht, dazu durchgängig flackernd...hinzu kam, dass das Gas, das da abgefackelt wurde aus Kohlen(stoff)dioxid, Kohlen(stoff)monoxid, Stickstoff und Wasserstoff (2%) bestand. Der Geruch hat sich dermaßen in meine Festplatte eingebrannt -ich wohnte Am Remberg- dass ich ihn hin und wieder noch schmecke.
Ich trink dann 'n HANSA und denke einfach daran, wieviel Geld wir damals gespart haben, weil wir auch abends und während der "vorklausuralen" Nachtschichten keinerlei Beleuchtung brauchten! 2004 wurde die Fackel gesprengt!