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Breel Embolo bezeichnet sein Verhalten als „dumm“ (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 19.01.2021, 12:02 (vor 1193 Tagen) @ Pommes-Pils

Da gehört jemand in diesen Zeiten zu den Privilegierten, die ihrem hochbezahlten Beruf in einer geschützten ‚Blase’ nachgehen dürfen, missachtet dann aber die für alle geltenden Regeln. Das sieht für mich nicht nach Dummheit, sondern eher nach bewusstem Tun aus.


Jetzt gehöre ich nicht zu der Fraktion der Schnellempörten, aber klug war das wirklich nicht. Ob nun ‚nur‘ Basketballschauen oder doch Partyteilnahme - er hat seiner Zunft einen Bärendienst erwiesen. Die Privilegien des Profifußballs werden von einigen Politikern bereits infragegestellt.


Ich wusste nicht, dass es verboten ist, sich mit einem Kollegen (!) in einer Privatwohnung (!) zum Fernsehgucken zu treffen.
Der im Raum stehende Vorwurf, er sei Gast dieser ominösen Party gewesen, ist ja zum jetzigen Zeitpunkt nicht erhärtet. Sollte er dort aufgetaucht sein, könnte ich die Empörung ja verstehen.

Embolo erklärt selbst:

"Ich bin in der Nacht auf Sonntag nach der Rückkehr vom Spiel in Stuttgart mit einem Freund nach Essen gefahren, um dort bei einem Kollegen Basketball zu schauen. Das war in der heutigen Zeit ein Fehler. Das war dumm von mir und dafür entschuldige ich mich bei meinen Mannschaftskollegen, dem Verein und vor allem bei den Fans",

Demzufolge waren es zwei Personen (Embolo und ein Freund) aus verschiedenen Haushalten, die einen anderen Freund besucht haben. Allein die Fahrt nach Essen dürfte etwas gedauert haben und im PKW sitzt man eher eng als auf Distanz zusammen. Und dann war man zumindest mit drei verschiedenen Personen aus drei verschiedenen Haushalten beisammen in einer Wohnung. Und das verstößt gegen die derzeitigen Auflagen.

Diese Korinthenkackerei geht mit selbst auf den Sack. Dennoch stelle ich mir schon die Frage, warum z.B. unsere Tochter ihren dreißigsten Geburtstag nur mit ihren Mann alleine begehen muss, ohne dass auch nur ihre Eltern sie gemeinsam an diesem Tag besuchen dürfen. Wir halten uns daran, obwohl es sehr schwer einzusehen ist. Unsere beiden Söhne mit ihren Familien, die im Ausland leben, können wir momentan ohnehin nicht sehen. Und meine Schwiegereltern haben ihren jüngsten Urenkel noch nicht einmal sehen können.

Breel Embolo gehört als Profifußballer bei einem Topclub der Bundesliga sicher nicht zu den Menschen, die momentan unter Existenzängsten leiden. Zudem ist er privilegiert, weil er seinen Beruf eingebettet in ein ausgeklügeltes Hygienekonzept ausüben darf. Davon haben in den letzten 10 Monaten die Mitarbeiter und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen nur träumen können.

Nein, ich mag kleinkarierte Moralkeulen nicht, auch wenn ich nun selbst Gefahr laufe, da hineinzurutschen. Nur beraten heute die Spitzen von Bund und Ländern über weitere Einschränkungen des täglichen Lebens, welche tief in die Grundrechte eines jeden einzelnen eingreifen. Ich sehe so einiges in der Vorgehensweise der Politik in dieser Krise durchaus kritisch, was mich aber keineswegs dazu veranlasst, mich über die getroffenen Maßnahmen hinwegzusetzen. Und so geht es Millionen anderer Menschen auch. Diese Maßnahmen können nur dann erfolgreich sein, wenn sich alle daran halten. Auch ein Herr Embolo.


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