Corona - Sachsen - Kretschmer (Corona)

Verglichen mit anderen Ländern Israel oder Belgien z. B. ist was wir gerade Erleben im Prinzip noch ein Lockdown Light. Es werden keine Orte abgeriegelt, es gibt keine Reisebeschränkungen. Es gibt keine Ausganssperren. Wenn das aber in Sachsen so weitergeht mit diesen irsinnnig Hohen Infektions und Totenzahlen ist das Ende der Fahnenstange möglicherweise noch nicht erreicht.

Aber ich glaube härtere Regeln. Reisebeschränkungen, Ausganssperren die dann am Ende von der Polizei mit Gewalt durchgesetzt werden müssen sind für Menschen insbesondere auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ein schwieriges Thema. Kann schon verstehen das die Politik da nicht zu forsch ist. Die Frage ist wie lange kann man sich die Vorsicht noch leisten.

Ich halte Ausgangssperren generell für ein Tabu(Meiner Meinung nach). Tut mir leid, aber das muss eine Gesellschaft/Staat auch während einer Pandemie verkraften können. Zumal ich darin nicht die Probleme sehe, die wir haben.

813 Tote am Tag und du siehst keine Probleme?

Ich denke dass die wirklichen Probleme für die steigenden Zahlen eher immer noch im Alltagsleben zu finden sind und zwar in den Supermärkten und im ÖPNV. Und nicht weil zwei, drei Jugendliche im Park abhängen.

Ich kann eher denn Sinn einer allgemeinen Ausgangssperre wie man sie jetzt in Sachsen verhängt hat, nicht verstehen. Dort darf man aktuell z.B. das Haus zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr nicht zum spazieren gehen verlassen.

Ich war gestern Abend in Dortmund ab 19.45 Uhr für eine Stunde laufen und obwohl ich sogar am Indupark vorbei gelaufen bin, habe ich in dieser Stunde gerade ein Fußgängerpärchen überholt. Ansonsten war es komplett leer. In der Innenstadt mag es vielleicht anders aussehen und der ein oder andere noch Bock haben, an geschlossenen Geschäften vorbei zu bummeln, aber das das außerhalb nachtsüber überhaupt irgendeinen Effekt hat, wage ich mal zu bezweifeln.

Hat sich die Bevölkerung denn bis hierhin an einfachste Regeln gehalten? Ich denke daher mal "lol"

Woher weißt du denn, dass DIE Bevölkerung auf alle Regeln geschissen hat?

Diese Schuldzuweisungen gegen so etwas indivduellem wie einer Bevölkerung/Volk nervt so langsam, nur damit man sich moralisch erhöhen kann.

Hat sich die Bevölkerung denn bis hierhin an einfachste Regeln gehalten? Ich denke daher mal "lol"

Gerade dort waren die Infektionszahlen jedoch bis vor kurzem durchgehend immer niedrig. Und dementsprechend vielleicht auch die Einstellung zum Thema.
Ich kann mir schon vorstellen, dass unter dem Eindruck der aktuellen Zahlen schon eine gewisse Verhaltensänderung eintritt.
Klar. Bei den Hardcoreleugnern wohl nicht. Aber bei der Mehrheit wahrscheinlich schon.

Hi Ulrich,

Da wir vor Tagen ja schon einmal das Gespräch bezüglich der Gründe hier in der Gegend hatten.

Meine Mutter ist nach ihrem positiven Test mittlerweile wieder Arbeiten. (obwohl sie nicht 100% fit ist, ist aber ein anderes Thema)

Es sieht auf den Stationen nicht gut aus. Allein auf ihrer sind mitterweile 5 Personen verstorben, den anderen geht es ähnlich schlecht. Auf anderen Stationen das gleiche Bild.

Was aber mittlerweile klar wird ist das die meisten Altenheime / Rehaeinrichtungen usw. mit höchster Wahrscheinlichkeit aus CZ angesteckt wurden.Wir haben hier in Krankenhäusern / Altenheimen und auch Rehazentren einen sehr hohen Anteil an Arbeitskräften aus CZ. Außerdem ist auch so das sehr viele hier bei uns in die Kaufhäußer etc. zum Einkaufen gehen. Die Grenze wurde zwar geschlossen (von CZ Seite) als dort ein Hochrisiko Gebiet herrschte, die Pendlerarbeiter durften aber weiterhin durch. Außerdem wurden die Grenzen sehr früh wieder geöffnet.

Das mag einer von einigen Gründen sein, ob das als gesichert gilt kann ich aber auch nicht sagen.

Das ist mir klar, ich meinte das aber anders:
Wir hören in diesem Jahr von verschiedensten Entscheidungsträgern jede Menge Prognosen ("Wenn wir jetzt alle ..., dann ..." oder "Wenn wir nicht jetzt sofort ..., dann ..."
Diese Form von Prognose, oft mit einem Aussichts- oder Drohszenario garniert, begleiten die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft schon lange. Ob die Prognosen eintreten ist nur teilweise überprüfbar. Aber die Entscheidungen, die daraufhin gefällt werden, haben oft lange Bestand.
Und ob es nur taktisch geprägte Behauptungen sind (oder in der Rückschau: waren), bleibt i.d.R. unreflektiert. Ebenso bleibt meist unreflektiert, welche Warnungen tatsächlich geholfen haben, Verbesserungen zu erreichen oder Schaden zu vermeiden. Dieser Effekt ist umso stärker, je massiver die Entscheidungen wirken.

Es fehlt mir eine gesellschaftliche Kultur der Empirie: Welche massiv wirkenden Prognosen waren zutreffend? Außer beim Wetter - und bei Entscheidungen zum Trainer - wird meiner Wahrnehmung nach kaum im Nachhinein geprüft - geschweige denn korrigiert oder gelernt.