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Krankentransporte (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 27.03.2020, 16:27 (vor 1463 Tagen) @ Basti Van Basten
bearbeitet von Will Kane, Freitag, 27.03.2020, 16:43

Was ich mich frage. Wenn nur einzelne Regionen überlastet sind, können die Kranken nicht in andere Krankenhäuser verlegt werden? An der Transportfähigkeit kann es ja nicht scheitern, wenn sogar das Saarland oder die Schweiz Patienten aufnehmen können. Liegt's an der Distanz?

Versteht mich nicht falsch. Ich will die Hilfe nicht in Frage stellen, sondern es nur verstehen.

Im Prinzip sind alle Regionen betroffen. Jedoch eben sehr unterschiedlich in der Ausprägung. Was aber auch nicht unbedingt etwas bedeuten muss, da letztlich die Anzahl der Intensivplätze und Beatmungsgeräte entscheidend ist. So ist Korsika vielleicht auf den ersten Blick wenig betroffen, verfügt aber nur über eine sehr begrenzte Kapazität an solchen Plätzen. Es hat daher bereits Transporte von schwer Erkrankten mit dem Hubschrauberträger ‚Tonnerre‘ nach Marseille gegeben.

Solche Transporte finden regelmäßig und immer öfter aus der Region Grand Est statt. Sei es mit extra dafür präparierten TGV ins Loiregebiet oder mit Transportflugzeugen der Armee nach Bordeaux. Oder halt mit dem Hubschrauber oder dem Krankentransporter ins Saarland, nach Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder in die Schweiz.

Das Problem ist dabei, dass bei weitem nicht jeder Patient, der an ein Beatmungsgerät muss oder sich an einem solchen befindet, auch transportfähig ist. Diese Patienten liegen auf Leben und Tod. Die Transportmittel müssen auch entsprechend präpariert und mit entsprechend qualifiziertem Personal ausgestattet sein. Die Krankenhäuser im Elsass und in Lothringen sind sämtlich hoffnungslos überfüllt und es fehlt neben Intensivplätzen und Beatmungsgeräten Personal an allen Ecken und Kanten.

Die Entfernung von Forbach als direkte Grenzstadt zu Saarbrücken ins hiesige Städtische Klinikum auf dem Winterberg beträgt nur ein paar Kilometer, tatsächlich Sichtweite. Nach Metz wären es 60 Kilometer. Und von dort nach Saarbrücken ist es weitaus näher als z.B. nach Reims. Aber dort sieht es eben genauso aus wie in Nancy oder Straßburg, von wo es nach Kehl über den Rhein ein Katzensprung ist. Und in Mühlhausen hat die Armee ein Notlazarett errichtet, da ist man um jeden Patienten froh, der nach Freiburg oder Basel verlegt werden kann.

Paris ist da auch keine Alternative, obwohl sich in diesem Ballungsraum die meisten Beatmungsplätze befinden. Île-de-France ist nämlich nach Grand Est die am zweitstärksten betroffene Region.

Es zeigt sich in Frankreich in der aktuellen Situation (wieder einmal) deutlich, dass Zentralismus nicht unbedingt die bessere Alternative zu Föderalismus sein muss.


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